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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190108123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-12
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1901
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und Anzeiger Wedlalt und Anzeiger). Fernsprechstelle Rr. 20. Amtsötatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. 18«. Montag, 1Z. August 1901, MeudS. 54. Jahrs. La» Riesaer Tageblatt erscheint j»e» Ta, Abend» mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der «rpeditton in Riesa 1 Mark SV Psg., durch unsere TrSgm stM in» Hau» 1 Mark SS Pfg., bei Abholung am Schalt« der lasier!. Postanstaltm 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger frei in» Hau« 2 Marl 7 Pfg. Auch MouatSabonnemmt» werden angenomm«. Anzeigru-Aunahmr für dir Nummer dr» Ausgabetage» bi» Vormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer ä- Winterlich in Riesa. — SeschästSstell«: Kastantenstraße VS. — Für die Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Konkursverfahren. Da« Konkursverfahren über daS Vermög»» des FuhrwerkSbrsitzer« Karl Oskar Darre in Strehla wird nach Abhaltung dr« Schlußtermine- hierdurch aufgehoben. Riesa, den 12. August 1901. Königliches Amtsgericht. 1 Faß Ungarweiv, 1 Handwagen, 1 Maaren- und 1 Bücherschrank, 2 Ladentaftlu und 1 Kastmregal gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, 10. August 1901. Der Gerichtsvollzieher -e- Kgl. Amtsger. Grnmmet-Anetio« Mittwoch, de« 14. August 1V»1 Sonnabend, -en 17. August 19VI, Bora». 11 Uhr, kommen im Aukt.-Lokal hier 1 Vertiko, 1 Sack Korke, 3 Phot.-Apparate, 1 Schreibrpult, Nachmittag« 3 Uhr im Stadtpark. Sofortige Bezahlung. Sammrlstelle: Festplatz. Riesa, den 10. August 1901. Der Math -er Stadt Riesa. vr. Dehne. Lge. verütches und LSchfisches. Riesa, 12. August 1901. — Herr Bürgermeister BoeterS hat heute einen Lwöchigen Urlaub angetreten. Während dieser Zeit übernimmt Herr Stadt rath Dr. Dehne die Leitung der Geschäfte. — In einer Anzahl Gemeinden unser- Bezirks rechts der Elbe wurde am gestrigen Sonntag das Erntefest gefeiert. Am nächsten Sonntag wird dasselbe an vielen anderen Orten auch diesseits der Elbe begangen werden, da die Erntearbeiten fast durchgängig beendet sind und nur hier und da noch etwas Sommerweizen und Hafer aus den Feldern steht — jedenfalls werden aber auch diese im Laufe der Woche eingrbracht weiden. — Gestern feierte der hiesige Schützenturnverein bei sehr schönem, aber etwas sehr warmem Wetter sein 38. Stif tungsfest. Das Schauturnen nahm Nachmittags 3 Uhr auf dem Turnplätze seinen Anfang. Leider konnte das Fest nicht den geplanten Verlauf nehmen, da das Concert, welches vom Trompetercorps des Feld«Art. - Reg. Nr. 68 auSgesührt wer den sollte, infolge der Militärtrauer, nicht statlfinden konnte. Doch daS lustige Turnerblut wußte sich zu helfen und unter dem Gesänge eines fröhlichen Turnerliedes begann der Aufmarsch, an den sich alsdann die Freiübungen anschlossen. Ganz besonderen Beifall verdiente ein von 8 Paaren sehr exakt ausgeführter Flaggenreigen. Nachdem daS übliche Geräthturnen beendigt war, sand daS Fest Abends im Hotel Wettiner Hof durch Ball seinen Abschluß, wobei die Ballmusik, in Ermangelung anderer, ein Pianino liefern mußte. — Der Vorstand der Dresdner Börse hat beschlossen, am Dienstag den 13. d. M. aus Anlaß der Beisetzung der Leiche der Kaiserin Friedrich keinen Börsenverkehr abzuhalten. — Auch die Leipziger Börse bleibt auS gleichem Anlaß morgen geschlossen. — Durch einen Erlaß des preußischen Eisenbahn ministers wird die Aushebung aller Sommerkarten, Anschluß- Rückfahrkarten und fester Rundreisekarten innerhalb der preußi schen Bahnen vom 1. October d. I. ab ongeordnet. Auch die Sonderzüge mit besonder- ermäßigten Fahrpreisen nach dem Harz und nach Freienwalde, Stettin und Swinemünde kommen mit Schluß der Sommersahrplanzelt in Fortfall. Derartige Regiesonderzüge dürfen fortan nur noch zum einfachen Fahr preise, Meßsonderzüge ober überhaupt nicht mehr gefahren werden. Nicht berührt hiervon wird die Einrichtung der zusammenstell baren Fahrscheinhefte, die Monatskarten, die Zeitkarten für Schüler, die Arbeiter-, Wochen- und Rückfahrkarten, die Fahr preisermäßigungen für Gesellschaftsreisen von mindesten- 30 * Personen, für akademische Ausflüge, für Schulfahrten und Ferien colonien, sowie für milde Zwecke. — An dem augenblicklichen Rückgänge de- Reinerträge« der sächsischen StaatSeisenbahnrn sollen nun bestimmt die un rentablen Bahnlinien Sachsen- schuld fein; damit sind wohl in erster Linie die Secundärbahnen gemeint, denn e- wird in einem Referat der Dresdner „N. N." ausdrücklich gesagt, daß die bereits seit 11 Jahren bestehende Bahn Mügeln—Geising- Altenberg in einem Jahr« (welches, ist nicht gesagt — meint der Herr vielleicht da- Hochwasserjahrs 1897?) allein 300000 Mark Betriebszuschuß gebraucht habe. Dann besagt daS Referat weiter: „Die BahnhosSbauten in Dresden mit ihrem Millionen- Aufwand find nun einmal rin Dorn im Auge aller Provinzler, ebenso ist eS mit den anderen Dresdner Staatsbauten, die Millionen erfordern, die aber! doch in ihrer Ausführung dem Großstadtbilde angepaßt werden müssen. Sie dienen entschieden weit mehr ihrem Zwecke (?) al- olle unrentablen Eisenbahnlinien Sachsen-.- Der „B. v. G.- erwidert nun hieraus: Die letztere -Behauptung zeigt so recht den echten Bollblut-Residenzler, wel- > cher meint, daß Sachsen nur au- Dresden und einigen umlie genden Dörfern besteht. Daß auch die in weniger üppigen LandrSthetlen wohnende Bevölkerung ihr gute- Lhell zur Er haltung de- Staatswesen- beiträgt und demgemäß auch ein Anrecht auf die weise Fürsorge der Regierung hat, scheint der gute Mann gar nicht zu wissen. Es ist nur gut, daß die Müglitzthalbahn schon gebaut ist, welche doch einen ganzen LandeSthell aufgeschlossen hat, waS dem großen Ganzen doch immer wieder zu Gute kommt und gerade Dresden in erster Linie, dessen Geschäftsleute auch das Geld sehr zu schätzen wissen, welches die auf der „unrentablen" Bahn fahrenden „Provinzler" ihnen ins Haus bringen. — Die „Deutsche Tageszeitung" brachte vor einigen Tagen die Mittheilung, die sächsische Regierung beabsichtige, Conserenzen von Landwirthen, Industriellen und Kaufleuten ab zuhalten, auf denen die berufenen Vertreter dieser Erwerbs gruppen ihre Wünsche und Bedenken bezüglich de- veröffentlich ten Zolltarifentwurfes äußern können. Soviel der „Sachsen- Spiegel" erfährt, sind bis heute noch keinerlei Bestimmungen über die Abhaltung derartiger Conferenzen getroffen. Aus alle Fälle werden aber große Conferenzen nicht mehr stattfinden, da durch die Erhebungen de- wirthschafilichen Ausschusses den Interessenten genügend Gelegenheit gegeben worden ist, sich zu äußern. Selbstverständlich ist es aber, daß in einzelnen sich etwa noch einstellenden ZweifelSsällen die Regierung eine be schränkte Zahl von Sachverständigen zu Rathe ziehen wird. Da bei dieser Sachlage gar nicht daran zu denken ist, daß au- den verschiedenen Erwerbsständen Sachverständige aufgesordert werden zur Theilnahme an den von der „Deutschen Togesztg." angekündtgten Conferenzen, so erübrigt sich auch das Bedauern ves HandelsvertragSvereins und die Entrüstung der „Stichs. Arbeiter-Ztg." darüber, daß keine Vertreter der arbeitenden Klassen, die von den Zollerhöhungen doch sehr hart betroffen würden, zu den Berakhungrn über den Zolltarif zugelassen werden sollen. — Zur Warnung! Von der Strafkammer des Land gerichts Naumburg wurde der Landwirth Albrecht auS Mark röhlitz zu 14 Togen Gefängniß verurthetlt, weil da- Göpelwerk seiner Dreschmaschine nicht genügend bedeckt und nicht gehörig beaufsichtigt worden war. In Folge dessen war ein 6 jähriger Junge in das Getriebe gerathen und hatte dabei seinen Tod gesunden. )e( Strehla. Gestern fand hier eine Zusammenkunft ehemaliger Strehlaer statt. Das r/,10 Uhr Vorm. hier rin- treffende Schiff brachte ca. 250 Herren und Damen, welche sich in Riesa versammelt hatten, nach hier und begaben sich dieselben zunächst nach dem Gasthof zum Schiffchen, woselbst Begrüßung und gleichzeitig Frühstück stattfand. Hier hieß auch unser ver ehrter Herr Bürgermeister Burkhardt im Namen der Stadt die Erschienenen mit kurzen markigen Worten herzlich willkommen, worauf Herr Lritcritz, Vorstand de- Verein- Strehlaer in Dresden, herzlich dankte. Der Gesangverein Concordia sang einige der Festlichkeit entsprechende Lieder unter allgemeinem Beifall. Gegen 11 Uhr wurde nach der inneren Stadt mar- schirt, woran sich auch die zum Empfang erschienenen Vereine, Gewerbeverrin, Krieger- und Militärverein, Feuerwehr, Turn verein, Gesangverein Concordia, bethriligten. Am Marktplatz wurde der Zug ausgelöst, worauf sich verschiedene Gäste zu ihren Angehörigen begaben oder sich an der allgemeinen Tafel im Rathskeller Theil nahmen. Bon 12—1 Uhr fand auf dem Markt- platz Concert statt, dem später im schönen, schattigen Garten dr- SchützenheimS ein Musestündchen folgte. Bon »/,4 Uhr an war im Restaurant Elbterrasse Sommerfest unter außerordentlich großer Betheiligung. Kein Stuhl war mehr zu haben. Bon Seiten de« Verein- ehemaliger Strehlaer in Dresden war eine Berloosung veranstaltet worden zur Deckung der Kosten; schöne Gewinne kamen zur Berthellung. Später fand im Schiffchen, Elbterrasse, RathSkeller und der goldnen Höhe Tanzmusik statt, die ebenfalls allerort- zahlreich besucht war. ES wurde an dem Feste manch' alte Bekanntschaft »nd Erinnerung erneuert und aufgrfrischt, alte seit 30 und mehr Jahren hier nicht gewesene Strehlaer freuten sich über den Aufschwung, den ihre Vaterstadt in der letzten Zett gewonnen hat. Viele verließen gestern Abend mit Schiff »nd Bahn wieder unser Städtchen, Andere machen sich noch heute hier fröhlich« Stunden. Oschatz, 10. August. Im Walde bei dem benachbarten Dahlen ging einem Förster auf dem Pürschgange unversehens da- Gewehr loS, der Schuß traf den Förster in den Fuß und verursachte eine schwere Verwundung. — In Frauwald« stüyte der Gutsbesitzer Hermann Heinze vom Balken seiner Scheune herab und brach da- Genick. Er starb am nächsten Tage. Döbeln, 10. August. Von der König!. BezirkSschul- inspection Döbeln ist an alle Schulgemeinden de- Bezirks die dringende Empfehlung ergangen, ihre Volksschullehrer gegen Haftpflicht zu versichern. — Dem Ausschuß für die Vorbereitung von Thalsperren im Oberlauf der Mulde ist vom Königlichen Ministerium die Zusicherung einer StaatSbeihilse zu dem Projekt geworden, vorausgesetzt, daß die Interessentin die nöthigen Bei träge zu den Vorarbeiten leisten. Durch Rundschreiben ist nun den Interessenten die Höhe der auf sie entfallenden Beiträge mitgethellt worden. Ein Theil derselbe» ist auch bereit» ge leistet worden, damit so schnell als möglich mit den Vorarbeiten begonnen werden kann. Bautzen, 9. August. Am Dienstag Mittag ereignete sich aus der Bahnstrecke Löbau—Pommritz «in Ungkück dadurch, daß der Schlagzieher Mildner nach Vorüberfahrt eines Güterzuges Richtung Löbau von der im selben Augenblicke auf dem anderen Geleise fahrenden, von Löbau zurückkehrenden Bautzener Vor- spannmaschine überfahren und sofort getödtet wurde. Bautzen. Ein ganzer Verein auf der Anklagebank. Vor der Strafkammer deS Landgerichts Bautzen sand dieser Tage eine Gerichtsverhandlung statt, die eines gewissen HumorS nicht entbehrte. Es waren nämlich der Vorstände und die sämmtltchen Mitglieder des RadsahrclubS zu Burkau unter Anklage gestellt, weil sie sich der Hinterziehung der Zwangsvollstreckung schuldig gemacht haben sollten. Die Sache kam folgendermaßen: Der Club hatte ein Mitglied ausgeschlossen, den Cigarrenfabrikanten Hentschel, weil dieser zu einer Gesängnißstrase verurthellt wordm war. H. ärgerte sich hierüber und machte nun eine Forderung von ca. 18 Mk. geltend, die er auS der Besorgung von Ge schäften für den Club herleitrte. Als der Club nicht zahlte, klagte H. ohne Weiteres und die beiderseitigen Rechtsanwälte schloffen einen Vergleich ab, wonach der Club gutwillg 15 Mk. an H. zahlen solle. Als der Gerichtsvollzieher kam und die 15 Mk. sammt Kosten holen wollte, war aber nichts mehr da. Der Club hatte sich schleunigst aufgelöst und die Auflösung durch ein Schweineschlachten gefeiert, nachdem man vorher die Club liederbücher und Clubschärpen für 35 Mk. verauctionirt hatte. Durch diese Vorgänge sollen sich die 27 Angeklagten nun straf bar gemacht habe». In der Verhandlung gab die Staatsanwalt schaft nach Lage der Sache die Entscheidung dem Gerichtshöfe anheim, die zwei Vertheidlger sprachen für Nichtschuldig. Die Kundgabe des Nrtheil» ist auf den 13. d. M. anbrraumt. Zwickau. DaS Ende eine- LiebeSdrama» war der fchon kurz gemeldete Selbstmord eine» hiesige» jungen Kaufmann-. Nähere» über die Begebenheit erfährt man durch nachstehende» Bericht: Der 30 Jahre alte Prokurist William Bihn war in eine junge Dame in Zwickau leidenschaftlich verliebt und sand bet dieser nicht die ersehnte Gegenliebe. Schon zu Weihnachten äußerte der junge Mann, al» er einen Absagebrief erhielt, daß er sich daS Leben nehmen werde. Am Mittwoch Vormittag ging Bihn in» Geschäft, hielt sich dort jedoch nicht lange auf. Er zeigte Unruhe und Aufregung. Nach 9 Uhr wandelte Bihn mit der Dame durch die Bahnhofstraße. Al» die Beiden beim „Gasthaus zum Trompeter" anlangten, hatte sich de» jungen Manne» eine hohe Aufregung bemächtigt. Er machte einen Versuch, die junge Dame mit in den Hausflur zu ziehen. Sein Hut fiel zu Boden, den Schirm ließ er fallen, dann stürzte er in den Sang de» besagten Hause-, da- Fräulein schlug mit
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