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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190108203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-20
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1901
- Autor
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««d Anzeiger (Clbeblalt md ZMign). Telegramm-Adrrffr: „Tageblatt", Rief«. Amtsötatt Fernsprechstelle Nr. SO. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths z« Mesa. im. Dienstag, 20 August 1801, AdendS. 54 Jahrg. Da« «rsaer Tageblatt rrschedtt jede» Tag Abend« mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage, Vierteljährlicher VezugSprci» bet Abholung «n der Expedition tu Mesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Träg« stet in« Hau» 1 Marl «S Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl SS Psg., durch den Briefträger frei tnS Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch Monattabvnnement« werden angenommen. Nuzrigru-Amiahme für dir Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und »erlag von Lauger » Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: «astauteustraße v». — Mir die Redaktion verantw-rtltch: Hermann Schmidt ft, «lesa. Freitag, dey 23. August 1901, vor«. 11 Uhr, kommen im Gasthofe zur .Linde" in Neuwetva 3 GlaSmiihemaschinen gegen sosortlgr Br- zahluug zur Berstetgerung. Riesa, 17. August 1901. Der Ger.»Vollz. de- Kgl. Aml-ger. Al« Stellvertreter de« wiffenschastlichen Flrtschbrschauer« für den Stadtbezirk Riesa, de» Herrn SchlachthofdtrectorS Meißner, ist auf die Zeit vom IS. August bi« mit 13. September 1901 der approbirte Thlerarzt Herr Paul Haarmavn in Rtesa verpflichtet worden. Der Rath der Stadt Riesa, den 19. August 1901. vr. Dehne. S. veMiche» und Sächsisches. Riesa, 20. August 1901. — S«. könlgl. Hoheit Prinz Georg trifft anläßlich der im Gelände bei Wurzen stattfiudenden Hebungen der Cavallerie- Division Sonntag, den 25. August, in Begleitung de- Chef- de» Generalstabes Generalmajor Graf Vitzthum und seine- persön liche« Adjutanten Rittmeister v. Metzsch in Leipzig ein und nimmt im Hotel Hauffe Wohnung. Der Prinz begiebt sich dann am Montag, Dien-tag und Mittwoch früh in da» UrbungS- grlände und kehrt an beiden erstgenannten Tagen Mittag» wieder nach Wurzen zurück, während am Mittwoch dir Rückreise nach Dresden erfolgt. — Belm hiesigen Pionierbataillon ist bei zwei schon seit 4. bezw. 8. August dem Garnisonlazareth zur Beobachtung überwiesenen Mannschaften TyphuS sestgestellt worden. Seit dieser Zeit find neue Erkrankungen nicht erfolgt. Eine Gefahr weiterer Verbreitung ist nicht vorhanden. — Gegenüber der in verschiedenen Zeitungen behandelten Frage, ob feiten der sächsischen Militärverwaltung mit Rücksicht aus die zur Zeit nicht ganz günstige Finanzlage de» Reiche- auf Beschaffung eine» zweiten Truppenübungsplätze» mindesten» zur Zeit verzichtet werde, wird dem .Dr. Anz." von zuständiger Seite mitgethrilt, daß die» nicht der Fall ist, daß vielmehr da» KriegSministerium bemüht ist, jede Verzögerung in der Beschaffung eine» solchen Platze», welcher ebenso noth. wendig für die Truppenausbildung, wie für die Entlastung der Gemeinden von Einquartierung ist, zu vermeiden. Die bisher in Aussicht genommenen Projekte sind jedoch auf unüberwindbar« Hindernisse besonders in Rücksicht auf di« Kosten g> stoßen, was um so bedauerlicher ist, als bei der dichten Bevölkerung im Königreiche Sachsen, den zahlreichen Wegeverbindungen, dem Werth« deS Grund und Boden» die Auswahl der Gegenden für einen Truppenübungsplatz außerordentlich beschränkt ist. —* Aus 52 Vereine ist der Bezirk Großenhain von Sach sen- Militärvereinsbund angewachsen, nachdem sich vor Kurzem in Rödern bei Radeburg rin MUitärverein mtt einem Bestände von 35 Mitgliedern gebildet hat. — Die Frage der Haftpflicht und Haftpflicht versicherung bildet gegenwärtig nicht nur in Lehrerkrrifen den Gegenstand fortgesetzter Behandlung, sondern auch die Ort»- schutbehörden dr» engeren und weiteren Vaterlandes treten dieser Angelegenheit in ihren verathungen näher. So ist z. B., wie die .Sächs. Schulztg." schreibt, die Haftpflichtversicherung der städtischen Beamten in Erfurt auch auf die Lehrer ausgedehnt worden. In Stolp in Pommern find sämmtliche Schüler der Stadt, etwa 5000, sowie die Lehrkräfte und Schuldiener bei einer Züricher Ge,ellschast gegen Unfall durch den Magistrat versichert worden. Die Lehrerschaft de» GroßherzogthumS Weimar will ebenfalls den Staat ersuchen, die Erstattung der Hastpflichtschäden zu übernehmen. Dem Abgeorduetentage deS LrhrrrvereinS wird infolgedrffen folgender Antrag vorgelegt wer den: .Der Vorstand wolle bei der großherzoglicheu StaatS- regtrrung dahin vorstellig werden, daß die Versicherung der Lehrer gegen Hastpflichtschäden auf den Staat übernommen werd«, insofern derselbe den Lehrern den mit Haftpflicht ver bundenen Turnunterricht und Obstbau vorschreibt und in ge wissen Fällen die körperliche Züchttguug der Kinder durch den Lehrer sordert." Da» Collegium der Bürgerschule zu Meerane hat, solange die Haftpflichtversicherung nicht geregelt ist, von Schülerausflüge» Abstand genommen; ebenso find auch im Lause diese» Sommer» am Rhein, im Thüringer Walde, im Harz rc. bedeutend »snigrr SchulanSflüge al» in früheren Jahren unter nommen worden. Der städtisch« Turninsprktor von Hannover hat infolge der Haftpflichtversicherung zur Verhütung von Un- glück-stillen an die Turnlehrer und Turnlehrerinnen ganz be stimmte Anweisungen erlassen. Auch in Pirna soll dem Ver nehmen nach von Seiten der Ortsschulbehvrde zur Frage der Haftpflichtversicherung Stellung genommen werden. — Um dem Unwille« de» Publikum» über die Neuerung ,in unserem Landerlotteriewesen, vor Allem aber über die Höh« de» Hauptgewinne» und der Prämie, zu begegnen, plant» wie die „Dr. Reuest. Nachr." au» sicherer Quelle wissen wollen, die königl. Lotteriedirektion abermals eine Aendrrung de» Plane» zu Gunsten der Spieler, welche denselben sicher sehr willkommen sein wird. Der neue Plan soll, wie man hört, schon von der nächsten (141.) Lotterie ab in Kraft treten. Die eingrtrrtene Erhöhung de» LooSprriseS hat eine Hauptschuld mit daran, daß die ausländischen Lotterien, welche billiger find und anscheinend eine günstigere Bertheilnng in Bezug auf die Höhe der Ge winne ausweisen, viel Eingang bei un» gefunden haben. — Eine wichtige Entscheidung hat, wie die .Deutsche Landwirthschaftltche Thierzucht" mittheilt, da» Reichsgericht ge- troffen durch «in Urtheil, in welchem zum Ausdruck kommt, daß «ine wissentliche Verfehlung gegen 8 9 de» Reich-Viehseuchen- gesetzt» (Auzetgepflicht bei Thierseuchen und Ver dacht derselben) nach tz 328 de» Strafgesetzbuchs zu bestrafen ist. Bisher wurde von den Gerichten eine Verfehlung in dieser Richtung al» Uebertretung nach § 65, 2 bezw. 67 dr» ReichS- viehsruchrngrsetzeS mit Geldbuße bestraft, indem die im Gesetz enthaltene Pflicht der Anzeige nicht al» eine behördliche Anord nung aufgefaßt wurde. Da» Reichsgericht hat sich nun auf einen andere» Standpunkt gestellt, indem e» den § 328 auch auf wissentliche Verletzungen anzuwendru bestimmt und damit solche Verletzungen zu Vergehen stempelt, gegen welch« nur aus Gefängniß erkannt werden kann. Die .Dresdner Landwirth- schastliche Presse" bemerkt hierzu: Diese Entscheidung kann nur mit Freuden begrüßt werden. Denn e« ist ein unverantwort liche» und gemeingefährliche» Beginnen, da» Vorhandensein einer Seuche zu verschweigen. Die bisher ost niedrigen verhängten Geldstrafe» wirkten nicht abschreckend genug. Meist waren sie erheblich geringer al» der Schaden, der durch die Absperrung rc., welche auf die Anzeige und Feststellung der Seuche folgte, herbetgrführt wurde. Wen« eine Grsängnißstrafe droht, wird mancher Besitzer eine Verheimlichung nicht mehr rtskiren. Unter diesen Umständen ist e» doppelte Pflicht jede» Thierbefitzer», sich über die Anzeichen der Sruchekrankhriten zu unterrichten, seinem Viehbestände unausgesetzt die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden und durch die Lektüre von Fachzeitungen sich stet» auf dem Laufenden zu erhalten. — Neber die ersten Anfänge der sächsischen Lande is la tterie giebt ein Schriftstück vom Jahre 1714 interessant« Auskunft. Der Fond» besteht au» einer Million Meißnischer Gulden; mit der Einrichtung war eine Kommission beauftragt, zu der Deputirte au» dem Obersteuerkollegiuw, dem engeren und weiteren Ausschuß der Ritterschaft und den Stadträthen zu Dresden und Leipzig gehörten. Die Ziehung fand auf dem Naschmarkte im großen Saale der Börse statt. Gleich vor An fang der Looseziehung wurden vier Personen öffentlich dazu verpflichtet und mit der Führung der Manuale und Register betraut. Die Ziehung begann am 5. März 1714 in aller Frühe. Bor dieser ÄndrSlotterie hatten in den Jahren 1697 und 1704 schon zwei Privatlottrrien, welche der Rath der Stadt Leipzig für da» städtische Armrnwesen abgehalten hatte, stattge- sundrn. Da» Geld wurde zusammeugebracht, indem zuerst 6000 Nummern zu vier Groschen auSgegebea und dadurch 1000 Thaler erlangt wurden. Dir» wurde fortgesetzt, solange sich LooSkäuser fanden. Bon der Einnahme von je 1000 Thalern wurden 200 Thaler für Sammlung de» Kapital» für da» Armenwrsr» abgezogen. Der Reinertrag betrug 3400 Thaler, für damals eine große Summe. Da» erste .große Loo»' in der bescheidenen Höhe von 200 Thaler« gewann der Handels mann Johann Gaberdorn. — )sk( Schält da» Obst! Mit Rücksicht auf die gegen wärtige Obstzeit dürfte e» angebracht sein, auf eine bisher zu wenig beachtete Thatsache, die schon manche Krankheit herbei geführt hat, aufmerksam zu machen. An de» Birne» and Aepfeln bemerkt man ost rauhe, schwarze Flecke, jdie beim Ge nüsse de» Obstr» meisten» »«beachtet bleiben. Wissenschaftliche Untersuchungen aber haben mit Bestimmtheit ergeben, daß di« Flecke Pilzwucherungen find, welche sehr nachtheilig auf die Ler« dauung»-Organe wirken können. E» empfiehlt sich daher, Obst nur geschält zu genießen. Nebrrdie» ist eine mitgenoffene Schale schon imstande, bei schwachem Magen schmerzhafte» Drücken zu erzeugen. Meißen. In Zscheila mußte durch die Ort»b«hörde zur Festnahme eine» Bewohner» geschritten werden, welcher seine Frau fortgesetzt mißhandelte und zu erschlagen drohte. Der rabiate Mensch hatte die Frau mit einem Beile geschlagen und ihr erhebliche Verletzungen im Gesicht und auf der Brust zuge« fügt. AIS die Vertreter der OrtSbehörde zur Arrrtur verschreiten wollten, bedrohte er auch diese mit dem Belle. Trotzdvn ge lang «», den Ruhestörer festzunehmen. Der Vorfall hatte einen großen Mrnschrnauflauf verursacht. Dresden. Ein in weiten Kreisen der Dresdner und valerländischen Lehrerschaft bekannter und geschätzter Schulmann, Herr Bruno Mittler, Direktor der hiesigen VI. Bürgerschule, Herausgeber der „Deutschen Jugendblätter", ist plötzlich und un erwartet auf der Ferienreise in München infolge einer Lungen lähmung gestorben und hat auch dort aus dem Auer-Friedhofe seine letzte Ruhestätte gefunden. — Die beiden Luftschiffe! Os wald Lischt und Max Beckert au» Dresden erreichten bei ihrem Ballonausstirg von Hammer» Hotel au» am Sonntag eine Höhe von 2300 Meter, in welcher eine Temperatur von 5 Grad Rraumur beobachtet wurde. Die Landung erfolgte glücklich, wenn auch unter erschwerenden Umständen, 7 Uhr 5 Mi nute« in Leuteritz bet Cossebaude in der Nähe der AlbrechtShöhe. Anfänglich dachte man, der Ballon wolle aus der Kötzschenbrodaer Vogelwiese ein besondere» Schauspiel geben, al» er plötzlich sich nach den Cosiebauder Bergen wendete und hier zum Niedergehen veranlaßt wurde. Mehr als 6 mal blieb der Ballon resp. der Korb in den zahlreichen Obstbäumen hängen, sodaß Herr Lische sich zuletzt genöthigt sah, alle» In ventar, wie Meßinstrumente, Waffen, Brieftauben und dergleichen an der Leine herabzulafleu. Erst gegen 8 Uhr gelang e», den Ballon zu fesseln und zu entleeren. Radeberg, 19. August. Offenbar in der Absicht, ein Unglück herbeizuführen, wurde hier dem Lustschiffer Lische au» Dresden der Ballon .Condor" von ruchloser Hand total zerschnitten. Dippoldiswalde. Die königl. AmtShauptmaunschast Dippoldiswalde hat der Frau Anna verehel. Schmieder in Rei chenau bet entsprechender Geld- bez. Haststrafe in ihrer Be hausung daS fernere Abhalten von Zusammenkünfte«, in denen sie angeblich vom heiligen Geist inspirirte Ansprachen religiösm Inhalt- hält, untersagt. (P. A.) Pirna. Zu einem erheblichen Exceß kam eS am Sonn abend Abend in der kleinen benachbarten Elbortschost Zeichen. In die dortige Restauration traten mehrer« Ausländer, drei Italiener und ein Tscheche, «in, welche, obwohl sie schon stark bezecht waren, noch Getränke verlangten. In Rücksicht auf ihre» Zustand wurden ihnen solche vom Wirth aber verweigert, Ma zur Folg« hotte, daß die Bezechten zu skandaliren anfingen, welches Treiben solange fortgesetzt ward, bis man einen der Störenfrieds an die Außenluft beförderte. Der Skandal wurde dadurch aber nur noch ärger, so daß man telephonisch Hilfe Herbeirusen mußte. Al» Herr Gendarm Rudolph au» Wehlen aus dem Rad« ankam, fielen die Gesellen über ihn her und warfen ihn zu Boden, so daß sich der Beamte gezwungen sah, vcn der blanke» Waffe Gebrauch zu machen. Mtt Unterstützung de» Herrn GemetndevorstandeS von Posta, dr» dortige« Orts dieners und verschiedener Schiffer gelang e» schließlich, die Ruhe herzustrllen und zwei der Excedentrn (Italiener) festzunehmen and »ach dem hiesigen Amtsgericht abzusühren. Ein gleiche» Schicksal widerfuhr am Sonntag einem dritten Bethelligten, eben falls Italiener, während der Viert«, ein Tscheche, sich der Fest nahme bisher noch zu entziehen verstanden hat. Sebnitz. Unser Bürgermeister Blume tritt am 1. Jan. 1802 von seinem Amte zurück und geht in Pension. E» wird daher von diesem Zeitpunkte ab dir Bürgermrtsterstelle frei, mit welcher rin AofangSgrhalt von 4500 Mark verbunden ist. Die Stelle soll ausgeschrieben werden. Schandau, 18. August. Gestern Vormittag ist in einem Steinbruche oberhalb der Station Schöna der Steinbrecher Hohl feld tödtlich verunglückt. E» soll sich dort plötzlich vom Rande de» Bruches ein Stein losgelöst habe», welcher aus den Arbeit»- Platz hereinstürzte und den Genanuten sofort tödtete. Zwei andere Arbeiter konnte» sich nur dadurch retten, daß sie recht zeitig zur Seite sprangen. Waldheim. Bor 50 Jahren wnrde Mitte August in die Wölbung dr» Hriltgrnbornrr Eisenbahnviaduttr», dessen Bau am 13. Mai 1846 begonnen hatte, der Schlußstein eingesetzt
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