Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190108294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-29
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.08.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ethisch«. dk tzie -««« stnbtr« Me. Mlck, Sp«ch«, S-st«tsch oder E«Mch, fttr di, S>s«l dk ftt, Pt vi-l bäse» V1»t ^»»cht. Di« «b^rbort» tz«, L«d«» schei«, sich »«tschloff« pi habe», ihr «mt »icht früher auSzuüb«, hi» di« .verfass«,, de» Lande» derartig geändert ist. daß sie zu- st'ed«,«stellt «erde». Sie erkläre«, daß kein» versassuo, «och immer besser sei al, eia« solche, di« eine Schänd, sür da, Laad bedeut«. Hundert viaun von der in Malta stattovkt« ArMerie find au^esacht ward«, mu im Nothsall« di, Polizei zu unter stütze« und sofort zur Hand zu sei«, w«n irgend welch« Uw ruh« auibrechm sollt«. Kraukretch. Die Zeiteinthrlluug beim Zar«h«such nimmt die A««esm- Helt de» letzter« nicht nur bei der Schlußparad« von Reim», sondern auch am letzt« Operation»«,« in Au»ficht. Dir» der- dient hesonderr veachlung und zwar au» solgeudm Gründ«: erst«» führt au diesem Tage der Generalissimus BrugSre die vereint,«» Armeeabtheilung«, 1., S. Korp», 4. und v. Kavallerie» divifiou, bezw. S. und 20. Korp», 2. und S. Kav-llertedivifion, zusammen ISO OVO Manu in dm ,mannten verbänd«, 128 Eekadron», 89 Batterien, 10 Jägerbataillonm zu S Sompa,ntm, Radsahrnkompagnim, Maschinengewrhrabthrlluv,«, sowie be» spannte Batteri« der schweren Artillerie de» Feldheere» (IS,5 Centimrter Haubitzen), zweit«» ist da» Angrifstobjekt rin durch eine Division, die sich an vier ander« Sprrrsort, bei Reim» anlehnt, markirterFeind, dritten» soll durch die Operation augenscheinlich dargethan werden, daß man in Frankreich bei einem Kriege Deutschland, «ach zwei Front« gewillt wäre, trotz der neu« Grenzwerk« bei Straßburg, Metz und Dtedenhofm, zur Ossensive überzugehen, wa» sür Rußland natürlich von großer Bedeutung wäre, viert«» gewlant der Zar die Möglichkeit, die Leistung« der fran zösischen Armee nicht nur im Paradedrill, sondern auch im Feld- dienst anzuerkennen, wa« man in Frankreich sehr wünscht. vermischte». Prinz Tschun in Basel. Dem „Schwäb. Merkur* wird au» Basel gemeldet: .Die Chinesen find hier-, erscholl 's am Montag von Mund zu Mund. In der That, «» war so. Daß fi, kommen, daß wußte man, allein man erwartete sie mit dem üblichen Gotthardzug, der um 9 Uhr Abend» in Basel «in- trifft. Nun kamen sie schon um 1 Uhr 27 Minuten und um 3 Uhr fuhren sie in drei groß« Hotelwagen durch die Mitte der kleinen Stadt nach dem Hotel Drei Könige. Die Wagen waren vollbesetzt, die Chines« schauten keck in die Welt hinein, von Schüchternheit und Befangenheit keine Spur. Auch deutsche Offiziere in Khaki-Uniform sah man mitten in der bunt« Ge sellschaft. Da» Hauptaugenmerk lenkte sich in erster Linie aus den 19 jährigen Prinzen Tschun, der sich inmitten dickleibiger Trabant« wie ein Kind auönahm. Er war in seidme Ober kleider gehüllt und sah in der That angegriffen au»; ob diese übliche Reisekrankheit aber der Grund der Sistirung der Reise war, wird billig bezweifelt. Am Tisch saß er nicht; er ließ sich in seinem Zimmer bedien«, wo sich auch sein Leibarzt, rin Engländer, aushielt. Die deutsche Delegation, Generalmajor Höpfner und sein Adjutant Major von Lüttrwitz, hatten im Hotel Krafft Absteigequartier genommen. Sie sind gestern, nach- tz«t st« irr Erfahr«, veracht, haß hl« Reise «ach Berk» für di« nächst« rvge «Vv^« »ord« s«i, wird«, hrimgrreist. Am spät« Nachmittag hab« sich mehrer« Mitglieder der Sühne» ^srllschaft auf die Straße begeh«, wo sie von der Bevölkerung «eugieri, umftellt wurd«. Die Mehrzahl der Chines« ist de» Englisch« Halbwelt mächtig, auch sprech« eilige ein paar Sorte französisch. Die Ausnahme der Chines« bei der Bevölkerung »ar «icht gnad« «iae sympathische; abwechselnd hörte man schrille Pfiffe au, der M«ge, wenn ei« Chinese sichtbar wurde. Vie la«,r diese Gäste hier bleib«, weiß mau nicht; der Gast- Wirth hat di« Mittheilung erhalten, daß der Ausenthalt acht Tage währ« könne. Zwischen Berlin und Basel spielt der Telegraph sehr lebhaft. Steuer bogen — Frrudenthrän«. Ein franzvfische» Blatt enthält folgend« Schilderung: Ein Weltbummler, dir so- eb« in die Hrimath zurückgekehrt ist, berndrt die Erzählung seiner Reiseerlebnisse mit einer Schilderung der Qualen, welche dem wahr« Patriot« selbst eine freiwillige Verbannung be» reitet, und schließt: ,Al» ich in mein Zimmer trat und dort den Steuerbogen fand, vergoß ich Thränen der Freudei- Ei» köstliche» Erlebniß de» Großherzog» von Bad« berichtet der kürzlich auSgrgebene .Bad. MilitärverrinS- Kalender- für 1902. Auf einer Reis« wurde der Großherzog in einem Dorfe feierlich empfangen; der Bürgermeister hatte eine schöne Rede vorbereitet, fand aber vor Verwirrung kein« Worte. .Königliche Hoheit- begann er, .ein Tag hoher Freude ist für un» gekommen- — weiter ging» nicht mehr, alle An strengungen, dm Faden sortzuspinn«, blieb« erfolglos. »Und so wünsch« wir-, rief der Dorfobnste endlich, .Seine könig liche Hoheit — und die ganze Zähringrr Löwenfamilie lebe hoch!' Der Großherzog lächelte, drückte dem Bürgermeister die Hand, aber dm Zähringer Löwrnorde» — heißt e» — hat er ihm doch nicht verliehen. Der .militärische- Regenschirm. Au» Ischl wird dem .W. I. I.- gemeldet: Erzherzog Franz Salvator, der Schwiegersohn de« Kaiser» Franz Joses, der sich gegen wärtig hier aufhält, hat mit einem alten Borurtheil gebrochen. E» schien bisher nicht recht zulässig, daß ein Offizier, der die Uniform trägt, sich mit einem Regenschirme zeig« darf. Al» e» dieser Tage wiederholt regnete, kam der Erzherzog in seiner Oberstunisorm mit einem ziemlich umfangreichen Parapluie aus die Esplanade. Er spannte ihn aui, wenn e» regnete, nahm ihn unter den Arm, wenn da» Regenschirmoach überflüssig wurde. Drei Tage hindurch war der Erzherzog nicht ohne Schirm zu sehen. Erzherzog Ludwig Viktor, der Bruder de» Kaiser», kam Nachmittag au» dem Hotel Elisabeth, wo er einige Tage wohnte. E» begann zu regn«. Der Erzherzog trat unter die Thor- einsahrt zurück. Da kam aber Erzherzog Franz Salvator, an scheinend eine Melodie vor sich hinpfeifend, vom Regenschirm geschützt, de» Wege» daher. Und Erzherzog Ludwig Viktor holte sich einen massiven Regenschirm au» dem Hotel. Der Regenschirm ist also in Oesterreich armrefähig geworden, wenn der Osfizier von der Freiheit de» Kurplätze» Gebrauch machend, den Säbel abgelegt hat. Ein« gefährliche Luftfahrt machte am Sonntag Nachmittag die bekannte Luftfahrerin Fräulein Polly in Elberfeld. Ms sie mit ihrem Partner, Herrn Ferell, vom Zoologischen Garte» an, mit etnem Ballon aufgesttegen war und in beträchtlicher Höhe einen FaÜfchtrmabsturz unternahm, entfaltete der Fallschirm sich nicht völlig. Fräulein Polly fuhr infolge dessen mit großer Geschwindigkeit herab und stieß mit solcher Wucht auf dem Erdboden auf, daß sie sich eine Verletzung des Rückgrats zuzog und in einem Wagen weggeschafft wer den mußte. ZuM Glück geben die Verletzungen zu Be denken keinen Anlaß. An der Pforte des Standesamtes trennte sich vorgestern in Berlin ein Brautpaar, das die Absicht gehabt hatte, sein Aufgebot zu bestellen. Der Grund die ser Trennung war ein höchst eigenthümlicher. Die Braut machte nämlich ihrem Verlobten Vorwürfe darüber, daß er zu dem wichtigen Akte nicht mit dem üblichen Cylinder, sondern mit einem Schlapphut auf dem Haupte erschienen war. Als nun gar der Bräutigam erklärte, daß er ein Feind der „Angströhre" sei und auch zur Eheschließung nur mit dem Schlapphut antreten werde, wurde die sehr elegant gekleidete Braut derart erregt und laut, daß die Passanten aufmerksam wurden, sich um das streitende Paar sammelten und Zeugen des eigenthümlichen Streites wurden. Das Ivar dem Verächter des Cylinders sehr pein lich, und da seine Auserkorene sich nicht beruhigen wollte, ließ er dieselbe einfach stehen, stieg in eine des Weges kommende Droschke und suhr von dannen, das Publikum höflich grüßend, welchem dieser Zwischenfall selbstver ständlich ein gefundenes Gaudium war. Kirchermachrtcht« von SrSt«. Dom. 13. p. Trin. Früh 8 Uhr Predigtgott» dienst, ^11 Uhr Kindergotte»- dienst; Abend 8 Uhr JünglingSverein. Kircherrmrchricht« für «lanbitz und Zschait«. Dom. 13. n. Trin., 1. September. Glaubitz: Früh-GotteSdtenst vorm. 8 Uhr. Zsch alten: Spät-GotteSdienst vorm. 10 Uhr. Kirchemrachricht« für Zeithai, mid Rödera«. Dom. 13. p. Trin. (1. September.) Zeithain: Frühkirchc 8 Uhr. RS der au: Spätkirche r/,11 Uhr. Kirchennachrichten für Pausitz mit Jahnishausen. 13. Trinitatissonntag, den 1. September. Vorm. 8 Uhr PredtgtgotteSdienst in Pausitz. Marktberichte. Ldemnitz, 28. August. Pio SO Kilo Wevrn, tremv, Mk. 8 SS bl, 8,-, ISchstscher, Mt. 8,65 bl« 8 80. neu, M' - vtt. —Nnqgr.-r nlcderlSnd. sächj. M. 7,60 bl« 7,70 treu M 7,60 bl» 7,70, hiesiger M. 7 2S bl» 7,40. irrlnLe M. 7,3S "k> 7.60, neuer Mk —bis— Braugerste, fremde, Ml 8 —tzirs,—. sächsische Mk 7,60 bis 8,-. Futtergerste Mk. 6,50 bi» 7.—. HU,r. M. 7,70 bi« 8, .neuer M 7,— bis 7,25, verregnet Mk. 6,50 bi« 6,85. Erbsen Nw>r> M. 8,50 bi» 11,--. Erbsen und Kutter- M 8 25 b?' 8 75 Sen 3,80 4, -. L trotz, Flegeldrusch, Mk. 3,50 bi» 3.60, Maschinrndrusch M'. 2,60 bi« 3,— , Sortvstr» 2,25 bis 2,50. > Kilo 2 SO bt« 2,80. »Her 8rmk- rurck 88r8«»8«8vkMv, reis: u. VortiLAk von Ltsstspspisrsu, krsruälLuä. OsIäsorL-»- LlnINsiwK von Ooupolls, viviäsllässollsmoo; von ^Vsäissln, Devisen; vonto-vorrollt- noä Vdoed-Vordodr; kür äsll Darleiher völlig kostsllkrsi. bei tLgl. Vvrkügllllg mit 2V,°/<» j r vr--rll8Ull8 , > vLLrvrolMvll ' k-wj.'' I I 4'/,°/'! ——— Vaebamenontoe In A«»e»ia!n»n. ——— so, wie sie einst gewesen, und konnte es der Welt und den Menschen nicht verzeihen, daß sie ihre Täuschung nicht theilten. Ihre Worte waren wie Honig mit Wermuth gemischt. Tie bittere Enttäuschung eines enterbten Wesens prägte sich in jedem ihrer Blicke aus. Der unterdrückte Unwille über ihre Eltern, die sie verkürzten, und über den Bruder, zu dessen Gunsten dies geschah, äußerte sich oft in ironischer Aufwallung. Bisweilen ging ihr Sarkasmus sogar noch weiter und berührte auch den Brauch geheiligter Dinge, was wieder um das größte Staunen und Mißvergnügen der Gräfin selbst erregte. „Amelie, mein Kind- was sagtest Du doch?" pflegte sie dann zu sagen, indem sie in der nur ihr eigenthüm lichen Art die Achseln zuckte. Amelie, deren unschuldiger Zweck die Mutter zu reizen, erreicht war, schwieg einen Augenblick. Bei der ersten Gelegenheit aber brach sie wieder los, als habe auch sie die Mission, Andere zu quälen, und als wolle sie sich dem edlen Berufe, diese zu erfüllen, nicht entziehen. Jede Jugend, jeder Frohsinn und jedes Behagen bei Andern reizte sie, wie die Eule das Tageslicht. Sie arbeitete nur, um Alles dies auszulöschen, rings nm sich her, offen und geheim, in Gedanken und mit Wort und That, und mit einer, einer besseren Sache würdigen Ausdauer an der ganzen Gesellschaft für ihre geheimen Schmerzen und Enttäuschungen sich zu rächen. ArH heute nähte die Comtesse, umgeben vo» ihren jüngeren Genossinnen, irgend ein Häubchen und bohrte mit jedem Stiche die Nadel so tief in das unglückliche Stück Leinwand, als sei dies ihr Todfeind. Die Gräfin beobachtete sie von Weitem mit einer ge wissen Unruhe. Augenscheinlich war Amelie's schlechter Humor heute noch ausgeprägter als sonst. Tie Mutter aber wußte aus Erfahrung, daß in diesem Falle ihr nichts heilig sei. Unter den Gruppen der Arbeiterinnen war die Unter haltung sehr lebhaft. „Apropos, Comtesse," fragte eine derselben die Gräfinj „schon längst sehe ich nichts mehr von ihrer hübschen Gouvernante. Was ist aus ihr geworden?" „Sprechen wir nicht von ihr," erwiderte die Gefragte mit einer Handbewegung, wie zu einer Grabrede. „Alle diese Gouvernanten gehören in das Geschlecht der Eidechsen. Wie glücklich sind Sie, meine Gnädige, daß Sie nur Söhne haben. Wahrhaftig, ich beneide Sie darum." „O, ich wüßte nicht warum! Mit den Hauslehrern ist die Noth noch weit größer. Man weiß nicht, woher man sie nehmen soll. Und dann haben sie so verwilderte An schauungen von Allem, solche Nichtachtung aller geheilig ten Dinge und so schlechte Manieren. Zittern muß man wahrhaftig, ihnen seine Söhne anzuvertrauen." „So wie ich meine Tochter." „Haben Sie schon wieder Jemand, liebste Gräfin, an Stelle dieser hübschen Person, Fräulein. . . Fräulein . . Immer vergesse ich doch ihren Namen!" „Auch ich vergaß ihn schon. Aber der Name tyut nichts zur Sache. Stellen Sie sich vor, gnädige Frau . . ." Und sie neigte sich zum Ohr der Nachbarin, und flüsterte ihr ein paar Worte zu, die mit dem Erröthen der Ent rüstung ausgenommen wurden. Nach einer Pause erwiderte die Andere lächelnd: „Man muß wenigstens einräumen, daß die Person einen guten Geschmack bewiesen hat. Ohne Complimente, Com tesse: Ihr Graf Wilhelm ist bezaubernd!" „Er aber hat sie gar nicht beachtet, vielmehr selbst zuerst meine Aufmerksamkeit auf ihre Manöver gelenkt und mir selbst gerathen, sie zu entlassen." „Selbstverständlich ... Im Elternhause mit der Gou vernante der Schwester. Pfui doch! Graf Wilhelm wäre doch ein zu feiner Mann für sie." „Natürlich. Wilhelm achtet sich selbst zu hoch. — Und dann, unter uns gesagt, ist sein Herz thatsächlich schon ver geben . . ." „An die schöne Prinzessin Stephania, nicht wahr?" Die Gräfin lächelte bedeutungsvoll und erwiderte hoch beglückt, daß dies so wichtige Geheimniß der Welt schon bekannt sei. „Vorläufig bleibe dies aber noch unter uns." „Ich glaubte, die Sache sei schon abgemacht?" „Allerdings ist sie dies. Wir warten nur noch auf die Fürstin Mathilde, der Prinzessin Tante, um unsere Fa- milien-Angelegenheiten zu ordnen." * * * Fortsetzung solgt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite