Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190109068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-06
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
FeenspirchflGi «r. 20. und A«r»tger Wttlatt »ad Aazti-tk). ...7^^. AMsHWk der KSiügl. SmtShauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesch ZH8 Freitag, 6. September 1901, AdendS. S4 Jahrg. Ries«« Tageblatt erschein f«b« Ta« «end« mit «ubmch», der Som- «nd Festtage. «erteljLhrliq« ve»a««prri» bet Abholung in der «r-edttte» tn «Ufa 1 Mart 80 Psg., durch unser« FM M Hau, 1 «ar» «8 Pfg., bet Abholung «u Schalt« der kaifsl. Postanstalt« 1 Mar» 88 Ps«., durch d« vriesttilg« frei tn, Hau« 2 Mar» 7 Psg. Auch MouattabEemmt, »erd« angenom»«. U^ilji, Uaaehmi für dk Rum»« d«, «u^abrtage, »t» vormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag von Langer 4- »tnterltch ta Rtesa. — Seschästrstell«: »astanlenstrgß« 8A^- Für die Redaetto» verantwntltch: Hermann «chmtb» tn Mesa. Aus Blatt 5 de- Genossenschaft-register» de- unterzeichneten Amt-gerlcht«, die Molkerei-Genossenschaft Riesa, eingetragene Grnoffenschast mit beschränkter Haftpflicht in Riesa betreffend, ist heute eingetragen worden, daß Herr Richard Eulitz in Stauchitz au» de« Borstaud« au-geschieden, der vorwervbefitzer Herr Earl Popeudicker in Pochra Mitglied de- Vorstände- und als Stellvertreter für Herrn Slsred Bennewitz in Leutrwltz der Gut-befitzer Herr Max MöbiaS in Heyda in den Vorstand gewählt ist. Riesa, den 4. September 1901. Königliche- Amtsgericht. vertlicheS und Sitchsifche». Riesa, 6. September 1901. — Se. königl. Hoheit Prinz Max ist gestern früh 10 Uhr 19 Minuten zum Besuche seine- Vater-, Sr. köntgl. Hoheit de» Prinzen Georg, in Dre-drn «ingetroffen. —* Veränderungen im Bestände der Theilnehmer an der hiesigen Stadt-Ferusprecheinrichtungsind jetzt wieder folgende zu verzeichnen: a) ES sind neu angrschlofsen: Rr. 51 Garten schläger, Restaurant in Gröba. - 148 Rothe, Brauerei in Rödrrau. - 149 KuSfel, Restaurant, Holz» und Kohlengrschäst in Röderau. - 150 Ient sch, Gasthos zum Stern in Zeithain. <- 151 Donath, Material- und Produktengeschäst in Glaubitz. - 152 Bahrmann, Gasthof in Nünchritz. d) Übertragen wurde Anschluß: Nr. 105 von HauSwald aufGaumitz, Fouragehandlung, Holz und Kohlen. — Am 7., 8. und 9. September d. I. findet in Hannover der 10. Bundestag de- »Bunde- für National-Stenographie", dem auch der hiesige Verein angrhört, statt. — In der gestern in Leipzig stattgrfundenen General versammlung der Lebensversicherung- Gesellschaft „AtropoS" stand al- erster Punkt zur Beralhung der Antrag der Ver waltung auf Umwandlung de- „AtropoS" in «ine Aktiengesell schaft in Leipzig mit Hilfe der Dordrechter Versicherungsgesell schaft. Rechtsanwalt Dr. Neubert beantragte die Ablehnung dieses Punktes und mit Rücksicht auf daS am 1. Januar 1902 in Kraft tretende ReichSverficherungSgesetz, dessen Bedingungen der „AtropoS" nicht erfüllen kann, dir Auflösung der Ge sellschaft .AtropoS" und Ueberführung der Ver sicherten zur Versicherungsgesellschaft „Augusta" in Berlin. Nach fast zweistündiger, oft sehr erregter Debatte stimmte die Versammlung diesem Anträge einstimmig zu. Als Liquidatoren wurden gewählt die Herren: Buchhalter Schmidt-Fischer, Baumeister Seidel, AusflchtkrathSvorsitzrnder Kluge, al- deren Stellvertreter di« Herren Philipp Trenkmann, Heinrich Lock und August Coffier. Stach Schluß der Versamm lung fand noch eine erregte Auseinandersetzung zwischen Ver waltung und Versicherten statt. — In Dresden leben ungewöhnlich viel Tschechen und Polen. Sie halten hier regelmäßig Versammlungen ab, dürfen aber nicht ihrer Muttersprache verhandeln, da sie wiederholt aufreizende Angriffe auf di« Behörden versucht hatten. Dieses Verbot hat zumal die Polen arg verdrossen, weshalb sie bei der KrelShauptmannschäft Beschwerde erhoben. Diese wie- aber letztere ebenso ab, wie da- königl. Ministerium, welche- da- Vorgehen der Polizeidirrktion al- gerechtfertigt anerkannte. — Der Vorort de- Landesverbandes Sachsen de- allge meinen Deutschen SchulvereinS, die Ortsgruppe Dres den, hat soeben ihren Bericht aus daS letzte Geschäftsjahr heraus- gegeben. Au» demselben ist zu ersehen, daß die Dresdner MännerortSgruppe auf 570 Mitglieder angrwachsrn ist. Da- gegen ist die Mehrzahl der übrigen sächsischen Ortsgruppen in ihrer Mitglirdrrzahl zurückgegangen. Die Arbeit eines angesichts diese» Umstande» eingesetzten Werbeausschusses führte dem Benin 209 Neuanmrldungen von Mitgliedern zu. Im Verhältniß zu den Bedürfnissen find die Einnahmen de» Verein» leider zu klein, häufig mußten Bittgesuche angewiesen «nd damit dem sla- vischeu Ansturm freie Bahn gelassen werden. DaS Arbeitsge biet liegt hauptsächlich in Böhmen und Mähren. — Die Z hl der Auswanderer au» Sachsen betrug im Jahre 1900 876, nämlich 553 männlichen und 323 weib lichen Geschlecht». Davon gingen 441 über Bremen, 385 über Hamburg, 44 über Antwerpen, 6 über Liverpool nach den über seeischen Ländern. Allein «94 wanderten nach dm Bereinigt« Staat« au», 44 nach Brasilien, 12 nach Asrlka und 12 «ach Australien. 99 ließen sich in England nieder. — Die deutsche Feldpost ist mit dem 1. September auf- gehoben worden. Nur wenig mehr al» 1 Jahr hat sie be- standen, nachdem sie im August 1900 nach nahezu 30jährig«r Ruhe zum erst« Mole wieder zn» Leben gerufen worden war. Bo« ihrer Gesammtleistung ihm letzten Jahre giebt die Thätig- keit de- MarinepostbureauS in Berlin ein Bild, da diese Stelle, ein Theil de» HofpostamtS, dm grsammten Briefpostverkehr der Feldpost mit der Heimath vermittelt hat. DaS Marinepostbureau hat nach amtlicher Zählung vom 1. August v. I. bl» zum 31. August d. I. rund 5 230 000 Briessendungrn in beiden Rich tungen befördert. Auf die Marine, der die Thätigkeit de» Amte» sonst allein gilt, entfallen hiervon ca. 1'/, Millionen Sendung« Da die Marine ebenso wie die Landtruppe von den chinesischen Wirr« in Anspruch genommen worden Ist, so gehör« zum größten Theil auch diese Sendungen zur Feldpost, an deren Portofrei- Helt sie auch meist Theil hatten. Abgesandte an KriegSsch ffe, Transportdampfer und Feldpostanstalien usw. wurden inSgesammt 2 630 000 Briessendungen im Gesammtgewicht von ungefähr 7000 Centner. Die erste Feldbriespost nach China verließ Ber lin im vorig« Jahre am 16. August. Der August brachte be reit» 37 000 Feldpostbriefe und -Postkarten nach China; lang sam stieg der Verkehr bis zum November mit 235 000 Feld briefpostsendungen; von da an ging er langsam zurück. In der Richtung auS China traf die erste Feldpost am 29. Oktober 1900 in Berlin ein. InSgesammt hat da» Marinepostbureau 2570000 Bliefpostsendungen empfangen und an die Empfänger in der Heimath writergelritet. Der Feldbriefpostverkehr au» Ciina hat sich naturgemäß nur langsam entwickelt. Die Zahl der einge- gangene» Sendungen betrug im Oktober v. I. 2l 140 «nd stieg dann bi» zum Mai d. I. aus 154 767 Sendungen. Mit der Abnahme der kriegerischen Bethätigung stieg die Zeit und Lust zum Briesschreiien sichtlich, während in der Heimath daS In teresse allmählich erlahmte. In Betracht gezogen ist hier ledig lich der Verkehr mit Briefen, Postkarten und einigen wenigen Drucksachen. Die Feldpostpackete wurden durch da» Postamt 5 in Bremen verschickt. — Wer ist Eigrnthümer d<S über dem Zaune höngcnden ObsteS? Diese jetzt zur Obste eise inlere'sirende Frage be antwortet der 8 911 deS Bürgerlichen Gesetzbuches, wodurch jeglicher Streit zwischen Gartenbesitzer und Nachbar beseitigt wird. Nach dieser Gesetzesbestimmung gehört die von einem Baume überhängrnde Frucht dem Besitzer de» BaumrS, dem Nachbar indessen die von dem Baume auf sein Grundstück hrrabgefallen« Frucht. —Die 3. Ferienstrafkammer des Dresdner kgl. Land« grrich's verhandelte heute gegen den 18 Jahre alten Barbier- gehilsen Alfred Fischer auS Brüx wegen in Priestewitz be gangenen SittlichkeitSvrrbrechenS. Während der heutigen Be weisaufnahme war die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Fischer wurde zu einer 9 monatigen Gefängnißstrase vrrurlhrilt. Ein Monat gilt al» verbüßt. —* Bei dem Postamt in Stolpen (S.) wurden heute, am 6. d. M., eine Stadt-Fernsprecheinrichtung und eine öffentliche Fernsprechstelle in Betrieb genommen. — Sind Posteinlieferungsbücher öffentliche Urkunden? Tie Frage, ob die Posteinlieferungsbücher, die von Geschäftsleuten geführt zu werden Pflegen, den Cha rakter öffentlicher Urkunden haben, ist eine Frage, welche die dritte Ferienstrafkammer des Berliner Landgerichts be jaht hat. Ein vor diese Strafkammer gestellter Kaufmann hatte in einem! Geschäft Gelder, die auf Postanweisungen zu versenden waren, in das Posteinlieferungsbuch einzu tragen, sie auf der Post abzuliesern und den Vermerk im Posteinlieferungsbuch durch einen Postbeamten quittiren zu lassen. Er hat in neun Fällen Geldbeträge in Höhe von 760 Mark nicht abgesandt, das Geld für sich verbraucht und in dem! Posteinlieferungsbuch den Quitt ungsvermerk des Annahmebeamten mit einem beliebigen Namen ausgefüllt. Er war im Allgemeinen geständig und gab auch zu, daß er in einem Falle seinen Arbeitgeber be trogen habe. Ihm' hatte es obgelegen, die eingesandten Rechnungen zu prüfen und nach geschehener Prüfung dem Chef zur Zahlungsanweisung vorzulegen. Er hat eine Rechnung über 44 Mark durch Aenderung einzelner Posten in 144 Mark umgewandelt und sich auf diese Weisq, 100 Mark verschafft. Tie Strafkammer war der Ansicht, daß bei der Fälschung derartiger Posteinlieferungsbücher es sich um die Fälschung öffentlicher Urkunden handelt. Die Strafkammer erklärte sich deshalb für unzuständig und verwies die Sache an das Schwurgericht. Dohna. Da» Johanniter - Krankenhaus auf Dohna« H idenauer Flur ist nunmehr äußerlich und innerlich fertig ab geputzt. Zur Zett find di« Heizungs-Monteure in dem Gebäude beschäftigt, dm« dann die GaSrohrleger folg« werden. Die Decken im Gebäude sind au» einer eigenartigen Masse hergestellt und führ« d« Namm „Dressrl-Deckm". Am DtmStag Nach mittag sand im Beisein de» Vertreter» der königl. Amtshaupt- Mannschaft Pirna, deS Herrn RegierungS-Affeffor» Dr. v. Pflug, sowie in Gegenwart von 3 Regierung» - Bauräthrn und de» Her« Baumeister Thierstädter von der Baugewerkrnschule «ine Belastungsprobe statt, die rin« schön« Beweis von der kolossalen Widerstandsfähigkeit dieser Decken erbrachte. Die erprobte Decke im Parterre, die eine Fläche von 3,6X1,70 m besitzt, wurde zunächst mit einer GewichtSmenge von 3500 Kilo auf den Quadratmeter belastet. Diese Probe verlief ebmso glücklich, wie die dann folgende Fallprobe, wobei ein Bleiklotz von 42 Kilo auS der Höhe von 3 m drei mal auf die Decke herabfiel. Die Zuschauer sprachen sich hochbefrtrdigt über den AuSgang der Probe au». Zu bemerken ist noch, daß die Dreffel-Drcken die Trägerflanschen verkleiden, so daß die Anbringung deS Draht netzes nicht Mehr nothwendlg ist. Mittweida. Seit über JahreSsrist bestehen hierorts bezüglich der Stadtkaprlle eigenartige Verhältnisse, die sich auf die Dauer nicht hätten halten lassen. Sowohl der Stadtrath al» auch Stadtmusikdirektor Jrrgang haben daher den Vertrag für den 15. Okt. gekündigt. Die letzte Stadtvrrordnetmfitzung hatte sich nun mit einer Rathsvorlage zu beschäftigen, nach der die Stelle deS Stadtmusikdirektors mit einem Zuschuß von 1000 Mk. zur Neubesetzung auSzuschrelbrn ist. Da in unserer Stadt nie Mangel ist an Veranstaltungen, zu denen Musik gebraucht wird, somit also günstige EewerbSverhältnifle vorhanden sind, dürsten Bewerber um die Stadtmusildlrektorstelle nicht lange auf sich wart« lassen. Selten» de» hiesigen StadtratheS sind bei einer Anzahl sächsischer Städte Erkundigungen eingezogen worden, in welcher Weise die Stelle deS StadtmusikdirrktorS dotirt ist. In Döbeln zahlt die Stadt 600 Mk., die Kirche 300 Mk., in Reichenbach zahlt die Stadt 700, die Kirche 300 Mk., in Werdau die Stadt 750, die Kirche 355 Mk., in Pirna die Stadt 750, die Kirche 90 Mk. Nur in OelSnitz wird mit 1500 Mk. selten» der Stadt, 500 Mk. seitens der Kirche mehr gezahlt als hier. Aus Grund dieser Umsrage hält der Rath die städtische Beihilse in Höhe von 1000 Mk. (die hierzukom- mende, selten» der Kirche zu zahlende Entschädigung beträgt hier 500 Mk.) als eine angemessene. Dresden, 5. September. In der Vorstadt Striesen hat sich «in noch nicht ein Jahre alt«» Kind mit heißem Kaffee derart verbrüht, daß drr Tod nach einigen Stund« eintrat. Zittau. Ein neues Telegraphen- nnd Telephon-Amt soll demnächst in Zittau errichtet werden. Drr Verkehr auf dem Haupt-Postamt hat einen solchen Umfang angei omm«, daß die vorhandene» Räume nicht mehr zureichend sind. ES soll daher eine Theilung derart vorgenomm« werden, daß man ein be sondere» Telegraphen-Amt zu erricht« beabsichtigt. Diese» würde dann in einem besonder« Gebäude untergebrocht werd« müssen, da» voraussichtlich aus dem der Post bereit» gehörig« Areal nach dem Stadtbade zu errichtet werd« wird. Kamenz. Ein schwerer Unglückssall trug sich am Mitt woch gegen Abend hier beim Versetzen eine» 50 Ctr. schwer« Eisenträger» zu, indem derselbe in» Rutschen kam und. einem au» Schlesien gebürtigen Arbeiter beide Beine zerquetschte. Von der sächs.-böhm. Grenze. Das Räuber unwesen iml Egerlande und seiner nächsten Umgebung wird geradezu unheimlich. Noch sind die Mörder nicht dingfest gemacht, welche das Bärsche Ehepaar in Liebeneck tödteten und beraubten und schon wieder werden Ueber- fälle und Raubversuche gemeldet. Bei Bruck wurde ein 9 jähriges Kind überfallen und der Habseligkeiten beraubt; der Strolch entkam, ließ aber einen Rock zurück, in dessen Taschen man Papiere fand, aus denen hervorgeht, daß der Räuber der italienische Erdarbeiter Angelo Antonino War,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite