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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190109091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-09
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1901
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iyrem ganzen «seien yrrvorzauocrl«. «»-.»V, Herr Friedrich Karl Müller von hier ist von uns al« NachtwSchter für die Stadt Riesa «»gestellt und verpflichtet worden. Der Aach der Stadt Aiesa, am s. September 1901. No. 2710 Fr. Dehne. Ar. Le« Rtrsaa Tageblatt «scheint ftbai Tag Abend« »all AuSnahm« der Eonn» und Festtag«. MerteljLhrttch« Veza Merls bet Abholung in der Lxpedttto» tn Riesa I Mart SO Psg., durch unser» TrtlM pnt in» Hau« 1 Mark « Psg-, bet Abholung am Schall« der katserl. Postanstaltrn 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in» Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch ««ratSabonmmatt» »erden angrnonon«. Autet^n-Annahnre für die Nummer de« Ausgabetage« bi» vormittag v Uhr ohne »«wahr. Druck und vertag von Langer t Stnterltch I» Rtrsa. — Geschäfwstellr: Kapantenstrah« SS. — Mir die Redaettou verantto«tlich: Hermann Schmidt t« Ries«. Wß aa^A^^Agafür da» »Riesa« Lageblutt" erbitte» un« bi« spälepru» Bonuittug» V Uhr de« jeweiligen Ausgabetage». Die SeschLstdßeLe. TllgMtW ««d Ansriger MkMt M Aszchn). «ele«rn»un Ad«fl» FW Fernsprechsteit« »r.« » t «. » Rr.». der König!. AMShauptmmmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. SIH. Montag, S. September 1801, Abend«. S4 Jahr« Staatsmiuister v. Miquel RI. Frankfurt a. M., 8. September. Staatsminister Dr. v. Miquel wurde heute früh i« feine« Bett todt anfgefnnde«. D« Tod ist i« d« Nacht eiugetreteu. Wahr- fcheiulich ist eia Schlaganfall die Todes- Ursache gewesen. E" v. Miquel hatte am Sonnabend Nachmittag noch einen Spaziergang gemacht und sich Abend» mit Lesen beschäftigt; rr war gegen Mitternacht zur Ruhe gegangen. Al» seine Tochter früh sein Schlaskabiuet betrat, lag er todt im Bette. Die Aerzte constatirten Herzschlag. AIS Johanne« von Miquel, der preußische Finanzminlstrr, am 3. Mai diese« Jahre« dem Kaiser sein EnllassungSgesuch rinreichte, da« dieser wenige Tage darauf genehmigte, da hätte Niemand geglaubt, daß dem Scheiden au« dem Amte sobald da« Scheiden au« dem Leben folge» würde. ES ist ander- ge- lammen und Herr v. Miquel hat seinen Abgang von der Spitze der StaatSgeschäste ebenso wie Fürst Chlodwig von Hohenlohe nur um wenige Monate überlebt. Miquel gehörte mit Bennigsen zu jenen hannoverschen Imperialisten, di« nach der Annexion van 1866 in da« preußische und rrichSdeutsche Lager über gingen. Die nationalliberale Partei war ihm zunächst die Sprossenleiter, auf der er rasch zu den Höhen unsere« parla mentartschen Leben« rmporklomm. Miquel war am 19. Februar 1828 zu Neuenhau» in Han nover geboren, er studirte 1846 — 1850 in Heidelberg und Göttingen -die Rechte und ließ sich dann al« Anwalt in Göttingen nieder. 1865 —1870 war er Bürgermeister von Osnabrück, dann gehörte er von 1870 — 1876 der Diskont ogeiellschast in Berlin an, worauf er 1876 auf den Oberbürgermetsterposteu , von Osnabrück zurückkehrte, den rr 1880 mit dem von Frank furt a. M. vertauschte. Dem RrttStag gehörte Miquel vm 1867—1877 und Von 1887 — 1890 an. In diesem Jahre wurde er von Kaiser Wilhelm zum Finanzminifter ernannt Damit begann für ihn eine neue SchaffenSzett. Miquel« Name ist vor Allem mit der von ihm in Prrußrn durchgesührten Reform der directen Steuern in Staat und Ge meinde verknüpft, wodurch da« verfallende Strunsy'lem aus der Grundlage der Besteuerung der LeistungSsähigkelt von Grund au« umgestaltet wurde. Bekannt ist sein Eintreten für die deutsche Landwirthschaft, bekannt sein LoosungSwort von der Politik der Sammlung. „Die Deutschen müssen mehr National gefühl bethätigen, wenn sie da« bleiben »ollen, wa« sie in einer großen Zeit geworden sind", sagte er zu einem Besucher, der ihm seinen Dank aussprach für da« Schlagwort von der Samm lung der productiven Stände. In dem Kampfe um die Canaloorlag« im preußischen Ab geordnetenhause ist Miquels Stellung zuerst erschüttert worden. -Er zeigte nicht jene Entschiedenheit in der Vertretung der Vor- läge, auf die der Kaiser da« größte Gewicht legte. Miquel« * Entlassung war die Folge. Nicht lange hat sich der greise Staat-manu de« Ruhestände« in seiner LieblingSstaU Frankfurt , a. M. erfreut. Kaum von einer Badereise scheinbar gekräftigt zurückgekehrt, ist er schmerzlos hinübergrschlummert. rr Frankfurt a. M., 9. September. Auf die Nachricht vom Tode de« Staatsminister» v. Miquel trafen die 3 Söhne Le« Verstorbenen, Oberleutnant v. Miquel vom 15. Dragoner- Regiment in Hagenau, Landralh v. Miquel au» Rathenow und Legation-sekretär v. Miquel von der deutschen Botschaft in Pari», hier «in, sodaß die gesammte Familie am Todtenbette versammelt ist. Die Beisetzung in Frankfurt a. M. wurde auf nächsten Mittwoch festgesetzt. — Vom Kaiser traf ein Beileidstelegramm ein, außerdem zahlreiche andere Brileidtkundgebunaen. rr Frankfurt a. M. Ter körperliche Zustand des Staatsministers von Miquel war der „Franks. Ztg." zu folge langst nicht mehr der beste. Schon während seines sommerlichen Kur-Aufenthalts in Langenschwalbach hat- v ten die Aerzte den Angehörigen erklärt, daß auf eine * 'k lange Lebensdauer nicht mehr zu rechnen sei. Miquel fühlte sich in den letzten Tagen verhältnißmäßig wohl und machte ans Sonnabend noch einen Spaziergang auf der Miquel- straße, von dem er etwas ermüdet heimkehrte. Er nahm aber das Mahl mit großem Appetit und plauderte aufge räumt bei einer Cigarre mit den Hausgenossen. Den Abend verbrachte er in seinem Lesezimmer. Der Diener fand ihn dort um Uhr in die Lektüre vertieft. Es fiel ihm darum nicht weiter auf, daß Miquel nicht um 11 Uhr vor dem Schlafengehen seine Hilfe beim Aus kleiden in Anspruch nahm. Ter Diener wartete bis nach Mitternacht und nahm um 1/21 Uhr wahr, daß der Staats minister noch wache. Dann begab sich Miquel zu Bett, und der Diener zog sich zurück. Sonntag Morgen 7 Uhr wollte die Nichte dem Minister ein ihm ärztlich verord netes Frühstück reichen und fand den Oheim todt im Bette auf der <Äite liegend, mit gefalteten Händen und ohne eine Spur von Unfrieden oder Kampf in den Zügen. Nach Annahme der Aerzte ist der Tod zwischen 3 und 4 Uhr er folgt. DeutlicheH und Sächsisches. Riesa, 9. September 1901. — Tagesordnung sür die öffentliche Stadtverord- neten-Sitzung DienStag, den 10. September 1901, Nachmittags 6 Uhr. 1. Vortrog, betreffeno die Versorgung der Gebäude oe« lönigliä en Artillerie - Depot« mit LetmngSwasser aus dem städt Wasserwerk 2 Rathsbeschiuß, die Ueberlr».gung von Gas rohrverlegungsarbetten an die Firma Gebr. Bornowitz in Dres- den-A. 3. RathSbeschluß, B wüthschaslung der zum Rittergute Riesa gehörigen Pausitzer Wie>e betr. 4. Beschlußfassung über Nachverwilligvng von 300 Mark >u den diekjährtgen Kosten der Straßensprengung in der S adt Riesa. 5 Beschlußfassung über Verwtlligung von 300 Mark sür Nebenarbeiten bei der stattge- sundenen Anschaffung eines neuen BormaiichboltigS für hiesige RittergutSbiennerei. 6. Rathsbeschluß betreffs der von der ElekiricitätS - Aktien > Gesellschaft in Dresden als Besitzerin des hiesigen Elektric täts.verles hinterlegten Koutim. 7. Rathkbe- schluß, Errichtung einer Gesellschaft m. b. H. sür da« Z'egelei- urternehmen in hiesiger Rittergut»flur. iZiegelei Gohlis) 8 Rattsbeschluß, Berwilligunq von Reparat »kosten sür die Malzdarre in hiesiger Schloßbrauerei betr. RathSdeputirter: Herr Stadrath Dr. Dehne. — Der AassichtSrath der Aktiengesellschaft Lauchhammer be- schloß, der Generalversammlung für da« Geschäf sjahr 1900/1901 die Verthrilung einer 2procentigen Dividende bei üblichen Ab schreibungen vorzuschlagen. —* Der Vorstand des LandeSverrins Sachsen vom Deut sche» LehreiVereine sür Naturkunde, Oberlehrer F. H. Döring au« Dresden, hat die Mitglieder der Bezirksverrine Großenhain, Jahnathal, Meißen, Nünchritz, Oschatz, Riesa und Strehla aus Sonnabend, den 14. September, Nachmittag« 4 Uhr zu einer Zusammenkunft im Hotel Kaiserhof zu Riesa eingeladen. Es 'stehen einige Vorträge in Aussicht; auch wird eine reichhaltig«, sehr sehenSwerlhe Sammlung europäischer Schmetterlinge zur Ansicht bereit stehen und werden die nöthigrn Erläuterungen dazu gegeben werden. Gäste — auch Personen, die dem Lehrer stande nicht angrhören — haben unentgeltlich Zutritt und werden sehr gern gesehen. — Der Ausfichtsrath der Sächsisch-Böhmischen Dampf schifffahrt«. Gesellschaft hat die Aufnahme einer 4»/, prozentigen Anleihe in Höh« von 1000000 Mark beschlossen. Die Generalversammlung, welche hierüber Beschluß soffen soll, findet am 2. Oktober a. c. patt. — Die sächsische StoatSbahnverwaliung hat ihre Stationen angewiesen, daß vom 1. Oktober ab di« Fußböden der Personen wagen erster, zweiter und dritter Claffr wieder mit Fußdrckr» belegt werden. — Für di« nächste Zelt lautet Falb'« Prognose: 11.—18. September: Infolge der vorau-grgangeneu Ausscheidung großer Mengen von Wafferdampf au» der Atmosphäre wird es jetzt trocken. Der kritische Termin vom 12. - September mack t sich daher nur an den südlichen und westlichen Küsten bemerkbar. Die Temperatur liegt verhälwißmäßig niedrig, vom 19—23. September: E» treten starke und auSgrbreitrte Niederschläge ein. Di« Temperatur hält sich niedrig. — Im Verkehr mit dem AuSlande — ausgenommen Luxemburg — glebt e« jetzt bekantlich dringende Packet«, seudunge » nicht. Um «uu bei eiligen Sendungen mit lebend« Thieren, lebenden Blumen u. s. w. nach dem AuSlande wenig stens auf der deutschen BefördrrungSstrecke eine größere Schnells kett zu ermöglichen, hat sich die Postverwaltuug damit einver standen erklärt, daß auf Wunsch der Absender Packete bl» zm deutschen Grenze al» „dringend" behandelt, da» heißt also mit jeder Gelegenheit, auch mit Schnellzügen befördert werde» könne«. Für solche Sendungen ist die besondere Gebühr vo» 1 Mk. vom Absender zu entrichten. Im Verkehr mit Luxem- bürg, wohin die Beförderung dringender Packete bi» zum Be stimmungsorte schon jetzt zugelasien war, tritt eine Aenderung nicht «in. Ein Gleiche« gilt hinsichtlich der dringenden Packele mit Fischlaich nach Oesterreich-Ungarn. Bei den übrige» »ach Oesterreich-Ungarn gerichteten dringende» Packet«» haben di« Ab sender damit zu rechnen, daß die Sendungen in Anbetracht der besonderen Betrieb-Verhältnisse in Oesterreich die bevorzugte Be förderung nur bi« zur Grenze genießen. — Da« größte Llbschisf, da» bisher erbaut Word«» ist, wi d gegenwärtig auf der Werft der ElbschiffsahrtSgesellschast „Kette" in Uebigau sertlggestellt. ES handelt sich um eine Zill«, die sür den Schiffseigner Pullmann in Hamburg gebaut wird und die eine Breite von 12 m und eine Länge von 80 m hat. Der Tiefgang ist nur 40 om, im beladenen Zustande 1 m 40 om. Zur Beschleunigung der Fahrt ist da« Schiff mit einer kleine» Schraubenmaschin« auSgestattet, und eS vermag die Ladung einiger Eijenbahnzüge aufzunehmen. — In Sachen der Anwendbarkeit der 88 7 und 8 de» Gesetze« vom 1. November 1836, die Ehen unter Person« evangelische» und katholischen Glaubensbekenntnisse« und die rrgiliöse Erziehung der aus den Ehen solcher Eltern hervor gegangenen Kinder betreffend, auch auf Nichtsachsen hat da» köuigltche Ministerium de« Kultu« und öffentlichen Unterricht kürzlich eine Verordnung erlassen. Da« apostolische Vikariat hatte gegen den Beschluß einer Bezirksinspektiou, betreffend die religiöse Erziehung eines Kinde« au« gemischter Ehe, Einspruch erhoben, war jedoch vom Ministerium abschlägig beschiedr» worden, wöbet in dcr Begründung unter Anderem da« Folgende auSgesührt wurde: Die Bezirkeschultnspektion habe nicht, wie da« apostolische Vikariat anzunehmen scheine, ausgesprochen, daß der Bergarbeiter N. den gerichtlich geschloffenen ErztrhungSvertrag al« Ausländer wieder auf.uheben überhaupt nicht berechtigt sei, sondern, daß er ihn nicht einseitig, vielmehr nur mit Zustimmung der Ehefrau und auch sür die noch nicht 6 Jahre alten Kinder wieder auf heben dürfe. Diese letztere Anschauung sei aber nach dem Dafür halten dr« Ministeriums zutreffend. Denn wenn auch die be schränkenden Vorschriften de« Gesetze« vom 1. November 1836 auf Ausländer keine Anwendung zu finden pflegten, so könne doch rin vor einem sächsischen Amtsgerichte zwischen nichtsächfische» Ehegatten abgeschlossener Vertrag über die konfessionelle Erziehung der Kinder volle rechtliche Giltigkeit beanspruchen. — Obgleich sür Postkarten im Ort«- und Nachbar- ortSverkehr seit über Jahresfrist da» Porto aus 2 Pfg. herab gesetzt worden ist und besonder« OrtSvostkarten auf blauem Pa. pier zur Einführung gelangten, werdrn doch noch häufig solche zu 5 Pfg. verwendet, also 3 Psg. über da« tarifmäßige Porto aufgeweudrt. Anderrrfrit« kommt e« auch ost vor, daß für de» Fernverkehr blaue Karten genommen werde», ohne daß eine Zusatzmarke von 3 Psg. aufgeklebt wird. Da für unzureichend srankirte Postkarten da« Doppelt« de« Fehlbetrag«, nöthigenfall» unter Abrundung auf eine durch 5 theilbare Pfennlgsumme aus wärts, angesetzt wird, so hat der Empfänger für eine nur mkt 2 Pfg. srankirte Postkarte 10 Pfg. nathzuzahlrn. Ma» merke daher: sür den Ort«- und Nachbarort-Verkehr sind blaue Postkarten zu 2 Psg., sür den Fernverkehr gelbe zu 5 Pfg. z» benutzen! — Wochenspirlplan der Dretdner Hostheater. Opernhaus: DienStag: Mignon. Mittwoch: Der polnische Jude. Donners tag: Der fliegende Holländer. Freitag: Diollrtta. Sonuabeud: Der Prophet. Sonntag: Der polnische Jude. — Schauspiel haus: DienStag: Die Jüdin von Toledo. Mittwoch: Rosen kranz und Güldenstem. Donnerstag: Die Jungfrau von Orleau». Frritag: FlachSmaun al» Erzieher. Sonnabend: Autoniu» «A Klropatra. Sonntag: Lartüff — der eingebildete Kranke.
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