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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190110213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19011021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19011021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-10
- Tag1901-10-21
- Monat1901-10
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1901
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«rrd Attzelger WttM «ltz Aynzn). »»»lerr-tt", »iesO. Amtsölatt FeensprechstckR «r. «d der König!. AmtShMptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. S46 Montag, 21. Oktober 1S01, AvenbS. 54 Jahr,. M» Mesa« Lagebla« «-scheint sch« La, Abend« mit Ausnahme der Sem», und Festtage. Wertrljährlich« ReguMmR bei Abholung in der AgpchUmi tu Rtesa I Mart 5V Psg., durch «ns«, DchWg HM «M -au» 1 »«» « Pf,., bet «bholu», am «chatt« der kaiserl. Pofianstalt« I «art « Pfg., durch den Btteftrtig« Hut in« Hau, 2 Mart 7 Ps* Auch «ouatGchoemnuent« nnrden ingm imm« Aozligln Aomihme für die Ruuouer de« AnSgabetoge« bi« eg^Wtttng 8 Uhr ohne Gewähr Druck und »«lag v« Langer K »Interltch l» Riesa. — chefchäst»stell«: Ka-antenßrah« SS. — Für die Redaktion »mmMwetNch: -er«»»» Schmidt tu Ries». Da» Eiulageubuch d« Sparkasse zu Riesa Nr. 37 191 aus Martha Wittig in Bobers«« lautend, wird hierdurch sür ungültig erklärt. Riesa, am 19. Oktober 1901. Der Nach der Stadt Niesa. BoeterS. Mohr. der- »Rief«« LckgehhM- «bitten uns bi» spätester» ßhurmitt«,- » Uhr de» jeweiligen Au»gabetagr». Die «eschLstsfte»e. — Eine deutsche Fachkonferenz de» Schuhmacher Handwerk» findet am 20., 21. und 22. d. M. in Berlin iur Schuhmacher-JnnungShausr statt, zu welcher auch die Regierung«» fremd« Staaten, wie Oesterreich u. s. w., Drlrglrte entsende». Diese Konferenz wurde mit Begrüßung d« Delegirte« von de« Borfitzenden de» Verbände» Bund deutsch« Schuhmacher» Innungen, königlichen Hoflieferanten R. Ess«, gestern Sonntag verüiche» und Sächsische». Riesa, 21. October 1901. — Tagesordnung sür die öffentlich« Stadtverord- I «etenfitzuug am 22. October 1901, Nachm. 6 Uhr. 1. RathS- beschluß, den Bau dn Kirchbachstraße betr. 2. Rathsbeschluß i betreff» der von der ElektricitätSwerkr-BetrirbS-Actirn-Gesellschast » in Dresden hinterlegten Kaution. 3. Ersuchen deS Rittergut». auSschusseS um Vornahme ein« Brsichttgung de» Rittergutsgrund« stück» und des ViehstandeS daselbst durch die städttschen Kolle gien, und RathZbeschluß hierauf. 4. Restanteurrgulativ. 5. Ge schäftliche Mitthrilungen. RathSdrputlrtn: Herr Bürgermeister Boetns. — Der gestrige Jahrmarkts-Sonntag Nachmittag brachte der Stadt einen ganz enormen Verkehr, der sich naturgemäß haupt sächlich im „Jahrmarkts-Viertel" geltend machte. In dichten Schaaren drängten sich dort die Leute und wenn eS dabei auch nur viel „Laus"-Publikum gab, so fehlte doch «sichtlich auch da- „Kauf"-Publikum nicht ganz, denn in einigen Branchen wurde anscheinend ein ganz hübscher Umsatz erzielt; so hatten angeblich die Schuhmacher auf der Albertstraße einen flotten Geschäftsgang zu verzeichnen. Auch heute Nachmittag war der Markt wieder sehr stark frequentirt. Da» prächtige Herbstwetter, da» e» heute wie gestern gab, veranlaßte Viele zu einem Rund gang durch die Straßen der Stadt, in denen ein interessantes, äußerst rege» Leben und Treiben herrschte. —)-( Heute Montag Nachmittag begirbt sich Se. Maj. der König mit dem Prinzen Georg nach WermSdors zu mehrtägigem Jagdaufenthalt und passirt hierbei die hiesige Station. Zu den Jagden find zahlreiche Einladungen ergangen. —Der hiesige Bäckermeister Franz Emil Neider hatte am 12. Juli d. I. seine beiden Lehrlinge von der Fortbildungs schule zurückbehalten. Er «hielt deshalb eine auf 3 Mark lautende Strafverfügung zugestellt. Neider beantragte gerichtliche Entscheidung und begründete diesen Antrag damit, er habe an jenem Tage eine außerordentliche Lieferung von Gebäck für das , 102. Regiment in die Baracken nach Zeithain gehabt, die Arbeit / allein nicht bewältigen können und deshalb die beiden Lehrlinge zu Hause behalten. DaS hiesige kgl. Schöffengericht sprach den Angeklagten kostenlos frei. Gegen dieses sreisprechende Urthril legte die kgl. Staatsanwaltschaft Berufung ein. Die 2. Straf kammer deS Dresdner kgl. Landgerichts, die am Sonnabend in -les« Sache vor zweiter Instanz verhandelte, kassirte das schöffen- gerichtltche Urtheil und erkannte auf 3 Mark Geldstrafe, da die Entschuldigung deS Angeklagten nicht als genügend angesehen wurde. Nach dem Schulgesetze gelten für einen Schüler nur elementare Ereignisse, Krankheit oder Familtenverhältniffe als EntschuldtgungSgrund. — DaS „Ereigniß" deS gegenwärtigen Jahrmarktes war di« Eröffnung deS neuen Gasthofes „zum Stern". Wir haben über denselben und specirll auch über die Größe der einzelnen Räumlichkeiten bereits früh« berichtet (Nr. 224 d. Bl.) und brauchen heute nur noch hinzuzufügen, daß die ganze Anlage einen recht guten Eindruck macht, der sich nach vollständig« Fertigstellung noch wesentlich verstärken wird. Besonders der große mit prächtigem Kronleuchter auSgestattete Saal ist im posant, doch auch d« kleine Saal, in dem jetzt zum Markt die GesangSconcnte stattfinden, bietet einen angenehmen Aufenthalt. , Selbstverständlich hatten sich während deS Marktes die ge jammten Lokalitäten deS „Stern" eine» besonder» zahlreichen Besuche» zu «freuen. — Mitten auf der Straße, im dichten Marktgewühl, wollt« gestern Abend ein Marktbrsucher, der die Gaben de» Bachu» allzurrichlich genossen und infolgedessen seine Sinne stark umnebelt hatte, sein Nachtquartier aufschlagen. Dn gute Mann glaubte «sichtlich, zu Hause zu sein und wollte sich durchau» schlafen legen; alle Gegenrede eine» ihn begleitenden guten Freunde» nützte nicht», er blieb dabei, sein Vorhaben auSzuführen, so daß mau sich schließlich genöthigt sah, den stark Bezechten wegzutragen , , und ihn in einem „sicheren" Zimm« unterzubringen, woselbst « hoffentlich heute früh beim Erwachen von moralischem Katzen jammer geplagt worden ist. —* Nach § 29 dn Postordnung dürfen bei dm Posthülf- stellen gewöhnliche vriesseirdungen und bei denjenigen Posthülf» stellen, welche zur Annahme von Packet« ermächtigt find, auch gewöhnliche Packete eiugellefrrt werd«. Die Annahme von Einschreib- und Werthsendungen sowie von Postanweisung« ge hört zwar nicht zu den dienstlich« Verpflichtung« der Post- hülfstellm, doch können im Einverständniß mit den Inhabern derselbrn auch solche Sendung«, im Einzeln« bi» zum Werth- betrage von 800 Mk., bei de» Posthülfstellen zur Weitergabe an die Landbriefträger nledrrgelrgt werden. In ähnlicher Weise, wie die» für die Landbrtefträg« hinsichtlich der auf ihrem Be stellgange angmommrnm Sendungen vorgeschriebrn ist, haben auch die Jnhab« d« Posthülfstellen die bei ihn« eingeliesert« Packet«, Werth- und Einschreibsendungen, sowie Postanweisung« in ihr Annahmrbuch «inzutragen. Davon, daß die» geschieht, kann sich d« Einliefner selbst überzeugen; « ist indessen auch befugt, die Eintragung in da» Annahmebuch selbst zu bewirk«. Die gleiche Berechtigung steht ihm hinsichtlich der dem Land briefträg« mitzugebendrn Smdungen zu. Im allseitig« In- treffe empfiehlt r» sich, von dieser Befugniß regelmäßig Gebrauch zu machen. Dabei ist jedoch besonder» zu bemerk«, daß die Landbrirfträger Geldbeträge, welche durch Postanweisung über mittelt werden soll«, nur dann vom Publikum annehmm dürfen, wenn ihnen zugleich die auSgefüllte Postanweisung übergeb« wird. — DaS königl. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts hat durch Gennalverordnung an die BrzirkSschul- insprktionrn angeordnet, daß die zur aushilfsweise» Verwendung im öffentlichen Schuldienste zugrwiesenen Seminaristen nicht mit Stunden überlastet, sondern in dn Regel nicht mit mehr al» 32 Lehrstunden wöchentlich bedacht werd«, damit sie in der Lage find, ohne Schädigung in gesundheitlicher Hinsicht sich auf die von ihnen zu ertheilenden Lehrstunden, sowie auf die von ihnen noch zu bestehende Schulamtscandidaten-Prüfung in genügender Weise vorzubereit«. — Am 5. November, früh 8 Uhr beginnt in Leipzig die Ziehung der 5. Klasse 140. sächsischer Lande»-Lotterie. In dieser Haupt- und Schluß-lasse werden an 18 Tagen 36000 Gewinne im Gesammtbetragr von 12 819 240 Mark zur Ber- loosung gebracht, da» sind sür jeden ZiehungStag 2000 Ge- winne. Der letzte ZiehungStag ist auf den 25. November fest, gesetzt. Die Loose 5. Klaffe find unter Vorlegung der Bor- klafsenloose bet den Kollekteur« bi» zum 26. Oktober d. I. eivzulösen. — Die KreiShauptmannschast Leipzig giebt in einer Ver ordnung bekannt, daß zum Zwecke wissenschaftlicher Erforschung der höh«« Luftschichten, in welche Menschen nicht mehr vorzu dringen vermögen, man fast in all« Staaten Europa» von Zett zu Zeit kleinere oder größere Luftballon» steig« lasse, die Instrumente enthielten, welche auf einer geschwärzt« Papier fläche selbsttätig Aufzeichnungen über die Temperatur, die Feuchtigkeit usw. auSführtrn. Für die nächsten Jahre sollen dnortije Auffahrt« an dem erst« DonnnStage «ine» jeden Monat» gleichzeitig in England, Frankreich, Elsaß Lothringen, Bayern, Preußru, Oesterreich und Rußland stattfindm, außerdem ab« noch gelegentlich an anderen Tag«. In Preußen «folgten dieselben seit«» de» Aeronautisch« Obsnvatorlum» de» Kgl. Meteorologisch« Institut» am Tegel« Schießplatz bei Berlin. Di« Ballon», Jnstrmnrute und alle» Zubehör sei« demnach fis kalische» Eigmthum. Da dies« Ballon» „unbemannt" sei«, d. h. nur Apparate, ab« keine Personen trüg«, so wird die Er wartung ausgesprochen, daß sie, von verständig« Leut« ge sund«, in zweckmäßig« Weise aufbrwahrt und zurückgeschickt wndm. Um den Bewohne« — zumal de» platten Lande» — die Möglichkeit «in« sachgemäßen Mitwirkung bei dies« wichtigen und in allen Kulturstaaten geübt« Versuch« zu gewähren, hat die KreiShauptmannschast Leipzig die Behörden ihre» Regierungs bezirk» veranlaßt, die hinzu erlassenen Erläuterung« und Vor schrift« durch die Presse zur Knmtniß möglichst weit« Kreise zu bring« und di« Befolgung dies« Vorschrift« zu über- wach«. — In welch« Welse in diesem Jahr« der Kohlrabedarf gesunkm ist, geht darau» hervor, daß allein bei dm sächsisch« StaatSeisenbahnrn im September 1100 Eisenbahnwagen wenig« al» im Vorjahre mit Kohl« belad« und verfrachtet Word« find. Bei dies« Sachlage kann »an sich die Mindereinnah«« uns«« Staat»risenbahnm schon erklären. Nachmittag» 3 Uhr eröffnet. — Wochenspielplan dn Dresdner Hostheat«. Opernhaus» Dienstag: Zur Vorfeier von Albert Lortzing» 100 jährigem Ge» burtStage: „Zar und Zimmermann". — Mittwoch: „Die Huge notten". — DonnnStag: „Da» Nachtlager zu Granada". — Freitag: 1. Sinfoniekonzert: Serie L. — Sonnabend: „Der fliegende Holländer". — Sonntag: Robnt dn Teufel". — Schauspielhaus. DimStag: „Tartüff", „Der eingebildete Kranke". — Mittwoch: „Wmn die Liebe erwacht", „Engltsh spoken". — DonnnStag: „Torquato Tafso". — Freitag: „Die Welt, in der man sich langweilt". — Sonnabend: „Ein Gla» Wasser". — Sonntag: Für die Dienstag» - Abonnent« de» 29. Oktober. Zum erst« Male: „Die rothe Robe". Meißen, 19. Oktober. Mit dem 1. Oktober ist die Triebischthal-Pavochie in Meißen abgezweigt und als deren Pfarrer Diakonus Weinberger an der Stadtkirche zu Mei ßen designirt worden. Die Kirche soll in 2i/z Jahren fertiggestellt sein. Bis dahin werden die Gottesdienste in der Aula der Triebischthalschule gehalten. Den Ban der Kirche leitet Architekt Kandier in Dresden. — Das beim Traubenessen auch Vorsicht zu walten hat, lehrt ein Fall, der sich in den letzten Tagen er eignete. Das zwölfjährige Töchterchen des Herrn W. Kästner, Präsident des Naturheilvereins Zürich, liegt in Folge einer Kupfervergiftung schwer krank darnieder. ES aß Trauben, ohne dieselben vorher gehörig gereinigt zu haben, was leider die meisten Leute thun. Es zog sich dadurch einen Magenkatarrh schlimmster Art zu. Der Mageninhalt zeigte deutliche Suren von Kupfervitriol, mit welchem die Reben bespritzt zu werden pflegen. Im Weinberge der hiesigen landwirthschaftlichen Schule hat die Weinlese Montag und Dienstag voriger Woche stattgesunden. Auf 12 Ar Weinbergsland wurden rund 11 Cientner Keltortmuben gelesen. Da außerdem mindestens 3 Centner Keltertrauben den Wespen, Amseln und Staaren zum Ofer gefallen sind, so dürfte das Lese- ergebniß mit rund 14 Centnern Trauben auf 12 Ar Fläche nicht zu hoch gerechnet sein. Der Most wiegt 84 Grad nach Oechsle (bei 15 Grad Celsius gewogen), hat 8,5 pro Mille Säure und 17 Prozent Zucker. Die 11 Centner Trauben ergaben reichlich ein Faß gleich 400 Litern Most. Ter letztere wurde mit Reinhefe „Steinberger Cabinet" angesetzt. -(Dresden, 19. Oktober. D« König und die Kö nigin werd« sich am 29. Oct. nach Schloß Sibyllrnort begeh«. — Anläßlich der am 12. November staüfindendm Eröffnung de» Landtag» findet am 14. Nov. im Residenzschloß ein große» Diner statt. Dresden. Da» königl. Justizministerium hat sür Den jenigen, durch dessen Thättgkelt die Ermittelung de» Mörder» der Privat« Brhnstedt au» Klotzsche herbrigeführt wird, eine Belohnung von 500 Mark ausgesetzt. Für den Fall, daß der Anspruch auf die Belohnung von mehrer« Pnsonen erhoben werden könnte, hat da» Justizministerium sich Vorbehalt«, die einzeln« Antheile »ach freier Würdigung zu bemessen. Potschappel, 18. October. Gestern Vormittag erfolgte hi« dl Gegenwart de» Her« Geh. RegieruvgSrathe» AmtS- hauptmann Dr. Schmidt und de» Her« Wasserbau-Inspektor« Llndig eine eingehende Aussprache über die geplanten Weißeritz- thalsprrr« und dm vor Kurzem von hiesigen Ha »»besitze« in dies« Angelegenheit abgrsandtrn Protest. Nach mehrstündiger Debatte wurde folgender Beschlußantrag einstimmig «ngmonunen: 1) Die Widersprechenden «kennen an, daß die Thalsperre »och ihr« vorliegenden Plänen ein Werk von weitgehendster kultu reller Bedeutung ist. 2) Die Widersprechend« bekund«, dost d« von ihn« nhobme Einspruch nicht gegm die vorliegende Planung al» solche gerichtet ist, daß sie vielmehr voll und gach.
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