Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190111191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19011119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19011119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-19
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«rrd Anzeiger MetlÄ md Aazeign). Amtsblatt FeenfprechfielG «r. ». der König!. LuaShauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts nnd des Stadtrach» zu Mesa. 270. Dienstag, IS. Rovemder 1901, Abends. 54 Jahrs. Oa» AAsaa L^«aN «scheint Pb« Ka, «end, «tt AuMnch«, da «mm- mr» Fchta». «atetjichrNch« »GnMreiS bei Abholung tu da «rpediti» «n Mesa L «art SO Pfg-, dnrch ms«, DÄM HM Sch -an, 1 ««I « Psg., bei «bhadmg «n «chatt« da taisal. Postanstalt« 1 «art « Psg., durch d« vrtestrSg« frei in, Hau, 2 «art 7 Ps^ Auch «»nachabemement« »ad« «V««»«. »ageigkn Annah«, Pir die Mmuaa de« «MWÄchMch bi« Bormtttag 9 Uhr ohne Gewähr. »«< «Ä »«lag im, Lange, A Winterlich in Mesa. — Geschäftsstelle: »ast « enßraße l». — Mir die Mbaetion mrantw««ch: Her«,»« Gchmlbt M Mesa. Am 2. 3. 4. 8. 6. 7. 9. 10. 11. 12. 13.14. 16. 17. 18. 19. 20. und 21. Dezember diese» Jahre» von 8 Uhr vormittags biS 4'« Uhr nachmittag- werd«, aus dem Infanterie» Schießplätze bet Haidehänser Scharfschießen abgehalte» u»d wird der Schießplatz etnschl. des Gefahrenbereichs an jedem dieser Schußtage etwa L Stunde« vor Begin« deS Schießens gesperrt. Der Wülknitzer Weg und di« Mühlberg« Straße bleibe» für den Verkehr frei. Unter Hinweis auf die amtShauptmannfchastliche Bekanntmachung vom 27. Apiil diese» . Jahre», v. 516, — abgedruckt in Nr. 101 de» Riesaer Amtsblattes — wird Solche» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Ueberlrrtungrn nach §§ 366" brz. 368» de» Reichtstrafgesetz» ' buchks bestraft werden. Dl« Ortsbehörden werden veranlaßt, dm OrtSeinwohnrrn auf dem vorgeschriebenrn Weg« von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntniß zu gebe». Großenhain, am 16. November 1901. Königliche AmtShauptmannschaft. v 1398. vr. Uhlemann. Bartb. Zwangsversteigerung. Da» im Grundbuche sür Riesa Blatt 297 auf den Namen de» LelnwaudhändlrrS Wilhelm Moritz Obenans eingetragene Grundstück soll am 18. Januar 1S02, vormittags V?10 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert Werder. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuch« 3,2 Ar groß und auf 21700 M. — Pf. ge schätzt. Es liegt in der Parkstraß« und besteht au» Wohngebäude, Hintergebäude mit Geschäfts haus, Waschküchengrbäude, Holzschuppen und Nebenanlagen. Deren BrandverfichcrungSsumme beträgt 15820 M. — Pf. Die Einsicht der Mittheilungen deS Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte aus Befriedigung auS dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zelt der Eintragung 4 deS am 21. Oktober 1901 verlautbarten Versteigerungsvermerkes auS dem Grundbuche nicht er sichtlich waren, spätestens im VersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldrn und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verthrilung deS Verstei- gerungSrrlösrS dem Ansprüche deS Gläubigers und Len übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die «in drr Versteige, ung entgegenstehender Recht haben, werden aufgesorder vor der Ertheilung de» Zuschlags die Aushebung oder die einstweilig« Einstellung des Ver fahrens herbeizuführe», widrigenfalls sür da» Recht der BersteigerungSerlö» an die Stelle de» verstrigerten Gegenstände» treten würde. Riesa, den 18. November 1901. Königliches Amtsgericht. Kirchenvorstandswahl in Gröba. Ende d. I. scheiden au» dem Kirchenvorstande die Herren Börner, Hensel, Otto in Gröba. Dechert in Bobersen, Hensel in Pochra aus. Die Wahl findet Sonntag, den 8. Dezember nach drr Kirche bi» Mittag 12 Uhr in der Sacrtstei statt. Stimmberechtigt sind all« selbständigen ev.-luth. Hausväter, welche das 25. Lebensjahr erfüllt haben und nicht durch Verachtung de» Wortes Gotte» oder unrhrbaren Lebenswandel öffentliches Aergerniß geben. Wählbar sind alle stimmberechtigt«» rv.-luth. Gemeindeglieder, die das 30. Lebensjahr vollendet haben. Die Wähler werden ausgefordert, sich persönlich oder schriftlich in der Zett vom 18. November bis 2. Dezember Mittag aus dem Pfarramte oder auf den Gemeindeämtern von Gröba, Bobersen und Pochra anzumeldrn. Es ist drr volle Name, daS Alter, der Stand und Wohnort anzugeben. Gröba, den 13. November 1901. Der Kirchenvorstand. k. Werner, Vorsitzender. . Dle Lieferung oes Bedarfs an Fletsch- und Wurftwaaren für die Truppenküchen uno daS Lazarrth der Garnison Riesa und deS Truppenübungsplatzes Zeithain aus die Zeit vom 1. Januar bm. 30. Juni 1902 soll Montag, den 2. Dezember 1001, Bormittags 10 Uhr in dem Geschäftszimmer deS Proviantamts Rftsa, woselbst auch die Bedingungen zur Einsicht auSliegrn, öffentlich verdungen werden. Angebote — sür Riesa und Zeithain besonder» — sind bis zum Beginn deS Termin» versiegelt und mit der Aufschrift .Angebot aus Flrischliefrrung sür die Garnison Riesa bez. Zeithain" versehen, au daS Proviantamt Rl'sa portofrei einzusenden. . Intendantur deS XIX. (2. K. S.) Armeekorps. Zum Butztage. -s- DaS Kirchenjahr neigt sich wiederum seinem Ende zu. Schon der nächste Sonntag mit drr Gedächtnißseier unserer Heimgegangenen, mit dem Blick aus Grab und Tod, mit der ernsten Predigt: „Alles Fleisch ist GraS und alle seine Güte ist wie eine Blume aus dem Felde", bildet seinen Abschluß. Aber vor dem Todtensest kommt noch der Bußtag mit der Forderung: Flüchtiger Erdenpilger, der du so sorglos dein Leben genießest, steh still auf deinem Lebenspfad, halt Umschau in dir und um dich her, ttzue Rechnung von deinem Haushalten! Jeder Buß tag ist ein Mahnruf an unser christliche» Volk zu stiller Samm lung aus dem vielgeschäftigen Alltagsleben und gewissenhafter Selbstprüsung, der Bußtag in der Passionszeit im Licht des Kreuze» aus Golgatha, der am Kirchenjahres schloß mit dem Blick aus Gericht und Ewigkeit. Halten wir heute Umschau auf dem sittlich-religiösen Lebersgebiete unseres Volkes, viel beklagenSwerthe Schäden, viel finstere Nachtseiten treten da vor unsere Augen. Mancher Großstadtprozeß, mancher Bankzujammenbruch und Hauche uns mit Schaudern erfüllende Familientragödie reden laut und unabweisbar von dem sittlichen Bankrott, bei dem ein nicht kleiner Theil unsres Volke» angekommen ist, nöthigen uns den schmerzlichen Ausruf ab: Wo ist sie geblieben, dir alte deutsche Treue und Ehrlichkeit, da» in starkem, widerstondssähigen Willen wurzelnde, unbeugsame Pflichtgefühl, die christliche Sitten strenge und Selbstzucht? Der Mangel hieran hat sich gerade in dem zu Ende gehenden Jahre bitter gerächt. Mancher, der hinsichtlich seines Besitze» und seiner Lebensstellung zu schwindeln der Höhe emporgestiegen, ist tief gesollt», dünkte sich «in freier, zum Herrschen geborener Mann und war im Grunde genommen nichts weiter als ein unfreier SNave seiner zügellosen Leiden schaften und Begierden. Mancher, der bei dem großen Wett lauf »ach den Gütern dieser Welt in seinem Uebermuth und Selbstgefühl keine Grenzen kannte, hatte nicht den Muth, daS Leben, da» ihm erst so köstlich und freudenreich erschien, weiter zu leben, sobald sei« gewissenloses Glücksspiel mit schwerem Ber- lüfte au Gut und Ehre für ihn endete. Viele sind auch schuld los mit hineingrrtfsen worden in den Alle» verschlingenden Stru del, haben verloren, wa» sie mühsam und auf ehrliche Weise erworben, haben mltzuUtden unter der Gesammtschuld, dle auf unser» Volke lastet. » Und doch — r» find in den TagrSblättrrn seitenlange Ar tikel hierüber geschrieben, e» ist scharfe Anklage wider einzelne, pflichtvergessene Betrüger und Verführer erhoben, e» ist manche» Glück zertrümmert und wohl manch« Thräne im Stillen geweint worden, aber «an läßt sich nur ungern und nicht ohne eine» gewissen Widerwillen aus den letzten und tiefsten Grund dieser beklagenSwerthe» Erscheinungen Hinweisen, auf die Macht drr Sünde, auf den Abfall von Gott, auf die Feindschaft wider seine unantastbar heiligen Ordnungen und Gebote. „Habt nicht lieb die Welt, noch waS in der Welt ist. So Jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe deS Vater»" — so ermahnte einst Johanne», der Apostel der Liebe, die Christen seiner Zeit. So wird eS am heutigen Bußtage in unsere Gemeinden hinein gerufen an heilger Stätte. Damit wird eine der wundesten Stellen in unserm ganzen Christenlrben getroffen. Sehen wir ab von Denjenigen, die mit den Thoren in ihrem Herzen sprechen: „Es ist kein Gott", die alle Religion sür unsere moderne, hoch entwickelte, Zeit für überflüssig erklären, so sucht doch die große Waffe unsres Volker zwischen GotteSltebe und Weltliebe zu pak- tiren. Man w!ll von Kirche und Christenthum sich nicht los sagen, man kennt ihre Nothwendigkrit und Existenzberechtigung an, aber man findet nicht den Muth und besitzt nicht die sittliche Kraft, für diese feine Ueberzeugung in allen Lagen de» Lebens mannhaft einzutreten. Während diese unsere Zeit sür alle wirth- schastlichrn Fragen, für alle technischen Vervollkommnungen, für alle wissenschaftlichen und künstlerische Leistungen höchstes Interesse bekundet, begegnet uns hier, auf sittltch-religiösem Gebiete, Jn- differentiSmus und Halbheit in allen Gesellschaftsschichten. Man erfüllt wohl wie seine bürgerlichen, so auch seine kirchlichen Pflichten, besucht das GotteLhauk, hört di« Predigt deS göt'lichen Wortes, aber man läßt dies Alles nicht bestimmend aus sich wirken, nimmt'- nicht mit hinein in Haus und Familie, in Be ruf und Geschäft, in die Freuden- und Leidensstunden deS Leben». Dle beklogenSwerthen Folgen hiervon bleiben nicht au». DaS christliche Gewissen wird zum Schweigen gebracht. Die heiligen GotteSgrbote rücken in immer weitere Ferne. Der Boden für Emanzipation de» Fleische» ist bereitet. Die Welt liebe mit der unersättlichen Begierde nach Lebensgenuß und Erdengut wird zur Triebfeder alle» Seins und Streben». Man dünket sich frei und ist gar stolz darauf, von Niemand sich be einflussen zu lassen, und weiß und fühlt » am Ende gar nicht mehr, daß man in die schmählichste Abhängigkeit, in den un- würdigsten KnechteSdienst grrathrn, in die Knechtschaft der Welt und de» eigenen Fletsche». Woran es unserm Volke fehlt, ba tst dle strenge Selbstzucht, da man nicht bloß Kritik übt an Allem und Jedem, wa» sich gerade zugetragen hat, sondern Kritik vor Allem an der eigenen Person und der eigenen Lebensführung. DaS ist di« christliche UeberzrugungStreue, die dnrch nicht» sich blenden und bethören läßt. DaS find charaktervolle, Willensstärke und in ihrer chrifÜichen LrbenSanschauung gefestigte Persönlichkeiten, die frei von ungesunder Engherzigkeit in der Welt leben,' ohne -och von der Welt zu sein. Daß e» so ist, da» ist die Ge sammtschuld, dle aus unser« Volke lastet, und mit der wir un» am heutigen Bußtage vor dem Herrn, unserm Gott, zu beugen haben. Regierungen und Unterthanen, Hohe und Niedere, Jede» hat seinen Anthril daran. Bußtag soll unS aber nicht bloß die Augen schärfen zu unserer Selbsterkeni-:!niß, er ist auch ein ernster Mahner zu Um kehr und Erneuerung. Er will unS nicht bloß beugen, indem er allen falschen Selbstruhm zu Schanden macht, er will unS auch den Weg zeigen, den unser Volk zu seinem eigenen Heil und Frieden belreten muß. — Worin liegt das Geheimniß sür eines Volkes Kraft und Tüchtigkeit, für jedes Hauses Glück und Segen? Das hat kein Staatsmann ersonnen und kein Welt, weiser erforscht. DaS liegt klar und offen vor uns in dem schlichten Wort deS heutigen BußtagstexteS: „Wer den Willen GotteS thut, der bleibet in Ewigkeit." In der Harmonie zwischen Gotteswillen und Menschenwillen liegt der feste Grund zu Lebensglück und Seelenfrieden. In dem heilig-ernsten Ringen, unS selbst nach GotteS Willen zu bilden, alle unsere irdischen LebenSverhältniffe mit seinem Geiste zu erfüllen, liegt allein die gesicherte Zukunft unsres Volkes. Wer der Sünde dienet, der ist der Sünde Knecht. Frei sein von allen Ketten und Banden — da- ist heutzutage die Losung; „aber eS sind nicht Alle frei, die ihrer Ketten spotten." Die wahre, weil innere Freiheit ist die des Chrtstenmenschen, des begnadeten GotteSkinde». Sie finden wir allein kn der Nachfolge Christi, in der Gemeinschaft mit Gott, in der Treue gegen sein Wort und Gebot. Der Herr segne dazu unsere BußtagSseier und mach« unser Volk zu einem freien und starken, weil mit Gottesfurcht und Christensinn geschmücktem Volke. OertlicheS nnd Sächsisches. Riesa, 19. November 1901. —* Ein gestern Abend im Saale de» „Wettiner Hof" vom hiesigen Männergesangverein „Amphion" veranstaltete» Concert bot den zahlreich erschienenen Besuchern einen ganz besonderen Kunstgenuß. Zunächst müssen wir den markigen und begeistert vorgetragenen Chören unter Leitung deS vorwärt» strebenden Dirigenten, Herrn Organist Scheffler, sowie den gut dargebotrnrn Orchestersätzrn von der Kapelle de» hiesigen Feld- Artillerie-Regiment» Nr. 68 unter Direktion ihre» Stab»- tromprter», Herrn Arnold, unsere vollste Anerkennung auS- spreche». Doch brachten diesmal die Borträge de» mitvirkenden Leipziger Soloquartett» „Mendelssohn" den aufmerksam lauschenden Zuhörern einen ganz besonderen Genuß. Dle 4 Herren: Gchirbold (2. Baß und Letter), Hrnntcker (1. Tenor), Gebrüder Friese (2. Tenor nnd 1. Baß) hab«, sich ganz vorzüglich zu sammen gesungen. Sir singe» tadellos rein und sprechen sehr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite