Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190111234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19011123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19011123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-23
- Monat1901-11
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1901
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««d Anzeiger Metlsft «2 Ai-rizn). Amtsötatt -er Königl. AmtShauptmmmschast Großenhain, des König!. Amt-gkrtchtS und de» Stadtrath» zu Riesa. , 373.Sonuebenv, S3 R,ve»»er 1V0L, Abends.S4 Jehrg^ MM Mch« r»gM>Mt afchMM Mo La, UterldS «A RnIoMi da «an» »Md -esttage. virrteljL-rltcher S«P^Sd«<S bei Abholung m da Lrpebvial ta Riesa 1 Mart so W», Rach «sa» DH» MA R» Ha»S 1 M«t « W4, btt «Md», am Schatt« da Misal. PastmchalR» I M«t SS Rach Mu SrttstrS^r sai in« Hau» L Mart 7 PsM «Ach Minitti»in»mio>tt «ad« MMMWW» slu»chw»lSd»nch», sM die Kmmn« HM AnIgaMMgM RS Naemlttag » Uhr oh» Geotthr. 2r»ck u»b Verlag v« Sauger ü >I»t«rltch I» Ries» — GeschästSstelle: K»ft,»t«,ß,«ß, SS. — Adr R, Rebaetto» vmaMmttttch: Hör«»» Schmid» M Riesa. Mittwoch, de« S7. November 1V01, vor«. 11 Uhr, komm« t« AuktionSlokalr hier 4 Stück Fahrradlaterorn geg« sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 23. November 1901. Der «ericht-voüz. de- KSni-l. Amtsgerichts. Auf Grund von 8 10V b Absatz 2 der ReichS-Gewerbe- Ordnung werden für dm die»» . jährigm Lodtmfrstsountag — 24. November — dir Stunden, während welcher in dem Hod^ls- Pttrteb der hiesige» Gärtner u»d Bkm»«hti»dler Gehüli«, Lehrlinge und Arbeiter br. schäftigt «rrdm dürfen, auf 8 vermehrt und demnach auf die Zeit von 7 bi- 9 Uhr vormittags und von >/,11 bis r/,K Uhr nachmittag» festgesetzt. Der Rath der Stadt Niesa, den 23. November 1901. vrgrmstr. voeter». Sch. In dm letzt« Tagen habm wir durch eine Umfrage bei den Eltern derjenigen Knaben, die die höhere Bürgerschule besuchen, sestgestrllt, wieviel Knaben einem etwa zu errichtenden ReerlprogyMNUsiu« zugrsührt werdru würdm. Da wir annehmm, daß auch andere Eltern lebhaftes Interesse an der jetzt schwebenden Frage der Errichtung rtner höheren Schule nehm«, haben wir beschlossen, über die bisherigen Grenzen der Befragung noch hinauSzugehrn. Wir ersuchen deshalb alle diejenigen, denen au günstiger Lösung jener für unsere Stadt bedeutsam« Frage gelegen ist, sich durch Einficht in die auf der RathSkauzlei zur Entnahme äuSliegmden Fragebogen, in denen die für die Br- urtheilung der Sache wesentlichen Gesichtspunkte zusammengestellt find, zu unterricht« «uv damach ihre Entschließung uni umgehend schriftlich mitzutheil«. Riesa, den 18. November 1901. Der städtische Schutausschuh. No. V07 8. vrgrmstr. voet«0,WVors. M. Holzverstetgermrg. Reudnitz er Sttratsforftrevter. «o«mbe»d, de» »«. November dfs. IS« vormittags 10 Uhr, Dörürg's Gchomv' boirthschuft «ef dem R«d»itz. 8« kle. Röhrstämme 18/29 om, 284 kle. Stänrme 13/29 ow, 422 dergl. 30/S3 ow Mittmst. u. 287 Ne. Klötzer 16/V2 om Oberst. «Vf. bereitet in Abt. 26. Die Hölzer gehör« zu dm älteste» und beste» des Revier». Königlich« Aorstrevierverwaltnng Reudnitz, Königliche» Forstrmtamt Grinenv^ Berger. am 21. November 1901. Härtel. Die Lieferung de» Bedarf» an Fletsch« fund Wurstwaarm für hie Truppmküch« und da» Lazarrth der Garnison Riesa und drS TruppmübungSplotzeS Zeithain aus die Zelt vom 1. Januar bm. 30. Juni 1902 soll Moutug, de« 2. Dezember 1VO1, Bormittags 10 Uhr in dem Geschäftszimmer de» Proviantamt» Riesa, woselbst auch die Bedingungen zur Einficht auSliegm, öffentlich verdungen werden. Angebote — für Rtrsa und Zeithain besonder» — find bi» zum Beginn de» Termin» versiegelt und mit der Aufschrift „Angebot auf Fleischliefrrung für die Garnison Riesa bez. Zeithain- versehen, an da» Proviantamt Rlrsa portoftet rtnzusrvden. Intendantur deS HX. (2. S. G.) Armeekorps. Lodtenfeft. An uuserm Pilgerstabe Zieh« wir dahin zum Grab', Und selbst de» König» Scepter Ist nur ein Pilgerstab. Ein Pilgerkleid hat Allen Dir Erde hier bescheert; Wir trag«'» auf der Erde Und lassen'» auch der Erd'! Die» Dichterwort ist «in paffendes Frstlied am letzten Fest tage de» scheidenden Kirchenjahres, am Todtenseste. Alle Mensche«, auch solche, die sonst geflissentlich kirchlichen Fest« fernbleiben, hören an diesem Tage auf den ernsten Klang der Glocken, und wenn sie sich auch nicht in» GottrShau» rufen lassen, so wandern sie doch hinaus auf den Friedhof zu den Gräbern der Lieben, die längst schon oder vor Kurzem erst von ihnen gegangm sind. Da» Todtenfest ist rin Volksfest. Hoch R und Niedrig, Arm und Reich, Alt und Jung nimmt daran theil. Der Gatte trauert um die Gattin, Eltern klag« um die Kinder, Kinder beweinen den Vater oder die Mutter, die drunten ruhen in kühler Gruft. Wem aber der Tod noch nie auf Erden nahe trat, wer noch Niemanden von den Seinen htnauSgetrogen und zur letzten Ruhe bestattet hat, auch der bleibt nicht unberührt von dem Geiste diese» Feste», auch sein Herz wird ernst und still bei dem Gedanken: heul' ist Todtenfest! Die» Fest soll aber dem Menschen mehr sein al» ein bloßer Erinnerungstag an alle Heimgegangenen, al» rin allgemeiner Trauer» und Thränentag. Die Erfahrung, die unser obrnange- führte» Dichtrrwort auSspricht, soll ein Gemeingut aller Menschen werden. Dazu will der Todtensonntag Helf«. Da» Erdenlrbeu ist eine Pilgrrwanderung, di« hier auf Erd« plötzlich ein Ende * hat, so daß der Wanderer sogar seinen irdischen Pilgerstab und sein PUgerkletd oblegen muß, wenn er an diesem Ziele angelangt ist. Daran soll jeder Mensch einmal ernstlich gemahnt werden und dann sein« Folgerungen darau» ziehen für sein fernere» Leben. Wenn dir Gesellschaft unserer Tage, vornehm und ge» ring, sich mehr von diesem Gedanken beeinflussen ließe, so würde schon dadurch all' dem eitlen, übereifrig« Streben nach Reich- thmn und Besitz, nach Ruhm und Ansehen, nach Genuß und ausgelassener Freude in vielen Kreisen Einhalt gethan oder doch Maß und Ziel auferlegt werden. Da» rastlose Hasten und Ellen unserer Zeit würde dann ruhiger, stiller werd«. Die Güter der Welt, in den« man allgemein da» Glück erhofft und ersehnt, würdm nicht mehr in de« Maße da» einzige Ziel aller Leute sein, wie sie r» jetzt leider sind. E» würde mehr Friede und größere Zufriedenheit in all« Menschenherzen einzirhen. Wer aber mit Emst Umschau hält in der heutigen, mensch lichen Gesellschaft, wer ein offene» Auge hat für alle Zeichen der Zett, von dm« ua» tagtäglich immer neue und ernstere er- zählt und beschrieb« werd«, der fühlt e», wie sehr miserer M Zeit dieser Friede, diese Zufriedenheit, kurz, die rechte Ruhe U fehlt. ES herrscht ein Kampf um di« Güter dieser Welt, um da» sogenannt« Glück, der keine Rücksicht auf die Mitmensch«, kein« Rücksicht auf Herz und Gewiff«, ost Via« Rücksicht auf I Sitte und Recht kennt. Ein Künstler hat dies« rücksichtslos« Kampfs um» Glück darzupellen vasucht. Mancher Leser wird da» Bild kennen. Eine Menschenmenge, zusammengewürfelt-au» allen Altersklassen und auS all« Ständen, eilt voll Hast einen steil« Berg hinan, auf dessen Gipfel di« umschleierte Gestalt der Glücksgöttin schwebt. Alle wollen ihren Schleier «rfaffen und stoß« und dräng« und bekämpfen sich. Mancher bricht dabei zusammen, ermattet und enttäuscht, und wird von der vorwär!s- drängenden Menge unter die Fuß« getreten; mancher fällt auch jäh zurück in die Tiefe. Leider ist die» schreckliche Bild ein Bild unserer Zeit. Der Todtensonntag aber mahnt unS, einen Theil diese» Bildes genauer in» Auge zu fassen und die ernste Lehr« daraus zu beherzig«. Ties unten am Fuße des Berges sieht man Gräber und auf ihnen da» Kreuz. Wie die Menge aus jenem Bilde, so denkt auch da» Kind unserer Zeit nie oder selten da. ran, daß auch sein Weg einst enden wird unter dem Grabe»- Hügel, daß auch aus seiner letztm Ruhestätte do» Kreuz stehen wird, da» Zeichen des Friedens, da» er im Leben so gering achtete, wohl gar verhöhnte und vergaß. Durch dieses Zeichen mahnt da» Todtenfest alle Erden Pilger an den Glaub,n. Wer seinem Glauben lebt, dem ist das Kreuz ein Zeichen des Frieden» ; eS verkündet ihm die Aufer stehung zum ewigen Leben. Wer aber seinen Glauben verachtet oder versäumt, dem ist «S ein Zeichen der Strase, rin Zeichen deS Gericht». Möge auch birsts Todtenfest recht viele Erden pilger davon überzeug«, daß da» Kreuz sie erinnern will an die Auferstehung und an da» ewige Leben, d iß e» so auch für sie ein Zeichen de» Frieden» sein will und sein kann, jetzt und einst! vettliche» und Sächsisches. Riesa, 23. November 1901. —* Sonntagsruhe im Handelsgewerbe am Todtensestsonntage. Am Todtensrstsonntag ist der Be- trieb de» HandelSgrwerbr» nur beschränkt und zwar in dem Maß«, wie an den Bußtagen, zulässig. Eine Ausnahme bilden nur die Handelsbetriebe der Gärtner und Blumenhändler; sür sie ist der Todtmfestsonntag in der Zeit von 7 bi» 9 Uhr Vor mittag» und von r/,11 bi» >/,K Uhr Nachmittag» nach der au» der heutigen Nummer diese» Blatte» ersichtlichen stadträthlichm Bekanntmachung frrigegeben ward«. — Bet der gestern von Sr. königl. Hoheit Prinz Friedrich August mit mehrer« Herren abgehaltenen klein« Holzjagd auf Jahni»hausrnrr Revier wurden erlegt: 3 Rehböcke, S Rick«, 20 Fasanenhähue und 12 Hasen. — Der Herr Tuerschmann, welcher am vorigen Diens tag hier als Recitator austrat, ist geg« uns ausfällig geworden und rempelt u«S persönlich an, weil — wir un» nicht dazu begeistern konnten, ihn ob seiner Leistung« al» besondere» .Gotte« gnaden ktnd- anzuerkennen. Wir hab«, bekanntlich in unser« Referat im Uetrig« ganz beifällig die Leistung« de» H«r» T. besprach«, mußt« ober wahrheUSgemäß constatir«, daß in einem größer« Theil de» Publikum» di« Darbietung« kein« Snerk«u«ng fanden. Herr Tuerschmann erdreistet sich nun, zu behaupt«, wir wär« dadurch beeinflußt Word«, daß wir keine Fntbillett erhalt« hätten!! Herr T. — irrt und leidet an einer falsch« Auffassung; Frl. Sehrs«, von der wir annehmm, daß sie im Auftrage deS Henn T. handelte, hatte sehr wohl die Liebenswürdigkeit, un» ein Billet bez. ein« Platz resrrvirm zu wollen, wir lehnt« aber dankmd ab. Herr Tuerschmann kan» auch für die Zukunft seine Freibillett behalten, wir haben» von dem Kunstgenuß am Dienstag noch gmug und der Katarrh, dm wir un» dabei geholt, ist auch noch nicht überwunden. — Der Stadtrath erläßt im amtlichen Theil d. Bl. noch mals die Aufforderung an die Elte« bez. an alle Interessent« in Sach« der Begründung eine» Realprogymnafium» bez. ein« Realschule. Wir können dm Interessenten nur allerdringrndst avempfehlen, sich über die so wichtige Angelegenheit durch die in der RathSkanzlei zur Entnahme ausltrgendm Fragebogen zu unterrichten. — Borgest«« hielt die Schützengesellschaft zu Riesa im festlich geschmückten Saale deS Schützenhause» ihr« diesjährig« Spetseball, der recht gut besucht war, ab. Nachdem Herr Vor stand E. Nltzsche die Kameraden, insbesondere auch den Schützen könig nebst Gesemmtministerium begrüßt, wurdrn noch verschiedene ernste und heitere Trinksprüche auSgebracht. Die Stimmung war im Allgemeinen vorzüglich. Auch der Küche der Fra« Moritz ward allgemein Lob gespendet. — In Anbrrracht deS gut« Zwecke» dm sie verfolgt, nehmen wir Veranlassung auch an dieser Stelle auf die morgen, Sonntag, im Saale drS „Wettiner Hof- stattfindende Theateraufführung htnzuweisen. — Für Ostrau findet bekanntlich morgm eine Kirchen kollekte statt. ES wird dazu mitgethrilt: Die sechs Dörfer Ostrau, Gohrtt, Nieder- und Oberwutzschwitz, Nledersteina und Merschütz, die nunmehr zu einer selbständig« Ktrchmgrmrinde vereinigt find und ihr« eigen« Geistlich« habm, lieg« aller dings im fruchtbarst« Thrile de» SachsenlandrS, aber man wolle doch ja nicht darau» auf ihre finanzielle Lage schließe». Nur ein sehr kleiner Theil der Bevölkerung nährt sich auf eigenem Grund und Boden von der Landwirthschast. Neben zwei nicht groß« Rittergütern gehör« zur Parochie nur acht Bauergüter. Die meist« Parochianm find unbemittelte land- wirthschastltche Handarbeiter, Handwerker und Handettlmte, s» daß e« viel« für unausführbar galt, Ostrau mit Kirche, Gottes acker und wohl gar auch Pfarrhaus au»zustatt«, und die po litischen Gemeindevertretung« schraken vor der Schwierigkeit fast zurück. Doch die kirchliche Srttstvndigmachung war dringende» Bedürfniß. Das Arm! zu Kirche, Gottesacker und Pfavcham» schenkte der seit Jahr« dort bestehend« Kirchmbauverein, dazu sein ganzes Vermög« verweudmd. Auch die Glock« schenkt« Gemeindemitgltedrr. Im übrigen aber, also auch schon für de» Kirchmbau, der auf 60000 Mk. veranschlagt ist und 1902 auSgeführt werd« soll, fehlt alle» Vermög«. Ma» ist angr« wies« aus Darlehn und hofft auf milde Gab« am Kollekten tage, am Todteusonutage. — In einem Artikel: Zur Steuer frage i» Sachs« «acht der „Frb. Anz.- dm Vorschlag, a» Stell« de» Steuerznschlag» di« Fehlsumme durch Anleihe» zu deck«. Die Ueberschüffe er gebt» 11800 000 Mk., davon ssi»d ungefähr 9 Million» über schüssige Steuern und Abgaben, von dies« llrberschüfseu wrncd« seither dir Staattbauteu »sw. bezahlt. Nm» wird vorgeschlaGp^
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