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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189911252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18991125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18991125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-25
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1899
- Autor
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«rrd An;etgrr MeblÄ md AHki-rr). Trleqramm-Ldrrsi«: «lesL Amtsötatt FernspwchftSe »r. ZV. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Mesa. 271. Sonnabend, ZS. November 1898, Abends. SS. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» Lag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlich« vezilgSPrei» bei Abholung tu den Expeditionen in Riesa Strehla oda durch unsere LAist» frei in» Hau» I Mart SV Pfg-, bei Abholung am Schalt« der Kaiser!. Poftanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch dm Briefträger frei tu» Hau« 1 Mark 65 Pf. Anzeigeu Amiahmr Pir bi, Numm« de« Au»gab«t»Ge» bi» Vormittag 9 Uhr oh« Gewähr. Druck mb Verlag von Lauge» ck Winterlich in viesa. — Grschäft»st«ll»: Kastauienpraß« S9. — Für die N»aetio« verantwortlich: Herman« Schmidt in Riesa. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuch« auf den Namen des Kaufmann» Earl Ferdinand Hering ein getragenen Grundstücke: 1. Folium 258 des Grundbuchs, Nr. 277 Abth. de» BrandkatasterS, die Parzelle Nr. 111 des Flurbuchs für Riesa umfassend, noch dem Flurbuch« 5 7 a groß, bestehend auS Wohn- und Nebengebäuden, sowie Hofraum — in dem bisher der Kohlenhandel erfolgreich betrieben wurde — belegt mit 120,86 Steuereinheiten und geschützt mit dem auf städtischen Boden stehenden Waagen- gebiiude, einschließlich einer Waage aus 36,900 Marl — Pf. 2. Folium 1051 des Grundbuchs, Nr. 272 L Abth. deS BrandkatasterS, die Parzelle Nr. 113 des Flurbuchs für Rirsa umfassend, nach dem Flurbuche 1,7 a groß, bestehend auS Wohn- aebiiude und Hvfraum, belegt mit 220,00 Steuereinheiten und geschätzt auf 36,250 Marl — Pf. 3 Folium 551 des Grundbuchs Nr. 757 deS Flurbuch» für Riesa, nach diesem 34,4 « groß — Feld — belegt mit 4,85 Steuereinheiten und geschätzt auf 4128 M. — Pf., sollen an hiesiger Amtsgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und eS ist der 8. Januar 1900 vormittags 10 Uhr al» Anmeldetermi«, ferner der 25. Januar 1900 vormittags 1v Uhr al» Bersteigerungstermin, sowie der 8. Februar 190V vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplarrs anberauwt worden. Die Realberechtigten werden aufgesordert, die auf den Grundstücken lastenden Rückstände an wlederkehrenden Leistungen, sowie Kostensorderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihre» Rangverhältnissr» kann nach dem Anmeldclermine in der Gerichtsschreiberei de» unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Riesa, dcn 23. November 1899. Königliches Amtsgericht. Ass. Breiting. Akt. Säuger, G.-S. Mittwoch, den 29. Novbr. 1899, Borm. 1V Uhr komme:: im Berstcigerungklolale hier 150 Rollen Dachpappen, 2 Tonnen Holzcement, 1 Faß Theer, 2 Rollen Holzcementpapler, 1 Nähmaschine, 2 SophaS, 2 Kleiderschränle, 1 großer Spie gel und 1 Regulator gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 23. November 1899. * g Der Ger.-Vollz. beim K. Amtsger. r/'' Selr. Eidam. Donnerstag, den 30. November 1899, Norm. 11 Uhr, kommt im Gasthof zu Radewitz — als BcrsteigrrungSlokal — ein Schwein gegen sofortige Be zahlung zur Versteigerung. Riesa, den 24. November 1899. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Selr. Eidam. Donnerstag, den 30. November 1899, Borm. 1v Uhr, soll im VersteigrrungSlolal hier rin Faß Rum gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 24. November 1899. Der Ger.-Vollz. beim Kgl. Amtsger. Eidam. Auf Grund von 8 105 d Absatz 2 der Reichs-Gewerbr-Ordnung werde» für den dies jährigen Todtensestsonntag — 26. November — di« Stunden, während welcher in dem Handels betrieb der hiesigen Gärtner und Blumenhändler Gehülfen, Lehrling« und Arbeiter beschäf tigt werden dürfen, von 5 auf 7»/, Stunden und zwar von 7 Lis 9 Uhr Vormittags und von 11 Uhr Vormittags bi» 4'/, Uhr Nachmittags vermehrt. Riesa, den 34. November 1899. Der Rath der Stadt. Voeters. S. Bekanntmachung. Die Stadtverordnetenwahlliste ist revidirt worden und liegt im hiesigen Einwohnermelde amte vom 27. November a. c. ab 14 Tage lang während der gewöhnlichen Geschästsstuuden zur Einsicht der Wahlberechtigten öffentlich au». Bis zum Ende d:S siebente» Tage» nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung kann gegen etwaige Unrichtigkeit der Liste hier Einspruch erhoben werden. Riesa, am 24. November 1899. Der Rath der Stadt vr. Wegelin, St -R. Lz. Bekanntmachung. Die vom 14. d. verfügte Sperre deS Weida-Riesaer CommunikationswegrS ist hiermit aufgehoben. Weida, am 24. Novbr. 1899. * Möbius, Gem.-Borst. Zum Todtenfest. ES ist überaus sinnig, daß unsere lutherische Kirche den letzten Sonntag im Kirchenjahre dem Gedächtniß der Verstorbenen geweiht hat. Sind auch die Rosen verblüht, welche am Johan nistag den christlichen Gottesäckern den Anblick blühender Oster- gärten verleihen, und geben die Spätlinge deS Herbstes nur noch einen spärlichen Schmuck für die Gräber unserer Lieben: so ist doch gerade die absterbende Natur ein treffliches Bild und Gleichnis; der Hinfälligkeit und Vergänglichkeit unseres Erden lebens. Ein Mensch ist in Heinern Leben wie Gras, er blühet wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber gehet, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. (Pf- 103.) ES ist etwas merkwürdiges um daS menschliche Ohr und sein Empfinden: am Todtensonntag hat der Glocken Ton einen so wnnderbar ernsten und feierlichen Klang. „Es läutet für die Tobten", spricht die Mutter zu dem Kinde: „Kind, bet' ein Vaterunser ihrem Frieden". Glückliches Kind, das die furcht bare Macht deS Todes noch nicht kennt und noch nicht ahnt! Es freut sich der bunten Blumen aus Vaters Sarge: es wun dert sich über die Thränen der Mutter; ja, es gibt seiner Ver wunderung wohl den kindlichen Ausdruck; „Mutter warum weinst Du? Ist denn unser Vater nicht zum lieben Gott gegangen, bei dem es tausendmal schöner ist als hier?" Ach ja, die Kinder müssen unS Alten manchmal z» Predigern der christlichen Wahr heit werden. Der Herr JesuS hat schon gewußt, was er gesagt, wenn er seine Jünger ermahnt hat: Werdet wie die Kinder! Kinder wurzeln noch nicht so fest in dieser Erde, ikren Freuden und ihren Gütern. Ein junger grüner Halm ist leichter zu ver pflanzen, als ein dürres, welkes Reis. Kinder haben auch noch einen kindlichen Glauben und eine kindliche Hoffnung zu Gott, " welche Manchem unter den Stürmen des Lebens und durch eigene Schuld abhanden gekommen sind. Die Glocken des TodtensonntagS rufen die Geineinde der Lebenden zur Gemeinde der Gestorbenen, deren Gebeine in den Gräbern ruhen, deren Seelen gegangen sind „an ihren Ort". An den Gräbern scheiden sich die Lebenden in zwei große Lager: in solche, die keine Hoffnung haben, und in solche, die über das Grab hinaus schauen in eine selige Ewigkeit. Jener Trau rigkeit muß dumpf und trostlos sein; denn wenn jenseits des Todes und Grabes nur ein ödes, leeres Nichts: woher soll dem Menschenherzen ein Trost kommen in seiner Traurigkeit? Man begnügt sich hier mit einer stumpfen Resignation. Die Christ gläubigen aber haben eine lebendige Hoffnung; denn sie haben einen lebenden Christus. Und „lässet auch ein Haupt sein Glied, welches eS nicht nach sich zieht?" so singen sie und so stärken sie ihre Herzen an den Gräbem ihrer Lieben mit jenem alten Ostergesang der Brandenburgischen Kurfürstin Luise Hen riette, einer edlen evangelischen Fürstentochter auS dem Hause Oranien, welche das Lied im Jahre 1649 gedichtet hat, als mit ihrem einzigen Kinde auch die Hoffnung auf Erhaltung des kur fürstlichen Hauses gestorben zu sein schien. Es ist seitdem ein Trost- und Siegeslied geworden der evangelischen Christenheit. DaS Lied hat seine Geschichte. Eine schlichte Bauersfrau in Ostfriesland sang's einst um mitternächtige Stunde den trunkenen Genossen ihres Mannes vor, da sie diesen aus der Schenke heimholen mußte, damit er nicht seiner Kinder Brot bis auf den letzten Groschen vertrinke. Als sie mit Zittern und Zagen die Thür der Schenkstube öffnete, drängten die Zechbrüder sich jubelnd um sie und forderten sie auf, sie sollte ihnen eins Vorsingen, eher ließen sie ihren Mann nicht los. Sie weigerte sich erst in weiblicher Scheu, aber dann trat sie einige Schritte zurück und sang mit Heller Stimme das Lied: „Jesus meine Zuversicht". Da verstummten die Spötter, und unter lautloser Stille entführte das Weib ihren Mann den trunkenen Gesellen. Von Bartholomäus Ziegenbalg, dem Erstling unter den evan gelischen Missionen in Ostindien, wissen wir, daß er dieses Lied vor seinem Ende sich Vorsingen ließ. Und als man es sang, sagte er, ihm werde so hell vor den Augen, als ob ihm die Sonne in s Angesicht scheine, und bald darauf entschlief er. Schon daß wir vom Sterben der Christen sagen: sic „entschlafen", und daß wir von unser« Tobten reden als von Entschlafenen, legt Zeugniß ab von unserer Hoffnung einer der- einstigen Auferstehung der Tobten. Diese Hoffnung ha< aber nur und kann nur haben, wer da glaubt an die Aufer stehung Jesu Christi von den Tobten. Auf dieser Thatsache allein fußt der Glaube, der eine lebendige Hoffnung gebiert. Got: stärke uns und die ganze Christenheit in diesem Glauben. Ji solchem Glauben verliert auch der Gedanke an das eigene Gral seine Schrecken; denn jenseits des Grabes leuchtet dem Christen schon die Morgendämmerung der Ewigkeit. Hat der vergangene Bußtag uns Allen ein ernstes Llsmento wori! zugerufen „Mensch, gedenk' an s Ende!" der Todtensonntag fügt dem noch ein freudiges Llsmsnto resurgsrs hinzu: „Ich glaube eim Auferstehung!" Halleluja. R. OertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 25. November 1899. — Unsere gestrige Notiz betr. der Stadtverordnetenwal:! ist insofern zu berichtigen, als nicht drei sondern vier unan sässige Stadtverordnete zu wählen sein werden, da auch an Stelle deS Herrn G. Fritzsche, der ansässig geworden und in Folg« dessen aus dem Collegium ausgeschieden ist, eine Neuwahl zu er folgen hat. — DaS angekündigte RitterShausconzert ist abermals ver schoben worden, eS soll nunmehr, wie man unS mittheilt, am Mittwoch, den 6. Dezember stattfinden. — Für die Ausrüstung einer SanitätSkolonne nach dem südafrikanischen Kriegsschauplätze seitens der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz gingen der Expedition d. Bl. weiter zu: von F. Berger 50 Pf., N. N. 6 M. Bei einer am 22. Nov anläßlich der Besprechung wegen Gründung einer Bismarcksäulc stattgefundenen Versammlung im Hennig'schen Restaurant in Bahra durch Herrn Lehrer Koch in 17 Einzelbeträgen ge sammelt 10 M.; desgl. in Hirschstein im Restaurant des Herrn Braumeister Carl Pacher in 5 Einzelbeträgcn 1 M. 95 Pf. Summa: 18 M. 45 Pf. Gesammtergebniß der Sammlung bis jetzt: 178 Mk. 45 Pf. Weitere Gaben, große und kleine, wer den gern noch entgegen genommen.
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