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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190111050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19011105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19011105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-05
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1901
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««d A«;eiger WMft nd Aychn). kcks»«»«d»ch, FrensprechchS. ,r.» « « L Nr. ». der König!. AMKhMptmmmschast Großenhain, des Königl. Amtsgericht- «nd des Stadtraths z« Riesa. SS8 Dienstag, 5. November 1901, Abends. S4 Jahr,. A«S «ch« Lagedlatt «scheint sch« Da« Abend» mit Ausnahme der Sann, und tzMag«. vierteljährlich« ve«»Svrri» bei Abholung in d« Srpedvi« in «ich» I «ar» L0 Pfg-, durch ms« LchM KÄ w» Hau» 1 Mari 88 Psg., bet Abholung am Schalt« d« latsrril. Postmftalt« 1 Mark « Psg^ durch den vriesträg« frei in» Hau» 2 Mark 7 Pf». Auch iNonatlaLaauemeut» »oerden An^t^n »mahn« für di« Rumm« dch AMigabetngch bi» vanntttag S Uhr ohne Gewähr. Druck md «erlag von Laugrr ü »iuterltch tu Riesa. — GeschLschpell«: Aastauieustraß, V9. — Für dt, Redaettm vermünmütch: Hermau« Schmidt tu Nies«. SÄnlMAAtchSAWIMWISISWISWWWWgWWIMirSS^MIIIWMWWIWWIMMMIIIIIIIWAAIWMWINIW^M Wegen Reinigung der Geschäftsräume werden Montag und Dienstag, den 11. und IS. diese- Monat- Vei der uuterzeichurten Behörde nur dringliche Angelegenheiten erledigt. Großenhain, um 4. Rodender 1901. Königliche Amtshavptmannschaft. 179 4. vr. Uhlemam». Kr. Sonnabend, den S. November 19V1, vorm. 11 Uhr, kommen im VeisteigerungSlokal hier 1 Gopha und 1 Bertikow gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riefa, am 5. NovemLer 1901. Der Gericht-voll). des Königl. Amtsgerichts. vertltches und Sächsische». Riesa, 5. November 1901. — Gestern Abend gegen 6 Uhr brach in der Scheune de» Herrn Gutsbesitzers Haunstein im benachbarten Pausitz Feuer aus und brannte mit den darin untergebrachtrn be deutenden Getreide- und Strohvorräthen nieder. Auch die Dreschmaschine, Wage» rc. wurden durch das Feuer vernichtet. DaS hiesig« Frriw. RettungScorpS rückte nach dem Brandplatze ab und kam dort mit seiner Spritze als zweite auswärtige an; als erste auswärtige Spritze war anwesend diejenige von Oelsitz. Ferner erschien noch die Gröbaer Feuerwehr, sowie auch die Weidaer Spritze am Brandplatze. Unser Frei«. RettungScorpS arbeitete dort bis gegen 10 Uhr. — Ein bedauerlicher Zwischenfall ereignete sich dann noch insofern, als rinS der Pferde, mit denen man die Spritze nach Pausitz gebracht hatte, im Gasthof in die Jauchengrube einbrach. DaS Thier wurde au» derselben mit vieler Mühe glücklich wieder herausgebracht, doch erlitt dabei Herr Kaufmann Ed. Müller-Weida, der mit behilflich war, durch da» Pferd eine erhebliche Verletzung — Bluterguß im Knie — die ärztliche Behandlung nöthig machte. — Morgen, Mittwoch findet wieder eine Theateraufführung statt und zwar im Wettiner Hof. In Scene geht der 3aklige Schwank „CharleyS Tante". — König Albert von Sachsen gewann bet der Gewälde- verloosung des preußischen Kunstoereins den 1. Hauptgewinn, das Galerirbild Van der Venne's »Der Pferdedieb". — Im Saale des Hotel Höpfner findet nächsten Freitag Abend wieder rin großer Projektions-Vortrag mit Vorführung von 85 uaturfarbigen Lichtbildern aus Palästina statt. — Die Lebensmittelpreise haben sich nach den amtlichen Markthallenbertchten der deutschen Großstädte Im Monat October vermindert. In der Hauptsache sind bei Fleisch, Kcnwffcln und Butter Preisermäßigungen ringe'-rrten. München allein zeigt «ine Steigerung. — Vom Jahre 1870 bis 1880 betrug nach Angaben der Blätter für Äollsgesundheitspflege der Bi er verbrauch in Deutschland pro Kopf der Bevölkerung 80 Liter und stieg von da an auf 105 Liter im Zahle 1890, 115,7 Liter im Jahre 1895, 123 Liier im Jahre 1897 und 125 Liter im Jahre 1899/1900, während er in den Jahren 1860 bis 18^5 nur 37 Liier betragen hatte. Es entfallen jährlich auf den Kopf der Bevölkerung 37,5 Mark für Bier. Im Ganzen wer de» rund 2 Milliarden Mark für Bier neben 1 Milliarde für Wein und Branntwein ausgegebrn Der Branntweinkonsum ist nur sehr wenig gestiegen. Es wurden verarbeitet an abso lutem Alkohol in den Jah'kn 1870 bis 1874 jährlich 4,3 'Liter pro Kopf, in den Jahren 1875 bis 1881 durchschnittlich 4.6 Liter, 1882 bis 1886 6,8 Liter, 1887/88 in Folge der Einführung des Branntweinsteuergesetzes 3,6 Liter, 1889/90 4.7 Liter, 1890 bis 1895 4,4 Liter, 1897 4,2 und 1898/99 4,S Liter. — Nach Paragraph 11 des Gesetzes vom 15. Juni 1897 steht dem Bundesrathe die Befugnis; zu, das ge werbsmäßige Verkaufen und Icilhalten von Butter, deren Fettgehalt nicht eine bestimmte Proccnthöhe erreicht, oder bereu Wassermenge ein bestimmtes Verhältnis; überschrei tet, zu verbieten. Von dieser ihm zustehenden Befugnis; soll nun jetzt der Bundesrath durch folgenden Beschluß Gebrauch machen: „Butter, welche in 100 Gewichtstheilen weniger als 80 Gewichtsthcile Fett oder mehr als 16 Ge- tvichtstheile Wasser oder mehr als 3 Gewichtsthcile Salz enthält, darf gewerbsmäßig nicht verläuft oder feilge halten werden." Bisher waren die ausfnhrcnden und auch die richterlichen Behörden auf die Gutachten von Chemikern »der Sachverständigen angewiesen. Die Grenzen der für zulässig erachteten Wassertheile in der Butter schwankten zwischen 10 und 20 Pvocent. Diesem Zustande soll durch die obige Bestimmung ein Ende gemacht werden. Die dem BundeSrath zugegangene Bestimmung ist auf Grund einer vom Reichs-Gesundheitsamte abgefaßten Denkschrift ge troffen worden. — Gegen den auch hier bekannten Freiherrn v. Schor- lemer-Alst, den Sohn des verstorbenen Eentrumsführers, schwebt, nach den Berliner Blättern, vor dem Landgeriecht Traunstein zur Zeit eine ganze Reihe von Beleidigungs prozessen, die sich an die früheren „Affairen" des Frei herrn v. Schorlemer knüpfen. Der Angeklagte hat eine ganze Reche von Personen, Richter, Pfarrer u. s. w. be leidigt. — Konkurse. Kaufmann Reinhard Mothes in Geringswalde (Amtsgericht Rochlitz). Berst. Posamenten- fabrikt. Magnus Bruno Unger in Crottendorf (Amtsgericht Scheibenberg). Materialwaarenhändler und Hausbesitzer Emil Hugo Dietel in Brüderwiese (Amtsgericht Olbern hau). Schmiedemeister Gustav Richard Richter in Langen- striegis (Amtsgericht Hainchen). Kaufmann Karl Oskar Florenz Ruppe, Inhaber eines Herrengarderobegeschäfts in Leipzig, Plauenscher Platz 6. si Gröba. Die Errichtung eines Postamtes hiersrlbst steht für nächstes Jahr, wahrscheinlich Anfang April, zu er warten. Di« benöchigten Localitäten wird das Postamt im hiesigen neuen Gemetndeamtkgebäude erhaltkn. * Gröba. Amtliche Mittheilungrn au» der Sitzung deS Gcmeivderathes am 30. Okwber 1901. Anwesend: Gemeinde- vorstund Otto und 10 Vertreter. 1) Nach mehreren Mtt- Iheilungen wird die Unterbringung der augeukranken Martha Lina Sickert in eine Blindenanstalt beschlossen. 2) Eine Be schwerde über Heranziehung zum Feuerlöschdünst wird der Con stquknz halber abschlägltch beschicken. 3) Das Gesuch deS Herrn Restaurateurs G. um Erweiterung stiner Conzession wird vom Gemeinderath nicht unterstützt. 4) Dem Anträge, die ortsüblich zu veröffentlichenden Bekanntmachungen nicht mehr am, sondern im Gemeindeantte uns zwar in d.sftn Hausflur auszuhängen, wird beigestimmt. 5) In gleicher Weise auch der, bei Errichtung eines Postamtes in Gröba ia Aussicht gestellten Ferntoxe. 6) Ais Wahlmänner zur Wahl eines Bezirksversan mlungs-Avgeordneten ke- 2. ländlichen Wahlkreises werden die Herren Dietze, Strrhle und Lauschte bestimmt. 7) Die Beschaffung eines RauchapparaUL mit Luftpumpe, sowie verschiedener anderer für di- Freiw. Feuer wehr erforderlich gewordenen Utensilien, wird beschlossen. 81 In Bezug auf Errichmng eines Bebauungsplanes für Gröba wird die Einleitung des Erforderlichen dem Vorsitzenden überlassen. 9) Eine UrtterstützungSsache wird in einer Lear Gesuche günstigen Weise geregelt. Strehla. Seit vorigem Mittwoch haben die Former im hiesigen Eisenwerke di« Acbeit eingestellt. Am Bahnhöfe und an der Dampffchiff-LandkstcUe stehen sogen. Streikposten. (Wbl) Oschatz. Am Sonntag früh war im Hause des Herrn Bäckermeister Pönitz, Ecke Seminar- und Breite Straße, auf dem über den dritten Stockwerk liegenden, ziemlich umfänglichen Oberboden Feuer ausgebrochrn. Ein großer Theil des Dach- stuhls wurde durch daS Feuer vernichtet. Meißen. Etn guter Fang ist am Freitag der hiesigen Schutzmonnschast geglückt, als sie einen aus einer Strafanstalt Entwichenen wieder dingfest machen konnte. Auf der Luther- straße machte sich ein Anfang der 20 er Jahre stehender Mann durch sein wiederholtes Auf- und Abgchen auffällg. Ein des Weges kommender Schutzmann, der Ctvilkleider trug, beobachtete ihn, und als er merkte, daß sich der junge Mann an «in Fahr- rad machte, das in einem dortigen Gehöfte stand, verschritt er sofort zu seiner Verhaftung. Hierbei zeigte eS sich, daß man eS mit einem geriebenen Gauner zu thun hatte, außer gefälschten LegitimationSpapierrn, mit denen er schon wochenlang daS Land durchstreift hatte, fand man einen mit fünf scharfen Patronen geladenen Revolver bei ihm. Dresden. Ein eigenartiger Umstand hat vor einigen Tagen «inen hier stattgrfundenen Brand ohne schwere Folgen für die Bewohner jener Wohnung vorübrrgrhen lassen. Dir Hauklötze sprang Nachts ihrer Herrin auf die Brust und gebärdete sich äußerst aufgeregt. Nur mit Müh« vermochte sich die schon halb betäubte Frau au» dem Schlafe aufzuraffeu und an dem starken Rauch, der den Schlafraum erfüllte, die -roße Gefahr zu erkennen, die von elue« tu de, Küche entstandene» Brande herrührtr. Dort war her Inhalt de» Kohleukasteu» verglüht «nd hatte auch nahestehende Gegenstände entzündet, wobei so dichter Qualm entstand, daß der Kanarienvogel erstickt in seinem Käfig gefunden wurde. Sicher würden auch die Menschen dem Erstickungstode verfallen sein, hätte nicht die Satze an» Selbsterhaltungstrieb als Retter gewirlt. )-( Dresden, 6. Rov. Unter großer Bethriltgung fand- heute Vormittag die feierliche Grundsteinlegung für die evange lisch-lutherische Kirche in DrrSdrn-Altstadt Südwest statt. * Königsbrück, 4. November. Rach 12000 Mark Veruntreuung flüchtig geworden ist der frühere Stadt kämmerer Ulbricht von hier. Ulbricht wurd« bereit» im Juni d. I. wegen Unregelmäßigkeiten, die mit einem in feiner Ver wahrung befindlichen Sparkaffenbuch vorgekommen waren, z« Gesängniß verurtheilt; er wurd« al» Kämmerer entlassen, doch später wieder Im Kanzleidienst beschäftigt. Der Revisor, Herr Pretzsch auS Rippien, welcher gegenwärtig die städtischen Kaffen revidirt, sand in der Sparkaffenverwaltung Unregelmäßigkeiten. Ulbricht sah sich entdeckt und verschwand per Bahn in der Richtung nach Dresden. Bon dort au» übersandt« er rin spezielles Berzeichniß der veruntreuten Posten. Die Kaution de» Ungetreuen beträgt 6000 Mk; sollten sich nicht noch weitere Unterschlagungen Herausstellen, so würde die Sparkasse ca. 7000 Mark verlieren. Die Veruntreuungen datiren auS der Zeit, da Ulbricht noch Kämmerer war. Bautzen, 4. November. Heute Vormittag 10 Uhr 40 Minuten wurden auf der Station Bautzen bei dem schnellen. Halten deS Personenzuges Nr. 643 (der 9 Uhr Vormittag» von Dresden (Hauptbahnhof) nach Görlitz verkehrt) zwei Reisende verletzt, sodaß sie dem Arzte zur Untersuchung ihrer blutenden Wunden zugesührt werden mußten. Die Verletzten sind Frau Griauck aus Bischofswerda und Frau Lange auS Belmsdorf. Zwickau, 4. November. Der zur Nothwendigkeit ge wordene Umbau unseres Bahnhofes soll durch einen provisorischen Erweiterungsbau aus dem Bahnhofsvorplatz ersetzt werden. Die hiergegen erhobenen Vorstellungen sind erfolglos geblieben. — Zwei Chinakämpser auS Zwickau, Rudolf Butze und Franz Rieger, sind während der Heimreise verstorben. Butze wurde auf offenem Meere, Rieger in Suez unter militärischen Ehren bestattet. Zwickau. Musikdirektor Max Eilenberg tritt auS denr Militärverbande auS und übernimmt am 1. Januar die Direk- torstelle der Stadtkapelle in Bautzen. Ellefeld. Ein trauriger Zwischenfall ereignete sich am Sonnabend Abend gelegentlich eines Vergnügens. In einem Gasthofe gab die Bleicherei und Appreturanstalt von Müller L Co. in Mühlgrün ihren Arbeitern ein Vergnügen. Während desselben kam der Fabrikarbeiter Huy aus Auerbach, dessen Frau bei genannter Firma in Arbttt steht, in Streit mit dem Fabrik arbeiter Ebert aus Ellefeld. Ersterer wurde jedoch, um ein: Störung zu vermeiden, aus dem Saale entfernt. Nach Be endigung deS Vergnügens lauerte Huy in der Hausflur deS Gasthofes dem Ebert auf und versetzte ihm mit einem Messer einen Stich durch den rechten Oberarm, wo die Schlagader zer schnitten wurde. Der Blutverlust deS Schwerverletzten war- außerordentlich groß, ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war. Ebert lag noch am Sonntag Vormittag ohne Bewußtsein, Huy wurde verhaftet und dem AmtSgerichtSgesängnlsse Auerbach zugesührt. Markranstädt. Wie unverschämt die Bettler manchmal austrrtrn, daS zeigt wilder ein in Großmiltitz vorgekommenrr Fall. Ein Landwirth, der aufS Feld fuhr, wurde unter»«-» von einem .armen Reisenden" nm «in Almosen; angesproch n. Weil der Geschtrrsührer kein Geld bei sich hatte, konnte er die Bitte nicht erfüllen. Darauf wurde er von dem Bettler mit dem Mester bedroht. In aller Eile lief der Angefallrne dem Dorfe zu, um Beistand zu holen. Während besten ließ der freche Mensch seine Wuih an dem Pferde au», da» er förmlich abschlachtrte. Al» der Besitzer zu seinem Fuhrwerk zurückkhrtr, war da» Thier bereits verendet. Der rohe Mensch soll in zwischen festgenommen worden sein. i Hohenstein-Ernstthal, 3. November. Gestern Nach» mittag brach ia dem zum Malzschrn Gute im benachbarteu Ober lungwitz gehörigen Seitengrbüude Feuer au», da» auch di« mit Lrntevorräthen reich gefüllte Scheune und da» Wohnhaus ergriff.
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