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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030128012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903012801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903012801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-28
- Monat1903-01
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Reklame» aut« demIkdakttoa-strich (4gefpaltoi) 7V vor de» YamtÜemmch- richt« (-gefpaltea) SO Tabellarischer and Ztffernsatz «ckf-wcheud hüher. — Gebühr« für kachvetftmg« «mb Offertawmmham 8L tzxel. Porto). Tetra-Beilagen (gefalzt^ »ar mit der Moram-Aasaab«, »Hua »o-b«f0rder-ag SO--, »It PvstbchSrtzinmg ^l 70^-> Amnlhuttschinß str JUyri-e« Abend-Au-Wb«, vmmttatz» v» Uhr. vrorg«»-»*»Gch« NochmttMgl ü Uhr. Anzeige« stad stet» au di» Expedition I» rtchän^ DieSrpedittmrist «ochenwaS mnmtrrbrvchnl geöffnet von früh » bi» aLendS 7 Uhr. Druck uad Beklag vo» L Pvlz ia Leipzig. Nr. 4S Mittwoch den 28. Januar 1903. Ansgabeftelleii der Leipziger Tageblatte» von welchen dasselbe zu dem Abonnementspreise von1.— monatlich 18K bei freier Zustellung) bezogen werden kann: I« Zentrum. ^'srr?°" Brühl KZ, C. F. Schubert'- Nachf., Kolonialwarenhdlg. Kathartuenftr. 14, L. Lösche, Cigarrenhdla. 2935 Nttterftr. 4, Linckesche Leihbibliothek und Buchhdlg. Im Norden. Gerberftr. 8, H. 8. Kröger, Buttrrhdlq. 8624 Vnetfenanftr. 18, B. Uhlich, i. Fa. Ida Hartmann, Papierddlg. Löhrftr. 15, E. Hetzer, Kolonialwarenhdlg. 979 Aorkftr. 88 (Ecke Berliner Straße), F. W. Kietz, Kolonialwarenhdlg. Im Osten. AohanniSgasse 8, Hauptexpedition 222 Nemstsche Gaffe ff, F. Fischer, Kolonialwarenhdlg. Lchützeaftr. 5, I. Schümichen, Kolonialwarenhdlg. 1178 Tanchaer Etr. 18, E. R. Reichel, Drogenhdlg. 8341 I« Süden. Arndtftr. 35, I. F. Canitz, Kolonialwarenhdlg. 3033 vaherfche Str. 4K, H. Neumeister, Cigarrenhdlg. 3984 K-nti-platz 7, 8. Lösche, Cigarrenhdlg. 7505 Nürnberg« Str. 45, M.E. Albrecht, Kolonialwarenhdlg. Zettzer Str. 8K, V. Küster, Cigarrenhdlg. Im Westen. veethabenstr. 21, Th. Peter, Kolonialwarenhdlg. 3901 Frankfurter Etr. 22 (Ecke Waldstr.), L. Sievers, Kolonialwarenhdlg. Nanftädt« Stctnweg 1, O. Engelmann, Kolonialwhdlg. 2l51 Walbftr. M, G- Vetterlein, Kolonialwarenhdlg. Wefttzlatz 82, M. Lrißner, Cigarrenhdlg. 2402 In de« Dor» und Nachbarorten. Anger-Trottendorf, B. Friedel, Cigarrenhdlg., Zwei naundorfer Str. 6, O. Oehler, Bernhardstr. 29 Connewitz, Frau Fischer, Hermannstr. 23 -- Fritz Koch, Pegauer Straße 17 Tntrttzfch, Robert Altner, Buchhdlg., Delitzscher Str. 25 820 Gautzsch, Joh. Wolf, Ecke Ring- und Oetzscher Str. 352«» Gohtt», Robert Altner, Buchhdlg., Linventh. Str. 6 820 - Paul Schmidt, Brüderslraße 8 Kleinzschocher, G. Grützmann, Zschochersche Str. 7a in L.-Plagwitz 2586 Leutzsch, Albert Lindner, Wettiner Str. 51 in L.-Lindenau Ltndenan, Alb. Lindner, Wettiner Str. 51 in L.-Lindenau Möckern, Paul Schmidt, Brüderstr. 8 in L.-GohliS Neustadt, Paul Kuck, Annonc.-Exp«d., Eisenbahnslr. 1 Nenschbnefeld, Paul Kuck, Aonoaceu-Exp., Eisenbahuslr.1 Oetzsch, Carl Scheffel, Ecke Ost- und Mittelstr. 6475 Plagwitz, G. Grützmann, Zschochersche Str. 7a 2586 Nendnttz, W. Fugman«, Marschallstr. 1 1516 - O. Schmidt, Kohlgarteustr 67 1739 » Bernh. Weber, GabelSberaerstr. 11 Lchleutzig, G. Grützmann, Könneritzjtr. 56 2586 Sellerhausen, Ö. Oehler, Anger-Crottendorf, Bern- hardstraße 29, Part. Stünz, O. Oehler, Anger-Crottend., Bernhardstr. 29, p. Thonberg, R. Häntsch, Reitzenhainer Str. 58 Bolkmarddorf, Paul Kuck, Ann.-Exped., Eisenbahustr. 1 - Georg Niemann,Konradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.) Wahren, Paul Schmidt, Brüderstr. 8 in L^Gohlis. Jesuitentaktik. SS Man mag zu dem Bunde der Landwirte stehen, wie man will, jedenfalls muß man ihm lasten, daß seine Taktik vor, während und nach der Entscheidung über den Zoll tarif klar und konsequent war und ist. Geradezu kläglich und erbärmlich aber nimmt sich daneben die Taktik deS Zentrums und insonderheit seines bayerischen Flügels aus. Bor einigen Tagen berichtete das Zentralorgan der bayerischen ZentrumS-Partei triumphierend, daß die Bündler im Wahlkreise Bayreuth sich scharf gegen den nationalliberalen Abgeordneten ausgesprochen hätten. Das Blatt bemerkt dazu: „Und das mitRecht; denn den Nationalliberalen muß ihr regierungsfreund liches Verhalten in der Zollfrage von jedem bayeri schen Bauern mit einem Absagebriefe quittiert wer den." Man faßt sich zunächst an den Kopf, wenn inan dies liest. Die Herren vom Zentrum — auch die bayeri schen— haben Mann für Mann für bas Zollkompromiß gestimmt, und nun Hetzen sie die Bauernschaft gegen die Nationalliberalen ans, die für dasselbe Kompromiß ge stimmt haben! Aber das wäre ein schlechter Jesuit, der nicht mit Leichtigkeit aus einem solchen Dilemma herauö- käme. Die armen bayerischen Zentrumsleute sind eben von den büsen Nationalliberalen gezwungen worden, für baS Kompromiß zu stimmen. Denn nur nach Be- siegung der Obstruktion war überhaupt etwas durchzu setzen nnd die Obstruktion konnte nur mit Hülfe der Na- tionalliberalen besiegt werden. Also war das Zentrum gezwungen, für baS von -en Nationalliberalen gewollte Kompromiß einzutreten. Zum Beweise für diese höchst kühne Behauptung rekapituliert das Zentrmnffblatt die Schlußabstimmung über den Kompromißantrag. Tas Blatt muß nun nach dieser Aufmachung selbst feststellen, daß, auch wenn die Nationalliberalen dem Kompromiß nicht bcigetreten wären, immer noch 154 Stimnren für und 148 Stimmen gegen das Kompromiß abgegeben worden wären. Aber diese Tatsache sicht das Blatt wenig an, denn cS schreibt: „Die Entscheidung wäre dann aber sicher gegen den Entwurf ausgefallen, da von den Gegnern 64, da runter 17 Sozialdemokraten, nicht zur Stelle waren. Also: einzig die Nationalliberalen tragen die Schuld, daß «icht mehr erreicht werden konnte." Man weiß nicht, was man mehr anstauncn soll: die Leichtfertigkeit oder die Verlogenheit dieser Beweis führung. Wenn 17 Sozialdemokraten fehlten, so fehlten auch genau 17 Zcntrnmslcute, da nur 88 Zcntrumslcute abgestimmt haben. Man braucht im übrigen gar nicht darüber zu reflektieren, wie die Fehlenden gestimmt hätten: es genügt die Feststellung, daß bei vollbesetztem Reichstage das Zentrum mit den Polen und den Elsässern, die beiden konservativen Parteien, die Antisemiten und die agrari schen „Wilden" die Mehrheit im Reichstage anSmachen. Man war also, wofern diese Mehrheit nur ihre Schuldig keit tun, d. h. bei den Sitzungen nicht fehlen wollte, weder auf die Nationalliberalen angewiesen, um die Obstruktion zu bändigen — insonderheit da die freisinnige Volkspartci die Obstruktion nicht mitmachtc —, noch auch nm den Zoll tarif zu stände zn bringen. Erschienen also dem Zentrum die Sätze des Kompro misses als ungenügend, so konnte es jederzeit das Kompro miß verhindern und eine Mehrheit für die höheren Sätze zu Wege bringen. Es ist ja doch eine Widersinnigkcir sondergleichen, wenn eine Partei von 105 Mitgliedern die Verantwortung auf eine halb so starke Partei abschiebcn möchte. Im übrigen übernehmen die Nationalliberalen die Verantwortung für das, was sic getan haben, voll kommen. Sie sind nicht so feige, wie das bayerische Zentrum, das wie kaum eine andere Partei mit großen und groben Redensarten jederzeit bei der Hand iß, aber nur davor zittert, von den einen höheren Zoll verlangen den Bundlern am Kragen gepackt zn werden, und deohalb auf die Nationalliberalen mit dem Rufe hinwcisr: ^Haltet den Dieb"! Wir wiederholen, daß die Nationalliberalen die Ver antwortung ruhig tragen; aber wir hvssen auch, daß die bayerischen Nationalliberalen im Wahlkampfe nicht ver säumen werden, immer wieder darauf hinzuweiscn, daß daö Zentrum — und sein bayerischer Flügel mit — die selbe Verantwortung, bezw. wegen der größeren Stimmenzahl eine größere Verantwortung trägt. Wenn es wirklich wahr ist, daß die bayerischen Bauern jedem, der für daö Kompromiß eingetrcten ist, einen Absagebrief schreiben, so muß cs den bayerischen Nationalliberalen ein diabolisches Vergnügen bereiten, mit den wahrheitslieben den und ehrenfesten Kumpanen vom bayerischen Zentrum gemeinsam zur Hölle zu fahren. Kaisers Geburtstag im Reiche. D Berlin, 27. Januar. (Telcgram m.) Das große Wecken zuKaisers Geburtstag wurde heute früh 8 Uhr von den Svielleuten der 2. Garde-Znsanterie- Brigadc ausgcführt. Der K aiscr nahm bald nach 8 Uhr die Glückwünsche ver engeren königlichen Familie, des engeren Hofes, des Hofquartiers nsw. entgegen. Nach 9 Uhr kehrte die Musik zurück und schloß das Wecken mit einem Choralvers ab. In der Sch lotzka pelle ver sammelten sich inzwischen die Botschafter, Gesandten, der Reichskanzler, der Bundeörat, die Minister nsw. Während der Domchvr mit einem Gesang einsetzte, nahten unter großem Vortritt die hohen Herrschaften. Ter König von Württemberg führte die Kaiserin, der Kaiser die Prinzessin Heinrich, der Großherzog von Sachsen die Prinzessin Friedrich Leopold, der G r o ß h e r z o g v o n M e ck l c n b u r g -S ch w e r i n die Herzogin von Albany und der Großherzog vonOldenburg die Prinzessin Max vonBaden. Dem Altäre gegenüber nahmen das Kaiserpaar, nnd die fürstlichen Paare Platz, hinter ihnen die Prinzen und Prinzessinnen. Auf den Gemeindcgesang und die Liturgie folgte die Predigt des OberhofpredigerS Dryander. Nach Beendigung des Gottesdienstes schritten die Maje stäten unter den Klängen des „WilhelmuS von Nassanen" und dem Donner der von dem Lustgarten heraufdröhnen den Salutschüsse nach dem Weißen Saale zur Gratu- lattonscour. Der Kaiser und die Kaiserin nahmen vor einem Thronbaldachin Ansstellnng, die Prinzen nnd Prin zessinnen an den Seiten dcS Thrones. Unter Führung des Btzeobcrcercmonienmeisters von deut Knesebeck schritten vorüber: der R e i ch s k a n z l c r Graf v. Bülow, dem der Kaiser und die Kaiserin die Hand reichten, Staats sekretär Freiherr v. Richthofen, die fremden Botschafter, die vom Kaiser sämtlich mit Händedruck und Ansprache ausgezeichnet wurden, usw. Von den Defilierenden winkte der Kaiser noch manchen zu sich, so die Vizepräsi denten des Reichstages, Graf zu Stolberg- Wernigerode und Büsing, den Präsidenten deS Herren hauses Fürst zu Wied und den Präsidenten dcö Ab geordnetenhauses v. Kröcher. Nach Entgegennahme der Glückwünsche deS StaatsministerinmS, bald nach 12 Uhr, begab sich der Kaiser in Begleitung der Prinzen Eitel Friedrich und Adalbert und der Herren des Hauptquar tiers zu Fuß nach dem Zeughaus zur Paroleaus gabe, jubelnd begrüßt von den: Publikum und nament- von der Schuljugend. Im Lichthofe des Zeughauses hatte das OfftzierkorpS der Garnison Aufstellung genommen. Nach Entgegennahme militärischer Meldungen wurde die Parole: „Es lebe Seine Majestät der Kaiser und König" ausgegeben. Vor dem Zeughause ließ der Kaiser die Ehrenkompaffnie des „Kaiser Franz-Ncgiments" vorbei marschieren und kehrte nach dem Schlosse zurück, wo daS Katserpaar das Mittagsmahl mit den Mitgliedern der engeren Familie einnahm. sAnfang wiederholt. Red.) D Berlin, 27. Januar. (Telegramm.) Ans allen Teilen des Reiches laufen Meldungen über festliche Ver anstaltungen anläßlich des Geburtstages des Kaisers ein. Ucberall fanden in den Kirchen Festgottesdienste und in den Schulen Festakte statt. In den Garnisonstädten wurde der Allerhöchste Geburtstag durch große Paroleansgabe gefeiert. Die staatlichen und städtischen Behörden, Vereine und Gesellschaften feierten den Tag dnrch gemeinsame Festmahle. O Berlin, 27. Januar. (Telegramm.) Der „Reichsanzeiger" meldet: Zum Geburtstage des Kaisers wurden u. a. folgende Auszeichnungen verliehen: Der Schwarze Adler-Orden dem Wirklichen Ge heimen Rat v. K ö l l e r auf Kantreck; das Großkreuz des Noten Adler-Ordens dem Oberstkämmerer Grafen zu S o l m s-V a r u t h; der Rote Adler-Orden 1. Klasse mit Eichenlaub dem Minister des Innern Freiherr» v. Hammerstci n ; der Rote Adler-Orden 1. Klasse dem Handelsminister Möller,' der Stern zum Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub dem Minister der öffentlichen Arbeiten Budde ; die königliche Krone zum Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub dem Direktor der Gemäldegalerie beim Museum in Berlin Geheimen Rcgierungsrat Bode: der Rote Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub dem Theaterintcndanten v. Lepcl-Gciy zu Hannover: der Rote Adler-Orden 2. Klasse dem Fürsten zu Lynar zu London: der Rote Adler-Orden 3. Klasse mit Schleife dem Baurat Jacobi- Homburg: der Rote Adler-Orden 4. Klasse dem Super intendenten K l i n g c m a n n - Esse«: der Kronen-Orden 1. Klasse dem Herzog von Aren berg, dem Herzog von C r v y - Dnclmcn, dem Fürsten zn Hohenlohe- Schillingsfürst, dem Prinzen Biron von Cur- land auf Groß-Wartcnbcrg und dem Wirkl. Geheimen Rat Professor l>. Zeller i» Stuttgart: der Kronen- Orden 2. .u lasse dein Hofmarschall Fürsten von Hohen- zollern, dem (Generalmajor v. Brandts und dem Professor Lcris in Göttingen: das Kreuz und der Stern der Komture des Hausvrdens von Hohenzollern dem Oberjägcrmeisker F r h r. v. H eintze - W c i ß cn - rodt. — Weiter wurde verliehen: dem Gesandten a. D. Wirkl. Geheimen Rat Grafen v. Brandcnbu r g zu Schloß Dvmanzc in Schlesien das Großkreuz des Noten Adler-Lrdens mit Eichenlaub, dem braunschweigischen Staatsministcr v. Otto der Note Adler-Orden 1. Klasse, dem braunschweigischen Justizminister Trieps der Kronen-Orden 2. Klasse mit Stern: dem Generalkonsul für Britisch-Jndicn Frhr. Speck zu Steril bürg der Titel nnd Rang eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers, sowie dem kaiserlichen Ge sandten in Peking M n m m v. Schwarz e n st ein der Freiherrntitel: der Charakter als Wirkl. Ge heimer Rat mit dem Prädikate Excellenz dem Wirkl. Geheimen Oberregicrungsrate Professor Hinz peter zu Bielefeld, der Titel Magni- ficenz den Rektoren der Technischen Hoch schulen in Hannover und Aachen, das erb liche Nccht auf Sitz und Stimme im Herrcnhanse dem Wirkl. Geheimen Nat Grasen v. Ballestrcm. Außer dem erhielt den Kronen-Orden 1. Klaffe der General adjutant und Ches des Geheimen Militärkabinetts Gene ralleutnant Graf v. Hülsen - Häseler. Des weite ren wurden verlieben: das Großkreuz des Noten Adler- Ordens mit Eichenlaub und der königlichen Krone dem Staatssekretär deS Reichsmarineamtes Vizeadmiral v. Tirp i tz , der Kronen-Orden 1. Klasse mit Schwertern am Ringe dem Vizeadmiral Bendc m ann , der Stern zum Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub und der königlichen Krone dem Vizeadmiral Buechsel, Chef des Admiralstabeü der Marine: ferner das Großkrcuz des Noten Adler-Ordens dem Major Prinzen Albrecht zu Schleswig - Holstein - Sonderburg- Glücksburg beim Stabe des Regiments GarbeS du CorpS: der Note Adler-Orden 1. Klasse mit Eichenlaub und der königlichen Krone dem Generalleutnant von Kessel, kommandierendem General des GardekorpS, dem Generalleutnant v. Deines, kommandierendem Ckneral des 8. Armeekorps, dem Vizeadmiral Frhrn. v. Senden - Nibran, Chef des Marinekabinetts, und dem Generalstabsarzt der Armee, vr. v. Leutüold: der Rote Adler-Orden 2. Klasse dem wttrttembergischen Generalmajor v. Marchtalcr, Militärbevollmächtigten in Berlin, und dem bayerischen Generalmajor v. End res, Militärbevollmächtigten in Berlin: der Rote Adler-Orden 3. Klasse mit Schleife dem Geh. Oberrcgie- rungsrat Valentini, Vortragendem Nat im Geheimen Civilkabinett: der Kronen-Orden 1. Klasse dem zweiten diensttuenden Generaladjutanten Generalleutnant von Scholl: der Stern znm Kronen-Orden 2. Klasse dem Generalarzt Dr. ZuNker, Leibarzt der Kaiserin. O Gera, 27. Januar. (Telegramm.) Der Erb prinz von Reuß j. L. Heinrich XXVII. wurde heute bei seiner Anwesenheit in Berlin zum General major befördert. (Wieverbolt.) (7) München, 27. Januar. (Telegramm.) Zur Feier des Geburtstages Kaiser Wilhelms sind die öffentlichen nnd zahlreiche Privatgcbäude be flaggt. Der Prinz-Regent sandte an den Kaiser ein herzlich gehaltenes Glückwunschtelegramm. Nachmittags findet im Königlichen Residenzschloste Hof- galatasel beim Prinz-Regenten statt, an der tetlnehmen die Prinzen, die preußische Gesandtschaft, Staatlminister 97. Jahrgang. Graf v. LrailSheim, KriegSminister Frhr. v. Asch zu Asch auf Oberndorfs usw. Gestern abend gab der preußische Gesandte Graf Pourtalds ein« Festtafel im Hotel „Ruffischer Hof": an derselben nahmen teil die bayerischen Minister, die Gesandten der deutschen Bundes staaten, die preußische Gesandtschaft usw. Minister präsident Graf v. Crailsheim brachte einen Toast auf Kaiser Wilhelm und der preußische Gesandte Graf Pourtales einen solchen auf den Prinz-Regenten auS. Gestern fanden in den OfftzierSkastnoS Kaiserfesttafeln und heute abend findet im Rathause ein bürgerliches Fest- essen statt. (Wiederholt.) Deutsches Reich. A Berlin, 27. Januar. (Tin seltsame- Ge burtstagsgeschenk für den Kaiser.) An knüpfend an ein Kaiserwort, das den Wunsch aussprach, daß in den Gemeinden die zur Feier des kaiserlichen Ge burtstages bestimmten Extraausgaben im Interesse der Armen verwendet würden, ergeht sich der „Reichsbote" in düsteren Betrachtungen üver den überhand nehmenden Luxus, Ermahnungen, die zuletzt ihre wohl beabsichtigte Spitze gegen den Kaiser und den Hof kehren sollen. ES heißt dabei u. a.: „Hofprcdiger Keßler, der auch gegen den Delitz sch- schen BabhloniSmuS jüngst ein machtvolles Zeugnis des evangelischen Glauben ablegte, hielt vor vierzehn Tagen in der Pfingstkapelle zu Potsdam eine sehr nachdrucksvolle Predigt gegen das Ueberwuchern des äußerlichen Fest- und Gesellschaftstreibens und pries dafür den Segen stiller Stunden. Es ist erfreulich, daß der Kaiser jetzt nach ähnlicher Richtung anläßlich seines eigenen bevorstehenden Festtages neigt; von iveitcrtragendem Einfluß wird daS aber erst dann sein, wenn der Kaiser und der Hof selbst ansangen, auf Feste nnd äußeren Prunk einen geringeren Wert zu lege», als es bisher geschehen ist . , Diese letzten Worte verraten eine sehr ckerflächttche Splitterrichterci, deren Bomsg-nArbe sich aber durch die vorherige Erwähnung des Delttzschen „BabylontSmuS" nur allzu deutlich erkennen lassen. Der Hof hat infolge Trauer seitdretJahrenketneFestegefeiert! Das war für viele Geschäftskreise — auch für christliche — ein empfindlicher und oft beklagter Ausfall. Wir reden gewiß nicht einem übertriebenen Luxus da- Wort, müssen aber doch darauf Hinweisen, daß solche Gelegenheiten, wie Hoffeste, sich auch in den Dienst des arbeitenden Volkes stellen und vielen Tausenden von fleißigen Händen Beschäftigung und lohnende Arbeit,durch Herstellung von Luxusartikeln schaffen; fleißigen Händen, die darauf an gewiesen sind, daß die glücklicheren „oberen Zehntausend" einen gewissen Aufwand entfalten, um ihnen Arbeitsver dienst zu schaffen. Aus den Spalten deS „Reich-Voten" ist der obige Ruf eines übereifrigen Zion-wächterS ein seltsames Geburtstagsgeschenk für den Kaiser; aber eS scheint doch wohl auch hier nur der Aerger der kaiserlichen Interesses für „Babel und Bibel", zum Durchbruche zu kounnen. Berlin, 27. Januar. (Die Novelle zum Krankenversicherungs-Gesetze.) Die kom mende Novelle zum KrankenversicherungSgesetze beseitigt bekanntlich die Bestimmung, in Füllen geschlechtlicher Er krankung Kraukenunterstützung nicht zu gewähren. Ein Berliner Montagsblatt spricht gerade zu dieser Neuerung seine volle Zustimmung aus, und gibt dabet dem Wunsche Ausdruck, daß die Novelle, die endlich vernünftige Zu stände auf jenem so ungemein wichtigen Gebiete der Bolkswohlfahrt schaffen würde, die Billigung nicht nur des Bundesrates, sondern auch des Reichstages finden möge. Je vorbehaltsloser man diesem Wunsche verpflichten kann, um so lieber wird man der In i t ia t tv « gedenken, die im Punkte des Kmnpfes gegen die Geschlechtskrank heiten vom Reichskanzler ergriffen worden ist. Seine Initiative hat sich auf dem Gebiete der Gesetzgebung ebenso wirksam erwiesen, wie bet der Begründung der Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten. (-) Berlin, 27. Januar. (Telegramm.) Die ,Nordd. Allgem. Zig." melvet: Der Grstzherro- vo» Mecklenburg- Schwerin beehrte gestern nachmittag den Aetchstanzler mtt einem Besuche. Prinz und Prinzessin M«r von Vaden be ehrten gestern den Reichskanzler und die Gräfin v. Bülow mit einem Besuche. — In Entrüstung ist die agrarische „Dtsch. Tgsztg." über den altenbu ratschen Staatsministcr und Bundesratsbevollmächtigten v. Helldorfs geraten. Dieser hat nämlich das Verbrechen begangen, einen Agrarier von reinstem Wasser, -en Neichstagsabgeordne- ken v. Bl öd au, in öffentlicher Versammlung anzu greifen. Wie Herr v. Heüdorff auSführte, könne Herr v. Blüdau, weil er bet der Ablehnung de- Antrages Kar- dorfs Seite an Seite mit der Sozialdemokratie gestanden habe, als eine geeignete Persönlichkeit für eine Kompro- mißkandidatur nicht gelten. Dazu schreibt daS agrarische Blatt: „Unseres Erachtens ist es schlechthin unerhört, daß ein aktiver StaatSminister und BundeSratSbevollmächtig- ter in dieser Weise in den Wahlkampf und die Wahlvor bereitungen eingreist. Ein derartiges Ettrgreifen kann von keiner Seite und unter keinem Gesichtspunkte irgend wie gebilligt werden: eS muß vielmehr allenthalben die schärfste Verurteilung und Zurückweisung erfahren. Wo- hin soll cL konunen, wenn die Minister in dieser Weise bei der Kandidatenaufstellung tätig sind? Sollte das Bei- spiel deS altenburgifchen StaatSmtrristerS Nachahmung finden, so würde daS zu einer höchst bedenklichen Ver wirrung unsere- ganzen politischen Leben- führen." DaS „B. T." meint dazu: „Die „Dtsch. TgSztg." hat ja so Recht! Jeder Liberale kann ihre AnSsührungen Wort für Wort unterschreiben. Aber wa- für den Staat-Minister gilt, da»
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