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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903013001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903013001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-30
- Monat1903-01
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726 der ultramontanen Sacke bearbeiten. Die Tendenz fast aller Predigten war: „Wer nicht ultramontan wählt, begeht eine schwere Sünde, kommr nickt in den Himmel." Im einzelnen bietet sich fast in allen Bezirken des Wahlkreises Saarbrücken dasselbe Bild von jener un geheuerlichen Wahlbeeinflnssung durch die Kapläne, die sogar vor Aufhebung der Massen beim Wahlakt selbst nicht zurückscheuten. So wird u. a. vom Kaplan Teusch aus dem Bezirk Bildstock berichtet, er habe die Leute dadurch aufzurcizcn gesucht, daß er ihnen sagte: „Eben wollen sie Euren Seelsorger aus dem Saal 'raussckmeitzen!" Nur durch die rührige Tätigkeit des nationallibcralen Wahl- eomitös sind tatsächliche Weiterungen vermieden worden. Nus Walstatt-Bnrbach wird berichtet, daß katholische Geist liche die Unterzeichner des nationallibcralen Wahlaufrufs in ihren Wohnungen aussuchten, nm ihnen wegen dieser Handlung Bvrwürse zu machen und sie zur Wahl des Zentrumskandtdaten zu bestimmen. Sogar im Beicht stuhl muhte das Kind eines Hüttenarbeiters ans Bürbach Borwürfe darüber über sich ergehen lassen, weil sein Bater sich offen zur nationallibcralen Partei bekannte. Wir könnten solche Beispiele noch dutzendweise häufen; aber bereits aus dem hier Angeführten ergibt sich ein wenig anmutiges Bild von einer Wahlbeeinflussung durch die katholische Geistlichkeit im Kreise Saarbrücken, das zu reproduzieren das Zentrum im bevorstehenden Wahl kampfe in anderen Wahlkreisen hoffentlich sich scheuen wird. * Berlin, 29. Januar. lZum Falle Willich.) Die agrarische Kvntremine zur Begegnung der Angriffe in der „Nat.-Ztg.", „Köln. Ztg." usw. ist schleunig gelegt und prompt im konservativ-orthodoxen „Rcichsbvten" explo diert. Es heißt in diesem Artikel, den man nicht unberück sichtigt lassen darf, auch wenn man cs möchte: „Wenn berichtet wird, daß viele hohe Würdenträger und Beamte der Provinz Posen an der Beerdigung (des Landrats v. Willich) teilgcnommcn haben, so ist dabei zu bemerken, daß viele von denen, die, wie die Zeitungen sage», tief ergriffen waren, ja belobigende Reden und Worte über ihn aus sprachen, vor kurzem noch jeden Verkehr mit ihm mieden, ja, die nächsten Freunde sogar bei öffentlicher Ge legenheit, als er sich ihnen näherte, ihm den Rücken zuwendcten. Das geschah nicht nur bei Liebcsmahlen der Offiziere, sondern auch bei dem Kaisermanöver in Posen und sonst, man stieg nicht in das Eisenbahnabteil, in dem er saß, man setzte sich nicht in seine Nähe usw., und daß der Kaiser ihn bei Gelegenheit seiner letzten Anwesenheit in Posen in besonderer Weise ausge zeichnet hat, ist eine Unwahrheit, das Gegenteil ist der Fall. Tie meisten der Herren haben an seiner Beerdigung nur darum teil genommen, weil er sich selbst erschossen hat. DaS ist der wahre Grund trotz aller anderen schönen Reden. Tenn cs ist bekannt genug, daß sein eigener Bruder von der Sitzung des Ehrcnrates in der letzten Woche direkt zu ihm kam und an ihn die Erklärung abgegeben haben muß, cs blecke ihm nichts anderes übrig als die Äugel." Und die Schuld des Landrats soll nach dem „Reichs boten" darin bestanden haben, daß er sich nicht zur Autor schaft von Zeitungsartikeln „gegen den Agitator" Endell habe bekennen wollen, obwohl er sie geschrieben gehabt habe. Es heißt dann mit einer dunklen Andeutung weiter: „Bemerken wir aber dabei, daß er in der Angelegenheit gegen Endell nur ein vorgeschobener Mann einer höherstehenden bekannten Person war, die er gewissermaßen decken wollte." — Diese Be hauptungen sind so absonderlich, daß sich die Regierung einer schleunigen Erklärung über den Fall nicht entziehen kann. Aber auch der Gewährsmann des „Reichsb." hat die Pflicht, offen zu sagen, was er weiß. Wer ist die „höher" stehende bekannte Person, die der Landrat decken sollte? Wie ist die Erklärung, daß Herrn v. Willtch sein eigener Bruder gesagt habe, ihm bleibe nichts übrig als die Kugel, mit folgenden Mitteilungen -er „Köln. Ztg." zu vereinbaren? „Es ist unwahr, daß Willich sich getötet hat, weil er den ungünstigen Ausgang einer gegen ihn gerichteten Disziplinär untersuchung befürchten mußte, denn eine solche Unter- suchungistniemalsgcgenihncingcleitctwor- den. Es ist unwah r, daß Willich unter dem Drucke ihm ungünstiger ehrengerichtlicherSprückc gehandelt hat, denn die Sprüche, die das Ehrengericht der Stabsoffiziere zu zwei verschiedenen Malen abgegeben hat, erkennen die KorrektheitseinesVerhaltens an und weisen ein Vorgehen gegen ihn zurück." Wo ist der starke Mann, der den bösen Geist aus der deutschen Ostmark austreibt? Herr v. Wilamowitz war es nicht — und Herr v. Bitter? Die Polen sollen ganz zu frieden mit ihm fein. (-) Berlin, 29. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser hörte heute morgen von 10 Ubr ab die Vorträge deS Cbefs des Generalstabes und des Chefs des MililärkabinelS, empfing um 12 Uhr zur Meldung den Ministerresidenten v. Salvern und darauf den Ministerialdirektor im Ministerium der öffent lichen Arbeiten Schröder. — Der Kaiser hat an seinem Geburtstage dem Leib- Greuadier-Regiment König Friedrich Wilhelm III (1. Brandenburgisches Nr. 8) 25 000 mit der Bestimmung überwiesen, daß diese Summe als „Kaiser Wilhelm II. Stiftung" zinstragend angelegt und dem Interesse des Offizierkorps gewidmet werde. — Nach einer Kieler Meldung der „Köln. Ztg." geht die „Hobenzollern" im April mit rwei Begleitschiffen nach dem Mittelmeer ab und nimmt in Genua den Karser an Bord. Ja der zweiten Hälfte des Mai kehrt das Schiff nach Kiel zurück. — DaS Ende der Reichstags- und der Landtags session wird, wie der „Schles. VolkSztg." aus Berlin ge meldet wird, in unterrichteten Kreisen bestimmt bis Ostern erwartet. 10 Prozent der Anwälte unter 3000 (30,9 Proz. den Aerzten), bei 12 Proz. 3—5000 (17,3 Proz. den Aerzten), bei 50 Proz. 5—10 000 .E (27,8 Proz. den Aerzten), bei 12 Proz. 10—15 000 (7,5 Pro,, den Aerzten), bei 8 Proz. 15—20 000 (4,61 Proz. den Aerzten), und bei 8 Proz. über 20 000 „E (7,02 Proz. den Aerzten). Dabei haben sich die Einkommenverbält- nisse der Berliner Aerzte gegen das Vorjahr noch verbessert, indem die Prozentzahl der Einkommen von 900—3000 von 27,62 auf 26,9 und die der Einkommen von 3—5000 von 17,67 auf 17,3 ermäßigt, die der größeren Einkommen von 44,78 auf 47 sich erhöht hat. — Interessante Vergleiche der Einkommen der Ber liner Aerzte mit den Reineinnahmen aus der Anwalts praxis legte der Kassenführer der neugewählten Aerztekammer für Berlin-Brandenburg in deren konstituierender Versamm lung der Kammer vor. Diese Vergleiche sind sehr zu Un gunsten der Aerzte ausgefallen. Im Kammerbezirke sind im letzten Jabre 3639 wahlberechtigte Aerzte sestgestellt worden gegen 3458 im Vorjahre und 3376 im Jakre 1900. Bei 170 schwebte die Besleuerungssrage noch, sie sind somit bei der Zusammenstellung nicht berücksichtigt. 144 over 3,95Proz. hatten überhaupt kein Einkommen, 977 oder 26,85 Proz. verein nahmten 900—3000, 640 oder 17,56 Proz. 3—5000, 1033 oder 27,8 Proz. 5—10 500, 649 oder 17,8 Proz. 10 500 bis 50 000 und 49 oder 1,4 Proz. 50 000—220 000 Es batten somit das für die hiesigen Verhältnisse kümmerliche Einkommen von 5000 und darunter 44,2 Proz-, ein auskömmliche» Einkommen 27,8 Proz., ein reichliches 17,8 Prozent und ein überreichliches 1,4 Prozent. Nach den Zusammenstellungen des JustizratS Strang betrugen da gegen die Reineinnahmen allein ans der AnwaltSpraxiö bei - - bei bei bei bei bei bei * Düsseldorf, 29. Januar. Ein weiterer Fall, wie die sozialpolitisch en Einrichtungen immer mehr in sozial-e mvkratische Hände kommen, ist von hier zu verzeichnen. Die Generalversammlung der Orts krankenkasse der Handwerker, als die bedeutendste am Platze, eine Mitgliederzahl von 17 000 umfassend, war seit Jahren von Vertretern der ch ri st 1 i ch e n Gewerk schaften verwaltet, dkunmehr sind diese mit 1084 Stim men gegen 139 Stimmen, die aus die Kandidaten des freien (sozialdemokratischen) Gewerkschaftskartells fie len, unterlegen. Die Wahl erhält für die Unterlegenen einen um so unangenehmeren Beigeschmack, als erst im vergangenen Monat die Sozialdemokraten die christlichen Beisitzer auch aus dem Gewerbe- g c r i ch t c v e r d r ü n g t e n , und zwar ebenfalls mit be deutender Stimmenzahl. Das Düsseldorfer Zentrums organ verhehlt sich denn auch den Ernst der Situation für die kommende»« Ncichstagswahlen keineswegs. -r. Sonneberg, 29. Januar. Im diesigen Wahlkreise wurde für die Reichstagswahl der Kantor Sandner in Lauenhein als Kandidat der freisinnigen Bolkspartei aufgestellt. * Nürnberg, 28. Januar. Ten gesetzlichen Bestimmungen entsprechend, ordnet der Magistrat ein bürgerliches Mitglied zu den Kirchenverwaltungssitzungen ab. Obwobl im Gemeindekollegiuln zwar viele Katholiken sitzen, ein bürger licher katholischer Magistratsrat jedoch nicht vorhanden ist und seither, unbeanstandet ein Protestant zur Sitzung der katholischen Kirchenverwaltung abzeordnet wurde, verlangt daö katholische Pfarramt jetzt Plötzlich eine Aenderung und droht, die Negierung anzurufen. (Allgem. Ztg.) * München, 28. Januar, lieber den mit viel Lärm in Scene gesetzten Delegierten tag des bayrischen Zentrums, der gestern hier zusammentrat, hat die klerikale Presse noch nichts Bemerkenswertes zu vermelden. Es wurden Fragen der Organisation und Wahlvorbereitung erörtert. Als vr. Sebaedler ras Redepult betrat, wurde ihm eine stürmische Ovation bereitet. Er erwiderte: „Ich acceptiere den Dank für Swineinünde". Erneuter stürmischer Bei fall und Händeklatschen. Heute abend finden zwei große öffent liche Versammlungen statt. In beiden werden Or. Heim und I)r. Schaedler sprechen. Italien. Prinettt. * Non«, 29. Januar. (Telegramm.) Der Minister des Aenßern, Prine! ti, wurde, während er dem Könige bei einer Audienz Aktenstücke zur Unterzeichnung unterbreitete, von einem Unwohlsein betroffen und mußte in die Wohnung gebracht werben. Nach Ansicht der Aerzte ist die Erkrankung nicht bedrohlich. Schweden und Norwegen. Befinde«« des Königs. * Stockholm, 29. Januar. (Telegramm.) Daö Be ¬ finden des Königs ist in keiner Weife beunruhigend. Die Einsetzung der Regentschaft ist durch ein vorübergehendes RuhebedülfniS veranlaßt worden. Die im Auslande ver breiteten beunruhigenden Gerüchte sind daher durchaus un begründet. DaS Befinden des Prinzen Eugen ist sehr zufriedenstellend. („SwcnSka Telegram-Byrau".)' Orient. Tie Unruhen in Makedonien. * Paris, 29. Januar. (Telegramm.) DaS Gelb ¬ buch über die makedonischen Angelegenheiten umfaßt 52 Aklen- stücke von« 28. Februar 1902 bis 3. Januar 1903. Bereits zu Beginn des Jahres 1902 meldeten die französischen Agenten auf der Balkanbalbinsel , daß die Nachrichten von den« für das Frühjahr drohenden Aufstand ernster lauteten. Die ComiisS für den Aufstand schienen die Organisation bereits beendet zu haben. .Aus Petersburg und Wien kamen dieselben Meldungen. Frank-, reich und Rußland kamen daher überein, in Sofia und Konstan tinopel zur Vorsicht zu raten. Die Kabinette befürchteten eine zu gewaltsame Unterdrückung des Ausstandes durch die türkische Ne gierung und wollten eine Wiederholung der im Jahre 1876 in Bulgarien verübten Grausamkeiten vermeiden. Dclcasss schlug der russischen Regierung vor, energische Vorstellungen bei der Pforte zu machen. Der französische Botschafter Constans, der bereits gegen die Verwendung von Basch« Bozuks in Make donien Einspruch erhoben batte, nahm am 29. April von der Versicherung der tülkischen Negierung Kenntnis, daß riur reguläre Truppen verwendet werben sollten. Die Pforte ernannte lediglich einen Ausschuß zur Einführung von Reformen. Im Sommer 1902 dehnte sich der Ausstand weiter aus. Der makedonische Kongreß trat im August und September zusammen. Im Verfolge der Schipkafeier wurde ein weiteres Zunehmen der Uebertritte bewaffneter Banden nach Makedonien gemeldet. Die Nachrichten .wurden so beunruhigend, daß der französische Gesandte in Sofia schrieb: „Nur der Winter trenn« uns vielleicht von Ereig- nlfsen, die, wenn man ihnen nicht entgezenwirkt, um so ernster sein lönncn, als die Sympathien nicht nur der Bul garen, sondern aller Slawe«» sie vorbereiten und ihre Bedeutung erhöhen werden". > ,: ' Asten. Tie Kriegsentschädigung; Türkischer Staatshaushalt. * Peking, 28. Januar. (Telegramm.) Die fremden Gesandten setzten in der heutigen gemeinsamen Beratung eine Note auf, in welcher sie ihre Befriedigung auSdrücktc», daß China zugibt, daß die KriegSentschävigungssckulo in Gold zu zahlen ist. Die Note lenkt die Auf merksamkeit auf die Notwendigkeit, Laß die interessierten Mächte binnen kurzem entsprechens der auf sie entfallenden Anteile an der Kriegsentschädigung Obligationen auSgeben, an Stelle einer Obligation, welche nach Unler- reichnung des FriedenSprotoksUs ausgegeben wurde. Die Note bemerkt, die Gesausten könnten aber über die in der chinesischen Note aufgeworfenen Fragen nicht verhandeln, ehe nicht die Obligationen ausgegeben sind. Alle Gesandten, ausgenommen der amerikanische Gesandte Conger, unterzeichneten die Note. * Pera, 29.Januar. (Telegramm.) Es ist eineKoiu- mission zur Prüfung des türkischen Staatshaushaltes für 1319 (1903) eingesetzt worden, die aus dem Finanz minister» dem Landwirtschastsminister, dem Generalvirektor der MilitärrüstungSkommifsion und dem Unterstaatssekretär im Finanzministerium besteht. Amerika. Aktion gegen Bcuczucla. * London, 29. Januar. (Telegramm.) Reuters Bureau erfährt von diplomatischer Seite, über die Art und Weise, wie die jeder Macht von Venezuela geschuldeten Beträge ver teilt werden sollten, sei noch nichts eulschieLen. Wahrschein lich e>folge dies je nach dem Verhältnis deS Betrages, den jede Macht für sich beanspruche. Die Forde rungen von den Mächten, die an der Blockade sich nicht beteiligt haben, und daS in dem Abkommen unberück sichtigte, von Venezuela mit Frankreich getroffene Abkommen, nach welchem letztere» 13 Proz. erhält, bleibe natürlich in Kraft. Der Zeitpunkt der Aushebung der Blockade hänge davon ab, ob Venezuela die Forderungen der Mächte annimmt. Wenn Bowen gegenwärtig Gegenvorschläge mache, um eine gleiche Behandlung aller Forderungen ohne Rücksicht auf die Vorrechte der dre« Mächte zu erzielen, so werde dies dazu dienen, die Zurück ziehung der Schiffe zu verzögern. — Man versichert, daß die deutschen Kriegsschiffe nicht in die Lagune, von Maracaibo eindringen würden, mit Rücksicht auf die durch ihren Versuch, die Einfahrt auSzuführen, hervor gerufene gespannte Stimmung in den Vereinigten Staaten. lilXO. Kakaobau in Kamerun, lieber die Fortschritte im Anbau des Kakavs in Kamerun äußert sich der „Tropenpflanzer" sehr günstig: „Die ganze Kultur- und Erntemethode hat sich sichtlia' und bedeutend verbessert, die Frage der Schattcnbäume und der richtigen Gärung ist so gut Ivie gelöst, die Arbeiterfrage hat ihre Schrecken verloren und scheint gleichfalls einer defini tiven Lösung cntgegenzugehcn; die Ernährung der Arbeiter ist bedeutend besser und dabei billiger geworden, und auch die für die von der Küste entfernter gelegeneil Pflanzungen so wichtige Transportfrage ist durch den Beginn des Eisenbahnbaucs nach Vuea einer befriedigenden Lösung näher geführt worden. Wenn in dieser Saison schon über 10 000 Sack (Zentner) Kakao geerntet sind, so werden die nächsten Jahre zweifellos weit be deutendere Quantitäten bringen. Man darf wohl eine Ver dreifachung der Ernten in wenigen Jahren erwarten, da von den zwei Millionen ausgcpflanzter Kakaobäume die meisten schon in wenigen Jahren ihr tragfähiges Alter erreichen, in dem sie im Durchschnitt 1 kx per Baum geben." Militärisches. — Den Kaiser preis für den Dkstanzritt im X. Armeckorp s hat in diesem Jahre Leutnant vonBrc - d c r l o «v vom 2. .Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16 in Lüneburg erhalten. Der Preis ist jetzt viermal hintereinander den Lüneburger Dagoncru zugcfallen. Zunächst gelvann ihn Leutnant von Livonin s und hiernach zweimal hinter einander. Major. W eidlich, der frühere schneidige Master des Militär-Reitinstitutes. Außerdem ist dem Leutnant von L i - vonius für vorzügliche Leistungen im letzten Manöver ein Bild des Kaisers verliehen. kolonial-Nachrichten. . Besiedelung von Deutsch Südwestafrika. Der Alldeutsche Verband hat in der letzten Sitzung seines gcschästSführcnden Ausschusses beschlossen, aus seiner Bocrcnsammlung 40 000 der „Neuen Südmesrafrikanischen Siedelungsgesellschaft" zum Zwecke der Ansiedelung von Boercn und Deutschen, die durch längeren Aufenthalt in Südafrika und die Art ihrer dortigen Tätigkeit mit südafrikanischen Verhältnissen vertraut sind, zur Verfügung zu stellen, und zivar in der Form, daß er diesen Be trag als Anteil Oit. L der Gesellschaft zeichnet. Diese Anteile verzichten dauernd auf Verzinsung. Die Gesellschaft bezweckt unter Ausschluß jeder Art von Landspckulation die Besiedelung unserer Kolonie durch geeignete Boercn und Deutsche durch jtteditgcwährung an die Ansiedler. Für mögliche Verluste kommen die Anteile Oit. L auf, von denen bisher mit Einschluß der vom Alldeutscl)en Verband gclvährtcn Summe 56 000 .E ge zeichnet sind. Die sämtlichen Vcrwaltungsgeschäftc der Ge sellschaft werden im Ehrenamte besorgt. Kommandant Andries de Wct, der seinerzeit in Deutschland Vorträge hielt, dann über Deutsch-Südneslafrika wieder zu seinen Gefährten ging und kürzlich von Geheimrat von Bergmann in Berlin durch eine Operation von den Folgen einer Verwundung, die er kurz vor dem Fricdeusschluß erhalten hatte, geheilt wurde, wird mit dem nächsten Dampfer nach unserer Kolonie reisen, um das Be- fiedelungswerk in Angriff zu nehmen. ?lls Ansiedler kommen vor allem die Offiziere der Kaprcbellcn inbctracht, die nach dem Friedensschlüße auf deutsches Gebiet übertraten und denen die Rückkehr in ihre Heimat unmöglick« gemacht ist, da sie dort schweren Bestrafungen cntaegcnschen würden; sic gehören durch wegs angesehenen kapländischen Familien an und dürften später, wenn cs ihnen gut geht, sehr vermögende Verwandte nachziehen. Zwei Deutsche, die gleichfalls demnächst die Ausreise antreten, sind geborene Südafrikaner und waren früher Farmer in Transvaal. Die Ansiedelung soll allmählich nach Maßgabe der vorhandenen Mittel vor sich gehen; sowohl von der Regierung als auch den Landgesellschaften sind dem neuen Unternehmen sehr günstige Landangcbote gemacht worden. Nähere Auskunft über die Gesellschaft gibt deren Geschäftsführer vr. Emil Förster, Groß-Lichterfelde bei Berlin, Schützenstraße 8. „Ko<l«U I90Z peest mtt jscke Petroleumlampe. ÜSkMIIlll liiMltr LVo. >«rU» 0. I,««eklet vl« V»rl>r»or«>t I» SO 8loo<«»n mir l Iller I'etrolram. 1tcompI.Svdapiro- vrennor «II Stu««»! >,. Isiliiie öttc. 6,so. Hilfe gegen faule Schuldner. AuSsichri. Peosv. irco. geg. 10-^-Marke. U. tleo. 81one, Leipzig 1. Hautleiäeu dei Linäsru. Hierüber äußert sich Herr Med.-Rat Prof. vr. S., dirig. Arzt i. Kinderkrankenhaus i. D.: Ich habe bei mehreren chronischen Ans- schläzen und Wundjein bei Kindern mit Ihrer ObermeyerS Herba- Seife gute Resultate erzielt Z. h. pr. Stck. 7S u. lH. L.SS i. all. Apotheken u. Drogerien. Fabr. I. Giotb, Hanau. 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Erst wenn er nicht mehr sunktionirea will, wenn man sich schwach und unwohl fühlt, wenn die Verstimmung so um sich greift, daß man an nicht- mehr Freude hat, da fällt einem rin, waS man an diesem wichtigen Körperthril gesündigt hat. Wenn man rin unangenehme- Gefühl von Druck und Bollsein spürt, faden Geschmack und übten Geruch im Munde hat, bei Ausstößen, Sodbrennen und Verstopfung, bet Appetit- losigkei« rc. muß man sofort etwa- thua, um Schlimmerem vorzubeugen. Und die Beseitigung dieser Beschwerden ist so leicht, wenn man vr. Roos' klntnllo-klllen benutzt; 3 bis 4 Pillen nach jeder MahlzeG wirken vorzüglich und vericheuchrn die genannten Unbehaglichkeiten, vr. Roo»' Flatulin-Pilleo, bestehend au- Depots. Nair., Rhab., «s. M-gn. je l, Fenchel-, Pseffm.-, Kümmdöl je S Tr,, sind in den Apotheken erhältlich. Man verlange ausdrücklich Originalschachtel zu Mk. 1.— und weile Nachahmungen zurück. Ev. Näheres durch vr. I. RooS, Frauksort a. M. Oottssälenst: k'roitng, äen 30. llanuar, ^dsoäs 4'/« vkr. Koullndsuä, äen 31. llannar, Vorm. 9 vkr. ^Ujrellägottesäionsr LV« vkr. Vie bisherigen und Schleutzig). König!. Sachs. StandeS-Amt Leipzig V in Leipzig-Connewitz früheren Gemeindeamt Connewitz, Schulstrane 5 (daSse umfaßt die bisherigen Vororte Connewitz und Lößnig). Die Standesämter I, II, Hl und IV sind füi . Meldungen geöffnet Wochentags von 9—AI Uhr und 8—5 Uhr. Sonntags und Feiertags von 11 bis 12 Uhr, jedoch nur zur Anmeldung von totgeborener» Kindern und Sterbefällen. Das StandeS-Amt V ist geöffnet DienStagS, Donnerstags und Freitags vormittags 8 bis AI Uhr, nachmittags 8 bis 0 Uhr, Montags vormittags 8 bis AI Uhr, Mittwochs und Sonnabends nachmittags 8 bis 6 Uhr, Sonntags von 11 bis 12 Uhr zur Anmeldung von Sterbefällen. Eheschließungen erfolgen in sämtlichen Standes, ämtern nur an Wochentagen vormittags. Friedhofs,Expedition und Raffe für den Süd«, Nord- und neuen Johannisfriedhof, Georgenhalle, 1. Et. rechts (Eing. Ritter straße 23), Vergebung der Grabstellen auf vorgedachten Friedhöfen, Vereinnahmen der Konzessionsgelder und die Er ledigung der sonstigen aus den Betrieb bezüglichen Angelegen heiten. Geöffn. Wockent. v. S—AI u. 8—8 Uhr. Sonn- und Feiert., jedoch nur für drin gliche Fälle, v. 11—12 Uhr. Schlntzzeit für den Besuch des Neuen Johannis - Friedhofes 4 Uhr, deS Süd. und Nordfriedhofes 4 Uhr. Die städtische DesinfektionS-Anstalt, Gustav Adolph-Str. Nr. 2, übernimmt die Desinfektion von Pferde- und Rinder- haaren, Schweinsborsten und Schwein-Wolle gemäß der vom Bundesrate am 28. Jan. 1899 erlaßenen Verordnung. Patent-, GesrauchSmustrr- und Warenzeichen.AuSkunftSstellc, Brühl 2 (Tuchh.), 1. Exped. Wochent. v-12, 8-6. Fernsp. 682. Oesfentliche vibkistheken: Universitäts-Bibliothek, Bcethovenstr. 6. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh v. S—1 v. (mit Ausn. d. Sonnabends) Nachm. v. 3—ö. Der Lese saal ist geöffnet: Früh v. V—1 u. Nachm. v. 3—6. Die Büchcrausgabe u. -Annahme erfolgt täglich früh v. 11—2 u. (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachm. v. 3—5 Uhr. Staotbibliothek, Universitätsstraße 16 (Kaufhaus). Der Lesesaal ist geöffnet täglich 10—1 Uhr, außerdem Dienstags und Freitags 8—6 Uhr, Mittwochs und Sonn abends 4—8 Uhr. Büchcrausgabe Mittwochs und Sonnabends 4—7 Uhr, an den übrigen Tagen 11—1 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. L, I): Büchcrausgabe 10—12 und 4—6 Uhr, Be- TageskaleuLer. Telephon - Anschluß r Expedition des Leipziger Tageblattes . , , , , Rr. 222 Redaktion des Leipziger Tageblattes « « . , , - 153 Buchdruckerei des Leipziger Tageblattes <L Polz)' - - 1173 Alfred Hahn vorm. Otto KlemmS Sortimem, Filiale; Uni- versitätsstraße 3: Nr. 4046. LouiS Lösche, Filialen deS Leipziger Tageblattes: Katharinen« straßc 14: Nr. 2935. Königsplatz 7: Nr. 7506. Der Berkehrs-Berein Leipzig, Städtisches Kaufhaus, erteilt unentgeltlich Auskunft über Leipzigs Verkehrs« und Aufent halts-Verhältnisse, Gasthöfe, Wohnungen, Kunst- und Bildungsmistalten, Vergnügungen und Reisegelegenheiten. AllSkunstsstelle der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in Leipzig (Grimmaische Straße 2, Telephon Nr. 8972), und die Auökunftsstelle der Königl. Prenh. StaatSeisenbahnverwaltnng (Brühl 75 u. 77), Kreditanstalt, Part, im Laden), Telephon 8952), beide geöffnet an Wochent. v. 8 Uhr vorm. ununter brochen bis 6 Uhr nachm., Sonn« und Festtags 10^—12 Uhr vorm., geben unentgeltlich Auskunft o. »m Per sonenverkehr über Ankunft und Abgang der Züge, Zug anschlüsse, Reiserouten, Billetpreise, Reiscerleichterungen, Fahrpreisermäßigungen rc.; d. im Güterverkehr über allgem. Transportbedingungen, Frachtsätze, Kartierungen rc. Flindoureau der Königl. Sachs. Staatseisenbahnen (Linien Leip zig-Hof, Leipzig-Chemnitz und Leipzig-Meuselwitz), Bayer. Platz 2, pari. (Bayer. Bahnh., Abgangsseite, 1. Geb.), in der Königl. Bahnhofsinspektion. Auskiinstöstelle für Seeschiffahrt-- und Reise-Berkehr. Relief- Weltkarte der Hamb. Reedereien: R. Jaeger, Augustus- platz 2. Unentgeltl. Auskunftsert.: Wochent. 9-12 u. 8-6 Uhr. Hauplmcldeamt des BezirkS-KommandoS Leipzig, Nicolaikirch- Hof 2, I. Stock, Zimmer 1. Meldest.: Wochent. 9—1, Sonn tags 11—12. An den hohen Festtagen, sow. an d. Geburts tagen d. Kaisers u. Königs bleibt das Hauptmeldeamt geschl. Städtisches Leihhaus, Nordstraße 2. ErpedittonSzeit: an jedem Werttage von früh 8 Uhr ununterbrochen bis nachmittags 8 Uhr, während der Auktion nur bis 2 Uhr. Eingang: für Pfandversah und teilweise Versatzerneuerung (sogenannte Herausnahme) gegenüber dem neuen Börsengcbaude, für Ein lösung und Versatzerneuerung .(sogenannte Verlängerung) von der Nordstraße. Städtische Sparkasse Leipzig I., Nordstraße 2, Eingang von der Promenadenseite, parterre rechts, und Städtische Sparkaffe Leipzig ll., Leipzig-Reudnitz, Grenz straße 3, Expeditionszeit: täglich von 8 Uhr vormittags, un unterbrochen, während des Monats Januar bis 2 Uhr nach mittags, während der übrigen Monate bis 3 Uhr nachmittags, Abteilung für Effenktenlombardgeschäst usw. bei der Spar kasse l, pari, links, stets bis 8 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Connewitz, Cchulstraße 6, täglich von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags, Sonnabend jedoch von 8 Uhr vormittags ununterrbochen bis 3 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Eutritzsch, Markt 1, Dienstag und Donnerstag vormittag von früh 8 bis mittags AI Uhr, Sonnabend von 8 Uhr vormittags ununterbrochen bis 3 Uhr nachmittags, Nebenstelle Leipzig-Go hl »s, Kirchplatz 1, an allen Wochentagen, mit Ausnahme Sonn abend, nachmittags von 8 bis 5 Uhr und außerdem Montag, Mittwoch, und Freitag von früh 8 Uhr bis mittags 1 Uhr, Nebenstelle Lerpzig-Plaawitz, Elisabeth-Allee 29, täglich von 8 Uhr vormittags oiS 1 Uhr mittags und 3 bis 5 Uhr nachmittags, Sonnabend jedoch von 8 Uhr vormittags ununterbrochen bis 3 Uhr nachmittags. — Annahme stellen der Sparkasse Leipzig I für Sparein lagen und Kündigungen: I) bei Herrn Otto Barkusky, Tauchaer Straße 5, 2) bei Herren Gebrüder Spillner, Wind mühlenstraße 87, 8) bei Herrn Heinrich Unruh Nachf., West straße 83, 4) bei Herrn Julius Hoffmann, Petersstemweg 3, 6) bei Herrn Paul Rödl «. Fa. H. F. RivinuS, Grimmaischer Steinweg 17, für Sparkasse Leipzig II ebenfalls für Spareinlagen und Kündigungen: 1) be» Herrn C. A. O. Zimmermann, L.-Reudnitz. Rabet 6, 2) be» Herrn C. A. Mühler, L.-Reudnitz, Mühlsrraße 1, 8) bei Herrn August Schlag, Leipzig-Neusellerhausen, Wurzner Straße 49, 4) Herrn Udo Kurth, Leipzig-Neustadt, Marktstraße 82. Königl. Eächf. StandeS-Amt Leipzig l, Georgenhalle, 1. Etage, Eingang Nitterstraße Nr. 28 (umfaßt die Altstadt Leipzig). König». Sachs. Standes-Am» Leipzig H u» L.-Neudnitz, Dresdner Straße Nr. 43 (dasselbe umfaßt die bisherigen Vororte Reudnitz, Anger-Crottendorf, BolkmarSdorf, Sellerhausen, vieusellerhausen, Neuschönefeld, Neustadt, Neureudnitz, Thon berg). Königl. Sachs. StandeS-Amt Leipzig IN in Leipzig-Gohlis. Kirchplatz Nr. 1 (umfaßt die bisherigen Bororte Gohlis und Eutritzsch). Königl. Sächs. StandeS-Amt Leipzig IV in Leipzig-Plagwitz im früheren Gemeindeamt Plagtmtz, Alte Straße 22 (umfaßt die^ bisherigen Vororte Lmdenau, Kleinzschocher, Plagwitz > im selbe ir An-
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