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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030312010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903031201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903031201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-12
- Monat1903-03
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1832 Thiele-Winkler. — Heute morgen besuchte der Kaiser die Automobil-Ausstellung, sprach beim Reichskanzler vur, hörte im Königlichen Schloss« den Bortrag des Stellvertreters des EhefS des Civil» kabinettS, v. Balentini, und empfing um 12*/? Uhr den Erzbischof von Köln, Dr. F ischer, zur Ablegung des H o m a g i a 1 e i d e s. Bei der Eidesleistung hielt der Erzbischof folgende Ansprache: Eure Majestät haben die Gnade gehabt, zu meiner Er wählung als Erzbischof von Köln Allerhöchst Ihre Zustimmung zu geben, und haben Nnch erfolgter Wahl und Bestätigung durch iseine Heiligkeit den Papst Lev Xlll. mich hierher zu befehlen geruht, uni in die Hand Eurer Maieuät den Eid der Treue zu schwören und nach abgelegtem Eid die Allerhöchste Anerkennungs urkunde zu empfangen. Ich dante allcrunterläingst für diese Beweise Königlicher Huld und stehe bereit, vor Gottes Angesicht den Echwur der Treue zu leisten. Ich tue es nicht vloß in dem Bewußtsein der Pflicht, die nur von Goueü Wort auferlcgt wird, das Gehorsam gegen die von Gott eingesetzte Obrigkeit gebietet; ich tue eo uns innerem Hcrzensdrang. Tenn ich verehre Eure Majestät in tiefster Seele als den erhabenen Herrscher, dem das Wohl aller seiner Untertanen, mich — ich freue mich, es hier aussprcchcn zu können — seiner karholisä)en Untertanen am Herzen liegt. Ich verehre in Eurer Majestät den mächtigen, tatkräftigen Fürsten, der in einer Zeil, wo vielfach Unglaube und Gottlosigkeit sich brüsten und an den Fundamenten des christ lichen Volkslebens rütteln, vor aller Welt keinen Heql macht aus seiner christlichen Ueberzeugung, vielmehr bei den verschiedensten Gegelenhetten seinen demütigen Glauben an die Majestät Jesu Ehrisri, als des menschgcwordenen Gottessohnes und Erlösers der Menschheit, kundgcgeben hat. Als künftiger Erzbischof von Köln darf ich bei dieser feierlichen Gelegenheit an die bedeut samen Worte zu erinnern mir erlauben, die Eure Majestät im verflossenen Sommer in der zum Kölner Erzbistum zählenden allen Kaiserftadt A a ch e n ausgesprochen haben, durch die Eure Majestät Allerhöchst Ihre Perion, sowie das Kaiserliche Haus und Heer und Volk unter den Schutz des Kreuzes stellten. Tie erhebenden Worte, an denkwürdiger Stätte vor- georachl, haben weithin, namentlich in unserem rheinischen Volke, iubelnden Beifall gefunden und Helle Begeisterung wachgerufen für unseres erhabenen Kaisers Majestät von Gottes Gnaden. Einem solchen Herrscher Treue zu schwören, ist lein bloßes kaltes Pflichtgebot, ist eine Pflicht, die mit warmem Herzen und mit freudiger Zustimmung geleistet wird. Ich übernehme mit dem Amre, das ich antreten soll, eine schwere, eine verant wortungsvolle Aufgabe. Ich bin mir dessen wohl bewusst, aber verzage nicht. Ich vertraue auf die Hülfe des allmächtigen Gottes. Ich vertraue auf die Anhänglichkeit eines bewährten KleruS und eines braven, gläubigen Volkes, das treu zur Kirche und treu zum Vaterlande steht. Ich vertraue namentlich auch auf den wirksamen Sclmv und das gnädige Wohlwollen Eurer Majestät, und bitte alleruntertänigsr, mir diesen Schutz zu be wahren, dieses Wohlwollen zu erhalten. Gott schütze, segne und erhalte Eure Majestät; das ist mein Wunsch und mein Gebet. Er schütze, segne und erhalte auch Ihre Majestät die Kaiserin und das ganze Kaiserliche Häusl Hierauf hielt der Kaiser an den Erzbischof folgende Ansprache: Ich habe Mich bewogen gesunden, Sie, hochwürdiger Herr, bei Antritt Ihres Amtes perchulich zu empfangen und das eid liche Gelöbnis der Treue, welches Sic soeben abgelegt haben, selbst entgegenzunchmen. Als nach dem allzu frühen, auch von Mir tief beklagten Hinscheiden des Erzbischofs Or. Simar die Wahl des Mettopolitankapitcls Sie auf den erzbischöflichen Stuhl zu Köln berief, habe Ich zu Ihrer Erwählung gern Meine Genehmigung aussvrccl-en lassen. Leit mehr als 14 Jahren dem Metropolitankapitel angehörig, sind Sie, namentlich durch Ihre Wirksamkeit als Wcihbischof, den Aufgaben des Sic jetzt erwartenden weiten und schwierigen Arbeitsfeldes näher ge treten. Ihre reiche Erfahrung wird Ihnen die Führung des neuen Amtes erleichtern. Und Ihre Pfliäitlreuc, sowie d,c Be weise vatriotischcr Gesinnung aus Ihrer früheren Tätigkeit sind Nir Gewähr, daß Sie auf dem erzbischöflichen Stuhle zu Köln als guter Hirte der Ihnen auvertrautcn Seelen, dem Mir so eben abgelegten Gelübde getreu, in den Gemütern der Geist lichen und Gemeinden den Geist der Ehrfurcht und Treue gegen Mich und Mein Haus, die Liebe zum Vaterlaudc und den Ge horsam gegen die von Gott geordnete Obrigkeit, sowie die Ein tracht unter den Bewohnern des Landes pflegen und nähren werden. In dieser Erwartung erteile Ich Ihnen Meine landesherrliche Anerkennung und wünsche Ihnen, hoch würdiger Herr, zu der Verwaltung Ihres erzbischöflichen Amtes Gortes reichsten Segen. Die Unterschrift leistete der Erzbischof in der Brandenburgischen Kammer. Im Pfcilcriaale nahm die Kaiserin sodann die Vorstellung des Erzbischofs ent gegen. Mittags sand eine Krühstückstasel beim Kaiser paare statt, zu welcher Erzbischof I)r. Fischer und sämtliche bei der feierlichen Audienz beteiligt gewesenen Herren ge laden waren. * Berlin, 11. März. Tie Berechnung der nach dem Etat für 1903 zur Deckung der Gesamtausgabe des ordent lichen Etats aufzubringendcn Matrikularbeitrüge ist soeben ausgegeben worden. Für Preußen bean tragen sie 346 825 865 .ik «gegen 355 467 405 im Etat für 1002); fürBayern 60 961870 lgegen 63 144 874 .L. im Vorjahre); für Sachsen 42286250 «gegen 43326266 Mark); die Gesamtsumme beträgt 565 856 134 «gegen 580 639 792 in 1902, also weniger 14 783 558 für 1908). * Berlin, 11. März. Die „Natlib. Korresp." schreibt: Im Reichstage ist neuerdings mehrfach die Einführung neuer Reichs steuern angeregt worden. Daß die Reichsverwaltung der Einführung einer Wehrsteuer nicht besonders geneigt gegcnüberstcht, nachdem ihr Vor schlag vom Jahre 1881 im Reichstage einstinnnig Ab lehnung fand, hat der Reichsschatzsckretär ziemlich unzwei deutig zu erkennen gegeben. Der konservative Abgeordnete Graf v. Roon hat dann die Einführung einer erhöhten Biersteuer empfohlen und eine bedingte Zustimmung von Leiten des Reichsparteilers Abgeordneten v. Kardorff ge funden. Ob über diese Kreise der konservativen Parteien hinaus eine stärkere steuerliche Heranziehung des Bieres Anklang finde, erscheint zweifelhaft. Insbe sondere würde ihr. wie man anzunehmcn berechtigt ist, von Seiten eines großen Teiles desZentrums widerstrebt werden. Im Schoße der verbündeten Regie rungen haben, soweit wir hören, in neuerer Zeit E r - örterungen über neue Reichs st euerpläne nicht stattgefundcn. Man wird gut tun, damit zu rechnen, daß die leitenden Kreise ihr ganzes Augenmerk zunächst auf den Abschluß neuer Handelsverträge richten und — im übrigen den Ausgang der nächsten Reichstags wahlen abwarten werden, bevor sie sich in die nicht an genehme Lage bringen, zwei Hasen auf einmal zu jagen. — Soviel stellt allerdings auch jetzt schon fest: die ver- b ündetcn Regierungen werden auch in Zukunft für eine Neichseinkommensteuer nicht zu haben sein. * Berlin, 11. März. Die preußische Zensur behörde will, wie der „B. B. Korr." schreibt, die Auf- führnng von verbotenen oder noch nicht eingereichten Stücken auch denBereinen verbieten. Wenigstens wird dem Goethe-Bund nicht gestattet werden, die angekündigte Aufführung von „Maria von Magdala" vor seinen Mitgliedern im Lessing-Theater zu veranstalten; der Bund wird dagegen im Verwaltungs st reit verfahren klagen. * Berlin, 11. März. Tie „Nat.-Ztg." hatte die Ver mutung ausgesprochen, daß die Zurücknahme von KornmS Publikandum bereits durch die Ver handlungen zwischen der Einbringung der Interpellation und der Debatte im Abgeordnetenhaus« gesichert ge wesen sei. In einer Anmerkung bezeichnet die „Nordd. Allg. Ztg." diese Annahme als irrig. * Berlin, 11. März. Vor dem « a m m e r g e r i ch t e fand heute die vom Reichsgericht ungeordnete nochmalige Verhandlung in Sachen der E l l a Goltz gegen die NeichSbank auf Herausgabe der ihr von dem ver storbenen Reichsdruckcreifaktor Grucnthal über gebenen 60 000 .F in Wertpapieren statt. Im Gegensatz zu seiner früheren Entscheidung wies heute da- Kammergericht den Anspruch der Goltz a b. * Berlin, 11. März. Der Oberleutnant v. Graw « rt, der den Rechtsanwalt Aye aus Flensburg im Zweikampf erschoß nnd die ihm zuerkannte Festungshaft erst vor kurzem in Magdeburg angetreten hat, ist, nach der „Tägl. Rundsch.", durch eine Äabinettsordre vom 2. März be gnadigt worden. * Breme«, 11. März. BveSmanns Bureau meldet: Auf Anordnung des Norddeutschen Lloyd wurden zwei bei den Stauern beschäftigte Arbeiter entlassen, die als Mitglieder bei der neulich ent sandten Abordnung mit dem Direktor Leist verhandelten und die vom Vorstände des Norddeutschen Lloyd über den Verlauf dieser Verhandlungen gegebenen Dar stellungen in einer öffentlichen Erklärung als unrichtig bezeichnet hatten. * Breme«, ll. März. Norddeutscher Lloyd. „Kron- prinz Wilhelm" heute nachmittag 1 Uhr von Southampton abgegangen. „Wittekind" heute von Antwerpen abgcgangen. „Prinz - Regent Luit pold" heute von Neapel abgegangen. * Hamburg, 10. März. Ter bekannte Hauptmann Sydney O'Danne ist abermals aus der Irren anstalt entwichen. iBerl. Lokalanz.) H. Hamburg, 10. März. In dem Hause Bürger weide 75 wurden heute morgen die dort wohnende 60jährige Witwe Friedrich und ihr Sohn in ihrem Schlafzimmer bewußtlos aufgefunden. Ein herbcigeholter Arzt stellte fest, daß der Sohn bereits tot war, während die Mntter noch schwache Lebenszeichen von sich gab. Das Unglück ist infolge zu frühzeitigen LchließcnS der Ofenklappe entstanden. * Schweidnitz, 10. März. Der zum hiesigen Artillerie, regiment allkommandierte Oberleutnant Witzke vom 22. Infanterie-Regiment ist mit dem Pferde ge stürzt und war sofort tot. «Boss. Ztg.) * München, 11. März. Anläßlich seines morgigen Geburtstages verlieh der Prinz-Regent eine Reihe von Auszeichnungen. Unter anderen erhielten der Präsident des obersten Rechnungshofes Staatsrat v. M a y das Großkrcuz des Michael-Ordens, Staats minister Freiherr v. Pvdewtls und der Präsident der preußischen Artillerie - Prüfungskommission General leutnant Freiherr Fuchs v. Bimbach den Michael- Orden erster Klasse, der bayerische Bundesratsbevoll mächtigte Ministerialdirektor Freiherr v. Stengel den Michael-Orden zweiter Klasse mit Stern, Jusrizminister Or. Miltner und der bayerische Bundesratsbcvoll- mächtigte v. Geiger das Komturkreuz des Verdienst ordens der bayerischen Krone. * Wien, 10. Mürz. (Abgeordnetenhaus.) Das Haus beginnt die Beratung des Staatsvoran schlages. Die meisten Redner sprechen ihre Be- friedigung darüber aus, daß das Haus mit der Budget beratung zu der bisher durch ungerechtfertigte Ob struktion gehemmten Ausübung seines Bestimmungs rechtes zurückkehre. Zugleich wird die Notwendigkeit der Regelung der L p r a ch c n f r a g e, und zwar nicht nur in Böhmen und Mähren, sondern auch im Osten und Süden der Monarchie, und die Notwendigkeit einer Reform des Stcucrwcsens und des Verwaltungs organismus betont. Von deutscher Seite wird an erkannt, daß das gegenwärtige Beamtenkabinett, in welchem ein hohes Maß von Intelligenz, Sachkenntnis und Arbeitseifer vertreten sei, unter den gegenwärtigen Verhältnissen das einzig mögliche sei; doch müsse dasselbe auf vollständig neutralem Boden bleiben. Die meisten Redner betonen, daß der Ausgleich mit Ungarn mit Rücksicht aus die ungünstige Stellung der österreichischen Regierung gegenüber der ungarischen immerhin eine Verbesserung gegenüber dem Badenischen und dem Thunschen Ausgleich bedeute. Von einer Seite wird die -Zolltrennung bei Landwirtschaft, Handel und Industrie als vorteilhafter als der Ausgleich bezeichnet. * Brüssel, 11. März. «P r t v a t t e l c g r a m m.) Die Nachricht, Giron sei in ein belgisches Trappist en - k l o st c r eingetreten, ist unbegründet. Giron weilt noch in Brüssel. * Portici, 10. Mürz. Der V e f u v ist fortgesetzt in Tätigkeit und wirft große Fcuergarbcn, verbunden mit dichten Dampfwolkcn, aus. Man vernimmt auch unter irdisches Grollen und verspürt leichte Erdstöße. Die Be völkerung erfüllt die Straßen, verhält sich aber bisher ruhig. * Portici, 11. März. Der Ausbruch deS Vesuv hält noch immer au, hat aber keinen beunruhigen den Charakter. Er bietet einen großartigen Anblick. * London, 10. März. Anläßlich des 40. Hochzeits tages des Königspaares fand im Buckingham- Palast ein Festmahl statt und danach eine Tanzgesellschaft. * London, 11. März. Nach einem Telegramm der „Morning Post" aus New jhork dehnt sich die Streik bewegung stündig weiter aus. In 43 Schiffsbau Höfen in New ?)ork und Umgegend haben die Kesselschmiede die Arbeit eingestellt. Die Arbeitgeber zeigen keinerlei Neigung, nachzugeben. * London, 11. März. Der Berliner K u r p f u s ch e r Nardenkötter, welcher während der Prozeßvcrhand- lung gegen ihn hierher geflüchtet war. ist hier ver haftet worden. Er wurde gestern dem Bvw-Street- Polizeigerilbt in der Angelegenheit seiner Auslieferung vorgcfuhrt und dann bis zum Eintreffen weiterer Ver fügungen in die UntersuchunSbaft zurückgebracht. * Amsterdam, 11. März. Zwei Mitglieder der Leitung der Vereinigung der Eiscnbahnangestellten hatten heute eine Besprechung mit Direktionsmttglie- dern der Holländischen Eisenbahn iOer die von der Bahngesellschaft anläßlich der Bewegung unter den Arbeitern ergriffenen Maßnahmen. * Kopenhagen, 11. März. Der deutsche Kaiser wird während seines hiesigen zweitägigen Aufenthaltes im Schloß Amalienborg Wohnung nehmen. * Kopenhagen, 11. März. Am Dienstag wurden im Park des Schlosses Fredensborg die vorbereitenden Ar- beiten zur Errichtung eines Denkmals für Kaiser Alexander III. von Rußland begonnen, indem man auf einem von der Kaiserin-Mutter Dagmar gewähl ten Platze in der Seufzer-Allee die Ausgrabungen für das Fundament begann. Am 25. d. Mts. wird das Denkmal fertiggestellt sein. Die Enthüllung geschieht nach dem Wunsche der Kaiserin-Mutter Dagmar in aller Stille am 8. April morgens — dem 85. Geburtstage König Christians. In der Karwoche werden die Mitglieder der königlichen Familie sich nach Fredensborg begeben, um das Denkmal zu besichtigen. * Kopenhagen, 11. März. „Ritzaus Bureau" erfährt: Infolge der hier eingelaufenen Nachrichten über das Befinden deS Prinzen Ernst August von Cumberland beschlossen der Herzog und die Herzogin von Cumberland, in den nächsten Tagen die Heimreise nach Gmunden anzutreten. * Bukarest, 10. März. Der 70. Geburtstag des Ministerpräsidenten und Führers der national liberalen Partei, Demeter Sturdza, wurde heute von der nationalltberalen Partei und der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung festlich begangen. Der König richtete an Sturdza ein in den wärmsten und anerkennendsten Worten abgesaßtes Glückwunsch schreiben. Der Prinz-Thronfolger begab sich am vor mittag persönlich zu Sturdza, der im weiteren Verlaufe des Tage- zahllose Abordnungen empfing. Am Abend findet im Nationaltheater ein großes Festmahl statt. Die Presse feiert SturdzaS Verdienste um Rumänien in begeisterten Artikeln. »Bukarest, II. März. Bei dem gestern abend zu Ehren des Ministerpräsidenten Sturdza ab- gehaltenen Festmahl wurde der Jubilar bei seinem Eintritt mit stürmischen Hurrarufen begrüßt. Nach ver schiedenen Ansprachen der hervorragendsten Festteil nehmer ergriff Sturdza das Wort. Er dankte Gott für die Gnade, daß er ihn in einer für das Land so wichtigen Epoche und unter der Regierung des Königs Karol, eines Königs im »vahren Sinne des Wortes, der ohne Unter laß seiner hohen Mission lebte, habe leben lassen. Sturdza erklärte sodann, daß seine Devise jene ihm von feinen Eltern eingeprägte gewesen sei, die sich in ein einzig Wort zusammenfassen ließe: „die Pflicht". Ueber den Un abhängigkeitskrieg von 1877/1878 sagte der Minister präsident: „Wir Rumänen haben als Soldaten oder als Bürger gekämpft unter den von König Karol voran getragenen Fahnen, welcher uns zum Siege geführt und unsere Zukunft durch unsere eigene Kicast begründet hat. Wir einigen uns unter dieser Kahne stets, bereit, unsere Pflicht zu tun, wenn unser teurer und verehrter Herrscher uns rufen wird." Redner schloß mit einem Hoch auf das Vaterland, auf den König und die Dynastie, auf die Armee und das Andenken der großen Männer, welche den rumänischen Staat begründet und stark gemacht haben. * Peking, 11. März. Juanschikai hat Truppen gegen eine Boxerabteilung abgesandt, welche in einer Stadt 100 Meilen östlich von Peking militärische Uebungen vornahm. Die Borer wurden zerstreut, zwölf wurden getötet. Es wurden aber auch mehrere Soldaten getötet. Die Gefangenen wurden enthauptet und ihre Köpfe öffentlich ausgestellt, ferner wurde öffent lich bekannt gegeben, daß auf Mitgliedschaft und Unter stützung der Boxersckte die Todesstrafe steht. * Kairo, 10. März, 8 Uhr morgens. Der deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich von Preußen begaben sich heute mit Gefolge nach Ghizeh, wo sie die Sphinx besichtigten und die große Pyramide bestiegen. Darauf ritten sie nach Abusir und Sakkarah, wo das Frühstück im Mariette-Haus eingenommen wurde und ritten dann über Memphis nach Bedrachin, von wo sie mit dem Dampfer nach Kairo zurückkehrten. Abends speisten die Prinzen und Gefolge bei dem Khedive, worauf sie einer Festvorstellung in der Oper beiwohnten, die ihnen zu Ehren veranstaltet wurde. * Kairo, 11. März. Prinz Eitel Friedrich von Preußen ist an den Masern erkrankt. * Kairo, 11. März. Ter deutsche Kronprinz und der Khedive fuhren heute vormittag mit der Bahn nach dem Nildamm bei Assuan. Der Kronprinz be sichtigte die Anlage unter Führung des Khediven und kehrte sodann um 10 Uhr nach Kairo zurück, wo er das Museum besuchte. Später fuhr der Kronprinz nach den Khalifengräbern, nahm dort im Zelte des Barons v. Oppenheim das Frühstück ein und besichtigte ein Kamelreiterkorps, das vor dem Zelte Aufstellung ge nommen hatte. Sodann suchte der Kronprinz den Bazar auf, wo er verschiedene Einkäufe vornahm. Um 11 Uhr abends wird der Kronprinz mit Gefolge nach Luxor abrcisen. * Washington, 10. März. Im heutigen M i n i st e r- rate, dein auch Präsident Roosevelt beiwohnte, brachte Schaysekretär Shaw die Finanzlage in New York, sowie die zur Abhülfe zu ergreifenden Maß nahmen zur Sprache. * Washington, 10. März. Nach einer Depesche aus Caracas bestimmt der kürzlich ergangene Erlaß Castros, welcher die erneute Blockade des Orinoko und der Häfen Guanta und Corupano vom 7. März ab anordnete, daß Schiffe nur noch binnen folgender Zeit räume nach Mitteilung des Erlasses an die Regierungen eingelassen werden sollen: aus Europa Dampfer binnen eines Monates, Segler binnen zwei Monaten, aus den Bereinigten Staaten Dampfer binnen 15 Tagen, Segler binnen eines Monats. Mulik. * Der Violinist Carl Flesch aus Bukarest, der zu den hervorragenderen Künstlern seines Instrumentes gehört, gibt heute abend 7^ Uhr im Saale des Hotel de Prusse ein Konzert, das uns eine Sonate von Nardini, die Chaconne von Bach, verschiedene Stücke von Joseph Whitol, sowie Paganinis O ckur-Konzert in Wil heimischer Bearbeitung bringt. Die Begleitung übernimmt Herr Max Wünsche. * Sinfonie-Konzert im Leipziger Palmengarten. Einen glänzenden Abschluß wird der Cyklus der diesjährigen Sin fonie-Konzerte des Minder st ein-Orche st ers durch das heute Donnerstag abend abzuhaltende (24.) Abschiedskonzert erhalten. Wird es schon mit allgemeiner Freude begrüßt werden, daß Herr Kapellmeister Hans Minder st ein für dieses Konzert die herrliche O mc>II -Sinfonie des tongewaltigen Beethoven zur Aufführung gewählt hat, so dürfte auch das Auftreten der beiden ersten Solisten des Orchesters, der Herren Konzert meister Pick-Steiner und Willem Willeke allen Wünschen entsprechen. Der erstere wird im Vortrage einer Czardas-Scene, Hulamzo Ballaton von Hubay, glänzen, Herr Willem Willeke aber mit einer Andante von Goltermann und einer Taranrelle für Violoncello von Lindner. Das Orchester wird in der Aufführung der Fest-Ouvertüre von Svendsen, der Ouvertüre „Sakuntala" von Goldmark, dem berühmten Largo (für Soloviolinc, Harfe und Orchester) von Händel und schließ lich der Tannhäuser-Ouvertüre von Wagner seine bewunderns werte Meisterschaft bekunden. Herr Kapellmeister Minder- stein reist bereits morgen, Freitag, früh mit seiner Künstler schar nach Skandinavien ab. Vsrxlswdeock« Vermied« im Ldarm. Institut cker X^l. Cnivsisität ru öerlio daksn im (Zexensat? ru clsr 4 lisl äosl->«<»t«»rin erwiesen (Dkersp.L1onLtsk.Lebr. 1903.) Luäemist äsr angenedine raset, verllüxonäs lZeruek äer L^sotormlosunxon im ciexevsatr ru äem ksssenäen, penetranten Lzisolsreruek ein Vorrug cke» L^sotorm, äsr jsäe vesinkeetmu okvo Cnannstnobcdkeit er- mSxliokt. Lobt vur in Orikioalllasekoo von 65 kk. an in allen zpotkeken unä besseren Drogerien. Vesitrer Kau» I. Lao»«». Oawpkbelrunx, Labrstubl, LIektr. Ickvkt. 6rö88lss Li»8tS8 Notel 0vut8oklLllä8 Central-Hotel, Berlin. 500 Lmmsr von 3 — 25 AM" <»erevilber Oeotralbakubuk krleäriebetrasse. "WW LxsoLorM. M SswaMKÄWS v,i> citea L Kousssa, Krekel. Gicht und Rheumatismus ,L ,s. los zu den ichmerzhaftesten Krankheiten und kein anderer Kranker durfte in gleicher Wehe leiden. Unter den vielen Mitteln, die ärzt licherseits zur Linderung der ost kaum erträglichen Schmerzen an gewendet werden, bat sich in den letzten Jahren Citrophen vor züglich bewährt. 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März an die Cigarettensabrik Georg A. Jasmatzi, A.-G., Specialabtheilung Dresden-A., Pragerstraße. Oottesäieost »m kurlmkest. Donnerstag. 12. LUirr, Fdenäs ü vkr mit krecklgt. 4603 . 4046 . 2935 . 7505 - 1713 L 2 a: L) s - Nr. 222 . 153 - 1173 se Blocks» .Incobslr. 7. Deekn. Leänrksnrt. Delek. 4546 n -8tl«4vl (eobt 8t. kelersdnrger), emptieklt ttetnisliatr«,», Ceorgiring 19, Leks 8IitederpI»tr. O. rLs Oo., Leiprirr-LInxivltr. Lrelskvlbenpumpeo un i Iloeltärnelixedlüs«. O«I<» ftlki-e-, Iveeni«urdure»u, S8. Leeiä. .^ackverst. t. vnmpt- u t-nskrukt- ivi«Ueiruo>rs»nIuisen. rni»ta re» r» l» vtIt unck HI et» 11«tesserel. Lelprlx-L., Loblxurtenstrirsse 13 17. besmtwt »Ile KLuirel äer Tbevepnnpääebor. ^ustükix. äureU 0. v. Klemm. L.-^keustnät, Karlttstr. 19. Del. 6035. IL«»r1t»Ietnv unck I4or1ti»>»1ten Fk» Lelprlx-I'In^^itr. -lounonstrnsse 4. t ervsprecker 2725 Lukrilt von HU»n«»i»et«rn uns ILep»r»»tnr«n L.-K«uclnitr, Lelckstrnssv 4. TageskaLender. Telephon - Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes Redaktion des Leipziger TcmcblatteS ..... Buchdrucker« des Leipziger Tageblattes (E. Polz) . Filiale Alfred Hahn vorm. Otto KlemmS Sortiment, Universitätsstraße 3.......... Filiale Louis Lösche, Katharmenstratze 14 ... - - - Königsplatz 7 Dresden. Haupt-Filiale: Strehlener Straße 6 . .1. Berlin. Haupt-Filiale: Carl Tuncker, Herzog!. Bayr. Hofbuchhandlung, Lützowstratze 10 ... . VI. FriedhofsrExpedition und Kasse für den Süd«, Nord« und neuen Iohaiinisfriedhof, Georgenhalle, 1. Et. rechts (Eing. Ritter straße 28), Vergebung der Grabstellen aus vorgedachten Friedhöfen, Vereinnahmen der Konzessionsgelder und die Er ledigung der sonstigen auf den Betrieb bezüglichen Angelegen heiten. Geöffn. Wochent. v. 9—V,1 u. 8—5 Uhr. Sonn« und Feiert., jedoch nur für dringliche Fälle, v. 11—12 Uhr. Schlußzeit für den Besuch des Neuen Johannis-Friedhofes 1H6 Uhr, des Süd- und Nordfriedhofes H6 Uhr. Patent-, Gearauchsmustcr- und Warenznchen-AuSkunftSstellc, Brühl 2 (Tuchh.), 1. Exped. Wochent. 9-12, 3-6. Fernsp. 682 Lcifrnttichr Bibliotheken: Universitäts-Bibliothek, Beetbovenstr. 6. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh v. v—1 u. (mit Ausn. d. Sonnabends) Nachm. v. 3—5. Der Lese saal ist geöffnet: Früh v. 9—1 u. Nachm. v. 8—6. Die Büchcrausgabe u. -Annahme erfolgt täglich früh v. 11—2 u. (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachm. v. 8—5 Uhr. Stadtbibliothek, Univerfitätsstraße 16 (Kaufhaus). Der Lesesaal ist geöffnet täglich 10—1 Uhr, außerdem Dienstags und Freitags 3—6 Uhr, Mittwochs und Sonn abends 4—8 Uhr. BücherauSgabe Mittwochs und Sonnabends 4—7 Ubr, an den übrigen Tagen 11—1 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. 8, l): Bücherausgabe 10—12 und 4—6 Uhr. Be nutzung des Lesesaals und Vorlegung der Patentschriften S—12 und 3—7 Uhr. Bibliothek der Innern Mission, Rohstr. 14. Volksbibliothek, Noßstr.14, Mittw.u.Sonnabds.2-3U. Volksbibliothek I. (Aleranderstr.3S,p.) Nr8-K1OU.A. Dauernde GrwerbeanSstllg. Tgk. geosf.,ca.4(X> AuSst.Emtr.10F. China-AliüsteUung, in den Mumen der Dauernden Gewerbe- Ausstellung. Eintritt einschl. Gewerbe-Ausstellung 30 F. Panorama Roßplatz, geöffnet von früh 8 bis 9 Uhr abends. Leipziger Palmrngartrn, täglich geöffnet. Zoologischer Garten, täglich geöffnet. Tas Zoologische Museum ist wegen großer Reinigung bis auf weiteres geschlossen. Schillcrbaus in Gohlis. Menckestr. 42, täglich geöffnet. kLtoat Avkorw LloickorsvdrLilll v. ». ?. iv.»8o;r IfIÜI»»I1r»t»rl>L IV<»nnS«ntr. 88. Uoi-vgslls Vsi-cksuung Sc d»> »ttlNovUso, >r»r«dli<IuvU«o, SoUdr»»»«» r» Htk. in rken <iu>vk Nr. o. iioo», k -Ivtlkur« «. u. N»i^voppk.I<»<.,UI>»d ^».U»»o^t»4,i>l>el>-.kkekklu
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