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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903032701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-27
- Monat1903-03
- Jahr1903
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I.Mge W LeWger ÄBlatt mi> Aicher Nr. I '>li, KeitU, 27. März IW. (MM-ADbe.f Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Di« Stücke Rr. 7 und 8 de« diesiähriqen AcichSnesrtzblatteS find bet un« etnqeqangrn oud werden bi« zum 22. April ». I. aas dem RathauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dieselben enthalten: Rr. 2928. Bekaunimochung, betreffend Aenderung der Militär- LranSport-Oidunng. Bom 12. März 1903. Rr. 2929. Bekanntmachung, betreffend die Vereinbarung erleichtern- der Vorschriften für den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eiseubadnen Deutschlands und Luxemburg«. Bom 13. März 1903. Rr. 2930. Bekanntmachung, betreffend da« Strafverfahren vor den Ee»mann«ämteru. Bom 13. März 1903. Nr. 2931. Bekanntmachung, betreffend Aenverungrn der Anlage L zur Liienbohn-Berkrhrsordnong. Bom 1b. März 1903. Rr. 2932. Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reiche und Frank reich über die gegen'eitige Behandlung der Handlung«- reisenden Bom 2. Juli 1902. Leipzig, deu 25. März 1903. Der Rat der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Keil. Ausschreibung. Di« Auhwegregelung am Thomaskirchhofc zwischen der Steckuer-Paffage und der Burgstratzc soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse für diese Arbeiten liegen tu unserem Tirfbauamte, Brühl 80, 2. Obergeschoß, Zimmer Rr. 77, au- und können dort ringesehen oder gegen Entrichtung von (X50 entnommen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Autzvegregclung am Thomasttrchhas' verfebe« tu dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum Mittwoch, den 8. April dis. Js., 12 Uhr mittag«, portofrei einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im Geschäftszimmer Nr. 45 daselbst in Gegenwart der etwa er- schienen»» Bewerber ober deren Bevollmächtigten. Der Rot behält sich jede Entschließung, insbesondere das Recht vor, sämtlich« Angebote abzuletmen. Leipzig, deu 26. März 1903. D.-L. 2102. Lide. Nr. 4. De» Rare« der Ltadt Leipzig Deputation für das Tiesbauweirn. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebene Lieserung des Mobiliar- sür das ueu« Waisenhaus ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden hiermit aus ihren Angeboten entlassen. Leipzig, den 14. März 1903. Der Rat der Stadt Leipzig, Hochbanam». La-x. 8. 1099. Scharen berg. Walther. Lerdinqunfl. Di« AdbruchSarbetten der Gebäude ans dem Gruudstücke Rttterftratzc 14 hier sollen vergeben werden. Preisverzeichnisse und Lieierunusbedingunuen können im unter zeichneten Landbauamte gegen Bezahlung zur Ausfüllung entnommen werden. Die Angebote sind verschlossen mit entsprechender Aufschrift bis den 31. März dis. nachmittags 5 Uhr portofrei an das unterzeichnete Landbauamt einzureichen und gehen damit in dessen Eigentum über. Die Bewerber sind bis den 15. April dss. an ihr Angebot ge bunden und bleibt jede Entschließung über die Auswahl unter den Bewerbern oder die Zurückweisung lämtlicher Gebote Vorbehalten. Leipzig, am 25. März 1903. Königliche» Landbauamt. Seidel. C. Zablungssperre. Auf Antrag des Kaufmanns Ferdinand Weise, Inhabers der Firma Earl Wiegandt L Co., Hosspediteure in Düsseldorf, wird der Leipziger Buchbinderei-Äktiengejellichast vorm. Gustav Frische in Leipzig und deren Zahlstelle, der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt ebenda, verboten, an den Inhaber der Aktie der Leipziger Buchbinderei - Akt engejellichast vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig Nr. 564 über 1000 eine Leistung zu bewirken, insbesondere neue Tewinnanteilscheine oder einen Ecneuerungsjchein auszugebeu. Leipzig, den 18. März 1903. Königliches Amtsgericht, Abt. IIL.', Nebenstelle, JodanniSgasse 5. DaS unterzeichnete Amtsgericht hat heute die Verwaltung Les Nachlasses deS am 16. Februar 1 '03 in Leipzig verstorbenen Gast wirt« Karl Eduard Wtttenbechcr angeordnet. Zum Nachlaßverwalter ist Herr Rechtsanwalt vr. Voigt in Leipzig bestellt. Leipzig, den 25. März 1903. Königl ch Sächsisches Amtsgericht, Abt. V. In da- Vörsrnreglstcr für Waren ist beute unter Nr. 27 der Kaufmann Herr Friedrich Robert Albin Oeser hier mit dem Ge- schä't«zweige Wolle und Kammzug eingetragen worben. Leipzig, den 24. März 1903. Königliche» Amtsgericht, Abth. HL. In da« Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1) aus Blatt 11 752 die Firma Ltcphaiios M. MangkoS in Leipzig (Berliner Straße Nr. 7). Der Kaufmann Herr Stepbanos Michael MangkoS ebenda ist Inhaber (Angegebener Geschäftszweig: Schwamm-Grosso-Geschäft); 2) aus Blatt 8126, belr. di« Aktiengesellschaft GaSinotoren- Kabrik Deutz in Leipzig, Zweigniederlassung: Die durch d e Generalversammlung vom 7. Dezember 1899 beschlossene Erhöhung de« Grundkapitals um 4 032 000 ist in Höhe von weiteren 1008 000 zerfallend in 840 Aktien zu 1200 ^l, erfolgt. Das Grundkapital beträgt daher jetzt 13104 000 (Die Aktien sind zum Kurse von 100 "/» ausgegeben worden.) Die Prokura des Herrn Theodor Stock ist erloschen. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Herrn Emst Maruhn in Mülheim a/RH Er darf die Gesellschaft nur in Gemein- schäft mit einem Mitglied« des Vorstandes oder einem ande- ren Prokuristen vertreten; 3) aus Blatt 11399, betr. die Firma Frz. Hitzschke L ko. in Leipzig: Die Handelsniederlassung ist nach Wurzen verlegt Worten, weshalb die Firma im hiesigen Handelsregister in Wegfall kommt; 4) aus Blatt 11 256, betr. die Firma HanS Meyer in Leipzig: Die Firma ist erloschen. Leipzig, den 25. März 1903. Königliches Amtsgericht, Abt. IIS. DaS Konkur-versahrrn über da- Vermögen de« Kurzwaren. Händler« Walls Mose» in Leipzig, Nicolaisir. 32, wird nach Ab haltung des Schlußtermin« hierdurch aufgehoben. Leipzig, den 23. März 1903. Königliches Amtsgericht, Abt. II JohanniSgasse 5. Den 38. März 1993, vormittags 1« Uhr, sollen im BrrsteigerungSraume des Königlichen Amtsgericht«: 1 Brot- wagen mit Segeltuchplane und 1 Hanbbrotwagen meistbietend gegen Barzahlung versteigert werben. Leipzig, den 26. März 1903. Ter «ertchtsvoUzicher des Königl. Amtsgericht«. —In der Strafsache gegen 1. den Verlagsbuchhändler Friedrich Emil Perthes in Gotha, 2. den Berlagsbuchbändler Friedrich Brchly in Berlin, 3. den Rcdatteur Ubbo F. Poppinga in Gotha, wegen öffentlicher Beleidigung, hat die zweite Strafkammer des Landgerichts zu Meiningen in der Sitzung vom 18. Juni 1902, an welcher Teil genommen haben: 1. Landgerichtsdirektor Hertwig, 2. Landrichter Nicdner, 3. Landrichter Simons, essor Gerecke, essor Klusmann, lichter, Staatsanwalt vr. Luge, als Beamter der Staatsanwaltschaft, Gerichtsfchreiber Richter ll., als Gerichtsfchreiber, für Recht erkannt: Der Angeklagte Perthes ist schuldig: Durch Abfassung und Verbreitung der Druckschrift „eine moderne Gründergeschickstc", und durch Verbreitung des auf diese Druckschrift bezüglichen Prospekts den Banquier Leopold Willstätter in Karlsruhe, den Banquier Fritz Hoinburger in Karlsruhe, den Vcrlagsbucbhändler Josef Bielefeld in Karlsruhe, den Banquier Karl Andreac-Schmidt in Frankfurt a. M„ den Banquier Edgar Schmidt-Polcx in Frankfurt a. M-, den Rentier Ernst Seemann in Leipzig, den Staatsminister z. D. von Strenge in Gotha, den Landgerichtsdircktor Jmmler in Gotha, durch eine weitere selbständige Handlung, nämlich durch Ver breitung der Druckschrift „Gründungen nud ihre Gefahren", den Banquier Willstätter, den Banquier Andreac, den Verlagsbuchhändler Bielefeld, den Rentner Seemann, den Landgerichtsdircktor Jmmler öffentlich im Sinne der 88 185 und 186 des Strafgesetzbuchs beleidigt zu haben. Der Angeklagte Bechlh ist schuldig: Dem Angeklagten Perthes zu jeder der beiden Beleidigungen wissentlich durch die Tat Bcihülfc geleistet zu haben. Der Angeklagte Poppinga ist schuldig: Als Redakteur der „Gothaischcn Landcszcitung" durch Aufnahme des Artikels „eine nwdcrnc Gründergeschichtc" in Nr. 249 des Jahrgangs 1900 den Banquier Willstätter, den Banquier Andreac, den Verlagsbuchhändlcr Bielefeld, den Rentner Seemann, den Landgerichtsdirektor Jmmler, den Staatsminister von Strenge öffentlich im Sinne der 88 185 und 186 des Strafgesetzbuchs beleidigt zu haben. Es wird deshalb Perthes zu einer Geldstrafe von 1200 Mark, Bechlh zu einer Geldstrafe von 400 Mark. Poppinga zu einer Geldstrafe von 200 Mark verurteilt Falls die Geldstrafen nicht beigetrieben werden können, tritt gegen Perthes und Bechlh an Stelle von je 10 Mark, gegen Poppinga an stelle von je 5 Mark ein Tag Gefängnis. Ausgcfertigt mit dem Bemerken, daß das Urteil die Rechtskraft beschrit ten hat. Meiningen, den 19. März 1903. Leicht, 4. Gern 5. Gerb Gcrichtsschrciber des Landgerichts. Vorstehende Urteilsausfertigung wird hiermit auf Grund der den Beleidigten zugesprochencn Vcröfsentlichungsbefugnis veröffentlicht. Karlsruhe, den 25. März 1903. Vr. Tietz, Rechtsanwalt. Bauplatzversteigenmg. Erbtcilnngshalbcr werden die 4 Bauplätze in Leipzig, Sovhien- platz 3 (Brems sches Billenarnndstück) im Restaurant „Zur Vereinsbrauerei", Zeiper Stiatzc in Leipzig, Montag, den 30. März 1903, von früh 11 Uhr an öffent- lich versteigert. Trnminlltr, Lokalrichler. Daselbst sind auch die Pläne und Bedingungen einzusehen. Auktion. Montag, den 3V. März, nachmittags 3 Uhr, soll Tauchaer Strotze 19—21 div. Restaurations-Inventar al«: 1 Bieropparat mir Wasserdruck. 1 eiserner Kochherd, Rcstauralions Ttiche «. Stühle, d>v. MobUiargegenstände re. öffentlich meistbietend versteigert werden. kranke, Lokalrichter. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen d»S Kaufmanns Arminius Arthnr Fischer, Inhabers der Pgpierwaarenhandlung unier der Firma: Arthur Fischer in Leipzig, soll die Schluß- verleilunq statisiuden. Verfügbar sind ohne Berücksichtigung der Kosten des Konkurs- verfahrens kund der Zinsen der Hinterlegungsstelle 1903 67^. Die festuesirllien nichibevorrechtiaten Forderungen beiraqen 32260^L 49-4- Verzeichnis der sesigestellten Forderungen, sowie Schlußrechnung nebst den Belegen sind aus der Gerichtsjcbreiberei des Königlichen Amtsgerichts Leipzig, Abteilung für konkursjacheu, niedergelegt. Leipzig, den 25. März 1903. Der Konkursverwalter Rechtsanwalt Vr. 0. Leier. Bekanntmachung. In dem Konkur-verfahren über daS Vermögen der Dampf- buchbinderei-Actiengeielltchast vorm. A. A. Barlhck in Leipzig- Reudnitz soll mit Genehmigung des Gläubigrrausschusse« ein« Ab« fchiaqsvertheitung erfolgen. Hierzu sind 56500 .«l — verfügbar. Bei derselben sind 2894 9l bevorrechtigte und 251665 ./ll 72 -4 nichtbevor- rechtiqte Forderungen zu berücksichtigen. Leipzig, den 25. März 1903. Rechtsanwalt Lieber, Konkursverwalter. Große Kunst-Auktion. Mühlgasse Nr. 4 vis-4-vis der Tauchnitzbrücke und neuem RathauS, kommen morgen, Sonnabend, von vormittag 10 Uhr an, seine Wandspiegel, Benetianer Rococo und seltene andere, Oelgemälde hei vorragender Meister und DekoralionSaegenstände zur Vei steigerunq. Der Katalog umfaßt über 150 Nummern; die Ausstellung ist von 8 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends geöffnet. Reflektanten werden gebeten, diese zu besichtigen. A. R. Marlin, Auktionator und Taxator. Königliche Akndeinie snr gknMche Nmsle »nö Buchgewerbe j» Leipzig. Beginn deS Sommerhalbjahres 20. April. Anmeldungen in der Kanzlei Wächterstr. 11 vom 27. März biS 4 April nachmittags 4—L. Der Direktor: Seliger. (Fortsetzung auS dem Hauptblatt.) (-) Lübeck 26. März. (Telegramm.) Die „Lübeckischen Anzeigen" meiden: Das Torpedoboot „8 65", das als erstes KriegSsabrzcuz den Elbe-Trave-Kanal befuhr, bat die Fahrt von Lübeck nach Lauenburg a. Elbe in 10'/« Stunden obne Hindernis zurückgelegt. Beim Passieren der zahlreichen Brücken war lediglich das Umlegen des SignalmasteS er forderlich. ä. Im Großberzogtum Weimar ist eine Verfügung er lassen, nach der die Richter bei Aburteilung gewisser An geklagten sich im UrieilSlenor sofort mit über die Zulassung des Strafaufschubes und der bedingten Verurtei lung auszusprechen haben. Oesterreich - Ungarn. Ausweisungen aus Deutschland; Evangelische Bewegung. * Wien, 26. März. (Telegramm.) Abgeordnetenhaus. Im Einlauf befindet sich eine Interpellation deS Abgeordneten Cboc, betreffend die Ausweisung vou Oesterreichern aus Deutschland, in weicher auf die Erklärung des Staatssekretärs Frbr. v. Ricktbosen im Reichstage hingewiesen wird, nach welcher das Auswärtige Aml Deutsch lands sich mik der Ausweisung von Oesterreichern durch die LandeSbebörden nur dann besaßt habe, wenn sich der öster reichisch - ungarische Botschafter darüber beschwerte. Die Interpellanten fragen, ob die Regierung die Intervention des Botschafters gegen jede rechtswidrige Ausweisung zu veran- lasftn geneigt sei. * Aussig. Am Sonntag wurde eine neue evan gelische Predigtstation in Großpriesen an der Elbe begiündet. Der Gottesdienst, der un Saal eines Gast hauses abgebalten wurde, war von 150 Personen besucht und wurde von Pastor Satlow aus Krammel-Obersevlitz abgehalteu. Frankreich. Kulturkampf. * Parts, 26. März. (Telegramm.) Ein römischer Berichterstatter erzählt im „Echo de Paris", daß der Papst die Kündigung des Konkordats für unvermeidlich und nabe bevorstehend halte; er sei entschlossen, sich strenge an den Vertrag zu ballen und der französischen Regierung die Veraniwortlichkett für dessen Aushebung zu überlasten. Aber dann, fügt der Berichterstatter dunkel und drohend hinzu, werde der Papst die volle Freiheit Frankreich gegenüber miede,finden und die Bischöfe mit entsprechenden Anweisungen versehen. (Voss. Ztg.) * Pari», 26. März. (Telegramm.) Etwa 50 Frauen veranstalieten beule vor dem Iustizzebäude eine Sym pathiekundgebung für die Krankenpflegerinnen der Petites SoeuiS, welche wegen Ueberlretung des Kongrega tionsgesetzes dem Zuchlpolizeiqerichte übergeben worden sind. Die Polizei zerstreute die Teilnehmer. * Paris, 26. März. (Senat.) In der Vormittaqssitzunq nimmt das Haus den Etat der schönen Künste an. Aus eine Anfrage über die Tiara des Saitaphernes eiklärt der Unierrichtsminister ChaumiS, er habe die Tiara aus den Sammlungen des Louvre entfernen lassen, weil der Konservator des Louvremuseums ihm mitgeteili habe, daß er jetzt Zweifel an der Echtheit der Tiara hege. Das Ergebnis der deshalb angestellten Unterzuchung werde vollständig veröffentlicht werden. Afrika. Lage tu Marokko. * London, 26. Mär,. (Telegramm.) Die „Times" berichtet aus Tanger vom 23. März: Die eingeborenen Behörden richteten dringende Gesuche nach Fez um wenig stens 1000 Mann Truppen. Ohne militärischen Beistand bürsten die Unruhen bei den Bergstämmen sehr ernst werden. Der Sulian teilte deu europäitchen Gesandten mit, daß er infolge der ungeregelten Zustände deS Landes wünsche, daß den Europäern Reisen ins Innere nickt ge stattet werden. Es wird besürcktet, daß die rebellischen Bergstämme die Karawane, die mit 200 000 Doll. S t a a t S g e l d e r n am 25. März Fez verließ, berauben würden. * Tanger, 26. März. (Telegramm.) Eine Karawane von 60 nut Silber beladenen Maultieren, die gestern von hier nach Magazan abgegangen war, wurde bei Din» ballia von einer Räuberbande angegriffen. Auf diese Nachricht hin wurden noch in der Nacht 300 Soldaten mit zwei Gebirgsgeschützen nach jener, Olten adgeschickt. Amerika. DaS amerikanische Geschwader. * Washington, 26. Mäiz. (Telegramm.) Der deutsche Kaiser ließ dem Präsidenten Roosevelt mitteilen, daß das atlantische Geschwader der Vereinigten Staaten auf dessen beabsichtigter Fahrt nach Europa auch in Kiel willkommen sei. Infolge Abänderung deS Neise- planeS für daS Geschwader sah sich Präsident Roosevelt ge zwungen, die Einladung abzulchnen unter dem Hinzufügen, daß das Geschwader keinen Hafen des europäischen Festlandes anlausen Werve. Kolonial-Nachrichten. KH6. Die Expedition des Deutschen Niger« Venue-Tschadsee-Comites hat, wie die Deutsche Kolonialgesellschaft mitteilt, nun den zweiten Teil ihrer Aus gabe, nämlich Bereisung und Erforschung der Gegenden um den oberen Benue, erfüllt. Die aus 90 Trägern bestehende Karawane setzte sieb Anfang September in Garua in Be wegung und verfolgte ihren Weg unter Benutzung des Pasiarge- schen Jtinerars zunächst über Be und Adumre, beides be deutende Fulbestäote mit größeren Märkten. Von da wurde eine neue, weiter östlich gelegene Route eingeschlagen, und nach Ueberschreiten des nicht unbedeutenden, für kleine Dampf- booie schiffbaren Mao Syinna gelangte man nach Dyirom, jenem Vorort von Nel Büba, wo seinerzeit durch den König von Bubandtstdda dem weiteren Vordringen der deutschen Kamerunexpcdition ein Ziel gesetzt wurde. In Rei Büba sand die Expedition eine unerwartet freundliche und gastliche Auf nahme durch den König Büba Shamäa. Selbst der so kriege rische und stolze Bubandyiddaner beugt jetzt den Nacken vor der Macht des weißen Mannes. Rei Büba zählt etwa 4000 Einwohner. Fünf Tore vermitteln den Zugang zu der Stadt, die, inmitten sumpfiger Niederungen gelegen und zudem durch Wall und Graben wirksam befestigt, einst eine Hochburg der Fulbeherrschast bildete, zu jener Zeit nämlich, als der Vater des jetzigen Königs begann sich die umwohnenden Heiden zu unterwerfen. Die Königsburg ist Wohl das imponierendste Bauwerk in ganz Deutsch-Adamaua, sie besteht aus einer großen Zahl von Höfen und Häusern und ist von einer 5—6 Meter Hobe Mauer umgeben. Der kriegerische Sinn des Fulbc ist nirgends so entwickelt wie in Vubandyidoa; niemals verläßt der Bubandyiddafulbe sein Haus, ohne sich mit Schwert und Pfeil und Bogen oder mit dem Wurfspeer bewaffnet zu haben. Es gelang der Expedition, von Rei Büba aus ostwärts in die Gebiete der Heiden an der deutsch-französischen Grenze vor zudringen, die noch nie zuvor der Fuß eines Weißen betreten hatte. Die Bewohner jener Gegenden waren harmlose Leute, die beim Nahen der Karawane meist ängstlich in die Berge flohen. Sie gehören zu den Stämmen der Laka und Mbene und sind teils dem König von Bubandyidda, teils dem von Ngaündre tributär. Die Bildungsstufe jener Heiden ist niedrig, sie hatten von all den politischen Umwälzungen Ada- mauas in den letzten Jahren noch keine Ahnung, weder von dem Sturze des Emirs von Uola, noch von der Errichtung deutscher Stationen war ihnen etwas bekannt. Die Botschaft, die Zeit der Sklavenjagden sei nun vorüber, der weiße Mann wünsche, daß jeder in Ruhe und Frieden sein Turrhafeld be stelle, erweckte überall lebhafte Begeisterung und Freude; denn leider ist die Bevölkcrungszahl jenes deutsch-französischen Grenzgebietes durch die Sklavcnjagden vergangener Jahrzehnte stark reduziert worden. In orographischer Hinsicht bietet sich lenes Gebiet als ein durch tiefe, wenig breite Täler durch furchtes Gebirgsland dar, dessen Oede durch zahlreiche, reißend oahinfließendc Flüßchen unterbrochen wird, die Quellflüsse des Mao Shüffi. Im Hossere Ngän Aüngo erreicht das Gebirge seine höchsten Erhebungen in zwei 1200 Meter hohen Granit klippen. Pässe von 1000 Meter Höhe mußten öfters er klommen und überschritten werden. Ueberhaupt bot die Durch querung jener Gegenden, insbesondere wegen der schwachen Bevölkerung, einige Schwierigkeiten. Die geologischen Ver hältnisse waren ziemlich einfach. Die kristallinen Schiefer und Gneiße treten bei der Ausdehnung und Häufigkeit der Granitmasiive ganz in den Hintergrund. Am ö. November erreichte die Expedition die gut bevölkerte und an Vieh so überaus reiche Hochebene von Ngaümdere und wenige Tage später Ngaümdere selbst. Ngaümdere ist die bedeutendste Stadt in Deutsch-Adamaua und besitzt ca. 10000 Einwohner. Der jetzige Sultan ist ein der deutschen Regierung wohlgesinnter Mann von vornehmer Gesinnung und überaus einnehmendem Wesen. Gegen Mitte November wandte sich die Expedition, reich be schenkt vom König und von diesem und den Großen seines Reiches begleitet, wieder nach Norden, Garua zu. Man ge langte in die Nähe der Benuequellen, die nun kartographisch festgelegt sind. Der Benue setzt sich aus 2 kleinen Quellflütz- chen zusammen, die sich sehr bald vereinigen. Schon einige Stunden weiter ist der Benue ein selbst in der Trockenzeit nicht unansehnliches Flüßchen von 5—10 Meter Breite. Dre Scenerie am oberen Benue ist nicht ohne Reiz. Mitte Dezem ber traf die Expedition, ohne wesentliche Zwischenfälle gehabt zu haben, in Garua wieder ein, indem sie die folgenden, teils schon bekannten, teils bisher unbekannten Ortschaften berührte: Lsadje, Günna, Jssabälda, Vubüo, Biderg, Durum, Lägdo, Düli, Gärua. Garua ist ein aufstrebender Ort von 2500 Einwohnern, der dereinst, in hoffentlich nicht mehr ferner Zeit, berufen sein dürfte, Vola den Rang abzulaufcn, das schon jetzt bedeutend verloren hat, seit es seiner politischen Bedeutung sür Adamaua entkleidet worden ist. Die Erfolge der Expe dition liegen in der Hauptsache auf geographischem Gebiete: es wurde eine bis dahin als weißer Fleck auf der deutschen Kamerunkarte gekennzeichnete unbekannte Gegend durchquert, ein neuer, nicht unbedeutender Nebenfluß des Benue, der Mao Shüffi, entdeckt und der Benue selbst in seinem Oberlaufe als bedeutend weiter westlich laufend befunden, als auf den bis herigen Karten angegeben war. Marine. D Berlin, 26. März. (Telegramm.) S. M. S. „Sperber" ist am 21. März in St. Thomas eiaqeiroffen. S. M. S. „Gazelle" ist am 24. März von St. Thomas nach New Port News ab- geqangeu, um dort zu docken. S. M. S. „Habicht" ist am 25. März in LoanLa einqeiroffen und geht am 29. März von dort nach Cabinda und Cap Lopez la See. S. M. S. „Fürst Bismarck" ist mit dem Ches des Kreuzergeichwaders. Vizeadmiral Geißler an Bord, am 26. März in Tsingtau »ingetroffen. Ter Transport der abgelönen Besatzung S. M. S. „Möwe", TranS- portsiihrer Oderleutnant zur See Geidus, ist am 25. März 'n Suez und am 26. März in Port Said eingetrofsen und hat am 26. März die Reste nach Neapel fortgesetzt S. M. S. „Alice Roosevelt" ist am 25. März von Wsthelmshoven nach Kiel gegangen. Post- stalion vom 26. bis 28. März Altona, dann wieder Wilhelmshaven. i OliOIl. ver siMjakr;sialalog irt errchienen uns MS an Ser siarre ser 6e;chäktrdau;e; meinen Dunsen gern verabfolgt. Unverlangte LnrenSung linset nicht Kan. 1
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