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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190201043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-04
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.01.1902
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und Anzeiger Meblatt ad Anstigerf. Telegramm -Adress?: I! Fernsprcchstelle „Tageblatt", Riesa. Nr. 2V. der Kölügl. Amtsbmiptmmmschast Großenhain, des Königs. Amtsgerichts und des Stedtraths zu Riesa. 3 Sonnabend, 4 Januar 1S02, Abeu-S. LÄ Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Nierleljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg-, durch unsere Träg« frei in» Hau» 1 Mark 65 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Anuahme für die Nunimer deS Ausgabetages bis Vormittag 0 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag Hm Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraste 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Unter Bezugnahme euf ten Erlaß der Königlichen AmtShauptmvnnschafl zu Grostenhain vom 27. Dezember 190 t — Riesaer Tageblatt No. 303/1901 — werden alle in der Stadt Riesa dauernd aufhältlichen Militärpflichtigen deS Deutschen Reiches, die im Jahre 1882 ge boren oder bei einer srüheren Musterung zurückgestellt worden sind, oder ihrer Gestellungspflicht nicht Genüge geleistet haben, hiermit aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar bi» 1. Februar diese- Jahres an den Wochentagen vormittag- von 8—1 Uhr im hiesigen Ein- wohnermeldeamte pwnwiinlivl» zur Stammrolle anzumelden. Die zur Zeit abwesenden Militärpflichtigen sind von den Eltern oder gesetzlichen Ver tretern bez. von den Lehr-, Brod- oder Fabrikherren anzumelden. Die in früheren Jahren zurückgestellten Militärpflichtigen haben ihre Loofmrgsfcheine und die Mannschaften au» dem Jahre 1882 — mit Ausnahme der in Riesa geborenen — ihre Geburtsscheine vorzulegen. — Die Geburtsscheine werden von dem Standesamte des Geburtsortes kostenfrei ausgestellt. — AusenthaltSverändecungrn der angemeldeten Personen sind nach längstens 3 Tagen an- zuzekgen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen geahndet werden. Riesa, am 4. Januar 1902. * Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. Boeters. Fischer. Bet uns ist angezetgt worden, daß das Etnlagenbuch der Sparkasse zu Riesa No. 47 259, auf Anna Pro schwitz in Weida tarnend, verbrannt sei. Der etwaige Inhaber dieses Buche» wird hierdurch aufgefordert, seine Ansprüche darauf bei ihrem Verlust binnen einer dreimonatigen vom Tage deS Erlasses dieser Bekanntmachung an laufenden Frist bei unS anzumelden. Der Rath der Stadt Riesa, am 3. Januar 1902.! Brgrmstr. Boeters. Mohr. Frau Ida Selma Hoffman« geborene Metzger in Riesa, Poppltzerstraße No. 2, ist am 3. Januar 1902 als Leichenfrau für die Stadt Rtisa verpflichtet w rden. Der Rath der Stadt Riesa, am 4. Januar 1902. No. 22 Brgrmstr. Boeters. Kr. Gemeindeanlageneinschätzung. Nach der Bestimmung in Z 9 deS GemrlndeanlagenregulativS der Stadt Riesa steht «S jedsw Abgabenpflichtigen frei, vor Beginn deS Steuerjahres und der AbschätzungSarbeiten dem S-anrathe schriftlich anzuzeigen, wie hoch er sein jährliche» Einkommen veranschlagt. In der Anzeige müssen die verschiedenen Einkommensquellen und Einkommensbeträge speziell angegebrn werden, damit die Richtigkeit vom Ab!chätzungSauSschufse geprüft werden kann. Aus diese Bestimmung wird hierdurch erneut mit dem Bemerken hingewiesen, daß dir Anzeigen für die nächstjährige Einschätzung zu den Gemrindeanlagen bi» zum 1«. Ja««« 1V0S bei uns einzurekchen sind. Riesa, am 27. Dezember 1901. Der Rath der Stadt Riesa. Brgrmstr. BoeterS. Rdl. Dienstag, den 7. Januar IVOS, von Vormittag« ^10 Uhr an sollen im Gasthofe zur KönigSlindc i« Wülknitz die im Kahlschlage der Abth. 23, am Flügelweg und der Mühlbeiger Straße gelegen, ausberetteten Hölzer, als: 69 Stück kieferne Stämme von 12—15 cm Miltenstäcke und 10,20—14 m Länge, 253 Stück kieferne Stämme von 16—22 ow Mitten» starke und 10.20 — 15 m Länge, 38 Stück kieferne Stämme von 23- 30 cm Mittenstärke und 11—15 w Länge, 65 Stück kieferne Klötzer von 12—15 cm Oberstärke und 3,60 bez. 4,60 m Länge, 263 Stück kleserne Klötzer von 16—22 cm Oberstärke und 3,50 bez 4 60 m Länge, 85 Stück sicstrne Klötzer von 23— 29 cm Oberstärke und 3,50 bez. 4,60 bez. 5,00 m Länge, 6 Srück kieferne Klötzer von 30—33 cm Obrrstärke urd 3,50 bez. 4,60 bez 5,00 m Läm«, 15 Stück kirseine D-rbstakktzen von 14—15 cm Unterstärke und 11—13 m Länge, 279 rm kieferne Brennschcile, 111 im kieferne Brennknüppel, 23 rm kieferne Aeste, 333 rw kieferne Stöcke, 1092 rm kiefernes Astreisig, sowie 29 kieferne Langhavfen au» der Durchforstung in der Kcein tzer Htnle, Heide, meistbietend gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Um Vorherbesichtigung der Hölzer wird gebeten. Kgl. Aorstverwaltung. Kgl. Garuisonverwaltung Truppenübungsplatz Zeithai«. Hafer, Heu uno Roggenlangstroh wird gekauft. Angebote erdeten. Der Roggen ankauf wird später wieder ausgenommen und bekannt gegeben. Riesa, den 4. Januar 1902. Königl. Proviantamt. vertliches und Sächsisches. Riesa, 4 Januar 1902. — Die erste Sitzung deS Stadtverordneten Kollegiums im neuen Jahre, in der die Einweisung der neu- und wieder gewählten Herren Stadtverordneten ersolgen wird, wird voraus sichtlich nächsten Donnerstag stattfinden. — Dem hiesigen Gesangverein „Sängerkranz" ist die behördlich« Genehmigung zur Abhaltung eines öffentlichen Mas kenballes im Februar, nicht ertheilt worden. Berechtigten Grund hierzu gab die gegenwärtig allgemein ungünstige wirth- schastlichr Lage im Erwerbsleben. —* Ein Soldat deS SchützenregimentS zu Dresden, NamenS Kuhnert, wird sich wegen Disziplinarvergehens zu ver antworten haben. K. war während der Festtage bis zum 31. Decrmber nach seinem in der Nähe von Berlin gelegenen HrimathSorte beurlaubt worden, ist aber bi» jetzt zu seinem Truppentheile nicht wieder zurückgekehrt. Da er in der Hetmath nicht aufzufinden gewesen, traf gestern der Feldwebel seiner Kom pagnie aus der Suche hier rin. Vor Eintritt in den Mili tärdienst ist nämlich der Deserteur bei einem hiesigen Guts besitzer in Diensten gewesen. Da die Recherchen hier erfolglos waren, lenkte der Suchende seins Schritte nach dem nahe ge. legenrn Orte Oelsitz, wo der Vermißte früher in Diensten ge standen. ES wird vermuthet, daß er von seiner srüheren Ge liebten, die inzwischen Mutter geworden, versteckt gehalten wird. — Der sächsisch« KretSturnrath hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, zu der om 31. August in Aussicht genommenen KreiSturnfahrt die sächsischen Turner in acht gesonderten Gruppen nach acht verschiedenen Orten zu führen. Daselbst soll ein sür alle Abtheilungen gleiches volkSthümlicheS Wettturnen stattfinden. Für über 40 Jahr« alte Wet turner werden besondere Ab teilungen gebildet. Der diesjährige sächsische Krei»turntag wird am 2. und 3. Osterfrtertag in Zschopau abgehalten werden. — Das Jahnmuseum in Freyburg, zu welchem im August 1899 der Grundstein gelegt wurde, wird im Laufe diese» JahrrS der deutschen Turnerschaft übergeben werden. — Zur Geschäftslage auf der Elb« schreibt da» „Schiff" unter Aussig, 31. Dezember: Der Verkehr auf der Elbe am hiesigen Platze ruht vollständig, obgleich der Wasser stand, sowie die Witterung sehr günstig sür den SchiffsahrtS betrieb wären, denn das am 17. Dezember entstanden« Treibet» hat nur zwei Tage angehalten, seitdem ist di« Elbe immer voll ständig eisfrei geblieben. Do» Wetter war bisher abwechselnd regnerisch und nebelig und 1—2 Grad Wärme, heute Nachmittag ist sog»? eine Temperatur von 10 Grad über Rull zu verzeich nen bei ganz ruhigem nebeligen Welter. Es scheint, als wenn überhaupt kein Winter werden sollte. — Zur Frage des ärztlichen Berufsgeheimnisses wird in der „Allgemeinen Mediz. Central-Zeitung" eine grundfätzliche Entscheidung mitgeiheilt. Gexpn ein:« Arzt wurde durch den Staatsanwalt die Anklage wegen öffentlicher Urkunden fälschung erhoben, welche dadurch begangen worden sei, daß der Arzk den Umstand, daß ein Pati-.nt an Ärsenikoergiflung infolge eines Selbstmordversuchs starb, wissentlich verschwieg und so Anlaß dazu gab, daß im Todtenschein, einer amtlichen Urkunde, «ine fälschliche Thatsache ausgenommen wurde Der angeklagte Arzt führte in seiner Verrheidigung folgende Momente an: Nie mand ist gehalten einen Selbstmord anzuzrigrn; der Arzt hin gegen wird durch den 8 228 drs St.afgejetzbuchs, betriffend das Entdecken von Geheimnissen, die in Ausübung seines Be rufe» zu seiner Kcnntniß gelangten, direkt hiervon obgehalten. UeberdieS handelt es sich gar nicht nm die Anzeige einer straf baren Handlung, da der SUbstmord keine solche ist. Die Rechts pflege darf sich in diese Fälle keineswegs eiomischen und das Vertrauen des P-itienten zu Nichte machen, welcher gegen die Folgen de» Selbstmordoerluchs die Hilfe des ArzteS aussucht, da sonst dieieS Hilsesachen verhindert wird. Dec Todtenschein ist bloS insofern eine gesetzliche Urkunde, als er da» Ableben bezeugt; die ärztliche Diagnose ist nicht in allen Fällen eine so sichere, daß sie einen unumstößlichen urkundlichen Charakter er halten könnte. Eine praktische Schwierigkeit besteht auch in der Feststellung der zritlichcn Grenze, wann ein Todesfall als ge waltsam zu bezeichnen ist So kann der Tod als direkte Folge deS Selbstmordversuchs durch PyoSpbor oder Laugemssinz nach riner Stunde, aber noch immer als direkte Folge auch nach ein bis zwei Jahren eintretrn. Der Gerichtshof stellte daS weitere Verfahren ein mit der Mvtivirung, daß di« Verschwiegenheit keinen sträflichen Thatbestand bilden könne, um so mehr, als nicht erwiesen ist, daß in dem betreffenden Todesfälle als nächste Ursache nicht, wie der Todtenschein auSsagt, Herzlähmung, bez. akute Gastroenteritis die Todesursache abgegeben habe. —)z( Eine Fälschung der Blutorangen findet nicht statt. In den letzten Jahren wurde wiederholt be richtet, daß von gewissenlosen Fabrikanten in gewöhn liche Apfelsinen mittelst einer feinen Haarspritze Anilin, Fuchsin oder namentlich Heidelbcersarbstvff gebracht würde, was allmählich die Früchte durchsetzt und ihnen eine röth- liche Färbung giebt. Tie billig angetäuften Apfelsinen würden dann später zu theurem Preise als „Blutorangen" in den Handel gebracht und verursachten nach dem Genuß Uebelleit, Erbrechen, Schwindel, ja führten zutveilen den Tod herbei. Um diesen „Blutorangenschwindel" genauer zu erforschen, sind jetzt zahlreiche wissenschaftliche Ver suche und Untersuchungen angestellt worden, welche voU- tommen günstig ausfielen. Heidelbeersaft in das Frucht fleisch der Apfelsinen eingespritzt, giebt dieser eine der artige Mißfärbung, daß beim Genuß Jeder davor zu- rückschrecken würde; dieser Farbstoff ist also dazu völlig, unbrauchbar. Ferner wurde Fuchsin und Anilin zu den Versuchen benutzt; cs ergab sich, daß es überhaupt nicht möglich ist, durch Einspritzen künstliche Blutorangen zu erzeugen, da der Farbstoff an der Einspritzungsstelle ausfallende Färbungen hervorruft und außerdem nur das eine gerade getroffene Fruchtfach, aber nicht auch die anderen Fächer färbt. Wird als Einspritzungsstelle die „Narbe" benutzt, so erscheinen nur die Scheidewände rvth, nicht aber auch das Fruchtfleisch. Eine Fälschung auf die sem Wege ist daher gänzlich ausgeschlossen, und Jeder tänn wieder mit Appetit diese herrlichen, sehr gesundere Früchte genießen. Strehla. Vorgestern feierte Herr P-ivatuS Carl August Kirsten, der stellvertretende Bürgermeister, sein 25 jähriges Jubiläum als Mitglied dcS Raihes der Stadt. — In Loreuz-- ktrch beging Herr Cantor Stecher sein 25 jähriges Jubiläum als Lehrer deS Orte». Oschatz, 3. Januar. Herrn Justizrath Schmorl, der 36 Jahre hindurch ohne Unterbrechung bi» Ende de» verflosirnen JahrrS dem Stadtrath angehörte, ist der königl. sächs. Albrecht»- orden mit der Krone und der Titel „Stadlrath" verliehen worden. Lommatzsch. Bei der am Montag auf den Fluren von Domselwitz, Löbschütz und Daubnitz abgehaltenen Treibjagd wurden 139 Hasen und auch rin Fuchs erlegt. Meister Redcäe wurde auf stetem Felde angetroffen und vom tödtltchrn Blei eines glücklichen Schützen ereilt. — Am Sonnabend wurde aus der Jagd ein Knabe von dem Schuß eine» Schütze» ge troffen, glücklicherweise aber nur unbedeutend im Gesicht verletzt. — Als am Montag Vormittag in der Riesaer Straße da 5. der dort stehenden 6 Psppelbäume gefällt Werde, fiel da Koloß vorzeitig und unglücklicherweise nach der gegenüberliegaden Sette der Straß« mit dem Wipfel auf rin dort stehende» Hau». Gegen 300 Ziegel de» Dache» und mehrere Fensterscheiben wurden zerschlagen, schließlich auch noch ein Thorflügel von dem hrrabstürzenden Bauoi vollständig zertrümmert. jL. A.) Nossen, 3. Januar. Am NeujahcStagr in da zweiten Nachmittagistundr wurde in der Nähe de» Lladigtgnte» ei» von Krämpfen befallene», unbekannte» junge» Mädchen im Alt« von etwa 17 bi» 18 Jahren von Vorübergehenden auf dem Felde ^legend ausgesunden. Da» Mädchen war nur mit Filzpantoffeln».
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