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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190201073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-07
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1902
- Autor
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und Anzeiger (WkbM M Atlsklitt). Telegramm-Adresse D Fernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. Nr. 20. der Königl. AmtshaupNnannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stcdtraths zu Riesa. Fi 4. Dienstag, 7 Januar 1902, Abends. LS Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark 50 Pfg., durch unsere Trüg« frei tnS Hau» 1 Marl S5 Pfg., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei ins HauS 2 Mark 7 Pfg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigeu-Auuahme für die Nummer deS Ausgabetages bis Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Sonnabends den 11. Januar 1902, vor«. 1L Uhr, kommt im Auktionslokal hier 1 Lochstanze gegen sosortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 7. Januar 1802. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Freitag, den 19. Januar 1992, vor«. 11 Uhr, kommt im AukttonSlokal hier rin Faß Weißwein gegen sosortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 7. Januar 1902. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Stetnlieferung. Die Lieferung von 350 Kubikmeter klargeschlogenen Steinen zum Wegebau soll ver geben werden. Bedingungen sind im hiesigen Gemeindromte einzusehe», können auch gegen Bezahlung der Abschristgebühren von hier bezogen werden. Offerten und Muster erbittet man sich bi- 17. Januar d. I. Gröba, om 4. Januar 1902. Otto, G.-B. Sparkaffe Gröba verzinst alle Einlagen mit 3«/<> und ist ab 2. Januar 1902 an allen Werktagen von nach mittags 4 bis 6 Uhr geöffnet. Gelder sind daselbst auszuleihen. vertttches und Sächsisches. Riesa, 7. Januar 1902 — In der Beilage heutiger Nr. befindet sich der Ge schäftsbericht über die Thätigkeit unseres Stadtverordneten Kolle giums im vergangenen Jahre; wir nehmen Beianlaffung auf denselben an dieser Stelle hiermit hinzuwrisen. — Der Vortrag, den am 4. Januar Herr Theodor PSzolt aus Leipzig im hiesigen Bezirks-Lehrervrretne über .die am meisten vorkommenden Sprachgebrechrn, deren Ursache», Wesen und Heilung durch Schule und HauS"' hielt, gewährte den zahlreich erschienenen VereinSmitgliedern hohes Interesse; auch waren eine Anzahl Damen und Herren als Gäste erschienen und hatten Kinder in verschiedenem Alter, die mit Sprachge- brechen behaftet sind, mitgebracht. Der Vortrag währte reichlich eine Stunde, und zwar sprach der Herr Vortragende zunächst über die Organe, durch die die menschliche Sprache hervorge bracht wird, und über die Entwicklung der Sprache beim Kinde, worauf er eingehend die Ursachen und daS Wesen des Stammelns, Lispelns, Polterns und Stotterns beim Sprechen erörterte und im Anschlüsse daran die anwesenden Kinder untersuchte und an ihnen zeigte, in welcher Weise die erwähnten Uebel zu heilen find. DaS Verfahren des Herrn Päzolt schließt die Verab reichung von Medikamenten und operative Angriffe auS und beruht nur auf psychologisch-pädagogischen Grundsätzen. Er hat sich durch mehrjährige Thätigkeit als Taubstummenlehrer und in vieljähriger Praxis auf dem Gebiete der Sprachgebrechenheilung reiche Kenntnisse erworben und ist seit drei Jahren Leiter eines Sprachheil-JnstitutS in Leipzig-Lindenau, Merseburgerstr. 94. Sowohl Erwachsene, die mit Sprachgebrechen behaftet find, als auch Eltern, die eins der erwähnten Uebel an ihren Kindern vorfinden und st« davon befreit sehen möchten, kann Herrn Pä- zoltS Heilverfahren und die Einholung seines Raths empfohlen werden. —* Im Kirchspiel Boritz wurden im Jahre 1901 ge boren: 59 Kindern und zwar 28 Knaben und 31 Mädchen incl. 3 todtgeborene und 7 uneheliche Kinder. Getauft wurden 48 Kinder. Confirmirt wurden 39 Kinder, und zwar 15 Knaben und 24 Mädchen. Communicirt haben 1076 Personen, und zwar 428 Männer und 588 Frauen. Getraut wurden 13 Paare. Beerdigt wurden 30 Personen, und zwar 5 Knaben, 10 Mädchen (incl. 3 todtgeborene Kinder), 3s Ehemänner, 5 Ehefrauen, 3 Wittwer und 4 Wittwen (incl. 1 Selbstmörder). — Eines ganz enormen Zuspruchs hatten sich gestern Abend „Oskar JunghähnelS humoristische Sänger", die im Seale deS Wettiner Hofes concertirtrn, zu erfreuen. Bereits '/,6 Uhr Abends wurde wegen Ueberfüllung deS CaaleS der Billetverkauf geschloffen und wohl an Hunderte von Personen mußten von dem Besuch der Aufführung Abstand nelm-n. Den Vorträgen der Sänger wurde wieder reichster Beifall gezollt. —* Dir internationale üronautische Commission mach folgendes bekannt: Am Donnerstag den 9 Januar findet in den Morgenstunden eine internationale wissenschaftliche BMonsahrt statt. ES steigen bemannte und unbemannte BallonS auf in Trappes, Paris, Straßburg, München, Wien, Krakau, Berlin, Petersburg, Moskau, Blue Hill Observatoiy bei Boston, U. S. A. Der Finder eines jeden unbemannten BallonS erhält eine Belohnung, wenn er der jeden Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sendet. Auf eine vorsichtige Behandlung der BallonS und Instrumente wird besonders aufmerksam gemacht. Um Jrrthümer zu vermeiden, wird darauf aufmerksam gemacht, daß für Hilfeleistungen beim Lande» eine» bemannten Ballons besondere Vergütungen be zahlt werden, deren Höhe jedeSmal von dem Ballonführer fest gestellt wlrd.'MMVK*W — Das königl. Landgericht Dresden verhandelte am LMncchend gegen die Verkäuferin Alma Berthe Richter aus Merschwitz. Dieselbe ist von ihrem Onkel- dem Tisch lermeister Richter in Seußlitz, erzogen worden. Aus „Dankbarkeit dafür" stahl sie diesem am 31. Juli vorigen Jahres in dessen Wohnung aus einem Schreibsekretär ein Quittungsbuch der Sparkasse zu Großenhain über eine Einlage von 517 Mark 62 Pfg. Tie Richter hob 500 Mk. ab, schenkte davon 100 Mk. ihrem Geliebten, bezahlte einige Schulden und verausgabte den Rest in leichtsinniger Weise. Dieser Diebstahl brachte der Angeklagten eine ein jährige Gesängnißstrafe ein. — Von einer „Los von Rom"-BeweguM unter den sächsischen Katholiken im Jahre 1830 berichtet eine interes sante Abhandlung des Pfarrers Blanckmeister in Dres den in dem soeben erschienenen 15. Bande von „Dibelius und Briegers Beiträgen zur säsischen Kirchengeschichte". Angeregt durch das Reformationsfest jenes Jahres, er ließen 127 Dresdner Bürger römisch-katholischen Bekennt nisses im „Dresdner Anzeiger" eine schürfe Erklärung gegen die in ihrer Kirche herrschenden Mißbräuche und Irrlehren und betrieben eifrig die Begründung einer rom- freien, rein christlich-katholischen Kirche in Sachsen. In einer Anzahl von Flugschriften legten sie ihre religiösen und kirchenpolitischen Anschauungen nieder und fvrmulir- ten ein Glaubensbekenntniß, welches in überraschende? Weise an den Altkatholizismus von 1871 erinnert. Die religiöse Bewegung in Sachsen von 1830, die freilich ziem lich ergebnißlos verlief, ist ein höchst lehrreicher Vorgang zu der evangelischen Bewegung der Gegenwart in römisch- katholischen Landen und liefert den Beweis, daß die Er- kcnntniß von der Refvrmbedürftigkeit der römischen Kirche den Gebildeten unter ihren Bekennern bereits vor Jahr zehnten gekommen war. — Das in Dresden erscheinende „Katholische Kirchen blatt für Sachsen" tröstet seine Leser wegen der That- sache, daß das mit dem neuen Jahre erwartete katho lische Tageblatt für Sachsen nicht erschienen ist. Der vor bereitende Ausschuß trage kleine Schuld; wohl aber zeige sich unter den Katholiken Sachsens, besonders in der Lau sitz und „leider auch in Leipzig" zu wenig Regsamkeit. — Von einer in Paris ansässigen Firma sind an Ange hörige des Leipziger Handelslämmerbezirks und jeden falls auch an solche anderer Bezirke, Aufforderungen zur Beschickung einer in Marseille stattfindenden Ausstellung mit dem Erbieten zur Uebernahme der Vertretung ergan gen. Tic Leipziger Handelskammer warnt Ausstellungs lustige vor der Pariser Firma, da ihr über dieselbe wenig günstige Mittheilungen zugegangen sind und auch der Aufforderungen verdächtig erscheint. Sie erklärt sich auf Anfrage zu näherer Auskunft bereit. — Beide Stände lnmmcrn des Landtages nahmen heute Mittag 12 Uhr ihre ordentlichen öffentlichen Sitzungen wieder auf. — Die Form der Postkarten wird, nach Meldung aus Beilin, eine abermalige Aenderung erfahren. Bei den neuer> dingS in größerer Zahl eingeführten Stempel-Maschinen kommt der OrtS Stempel nahezu In die Mitte deS oberen Randes der Briese und Karten zu stehen. Er trifft dort auf den Postkarten den Vordruck „Deutsche Reichs-Postkarte", wodurch seine Deut lichkeit sehr beeinträchtigt wird. Um die Lesbarkeit de» OrtS- StrmpelS unter allen Umständen zu gewährleisten, wurde vor Kurzem vom Reichspostamt angeordnet, daß der Vordruck in die linke obere Eck« der Karte zu stehen kommt. Diese Maßregel gelangt zur Ausführung, sobald der jetzige Borroth an Karten abgesetzt oder außer Cur» gesetzt sein wird. Sir muß also spätesten» mit der Einführung der Einheitsmarken und Karten am 1. April in Geltung kommen. Der Vordruck „Deutsche ReichSpost" wird bei de» gemeinsamen Marken für da» Reich»- postgebiet und Württemberg bekanntlich in die Worte „Deutsche» Reich" abgeändrrt. Bet den Postkarten wird die Aenderung nach einer neuen Anordnung der Poflverwaltung ganz vermieden. Die Karten sollen lediglich den Vordruck „Postkarte" in der oberen linken Ecke erhalten. — Die „Zitt. Morg.-Ztg." veröffentlicht folgende „Ver trauliche Mtttheilung an die Mitglieder de» Bundes der Land- wirthe": Gegen die Getreidezölle und somit gegen die Aufbesser ung des landwirthschaftlichen Gewerbe» haben folgende Zittauer Herren öffentlich Stellung genommen: Herr Gctreidehändler M. Glaser, „ Stadtrath und Kaufmann C Eiselt, am Markt, „ Uhrmacher Klimek, am Markt, „ Glasermeister Jeratsch, am Rathaus, „ Kaufmann Neumann (Alkier), Bautznerstraße. Wir theilen Ihnen dies mit dem Bemerken mit, daß vorgenannte Geschäftsleute ihr« landwirthschastliche Geschäfts kundschaft sehr niedrig zu achten scheinen. Der Bundesvorstand im Zittauer Wahlkreis. Jul. Förster. Dieses Rundschreiben ist allen Mitgliedern de» Bunde» der Landwirthe im Zittauer Wahlkreise zugesandt worden. Also Boykott aus politischen Gründen. Äne solche Kampfmaßrrgel ist des Bundes der Landwirthe unwürdig, wenn die Meldung wahr ist. — Wochenspielplan der Dresdner Hostheater. Opern haus. Mittwoch: Werther. — Donnerstag: Lohengrin. — Freitag: Einmaliges Gastspiel der Frau Sada Aacco und des kaiserl. Japanischen Hoftheater-Ensemble» auS Tokio. — Sonn abend: Fidelo. — Sonntag: Die Glocken von Corneville. Schauspielhaus. Mittwoch: Cyrano von Bergeroc. — Donnerstag: Im Herbst. Auf Krugdorf. — Freitag: Das Käthchen von Heilbronn. — Sonnabend: Im Herbst. Auf Krugdort. — Sonntag Nachm. >/,4 Uhr: Schneewittchen. Abends >/z8 Uhr: Lumpaci Vagabundus. * Bsbersen. Auch hier und zwar bereits am 14. d. M. wird P inz Carneval seinen Einzug halten und ihm im Wagncrschen Gasthof „Zum Admiral", ein gastlich und lustig Heim bereitet werden. Man ist bereits eifrig mit den Vor bereitungen zu dem großen Feste beschäftigt, das auch verschiedene Urberraschungen bieten soll. * Röder au. Ein frecher und eigenartiger Diebstahl ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in dem Grundstück Nr. 260 Hierselbst auSgesührt worden. ES wurde nämlich aus einem verschlossenen Stalle der große Zughund (Jagdraffe) und nebenbei „getreue Hüter des HauseS" gestohlen. Meißen, 4. Januar. Geheimrath Brunnemann Hierselbst wurde vom Präsidenten der französischen Republik zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Weinböhla, 3. Januar. Am Donnerstag Vormit tag halb 12 Uhr entriß der Sturm einen: hiesigen Gärt nereibesitzer aus dem Wege nach der Haltestelle Neusörne witz einen Geldbetrag von 1000 Marl in Staatspapieren mit Couponbogen. Tie Papiere sind anscheinend weit über Felder rind Wiesen getrieben worden, denn alles Suchen war vergeblich. Tal der Verlierer die Nummern der Papiere picht notirt hatte, so wird wohl das schleunig« Telegraphiren an die Firma Günther u. Rudolf in Dres den auch nicht viel nützen. Der Verlierer war ganz tröste los. Ein Buch, worin das Geld gelegen haben sollte^ wurde später von einer Frau aufgefunden. Kötzschenbroda. Ein hiesiger 16 jähriger Junge hat am Jahresschlüsse die vor der Kirche stehenden vier? Sammelbüchsen ihres Inhaltes beraubt. Dabei sind ihm! etwa 20 Mark in die Hände gefallen. Seine Einlieferung in das Dresdner Gericht erfolgte Donnerstag. Cossebaude. Da» gemeinschaftlich von elf Gemeindrn errichtete Elektrizitätswerk „Slbthal" hat die erwarteten Hoff- uungrn in finanzieller Hinsicht nicht erfüllt. Da» erst, Betrieb».
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