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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190201150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-15
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1902
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Messer G Tageblatt ««st Anzeiger sEIbchlitt md Ayei-tt). Kmtsölatt -rr^ der «öatgl. «.«»hcmptmmmschaft Grotzmbain, drS König!. Amtsgerichts nnd de» LtadtrathS M Riesa. I! 11 Mittwoch, IS. Januar 1902, Abends. SS Jahrg. Da» Riesa« Tageblatt «scheint jede» Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher BezngSpreiS bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Träg« frei in» Han» 1 Mart Sö Pfg., bet Abholung am Schatt« der kaiserl. Postanstalt« I Mart SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Pfg. Auch Monat»abouuemrnt» werd« «ngenounnar. Lnzeigencklmnhi« für die Rmmn« de» Audgabetage» bi» Boamittag v Uhr ohne Vetoähr. Druck nnd vertag von Langer S »intrrltch in Riesa. — GfschästSstelle: Kastantmstraße SV. — Wr die vedaett« vermttwortlich: H«r«»«n Schmidt in Riesa. I« dem Konkursverfahren über da» Vermögen de» Goldarbeit«» Ott» O-Wald H»»»tt in Mesa ist in Fotze eine» von dem Gemeinschuldnrr gemachte» Vorschlag» zu «tue« Zwang-Vergleiche B«gleich»termt» aus ! i u den 1». gsebrnar IDOL, vormitt«-- IO Uhr vor de« hiesigen Königliche» Amtsgerichte auberaumt worbe». ' Der Vergleich»Vorschlag ist auf der Srrichttschreiberei de» Sonkursgertcht» zur Einsicht der Bethelligtm »iedergelegt. Riesa, de» 1b. Januar 1902. Der Gerichtsschreiber des Königliche« Amtsgerichts. Wimtase den SV. Januar 1SOS, vorm. 11 Uhr, komm« im Auktion-lokal hi« 102 Flaschen Französisch« Champagner gegea sosortige vezahlmU. zur Versteigerung. Riesa, am 18. Januar 1902. Der Sericht-vollz. de- Muigl. Amtsgericht». Vom Landtage. Nachdruck verbot«. Bon unserem eigenen Berichterstatter. )I( Der zweiten Kammer lagen in ihrer gestrigen Sitzung mehrere Petitionen vor, die da» Parochiallastengesetz brtrasrn, so zunächst di« Petition de» Gemeinderaths zu Ober- psannenstiel und Tenosten, Aushebung des § 11 de» ge nannten Gesetzes betreffend. Dieser gegenüber stand di« Prtilion deS Stadtgemrinderaihs, d«S Schulvorstand» und de» Kirchen- Vorstands von Hartenstein, in der um Nichtaufhebuog de» Z 11 ersucht wird. Die Beschwerde- und Petitionsdeputation empfahl la ihrem Bericht, die erstgenannte Petition aus sich be ruhen zu lasten und di« andere infolgedessen für erledigt zu er klären. ES kam hier jedoch eine längere Debatte zu Stande, die vom Abg. Engelmann-Mülsen St. Micheln eröffnet wurde. Dieser bezeichnete de» 8 11 al» «in Schmerzenskind, das in jedem Landtag« aufgetaucht sei, und da» auch immer wieder kehren werde, wenn man nicht endlich einmal dem Para graphen zu Leibe ginge, bez daS ganze Parochiallastengesetz einer Revision unterzöge. Er stellte de» Antrag, die Regierung von diesen Petitionen in Kenniniß zu setzen. Abg. Leith old- Trttau erklärte, daß er nun schon jahrelang immer wieder Ge schütz leichten und schweren Kolibri» gegen da» Parochiallasten gesetz aufgesahren habe, ohne eine Wirkung zu spüre», und er begrüße es daher nur mit Freude», daß d« Vorredner diese» Antrag gestellt habe, dem « auf jeden Fall zustimmen werde. Ebenso sprach sich Abg. Neidhard t-Reichenbach sür eine Ab änderung deS Gesetzes auS. Se. Exc. Herr StaatSminister Dr. von Seydewitz bekannte, daß er sich im Jrrthum befunden habe," denn er sek der Meinung gewesen, die Debatte über diesen Paragraphen würde nicht wieder ausgerührt werden; die heutige Sitzung belehre ihn eines andern. Trotzdem halte er eS nicht für angezeigt, auch seinerseits die langen Reden früherer Jahre zu wiederholen, sondern in kurzen Worten wolle er seine Ansicht * darlegen. Der Herr StaatSminister wandte sich in der Fotze gegen die Behauptungen der Vorredner, wieS besonders darauf hin, daß daS Gesetz schon seit 60 Jahren bestehe und daß der Staat an und für sich kein Interesse an dem Bestehen oder Nichtbestehrn de» Gesetzes habe. Eine Aenderung deS Gesetzes herbrizuführen, halte er höchstens in dem Moment für geeignet, wenn an die Abänderung der Komunalsteuergesrtzgebung heran geschritten würde. Abg. Dr. Kühlmorgen-DreSdrn ist sehr dafür, daß man bei den vorliegenden Petitionen von dem De- putattonSvotum „die Petition auf sich beruhen zu lasten' keine» Gebrauch macht, sondern daß die Kammer dem Antrag zustimmt, der den Zweck hat, die Regierung von dn Sachlage in Kennt- niß zu setzen, damit wenigstens die Anregung zur Revision nicht fehlt. Vizepräsident Dr. Schill ist sür Zustimmung zu der Vorlage, während Vizepräsident Opitz sür de» Antrag des Abg. Engelmann und sür Aenderung deS Gesetz«» sich auSspricht, ebenso Abg. Horst-Mulda. Die nun folgende Abstimmung de» Antrag» Engelmann» ergab die Ablehnung mit 41 gegen 34 Stimmen. Gegen 20 Stimmen wurde weiter beschlossen, die Petitionen auf sich beruhen zu lasten. Auch di« Petition der Landgemeinden und selbständigen Gutsbezirk« d« Parochir Pirna, eine Abänderung des Parochiallastengesetz«», sowie die Petition deS Privatmanns Hein rich Dietz in Leipzig-Reudnitz, angebliche unberechtigte Heran ziehung zu den Parochialanlagen betreffend, ließ die Kammer auf sich bnuhrn. — Nächste Sitzung Donnerstag Mittags 12 Uhr; Tagesordnung: Petitionen. veriltche» mW Sächsische». Riesa, 15. Januar 1902. — Ja der gestern Abend stattgrfundenen Stadtver- Ordneten-Sitzung wurde die Errichtung eine» Realprogymnasium», conform de« Beschlüsse de» Schul» auSschuste» und de» Stadlrath», eudgiltig genehmigt. Gegen die Errichtung eine» Realprogymnafimn» stimmten vo» 16 anwesende» Stadtverordneter« — e» fehlten, »regen Krank heit, nur die Herren Röthltch und Hammitzsch — nur zwei und zwar die Herren Kaufmann Müller und Baumeister Schneid«, die beide sich sür Errichtung einer Realschule aussprachen. Wir th ilen hierzu noch mit, daß der Schulau-schuß in sein« Sitzung am 18. December 1901 bkschlossen hatte, den städtischen Kollegien zu empfehlen, Folgende» zu beschließen: 1. Dos dringende Bedürfniß nach baldiger Errichtung emer höheren Schule in Riesa wird anerkannt. 2. Seine Befriedigung wird erhofft durch di« Errichtung eine» Rrolprogymnasium». 3. Mit der Errichtung deS Realprogymnasium- ist Ostern 1902 zu beginnen. 4. Zur Bezahlung des Gehaltes eine» Ostern 1902 anzu stellenden Mathematikers mit Oberlehrerzeugnlß und zur"Be- streitung d« bei der Errichtung de» Realprogymnasium» und für seine Bnwaltung im Jahre 1902 nöthtgeu Aufwande» wird für das Jahr 1902 ein BerrchnungSgeld von 6000 Mk. zu Lasten der Schulkaffe vrrwilligt. 5. DaS jährliche Schulgeld wird auf 100 Mk. festgesetzt. 6. Man nimmt Kenntniß von dem Kostenvoranschlage de» Herrn Dr. Göhl, wonach der Mehraufwand, der durch daS Realprogymnasium gegenüber dem der Fortführung der Höheren Bürgerschule mit Progymnasialabthetlung nöthigen Aufwande gefordert wird, sich belaufen dürfte im Jahre 1903 auf rund 8000 M., - - 1904 - - 10000 - - - 1905 - - 20000 - (weil dann Neu- bru und hoffentlich Staatsbeihilse), in den folgenden Jahren auf rund 15 000 M. (weil dann hoffentlich ganzer Staat? zufchuß). Hieraus hat der Rath in seiner Sitzung vom 19. December 1901, der auch Herr Schuldirektor Dr. Göhl anwohnte, nach dem Herr Bürgermeister Boeters über den Sachstand und die bisherigen Verhandlungen berichtet und den Beschluß de» Schul- auSschusscS vom 18. December 1901 vorgetragen hatte, solgrn- den Beschluß gefaßt: Der Rath ist sich bewußt, daß die Errichtung einer höheren Schule von der Stadt erhebliche Opfer fordern wird und daß diese Opser gerade sitzt und in dm nächsten Jahren besonder» schwer solle» werden, weil in ihnen der städtische Haushalt bei dem auch in Riesa sichtbaren Stillstände und zum Thetl auch Rückgänge in Handel, Industrie, Landwirthschast und Gewerbe mit gegen früher verhiiltnißmäßig niedrigeren Gnnahmrn wird rechnen müssen, und weil andererseits die aus den verschiedensten Gebieten an die Stadt herantretenden dringenden Anforderungen eine Einschränkung nicht vertragen, im Gegentheil von Jahr zu Jahr zu steigen pflegen. Daß mit Rücksicht h'rrouf geboten ist, im städtischen Haushalt Einschränkungen rintrrten zu lasten, wo r» nur irgend möglich und mit den Interessen der Stadt ver einbar «scheint und «in Vorwärtsgehen da sich zu versagen, wo nur da» Zweckdienliche, da» Wünschenbwerthe den Ausschlag giebt, verkennt der Rath keineswegs. Trotzdem erhebt er «iumüthig die Vorschläge de» SchulauSschusseS vom 18. December 1901 unter 1 — 5 zum Beschluß, denn er ist der Urbrrzeugung, daß man e» nicht würde verantworten können, den seit langen Jahren gehegten und ost erwogenen Plan der Errichtung einer höhere» Schule jetzt, wo im Urbrigrn alle begleitenden Umstände günstig und die LrbrnSbedingungen gegeben find, wieder fallen zu lasten, also in dieser wichtigsten Schulfrage jetzt und dann aus lang« Zeit da» Streben »ach Vorwärts aufzugeben. D« Rath ist d« Urberzeugung, daß den Interessen der Stadt und ihr« Einwohnerschaft mit der Errichtung eine» Real- progymnasium» weit mehr gedient ist, als mit d« Errichtung einer Realschule. Zu Ziffer 6 dr» Schulau-schußbeschlustr» vom 18. Deerm- ber 1901 hat der Rath Kenntniß genommen. An der Debatte betheiliztr» sich »ach eingehendster un sachlichster Begründung d« Vorlage durch Herr» Bürgermeister Boeter» außn de» obengenannten Herren Etadtv. Müll« nnd Schneid« die Herren Schuldirektor Dr. Göhl, der verschiedene Aufklärungen gab, Stadtv. Schönherr, Braune, Romberg und Heldner. Der lange und so vielseitig gehegte Wunsch, daß in Riesa eine höhne Schule «richtet wnden möchte, wird als» nnumehr erfüllt wnden und e» steht zu erwarten und zu «hoffen, daß die Zustimmung der Stadtverordneten zu den obigen Beschlüssen de» Stadtrath«» zur gedeihliche» Weitereutwickelung der Stadt beitragen und derselben zum Segen gereichen werde. — „Fangen die Tage an zu langen, kommt der Wluter «st gegangen.' Da» scheint sich auch Heuer wird« bestätigen zu wollen, wenigsten» trat gestern Abend ziemlich unerwartet ein kleine» Schneetreiben ein, da» sehr bald die Fluren mit einer leichten Schneedecke überzog. Da üb« Nacht auch «i» ziemlich stark« Frost eintrat, auch heute erneuter Schneefall folgte, so steht doch vielleicht noch einige» Winterwrtter zu er warten. Den Gastwirthen und Brauereien würde e» insbesondere sehr erwünscht sein, wenn die Natur noch da» benöthigte „ge frorene Master' schaffen wollte. Die Vorräthr davon in de» Kellern sind bis auf geringe Reste zusammengeschmolze» nnd sollte ihre Ergänzung au» hierländischem Material nicht mögpch sein, so müßte map wohl oder übel zu dem wesentlich theuerm AushtlsSmlttel dr» Bezug» von Kunst- und schwedischem <R» greisen. — Wie verlautet, wird die Auszahlung der Abschlags dividende der Leipziger Bankin Höhe von 30 Procmt aller Voraussicht nach vom 20. Januar d. I. ab vorgenommen werden können. Ein Termin zur Prüfung der nachttäglich an gemeldeten Forderungen wird bekanntlich am Donnerstag, den. 16. Januar, abgehalten. —* Der Vorstand de» Verbände» d« landwtrth- schaftlichen Genossenschaften im Königreiche Sachs« beabsichtigt in Zukunft alljährlich im Laufe de» Winter» einig« genossenschaftliche Bezirksversammlungen abzuhalt«, nachdem die im Februar vorigen Jahre» nach Kieritzsch «inbe» rusene Versammlung von einem vollen Erfolg begleitet war. Di« diesjährigen GenostenschastStage werden in den Gebiet« der londwirthfchaftlichen Kreisvereine Dresden, Leipzig und Auerbach fiattfinden und zwar sind in Aussicht genommen da obere Müglitzthal, die Gegend um Wurzen sowie die Gegend um Rodewisch. Wa» die BrzirkLversammlungen d« landwirthschast- liehen KreiLvenine sür die landwirthschastlichen Verein« bedeut«, da» sollen für die Genossenschaften diese GenostenschastStage sei». Sie sollen die Genossenschaften einer Gegend einander näher», indem sie Gelegenheit zu gemeinsam« Aussprache und -um Aus tausch gesammelter Erfahrungen bieten. Auf dn anderen Sette geben sie den Genossenschaften di« Möglichkeit von den Beamte» de» Verbände» mündlich Rath und Auskunft zu holen, wodurch eugae Beziehungen zwischen den einzelnen Genossenschaften und da» Verbände geknüpft werden. So scheinen diese genossenschaftlich« BrzirkSversammlungrn geeignet, dem genossenschaftlich« Leb« einen neuen Impuls zu geben und den genossenschaftlichen Geist lnnnhalb und außerhalb der Genossenschaften zu fördern. Oschatz. Einen wahren Orang-Utang von „Aff«' hatte sich am Sonntag Abend ein Riesaer Artillerist augednstlt, der uns«« Stadt per Rad einen Besuch abgestattet hatte. W» gegen >/,11 Uhr Abend» einige hiesige Hnrrn mit Geschirr Var Repp« kamen, stutzten oberhalb de» blau« Berge» plötzlich die Pferde und weigert« sich, weit« zu laus«. Al» man abstteg, fand man auf der Straße ein glatt in zwei Theile zerbrach«» Fahrrad und im halb mit Regenwaffer gefüllt« Lhanfleegrab« dm verunglückt« Radler, eb« jenm Artilleristen. Mit einig« Müh« wurde der derb Angesäuselte au» seinem süßen Schlmmn« geweckt und sammt seine» defeltm Vehikel auf dm Wag» ge laden. Mau nahm th» mit »ach de« Oschatzer Bahnhof, dn» wo an» «, nachdem «an auch »och da» Fahrgeld für ihn gn-
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