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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190201227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-22
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1902
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Riesaer O Tageblatt rrrrd A«rrigrr WMtt mü> Aychch. .,.7^7,7^,- Amtsökatt '^r- Ser König!. AmtShauptmmmschaft GroßenhM, des König!. AMSgerichtS und des zu Riesa. ^17 "" Mittwoch, SS. Januar ISOZ/ÄbeüdsI SS. Jahrg. s n i. n >, r » It n i. I: i e- f. Da» Riesa« Tageblatt erscheint j»« La« Abend« mtt «uSnahme der Sonn- und Festtage. BiertrlMrlicher »r»u,SprtiS bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Trtig« irrt in, Hau» 1 Mark « Psg., bet Abholung am Schalt« d« katsnl. Postanstaltm 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei ins Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MmatSabonnemrnt» »erd« augenouuur». Lugeigru-Annah«« für dir Ruunn« de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und «erlag vo» Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: »astauienstraß« SV. — Für dir Redaktion verantwortlich: Herman« «chmidt i« Riesa. Montag, den 27. Januar 1902, vor«. 1« Uhr kommen im Auktion-lokal hier 1 Faß Weißwein, 111 Flaschen Champagner, 888 Flaschen Roth- und 280 Flasche» Weißwein gegen sofortige Bezahlung zur Brrsteigeruug. Riesa, am 22. Januar 1902. Der SerichtSvokz. der Kgl. Amtsgericht-. Die Zinsen au» der für die Stadt Riesa bestehenden Kaiser Wilhelm-Stiftung, die be stimmung-gemäß zur Gewährung eine» Ehrensoldes an würdige und bedürftig« Krieger unserer Stadt zu verwenden sind, gelangen am 22. März 1902 zur Auszahlung. Bewerber um den diesjährigen Ehreosold haben ihre Gesuch« bl» zum 18. Februar 1902 bei un» anzubringen. '' Der »ach der Stadt Riesa, den 22. Januar 1902. voeters. Sch. ES sollen: 1. Die Lieserung von uugesähr 1000 Lg verschiedener, trockener Gemüse, 250 Ix Weizenmehl, 7000 bx Roggenbrot, 1880 tcx Semmel, 500 Ix Butter, 400 Lx Speisrsalz, 4800 kx Speisekartoffelu, 750 kg Mohrrüben, 35 Schock Elrr, 2500 Port. Lager bier je 0,45 I, 45 dl Kuhmilch, 75 kg Dörrgemüse, 2. die Abnahme der Küchenebfiille und Strohsacksüllungeu für die Zeit vom 1. April 1902 bi» 31. März 1903 Sffrntlich vergeben werden. Di« Be dingungen sind vor Abgabe von Angeboten einzusehr» und liegen im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung aus. Angebote mtt entsprechenden Aufschriften find bi» S. Februar d. I zu 1 bi» 11, zu 2 bis 11'/, Uhr Vormittag» versiegelt und portofrei anher einzusendeu. Riesa, den 22. Janu>r 1902. * Königliche- «arnisonlazareth. Die Anmeldung der Ostern 1S02 schulpflichtig werdenden Kinder für Gröba betreff. Schulpflichtig werden Ostern 1902 olle die Kinder, die bis dahin doS 6. Lebensjahr erreicht haben. Luch können noch die Kinder ausgenommen werden, welche b!S zum SV. Jmn da» v. Lebensjahr vollenden Die Anmeldung hat Dienstag, den 4. Februar, nachm. von 2—4 Uhr in der Ex pedition der Schule zu rrfalgrn. Brizuiringen ist für alle Kinder der Impfschein, für auswärts geborene außerdem die Geburtsurkunde mit Taufbescheinigung. ES wird höflichst gebeten, die Anmeldung nicht durch Schulkinder zu bewirke«, sondern, wenn irgend angängig, durch den Vater oder die Mutier oder den Pfleger dcS Ickulpflichtiaen Kindes. Gröba, den 20. Januar 1902. Der Schuldirektor. Börner. VeMtcheS «uv Sächsische«. Riesa, 22. Januar 1902. — Ein Vortrag mit Lichtbildern wird nächsten Freitag, Abend» 8 Uhr in Dathr'S Restauration zur Elbterrafse den Mitgliedern der Abtheilung Riesa der deutschen Solonialgrsell- schaft geboten werde«. Da» BortragSthema lautet: »KrirgS- «nd FriedenSjahre t« deutschen Sudan'. Der Vortragende, Herr Dr. Riglrr, ist aus Bessarabien gebürtig und hat dort aus de« Gute seine» Vater», Billa St. Marino, seine Kindheit verlebt, wurde aus der Landesschule zu Psorta für die Uni versität vorgebildet, hat in Jena, BrrSlau und Göttingen Geo graphie, Geschichte, StaatSrrcht und Nationalökonomie studirt und hieraus mehrere Jahre eines der seiner Familie gehörigen Güter, in der Bukowina gelegen, verwaltet. In seiner kolo nialen Laufbahn, wozu sich Herr Dr. Riglrr an verschiedenen Instituten in Berlin vorbereitete, hat er zuerst als Beamter de» kaijerl. Gouvernement» von Togo der deutsch.französischen Kom mission zur Abgrenzung zwischen diesem deutschen Schutzgebiet« und der französischen Kolonie Dahomry angehört, dann de» Nördlichsten Bezirk de» Schutzgebiet» Sausanne Mangu ver- 'waltet, welche Tätigkeit in erster Linie eine militärische, gerade zu kriegerische gewesen ist, indem damals mehrere lebendige, kraftvolle BolkSstämme deS Bezirks zur Botmäßigkeit gebracht werde» mußten. Aber Herr Dr. Rigler hat auch durch den Bau von Stationen und Häodlerquarttrren und durch die An legung von Wegen und Regierungsfarmen u. s. w. wacker an der kulturellen und wtrthschastlichen Hebung de» Lande» ge arbeitet, wie er auch zu de» Exrcutorrn de» sogenannten Samoa vertrag» dadurch gehört, daß er eine lnterefiant« Expedition zur Unterwerfung dr» Dagomba-Lande», da» früher der »neutralen Zone' angrhörte, unternommen hat. Herrn Dr. Rigler ist eS also brschieden gewesen, während seine» Aufenthalt» in West afrika mehr und Interessante» zu erleben, al» dem Durchschnitt der modernen Afrikaner möglich ist. ES ist demnach zu erwarten, daß er «ine anschauliche Schilderung de» durch «ine dicht« Be völkerung mit großen ethnographische« Verschiedenheiten ausge zeichneten Lande», da» in wirthschastlicher Hinsicht sehr entwick lungsfähig ist, vorsührt. — Zu dem Bortrage find Gäste — sowohl Herren, al» auch Damen — höchst willkommen. — Die Maskenball-Freuden, die morgen dir Schützing«sellschast ihren Mitgliedern und Gästen bereitet, sollen, wie man un» mitthrilt, mannigfacher Art sein, insbesondere werden einige interessant« Auszüge und Borsührungen stattfinden, die «it dem bunten Maskengewühl eine abwechselung-reiche, amüsante Unterhaltung bieten sollen. Ohne Zweifel ist dem lustigen FaschtngSprinzen ein .gastlich Hau»' bereitet und e» steht zu erwarten, daß ihm vielseitig gehuldigt wird; jedenfalls wünschen wir recht gute» Gelingen der festlichen Veranstaltung und allen Thrilorhmrrn eine» recht vergnügten Abend. — In dem jetzt erschienene» 7. verzeichniß der bei der Beschwerde- und Petition-Deputation der zweiten Kammer ein begangenen Beschwerden bez. Petitionen befindet sich auch eine Petition de» Herrn GutSbefitzrr Heinrich Brennrcke in Poppitz und Genossen um weitere Bewilligung von Staatsmitteln zum Ankauf von Zuchtstuten. —)!( Vom Landtag. Di« Zweite Kammer be- schäftigte sich la der gestrigen 29. öffentlichen Sitzung wiederum mit einigen Petitionen. ES lagen vor: 1. Die Petition des KlavterhändlerS Gleßner, genannt Albrecht in Dresden, angeblich unberechtigter Weise erhobene Verkehrsabgabe betreffend; 2. die Petition dr» emeritirten Lehrers, jetzige» Stadtkafsenasfistenten, Illing in Kirchberg um Dispensation von 8 11 de» Lehrer- pensionsgesrtzeS vom 25. März 1892; 3. di« Petition de» Oberlehrers Hermann Bräuer in Hildesheim, früher in Dresden, um Gewährung einer Entschädigung für entgangenen Gehalt. — Die Beschwerde- »nd Petitions-Deputation beantragt bei allen drei Petitionen, diese auf sich beruhen zu lassen. Die Kammer entsprach einstimmig und ohne Debatte diesen Anträgen. Damit war die Tagesordnung erledigt. Auch in der Ersten Kammer wurde gestern in der 14. öffentlichen Sitzung über einige Petitionen Beschluß ge- faßt und zwar über: 1. Petition dr» Sticker» Gottlieb Elsen- schmldt in RanSvach, Schadenersatzansprüche betreffend und 2. die Petition dr- Eisrnbahninvaliden Jarisch in Cotta um Er höhung der ihm bewilligten lausenden Unterstützung. Die Kammer beschloß, dem Anträge der Deputation entsprechend, die Petitionen aus sich beruhen zu lasten, während noch 4 ander« Petitionen überhaupt für unzulässig erklärt wurden. Damit war auch hier die vorliegende Tagesordnung ausgearbeitrt und die Sitzung beendet. — Die Ziehung 2. Klasse der 141. königl. sächs. Lande»- lottrrie findet am 3. und 4. Februar 1902 statt. Die Er neuerung der Loose ist vor Ablauf deS 25. Januar zu brw'rken. — Die Ausgabe von Briefmarken, welche auf höhere Be träge lauten, hat zur Folge gehabt, daß dir Klagen deS Publi kums über Verwendung solcher Briefmarken zu ZahlungSzwecken sich mehren. Die Empfänger solcher Marken, für welche in kleineren Geschäften wenig Verwendung ist, geben die Marken ihrerseits weiter. Hierdurch erhalten diese den Charakter alt Zahlungsmittel, waS mancherlei Unannehmlichkeiten mit sich bringt. So wenig gegen die Verwendung von Marken, die auf kleinere Beiträge lauten, zum Ausgleich kleinerer Zahlungen rtnzuwendrn ist, so unangebracht erscheint die Verwendung von Marken, die auf eine oder mehrere Mark lauten, zu größeren Zahlungen. Mit Recht ist diese Verwendungsart al- eine Unsitte bezeichnet worden. ES wäre um so mehr zu wünschen, diß in den Kreisen der Gewerbe- und Handeltreibenden von der Bezahlung mit hochwerthigrn Briefmarken Abstand genommen wird, al» die Postanwetsung-grbühr für Zahlungen bi» zur Höhe von 5 Mk. auf 10 Pfg. herabgesetzt ist. —y Dresden, 22. Januar. Wegen versuchten Gift mordes verhandelte heute das hiesige kgl. Schwurgericht gegen den 32 Jahre alten Schlosser und Elektrotechniker Paul William Kunze aus Meißen. Der Angeklagte ist beschuldigt, am 6. September zu Meißen seine Tante, die 57 Jahre alte Wittwe Selma Künze geborene Richter, durch Gift, das er ihr in eine Kaffeetasse that, zu tödten versucht und hierbei mit Ueberlegung gehandelt zu haben. Kunze war bis 1. Juli v. I. bei der Elektrizitätsgesellschaft Helios angestellt und erhielt monatlich 175 Mark. Er wurde wegen Schulden und da ihm infolge dessen der Gerichtsvollzieher oft im Geschäft besuchte und einen Theil seines Gehaltes pfändete/entlassen. Am 22. Juli leistete Kunze den Offcnbarungseid. Ter Angeklagte sagte früher zu einem Kollegen: „Ich habe eine alte Erbtante in Meißen. Diese hat ein zähes' Leben, weil sie sich so gut pflegt und mir geht es so schlecht!" Am 5. September kaufte Kunze in der hiesigen Schwanapotheke fünf Gramm Cyankali, um es angeblich zum Photographiren zu benützen. Auf die Frage des Vorsitzenden, wozu er das Cyankali gekauft/ erwiderte Kunze: „Ich wollte da mit meinem Leben ein Ende machen!" Ank nächsten Tage fuhr der Angeklagte, nachdem er einen Abschiedsbrief seiner Frau hinterlassen, nach Meißen, um sich aus dem Kirchhofe daselbst an dem Grabe seiner Eltern zu vergif ten. Hierbei kam er auf den Gedanken, seine Tante noch mals um Geld zu bitten. Als er in deren Küche sich auf hielt und die Kunze ihm hierbei erklärt hatte, daß sie selbst kein Geld habe, will er aus Versehen das Cyankali anstatt in seine, in die Kaffeetasse der Frau gethan haben. Kunze entfernte sich darauf und fuhr nach Dresden, wo später seine Verhaftung erfolgte. Dem Wahrspruche der Geschworenen gemäß wurde Kunze zu 10 Jahren Zucht haus und 10 jährigem Ehrenverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. Dresden. Die veranstaltete Arbei'Sloscnzählung ergab, daß in Dresden und den Vororten Löbtau, Cotta, Stetzsch, Leubnitz - Neuostra, Koritz, Mickten, Kaditz nnd Trachau 9300, in den hauptsächlichsten Jndustriebezirken de- Plauenschen GruudeS 870, zusammen also 10170 Arbeitslose vorhanden waren. Die Zahl der Arbeiikkosen betrug in einzelnen Orten, z. B. in Löbtau, etwa 10 Prozent der erwrrbSthätigen Einwohner. — E<n seltener Fall von Blutvergiftung, herbcigesührt durch die Bißwunde eine» Menschen, ist in Dresden vorgrkomm-n. Der 34 jährige ver- heirathete Arbeiter Unterburg auS Löbtau hatte vor einigen Tagen in einer Wirtschaft sich um einen an Epilepsie leidendere Aast besorgt gemacht, bei dem er, einer vielfach verbreiteten An sicht entsprechend, sich bemühte, die Daumen au» den geballten Fäusten zu bekommen. Hierbei biß ihn der Kranke sehr heftig In den linken Oberschenkel. Der Zustand deS Gebißenen ver schlimmerte sich so, daß am Sonnabend ärztliche Hils« in Anspruch genommen werden mußte. Glashütte. Am Sounabend ereignete sich in de» NachmittagSstundrn in der Holzwaarenfabrik von Seelhammer md Härtel ein sehr bedauerlicher Unglück-sall. Der Fabrik arbeiter Kaspar wurde von der TlanSwisfion ersaßt und erlitt so schwere Verletzungen, daß er aus dem Transport »ach dem Dresdner städtischen Krankenhaus in Weesenstein verschled. Tharandt. Bei Edle Krone verunglückte der an einer Lrngholzsuhre beschästigte Gustav Hermann Müller au- Nieder- häSlich. Er wurde in einer der dortigen Eisrnbahnuntersührungen gegen dir Seitenwand gepreßt und so schwer verletzt, daß der 20 jährige junge Mann am Sonnabend seinen qualvollen Leiden erlegen ist. Pirna. Seiner Baarschast beraubt wurde am Sonn abend Abend Hierselbst «in von au-wärt- gekommener «nd nach Besuch mehrerer Wirtschaften in angeheiterter Stimmung nach dem Bahnhofe zurückkeh-rnder Schiffer. Auf dem Wege dahin gesellte sich ihm ein Unbekannter zu, welcher den sorglosen Sch'ffer»mann dahin zu bestimmen wußte, den Weg nach dem Bahnhöfe durch die Nrustraße zu nehmen. Al» der Fremde den Bahnhof erreicht hatte, war sein Begleiter, mit ihm aber auch sein Portemonnaie verschwunden. Gestern wurde nun hier
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