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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190203067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-06
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1902
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Riesaer O Tageblatt rrud A«rrtger (WchsM «ü APki-ll). «v» ««si» Smch«chst^» Rr. so. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts Md des Stadtraths zu Riesa. SS. Donnerstag, 6. MSrz IMS, Abends. SS. Jahrg" La» Riesa« Tageblatt ascheiat jede» La» Abend» mit «»»nahm, der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher v^ag»prri» bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SV Psg-, durch unsere T«^- s«t in» Hau» 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schalt« der tatserl. Postanstaltrn 1 Mart «5 Psg., durch den Briestrüger frei in» Hau» 2 Marl 7 Psg. Auch MouatSabomement» »erd« «ge»aw«-e Auietge»A«eah«r für die Rümmer de« Au»gadetagr» bl» vormittag S Uhr ohne Saoähr. Druck und vrAag von Langer t Winterlich in Riesa. — Seschüst»stell«: Kastanienftraße SS. — Für dir Redaktion v«ant»ortltch: Herman» Schmidt in Nies». Mittwoch, de« 12. MSrz 1SV2, von vor«. 10 Uhr an, VMM« tm AuttionSlokal hier 4 Fahrradständer, 10 Einsteckschlösser, 24 Kastenschlösser, 6 HarS- thürglocken, 2 SophaS, 2 Spiegel, 2 Büffets, 1 Schreibtisch, 1 Geldschrank, 8 Faß Weißwein, 1S7 Flaschen versch. LIqueure und 200 Flaschen Champagner gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. . Riesa, 6. März 1902. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Auktion. Sonnabend, den 8. März 1VOL, vormittags 0 Uhr, kommen in der Hausflur de» hiesigen RatbbausrS 1 silberne Taschenuhr mit Kette« Schreibtische und 1 dreitheiligeS Sopha gegen sofortige Bezahlung öffentlich zur Versteigerung. Riesa, am 6. März 1902. Der Bollstrecksmgsbeamte des Rothes der Stadt Riesa. Schubert. OertticheS «ud Sächsisches. Ries«, 6. MSrz 1902. — Aus Bahnhof Röderau entgleiste heut« früh von dem 4 Ubr 23 Min. von dort nach Riesa verkehrenden Personenzuge die Lokomotive und ein Wagen, wodurch der Zug «ine halbstündige Verspätung erlitt. Personen sind bei dem Zwischenfall nicht zu schaden gekommen. — Ein bedauerlicher schwei er llnglückssall ereignete sich gestern Vormittag im Saale deS GasthosS zum Stern Hierselbst. Beim Abuehmen von Dekorationsgegenständen stürzte der 18 jährige Delorateurlehrling Otto Karl Kirlau mit einer Stell letter, als er oben auf derselben stand, um; der bedauern», werthe junge Mann erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er während der alsbald erfolgten Ueberführung nach dem Kranken hau» verstarb. — Die sogenannte „geschloffene Zeit" beginnt nächsten Montag. Bon diesem Tage an bi» einschließlich ersten Oster- seiertog ist sowohl die Abhaltung öffentlicher Tanzbelustigungen, wie die Veranstaltung von Privatbällrn, auch wenn diese in Prioathäufer» oder in Localen geschloffener Gesellschaften abge halten werden, verboten. Concerte und Theater können hin gegen stattfiaden. — Die Handelskammer Dresden hielt vorgestern eine Sitzung ab, in der der Vorsitzende über einen Antrag aus Wegfall der Lohnzahlungsbücher für minderjährige Arbeit« berichtete. Di« Bestimmungen der Gewerbeordnung, wonach der Betriebsleiter die Bücher mit Tinte unterzeichnen müsse, seien überaus lästig und unnöth'g; sie erfüllten überdies ihren Zweck in keiner Weise, da die Bücher nur in den seltensten Fällen selten» der minderjährigen Arbeiter zu Hause vorgelrgt würden, und bei solchen, die nicht in ihrer Heimath seien, auch gar nicht vorgelegt werden könnten. Der 8. Aus schuß, der die Sache vorbrrathen habe, beantrage deshalb Ab- jchaffurg der Bücher, sei diese aber nicht erreichbar, wenigstens Ersatz der Unterschrift durch den Firmenstempel. In der Debatte wurden fast von allen Seiten die Ausführungen de» Vorsitzenden bestätigt und endlich gegen vier Stimmen beschlossen, di« Abschaffung der LohnzahlungSbücher für minderjährige Arbeiter zu beantragen. Ferner wurde aus Antrag drS Herrn Hosrath Dr. Kolbe-Radebeul gegen zwei Stimmen beschlossen, daß die Arbeitgeber verpflichtet werden möchten, aus Wunsch dn Eltern d« minderjährigen Arbeit« deren Lohn mitzutheilen. Der Eventualantrag de» 8. Ausschusses, daß, fall» die Ab schaffung der Bücher nicht ««eicht werden könne, wenigsten» die Beglaubigung derselben durch Firmenstempel al» ausreichend erklärt werden wöge, sand einstimmige Annahme. — Fern« be richtete Herr Kommerzienrath Btrrling üb« die geplante Ge- mrindesteuerreform. Im Januar habe die Handels kammer Plauen um Beitritt zu ihrer Erklärung gegen die Ein führung einer Gemeindegewerbesteuer ersncht. Danach sei dir Frage auf d« Chemnitzer Zusammenkunft dn Vorsitzenden und Sekretäre d« sächsischen Handelskammer» behandelt und hier einstimmig beschloffrn worden, sich gegen diese neue Belastung dr» Gewerbes zu «klären. D« Grundgedanke der Reform sei, daß man den Gemeinden die Benutzung der Einkommensteuer beschränk« und sie auf andere Struerquellm, besonder» eine Gewerbesteuer verweisen wolle. Nachdem man ab« in den 70« Jahren die Gewerbesteuer beseitigt habe, sei da» al» ein entschiedener Rückschritt zu bezeichne». Da» preußische Vorbild, auf da» Krimer kurz etnging, zeige, wie verwickelt da» Ber- aolagungsiverfahrm fein würde. Za d« rreuen Belastung würde auch noch ein erneute» lästigc» Eindringen in alle Verhältnisse tret«, da» die Kamm« erst kürzlich gegenüber der Vermögen«, st«« bekämpft habe. D'Shalb habe der 8. Ausschuß beschloffrn, dem Anträge d« Plaueaschrn Kamm«, soweit « sich aus Ab lehnung btt Gewerbesteuer bezieht, beizutreten, dm zweiten Thell deffelbm ab«, der die Gemeint« aus die Einkommen steuer verweist, abzulehnen, da eine einzige Steuer al» Haupt- sten« drückend wirk« müsse und ei» System von Sten«» weitaus vorzuzirheu sei. Der Berichterstatter empfahl d« Kamm« Beitritt zu de» Beschlüssen de» Ausschuss«». In der Debatte wurde betont, daß man da» Eingreifen drS Staate» in die Sphäre der Gemeindrb steuerung bekämpfen müsse und kurz aus die in den ersten BorberalhungSstadicn befindliche Dresdner Gewerbesteuer hingewiesen. Schließlich fand der An trag de» Ausschusses „Die HandelSk-mm« wolle sich dagegen aussprcchrn, daß daS Gewerbe in Form rin« brsonderea Ge werbesteuer in stärkerem Maße als bisher zu den Gemeinde steuern herangezoqen werde- einstimmige Annahme. — DaS „Meißner Tageblatt- bemerkt bezüglich der auch von uns al» richtig bezweifelten Nachricht betreffs dn Reichs tagskandidatur de» Herrn Branddirektor O e s e r - Meißen, die Mitthrtlung dürfte aus Erfindung beruhen, denn Herrn Oes« sei von seiner angeblich« Candtdatur nicht da» Geringste bekannt. — Die Gesetzgebungsdeputation der Zweiten KDnmer empfiehlt in ihrem Bericht über das Deket, das sich auf die Regelung des amtlichen Verhältnisses von Stadtver ordneten und Gemeindevertretern während des Schwe bens einer Untersuchung bezieht, in Uebereinstimmung mit der Ersten Kammer die Annahme der Regierungsvor lage, die besagt, daß während des Schwebens einer Unter suchung wegen eines Verbrechens oder Vergehens,, das nach dem Strafgesetzbuchs die Entziehung der Ehrenrechte zur Folge haben kann oder muß, und während der Tauer einer Suspension von einem öffentlichen Amte das Ehren amt nur zu ruhen habe. Die Zweite Kammer hatte ursprünglich in der Tagung von 1899/1900 noch hinzu gefügt, daß im Falle der Verbüßung einer Freiheits strafe das Gemeindebollegium, welchem der Bestrafte an gehört, darüber Entschließung zu fassen habe, ob derselbe in diesem Kollegium zu verbleiben oder auszuscheiden habe; und daß sowohl dem Betheiligten wie der Minder heit des Kollegiums gegen die gefaßte Entschließung das Rechtsmittel der Beschwerde eingeräumt werde. Die bei den letztgedachten Punkte fanden jedoch nicht die Zu stimmung der Ersten Kammer und es drang dann im Vereinigungsverfahren die Auffassung der Ersten Kam mer durch, auf Grund deren nunmehr der Regierungs entwurf eingebracht worden ist. — Von unieirlchvter Seite erfährt der „Dr. Anz", daß «in Vertrag zwischen der sächsischen und preußischen Eisenbahn verwaltung üb« die Umgestaliung d« Leipziger BahnhosSver- hältniffe noch nicht zum Abschlüsse gelangt und daß schon des halb di« von mehrer« Zeitungen gebrachte Notiz, wonach die vor Kurzem erfolgte Verleihung preußischer Orden an mehrere Mitglieder de» Finanzministeriums und der Generoldirektion der StaatSrisenbahnm, daruni« auch den Ministerialdirektor Dr. Rittnstädt, aus dnen Mitwirkung bei den Verhandlungen über d« neu« Personeuhauptbahnhof in Leipzig zurückzusührrn sei, nicht zutreffend ist. — In dn gestern stattgesundenm AusfichtSrathSfitzung der „Kette-, Druische Elbschifffahrt» - Gesellschaft, gelangte die JahreSrechnung vom 31. Drcember 1901 zur Vorlage. Dieselbe ngiebt ein« Bruttogewinn von 987 086 M. <im Vorjahre 1218 889 M). Hiervon sollen zu Abschreibungen 622 538 M. (im Vorjahre 742 099 M.s verwendet, 12 996 M. (im Vor jahre 32 814 M.) dem SchiffSvnfichnungS-Konto zugewiesrn und nach den satzungSgemäßen Zuwendung« für dm Reserve fonds und für Tantitzmm «in« Dividende von 4'/, Proc. (im Vorjahre 8'/, Proc.) in Vorschlag gebracht, ferner ein Rest betrag von 20 948 M. (im Vorjahre 23 748 M) auf neue Rechnung vorgrtragen wnden. Der ordentliche Reservefonds «reicht mit dn diesjährig« Zuwendung den Betrag von circa 878000 M., da» ist 9 Proc. de» Aktienkapital». fiScaltschen Auctionen waren in vielen sächsischen Bezirk« in diesem Jahre auf einen etwa» späteren Termin gelegt. Da die Holzindustrien«, auf ein« Preisrückgang hoffend und bei der schwierigen Lage de» Geldmärkte», mit Einkäufen möglichst zurückgeholten haft«, so waren die Hölzer in der Hauptsache aufgearbrltrt und die Sägewerke sahen sich nunmehr zu Ein käufen genöthigt. Auch die in Sachsen viel verarbeitete, im Herbst um 1—2 Mk. für da» Cubikmeter im Preise gesunkene böhmische Fichte geht nicht weiter zurück; da» girbt auch «irren Anhalt für die Holzpretse im Jnlande. Der Geschäftsgang der Schneide mühlen ist noch immer «in schlechter. Da daS Baugeschäft im Allgemeinen noch ruht, so arbeit« jene Schneidemühlen, die lediglich auf diese» Geschäft argrwlesep sind, nicht voll und meistens ohne Gewinn. Die klein« Schneidemühlen sind etwa» besser daran, da diese sür ihren sich nicht üb« den Ort od« dessen nächste Umgebung «streckenden Betrieb rin« feste Kund schaft haben und weniger von der Conjunctur abhängig find. Die Bretterlager sind im Allgemeinen nicht groß, da sämmtliche Betriebe im Schneid« die äußerste Zurückhaltung geübt hab«. Die ArbrilSlöhne find schon vor einiger Zeit etwa» gesunken und bisher auf diesem Niveau geblieben. Gröditz, 5. März. Aussehm erregt hier die Verhaftung deS BohnhosSinspektorS N., der dienstlich vereinnahmte Geld« (man spricht von über 2000 Mk.) unterschlagen hab« soll. Der dem AmtSgerichtSgefängniß Großenhain Angeführte giebt an, die Geld« nur momentan der Kaffe entnommm zu hab«. Der Fehlbetrag ist sofort gedeckt Word«. (DrrSd. Anz.) DieSbar, 5. März. Da» allbekannte Etablissement „Zum Rosengarten- ist von Her« Oswald Armer, vormals Conditor in Oschatz, käuflich erworben Word«. -(Dresden, 6. März. Im Befinden der Herzogin von Genua, dn Schwester deS König» Albert, ist nach einer gestern Abend hier eingetroffenm Meldung «ine Besserung zu verzeichn«. )-( Dresden, 6. März. Heute Vormittag fand in der Kapelle de» Josephinmstistr» im Beisein der Königin, der Prin zessin Mathilde und der Prinzessin zu Isenburg, sowie dr» Staatsminister» v. Nostiz-Wallwitz und einer zahlreich« Traun versammlung die feierliche Einsegnung der am 2. d. verstarb«« Vorsteherin des Josephinrnstiftr» Fräulein Isabella v. Nostiz statt. Die Beisetzung erfolgte auf dem inner« katholisch« Friedhöfe. —Dresden, 5. März. Bor dn 2. Strafkammer de» hiesigen kgl. Landgerichts «schien heute d« Fleischer und Vieh händler Gottlieb Karl CaSper, um sich weg« Urkund«- fälschung zu vnantwortm. Am 18. Drcemb« v. I. kaufte der Angeklagte irr Klein-Trebnitz ein Schwein und erhielt hinüber daselbst «in UrsprungSzeugniß ausgestellt. CaSper führte in den hiesigen Schlachthof zwei Schweine ein und machte hier bei von dem betreffend« Zeugnisse, nachdem er die Zahl „1" in „2- unbefugt abgeäudnt hatte, dem Kontrollbeamten gegen über Gebrauch. D« Angeklagte muß diese Fälschung mit rstrer 3 tägigen Gesänguißstrase büß«. Bautzen, 4. März. In d« heutigen AusfichtSrathS fitzung d« Bereinigt« Bautzner Papierfabriken wurde dem Aw trage de» Vorstände» gemäß beschloss«, von dem sür da» Ge schäftsjahr 1901 sich ergebend« Gewinne «ine Dividende von 6 Proc. zur Brrtheilung zu bringen.— Dir ordentlich« General versammlung soll dm 22. März d. I. stattfindm. Waldheim, 5. März. Hier wurde ein Bettler ver haftet, d«, noch der Polizeiwache gebracht, daselbst sein Taschen- mefser (Nickfänger) zog und aus deu Polizeibeamten rindrang. Dies« konnte den Mensch« noch rechtzeitig fass«, woraus sich dieser in selbstmörderisch« Absicht «ine tiefe Schnittwunde am liukrn Arme beibrachte. Der Bettler ist ein bereit» mehrsach vorbestrafte» Jndividium; er mußte Aufnahme im Krankmhan» find«. Freiberg, 4. März. Eiu vinschröt« de» hiesig« bürgerlichen Brauhauses hatte hrute Nachmittag beim Aalodeu von Bi« da» Unglück, während dr» Abkippen» eine» Fasse» vom — Die letzt« groß« Holzauettoneu in Sachsen hab« »ach einer Richtung hin wenigst«» enttäuscht. Untn Berücksichtigung der gegenwärtig« Conjunctur hatte man näm lich auf einen weit«« Rückgang der Holzpreise gehofft. Dies« ist nicht «ingetreten; e« find im Grgeuthril di« Preise etwa» „ „„ „ hinausgegangev. DaS «klärt sich jedoch nicht au» eine« etwa I Wag« aus d« Straße auSzugliUm, wöbet da» 1 dl Bt« «t- brsserrn Geschäftsgang-, sondern an» ander« Ursachen. Die'haltende Faß mit voll« Wacht ans ihn fiel und ihm dm Brust-
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