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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190203217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-21
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1902
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H ««. eilage zam „Riesaer Tageblatt »mti »ck WM, am »«««« t Wwieiw»» » Mas«. - D» m »MM« MmMaaMcht Har«««« GOM» « »bas«. . Sreitag, 81. «irr 1S02, «beabs. SS Jahrg. Bom Landtage. Bon m«s««« rigmen Berichterstatter. Nachdruck verbot«. Die Zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung zunächst mit dem Bericht der Ftnauzdeputation über Kap. 101 de» ordentlichen Etat«, Fiu«,,ielle« Verhältnis Sachsens ,u« Reich betreffend. Abg. Däbritz, Nischwitz (Berichterstatter) wünschte, daß Sachsen fiaavziell bald aus eigenen Füßen stehen möge und daß die Staatsregierung ihre Vertreter im BundeSrath instruire, in diesem Ginne thiitig zu sein. Abg. Hausse-Dahlen girbt demselben Wunsche Ausdruck. An der Hand statistischer Zahlen belegt er die fortwährende Steigerung der Matrikularbeiträge Sachsen«. Seine Bitte an dir Regierung gebt dahin, daß sie bestrebt sein möge, bessere finanzielle Verhältnisse herbelzusühren und bei ihren Vertretern im BundrSrath aus weise Sparsamkeit zu dringen. Se. Exc. StaatSmiuister Dr. Rüg er erkennt an, daß das finanzielle Vechältniß als rin wenig günstiges zu be zeichnen ist, zumal auch im Reiche der Ausgleich zwischen Ein nahmen und Ausgaben immer schwieriger werde. Die Regierung Ist von jeher bestrebt gewesen, daß im ReichshauShalte so spar, sam wie möglich vorgegangen wird. Indessen wird mit Spar samkeit allein keine Reform hrrbeizusühren sein, die der Regierung aber als ein dringendes Bedürsniß erscheint. Sie wird sich be mühe», daß man endlich zu einem gedeihlichen Ziele kommt. Die Wege dazu sind allerdings sehr verschieden, und Redner ist nicht in der Lage, sich jetzt schon darüber auSzusprrchen, welchen Weg die Regierung wählen wird. Nach dieser kurzen Debatte be schloß die Kammer dem DeputatkonSantrag gemäß, die Einnahmen und Ausgaben mit je 42 672 100 M. zu bewilligen. Weiter erstattete dieselbe Deputation Bericht über Kap. 6 des ordentlichen Etats, Elster bad betreffend. Die Kammer beschloß auch in diesem Falle dem Deputationsvotum entsprechend, die Einnahmen in Ttt. 1—4 mit 295200 M. zu genehmigen H^ind die Ausgaben in Tit. 5—18 unter Abminderum; der E!n- Tstellungrn in Tit. 10 um 1000 M. und in Ttt. 11 um 5000 Mark mit 225 600 M., darunter 1200 M. transitorisch zu be willig:». Abg. Zeidler-Oberlosa ging bei dieser Gelegenheit näher auf die lokalen Verhältnisse ein und bat die Staats- regierung um weiteres Wohlwollen für daS Bad. Schließlich erstattete Abg. Rittberger-Limkach noch Bericht über den vorgelegten Gesetzentwurf, die Freilassung der den Militärinvaliden wegen Verstümmelung oder Krieg? Invalidität gewährten PensionSerhöhungcn und Zulagen (Berstüaimelungs- und KrirgSzulagen), sowie der mit KriegSdekoration verbundenen Ehrensoide von Steuern und Abgaben betreffend. Der Antrag lautete auf Annahme deS Gesetzes, sowie auf Ausdehnung des selben auch auf die den Hinterbliebenen gewährten Beihilfen. Die Kammer beschloß debatteloS, den Gesetzentwurf anzunehmrn. — Heute standen zur Berathung: Eisenbahnangelegenheiten. Die Erste Kammer trat Mittags 12 Uhr zu ihrer 32. Sitzung zusammen. Zunächst beschloß die Kammer, die Petition deS vormaligen Försters Töpel in Chemnitz um Wie deranstellung im Staatsdienste oder Gewährung von Pension aus sich beruhen zu lasten. Sodann bewilligte das HauS die unter Tit. 53 deS außerordentliche« Etats unter Abstrich von 500 000 M. geforderte« 1009000 M zur Herstellung einer normalspnrigen Nebenbahn von Weißenberg nach Radibor. (Zweite Rate.) Des Weiteren wurden sämmtliche in dem Be richte über Kap. 94 bis 101 deS ordentlichen Etats, Gymnasien, Seminare, Volksschulen rc. betr., und über Ttt. 17 und 18 des Außerordentlichen Etats, den Um- und Erweiterungsbau beim Seminare zu Zschopau und der Turnlehrerbildungsanstalt in DrrSdea betr., geforderten Summen bewilligt, ev. Einnahmen genehmigt. Den Bericht erstattete in ausführlicher Weise Geh. Kommerzienrath Hempel.Ohorn. Zum Schluß wurdrn eine Beschwerde, sowie 3 Petitionen für unzulässig erklärt. Der Einbrecher. Eine amerikanische Geschichte von Karl Murai. Nachdruck verboten. Zur Zeit, als sich die Geschichte abspielte, «rächte ich einträgliche Geldgeschäfte/ vornehmlich mit Leuten, die gern hohe Zinsen zahlten, wenn sie nur Kaares Geld be kommen konnten. Einen hervorragenden Platz nahm unter meinen Schuldnern der junge Tengeri, der Sohn eines Millionärs ein, der sich das Vergnügen erlauben durfte, das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinauszu werfen. Tiefem jungen Mann war eines schönen Tags ein Wechsel auf 120 Tausend Dollars abgelaufen; ich wartete geduldig aus ihn, doch vergebens. Nachmittags dachte ich schon darüber nach, ob ich gegen ihn energisch austreten oder den Geduldigen spielen sollte, in der Hoffnung, daß Ge duld schöne Zinsen bringt. Meiner Grübelei machte Tengert endlich ein Ende. Eilenden Schrittes und schweißtriefend stürzte er in meine Wohnung und schrie mich barsch an: „Geben Sie mir meinen Wechsel heraus!" Während er dies sagte, warf er ein Bündel Banknoten auf den Schreibtisch. Ich zählte das Geld, und da von den 120 Tausend Dollars nichts fehlte, gab ich ihm den Wechsel zurück. Teagert zerriß ihn in Stücke, steckte sie in die Tasche und mochte mit seinem Stocke eine Bewegung, als wenn er die Absicht hätte, mir den Svpf einzuschlagen. Er mußte sich eines Bessern besonnen haben, denn er machte Kehrt und eilte, ohne ein Wort zu sagen, davon. Bom Balkan. I» der letzten Zeit mehren sich, wie «au den .Münch. R. Nachr." schreibt, die au» zuverlässigen Quellen stammenden Berichte, welche für den Monat April oder Mai ernste Unruhen in Makedonien ankündigen. Darnach kann eS al» zweifellos hiugestellt werden, daß in Makedonien abermals und mit starken Mitteln gewühlt und agitirt wird und daß der bekannte Präsi dent de» bulgarisch-macedonischen Centrolcomitee» eifriger wie je an der Arbeit ist, Ruhestörungen in Makedonien Vorzuberriten. Zahlreiche bulgarische Banden in der Stärk« von 15 bis 20 Man» haben sich über die Grenze nach Makedonien geschlichen. Dabei kam ihnen der Umstand zu Gute, daß die Türkei zeit weilig ihren Trupprnkordon an der bulgarischen Grenze aufge löst und Theile desselben zurückgezogen hat; dir» wurde von den Räubern der Miß Stoue al» unerläßliche Vorbedingung für die Befreiung der Dame gefordert. Durch die Lücken, die nun in dem Grenzkordon entstanden find, wurden Waffen, Munition rc. von den Banden nach Makedonien gebracht. Man kann e» überhaupt als ausgemacht annehmen, daß auch da» Lösegeld, daS für die Befreiung der Miß Stone gezahlt wurde, zum größten Theile für die Agltationszwecke deS makedonischen Komites verwendet wird. In Bulgarien sieht man von Setten der Behörden diesen Treibereien mit verschränkten Armen zu und wenn man die Banden vielleicht nicht gerade unterstützt, so thut man auch nichts, um ihre Thätigkeit zu verhindern. Die Pforte soll wohl von der drohenden Gefahr unterrichtet sein, aber man verfährt dort mit der gewöhnlichen trägen Saum seligkeit und läßt die Dinge an sich herankommen. ES ist daher nicht unmöglich, daß e» in den Frühjahrsmonaten zu ernsten Unruhen kommt. Bezüglich Albaniens ist ein neuer Prätendent aufgetaucht, besten Erscheinung allerdings lebhaft an eine Operettenfigur er innert. ES ist ein gewisser „Prinz" Aladro-Kastrioti, der sich für einen Nachkommen deS berühmten albanischen Nationalhelden Skanderbeg (Georg Kastrioti) ausgiebt. Eine Enkelin Skander- begS soll irgendwie nach Spanien verschlagen worden sein und dort «inen Grafen Aladro gehrirathet haben. Dieser Ehe soll „Prinz" Aladro-Kastrinli entstammen. Er stand eine Zeit lang in Diensten der spanischen Diplomatie, trat dann au» und lebte vergnügt in Paris. Nun sch> int er mit den albanischen Komitees in Italien in Verbindung getreten zu sein, welche ihn gerne vorschiebvn und zur „Führerschaft deS gesawmten albanischen Volkes" erheben möchten. Der „Prinz" soll sich nach Cvrsu begeben haben, von dort die Agitation in Albanien letten und Flugschriften für die Erhebung der Albaneser verbreiten. Zn- besten scheint die Sache vorderhand noch sehr ungefährlich zu sein und dec Aujenthalt deS Prinzen in Corfu wird wahr scheinlich nur der griechischen Regierung Verlegenheiten bereiten, da sich die Pforte wahrscheinlich nach Athen wenden wird, um eine Ausweisung deS ManneS auS Corfu (man erinnere sich an de» Fall Mahmud Damal Pascha) zu erreichen. Im Urbrigen hat er wenig Aussicht, in Albanien festen Fuß zu fasten. In Albanien herrscht allerdings Anarchie, Mord und Brand, Blut rache rc. sind auf der Tagesordnung. Aber da» ist seit Jahr zehnten gewissermaßen der landesübliche Zustand und die Alba nesen fühlen sich dabei viel Wohler, als wenn sie eine starke Autorität auf dem Nacken sitzen hätten. Die Pforte hütet sich auch, die Albanesen in ihren Gewohnheiten zu stören. Aber für einen Prätendenten, der aus Westeuropa hereingeschneit kommt und sich nur auf seine Abstammung von Skanderbeg berufen kann, eröffnen diese Verhältnisse wenig Chancen. Tagesgeschichte. Seietsch<» Reich. Ueber die Wirthschaftliche Krise in T eu tsch- land sprach der bekannte Nationalökonom und Bonner Universitätsprvfessor Tietzel vor wenigen Tagen in Frank furt a. M. Er schilderte zunächst die Ursachen des wirth- schaftlichen Aufschwunges vvn 1896 bis 1900 (gute Ernten, Nach ihm kämen noch zwei junge Leute, mit denen ich aber nicht Handelseins werden bannte. Mit ihnen erfolglos verhandelt zu haben, ärgerte mich garnicht, denn ich wußte, daß sie noch an die Angel beißen werden. Taß es aber so spät wurde, war mir unangenehm. Tie Banken wurden inzwischen gesperrt, und so war ich ge- nöthigt, den großen Betrag bei mir zu behalten, was unter den damaligen Zeitläuften eine nicht ungefährliche Sache war. In der Stadt war es um die Sicherheit des Ver mögens schlecht bestellt; Einbrüche und Tiebstähle waren an der Tagesordnung. Eine eifrige Thätigkeit entfaltete Hvower, der in der ganzen Umgebung nicht seinesgleichen hatte. Seine Einbruchswerkzeuge waren vortrefflich, so daß er damit den stärksten Geldschrank erbrechen Sonnte; seine Dollkühnheit erregte allgemeines Aufsehen. Die Polizei setzte alle Hebel in Bewegung, um den Gauner dingfest zu machen, doch es war vergebens. Auch ein großer Preis war auf seinen Kopf ausgesetzt, aber Niemand machte Anspruch auf ihn. Es ist daher wohl begreiflich, daß ich auf Dengert ärgerlich war, der mich in eine solch' unangenehme Lage versetzt hatte. Schließlich mußte ich mich in das Unabänderliche fügen. Tas Geld legte ich in den Geld schrank, den Revolver nahm ich zu mir und faßte den Entschluß, diese Nacht kein Auge zuzudrücken. In der Abenddämmerung habe ich woch andre Vor sichtsmaßregeln getroffen. Meinen Köter brachte ich in der Schreibstube unter/ um auch vvm Herannahen der kleinsten Gefahr unterrichtet zu sein. UeberdieS richtete Handelsverträge, Zunahme der Goldproduktion), um dann nachzuweisen, daß dieselben" Umstände, in ihr GegentheiL verkehrt, also schlechte Ernten u. s. w, eine Depression be-, wirkt hätten. Ter Rückschlag wäre vielleicht weniger schwer gewesen, wenn man ihn nicht wiederholt grundlos pro- phezeiht hätte, so daß die Industrie schließlich auch dann an ihn nicht recht glaubte/ als er wirtlich da war. Immer hin habe er nur einige Monate gedauert und sei heute in der Hauptsache vorbei. Bei seinem Beginne war der Pessimismus grvß, was wesentlich durch die gleichzeitige» Banlbrüche — Leipziger Bank, Trebertrvcknung usw. — mit verursacht war. Aber bei genauer Untersuchung er kenne man, daß diese Zusammenbrüche mit der allge meinen Konjunktur in keinem Zusammenhänge stehen und überall auf individuellen Verfehlungen beruhen. Aus den jetzt vorliegenden Tividendenerllärungen der Aktien gesellschaften könne man ersehen, daß sie im letzten Jahre durchschnittlich rvvhl schlechtere, aber keineswegs schlechte Geschäfte gemacht hätten, und von sämmtlichen deutschen Aktiengesellschaften sei im letzten Jahre nur ein mini maler Prozentsatz sallit geworden. Znr gegenwärtigen Lage äußerte sich der Vortragende wie folgt: „Im Gan zen ist die Lage die, daß das deutsche Erwerbsleben ungefähr wieder auf das Mveau vor der Ueberkonjunk- tur, auf das Niveau von 1896—1898 zurückging, was man also nicht als Krsisis, sondern nur als Tepression be zeichnen dürfe. Nachdem der Gesundungsprvzetz einge treten, bewege sich das Wirthschastsleben wieder in ruhigen Bahnen. Auch die Arbeitslosigkeit ist vielfach überschätzt worden. Nimmt man nach den einschlägigen Ziffern der Arbeiterversicherungen die Zahl der Arbeits losen in Deutschland mit einer halben Million an, so ist das prozentuell wenig mehr, als die englischen Trade- Unions in ihren besten Zeiten au Arbeitslosen aufweisen. Nur im Kohlenbergbau wird erst jetzt die Zeit der Arbeits losigkeit kommen." Dreschflegel und Mistgabkla sind die neuesten Waffen, mit denen die braven Ultramontanrn ihren Widersachern demnächst auszuwarten drohen. In einem geifernden Hrtzartikel gegen da» neue Organ der „Los von Rom"-Bewegung, „Die Wartburg" und besten Verleger I. F. Lehmann, schreibt das „Neue Münchener Tageblatt": „Treibt er (Herr Lehmann. D. Red.j aber die Sache gar zu bunt, so soll ihm und seinen Zutreibern ouS Sachsen md Oesterreich ausgespielt werden, daß ihnen Hören und Sehen vergeht. Es giebt auch heute noch Bayern, welche ausländische FrirdenSbrecher und norddeutsche Strauch ritter zum Tempel hinauShauen, wenn c» nöthig ist, mit Dresch flegeln nnd Mistgabeln." — Maßkrüge und Stuhlbeine allein thun'S also nicht! Fortschritt muß sein! Oesterreich. Ter Abgeordnete Breiter brachte gestern im Möge-, vrdnetenhause eine Interpellation ein, in welcher diel Regierung gefragt wird, ob sie mit Rücksicht auf die Ausweisung slavischer Studenten von den deutschen Uni», versitäten sich nicht veranlaßt sähe, auch die reichsdeut-i schen Studenten an den österreichischen Universitäten aus« zuweisen. Schweiz. Ter Vvgelmord im Kanton Tessin wird immer norh, wie im Nachbarlande Italien eifrig betrieben, Ter Bun desrath hat die tessinische Regierung neuerdings einge- laden, schärfer auf den Schutz der Vögel zu achten, auch dafür besorgt zu sein, daß in den Schulen den Kinderm der Sinn für die Schonung der Vogelwelt eingepflanzt werde. Im vergangenen Jahre wurden im Tessin wie der Fanggeräthe in großen Mengen für Vögel (Schlingen. Fallen und dergl.) vonfiszirt. Tie Aussichten für daS Zustandekommen einer internationalen Vogelschutzkonven-, tivn, die zu einer gründlichen Bekämpfung des Vogel- mvrdes nothwendig ist, haben sich etwas gebessert. Die schweizerische Gesandtschaft in Paris ist zur Unterzeich- ich die elektrische Klingel derart ein, daß sie das Oeffnen der Thür in Thätigkeit versetzte. Ich muß noch erwähnen, daß ich im Hause, düs- mitten in der Stadt lag, allein wohnte, und zu meiner Bedienung nur ein Dienstmädchen bei mir hatte. ES, stand seit fünfzehn Jahren in meinen Diensten; seine Ehr lichkeit war über jeden Zweifel erhaben, und ich schenkte, ihm volles Vertrauen. Mends erfaßte mich ein böses Vorgefühl, das meiner Aengstlichkeit Vorschub leistete. Ties mochte die Ursache sein, daß ich die Vertrauenswürdigkeit der Magd anKve»- felte und ihr Thun und Lassen beobachten wollte. Sie wsr nicht in der Küche. Später bemerkte ich erst, daß sie vor meinem Hause mit einem fremden Menschen einige Worte wechselte. Seine Gesichtszügc Konnte ich wegen der groß« Entfernung nicht näher prüfen, doch sein Aeußeres verrietst es, daß es ein verdächtiges Individuum sein müsse. Et rannte sofort davon/ und das Tienstmädchen blickte ihm nach. Tas böse Vorgefühl und das auffällige Benehme» des Mädchens versetzten mich in grpße Aufregung. Der Gedanke, das Schicksal meines Nachbars, der vor zehn Tagen ein ähnliches Vorgefühl hotte und noch in derselben Nacht ausgeräubt wurde, theilen zu müssen, brachte mich ganz und gar aus der Fassung. Aus Verzweiflung faßte ich den Entschluß, das Geld zu mir zu nehmen und die Nacht im Hotel zuzubringen. Während ich an die Aus führung meines neuen Planes ging, wurde ein heftige» Klingeln hörbar.
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