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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190204051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-05
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1902
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«chnmg der Gesellfchaststlätt«, Umschreit« einer Stammaktie, Aenderm»» der Statut«, ward« gleichfalls, und zwar, wie alle «der« Gegenständ«, einstünmtg g«ehmtgt. — Die Ursache de» Fehldrucke« bei der neuro deutsch« Dreipseautgmark ist» wie die amtliche Untersuchung ergeb« hat und wie wir dereitH knrz berichtet«, nicht aus ein« .Scherz-, sondern aus ein« »»glück Ichen Zusall zurackzufühcen, Sei der eiu« Druckplatte war bct der 48. Marte der untere Valt« del erst« G in dem Worte »Deutsche»- gespalten. Da der Desect bei der Ge-Ingsügigkeit dcflrltrn nicht bemerkt wurde, so brach bei inm writrren Druck der untere Theil de» grspül- reuen Balken» ab, wiihrcnd der obere Theil stehen blieb. That- iSchlich ist dieser Balken in Form eint» ganz seine», kaum sicht baren Haarstriches bei ausmrrksamer Beobachtung zu erkennen. LS existireo somit ^,w:i verschiedene Fehldrucke, und zwar in der kwm 8. bis zum II. Januar durch jene Platte hergrstellten Auflage mit dem gespaltenen Doppelbalkcn und in der vom 13. ihmuar bis 28. Februar fertig gestellt« Auflage mit dem Hal den Balken, durch welchen di« LeSart VI'VILVML RLI6L »erarlaßt worden ist Von dem ersteren Fehldruck ist nur eine > an; geringe Zahl vorhanden, während von dem letzgenannten Fehldruck 280 000 Bogen herpestellt find. Allerdings sind diese richt sämmstich zur Ausgabe gekommen. — Neber die Geschäft? läge aus der Elbe schreibt da» , Schiff" auv Aussig unterm 1. April: In der vergangenen Be- icht»woche, in welche daS Ostersest gefallen ist, waren die «L chienbestellungen am hiesigen Platze naturgemäß etwa« schwächer, -l» dleS vorher de: Fall war. Doch dürste sich der Verkihr tu der künftigen Woche wieder etwas lebhafter gestalten. Der >:m Ende der vergangenen Woche gänzliche Mangel an Laderaum ' r durch Zuzug leeren Raumes während der Feiertage momentan »ehoben, doch dürste bei Halbwegs einirrtendem Bedarf in einigen Tagen wieder Mangel an Laderaum zu constatiren sein, so daß i-mn im Allgemeinen wohl sehr bald «ine Besserung der gegen wärtigen niedrigen Frachten zu ei warten setn dürste. Der Wasserstau!) hat sich tu den letzten Tagen infolge deS regnerischen Werlers wieder gehoben, so daß die volle Tragfähigkeit der Fahr- :«nze auig nutzt werden konnte. — Ein kleiner Mißgeschick passirte heute Mittag dem Fielschermei ier eine- Nachbarvolkes. Derselbe hatte aus seinem Wagen ein feiles Borstenthier, daS jedenfalls noch heute zu i scher Wurst n:d saftigem Braten verarbeitet werden sollte, urd fahr in scharfem Trabe dahin, wobei aber das «-untere Schweinlein unbemerkt sich zu befreien wußte und, ge> wndt wie ein flotter Turner, aus dem Wagen sprang. Erst water bemerkte de, Geschttrjührcr den Verlust und mußte um- k hren, um das srcihkitlteberide Borsten'hier zu suchen, das uuter- Leß vergnüglich grunzend in der Erde wühlte. Oschatz. Ein bedauerliches Geschick hat den hiesigen Achuhmachermeister Tippe! betroffen. Als er am OstrrdienStag erwachte, bemerkte er zu seinem größten Schrecken, daß er über R-chr aus dem linken Auge blind geworden war. Weil sich Zustand nicht änderte, reiste Herr T. nach Leipzig, um < ü bei einem dortigen Spccialarzt für Augenleiden untersuchen , u lassen. Lommatzsch, 4. April. Gutsbesitzer Wetzig in Scheerau fand beim Ausrioden eines Baumes auf seinem Grundstück eine Anzahl guterhaltener sächsischer Silber münzen in der Gröhe unserer Thaler und Fünfmark- stückc. Tie Münzen stammen aus der Zeit des 30 jährigen Krieges. Mittweida, 4. April. Zugführer Hermann Ver lach in Wittgensdvrf wurde die silberne Lebensrettungs medaille verliehen. Derselbe hatte mit noch drei Wehr leuten der dortigen Freiwilligen Feuerwehr dem Haus besitzer Härtig, dessen Haus am 25. Januar durch Expbosion zerstört wurde, das Leben gerettet. Die drei Wehrleute erhielten ansehnliche Geldbelvhnungen. Moritzburg. Wegen Fehlens einer erheblichen Summe in der Stationskasse wurde der Stationsvorstand Sch. vom Dienste suspendict und zur gerichtlichen Verantwortung ge zogen. (Dr. Anz.) Pirna, 4 April. Die Anlieger am zerstörten Gottleuba- User zwischen der Staatsbahn und der Elbe in Pirna haben sich am 28. März in einer unter dem Vorsitze de» Herrn AmtS« hrmptmannS Freiherrn v. Trabern in Gegenwart des Herrn Baurath» Stecher abgrhaltrnen Versammlung einstimmig für dir Ausführung de» vom königlichen Finanzministerium gebilligten, mm der königlichen Wafferbau-Inspektion Pirna ausgestellten Plane« entschieden, welcher die Regulirung de» Lause» unter Beibehaltung der jetzigen Richtung bezweckt. Die Ausführung sack so bald wie möglich beginn«. Chemnitz, 4. April. Am Donnerstag Abend gegen 6 Uhr wurde das zwei Jahre alte Mädchen des Grün- waarenhändlers Dietrich überfahren. Das Lind war in ei» Lastgeschirr hineingelaufen und von den Pferden um gerissen »worden; die Räder des schwerbeladenen Wagens gingen dem bedauernswerthen Linde über Brust und M»pf und zermalmte den letzteren, so daß der Tod so- svrt eintvat. Chemnitz, 3. April. Die hiesig« Aerzte hatten ihr« ärztlich« BezirkSverrin vor Kurzem in ein« Stadt- und in «ü« Landvereiu gethellt. Die gemeinsame Ortrkrankmkasse zu Chemnitz glaubte sich nun berechtigt, neue Aerzte anstelle» zu S««, ohne dl« Genehmig«»» de» betreffend« BezirtSverrin» «inzuhol«, weil sie annahm, daß der bisherig« Vertrag erlosch« sei. Dem .Korrespondrnzblatt de» Brrbapde» der Aerzte Deutsch land»" hat dieser Vorgang Veranlassung gegeben zu einer Mit- theilung unter der Spitzmarke: .Vertragsbruch der Ortstrank«- kaffe zu Chemnitz". Der hiesige ärztliche Brzirttverein erklärt mm öffentlich, daß er der Mstthrslung und insbesondere der ganzen Darstellung über «in« .Vertragsbruch" vollständig fern sich«. Es handle sich zunächst lediglich um Mrinuogsverschied«- HSU« üb« die Fortdauerndes Vertrages, welch« zur Zeit da Entscheidung des Mache» der Stadt bqirhartsich da königlich« MaichmpMoeshjchqst mMfgnn Zwickau, 4. April. Die hiesige königl. Staatsan waltschaft hat die Beerdigung des am Dienstag bet Lich- tenstein-Callnberg tobt aufgefundenen und augenschein lich vom Zuge überfahrenen Maurers und Webergesellen Emil Wagner von dort nach Besichtigung der Leiche und der Oertlichkeit vorläufig untersagt. Die Behörde hält anscheinend die Möglichkeit eines Verbrechens nicht für ausgeschlossen. Crimmitschau, 2. April. In der in der Ziegel- gutstraße im benachbarten Lettelshain belegenen Herrn Baumeister Thomas gehörigen Ziegelei war in den letz ten Wochen zu verschiedenen Malen Feuer herausgekom men, und Sonnte jedesmal auf Brandstiftung geschlossen werden. Jetzt ist es nun gelungen, die Brandstifterin in der Person der Witttve Keßler, der Wirthschafterin des Hausmanns der Ziegelei, in Haft zu nehmen; dieselbe legte sofort ein umfassendes Geständnih ab. Freiberg. In dem Brückner'fchrn Stkinbruch im Zürstenthale bei Freiberg ist e'.n neunjährigrr Schulknabe er- runkcn. Der Knabe hatte beim Spiele eine Slang« in daS aus der Sohle deS Steinbruchs angesommelte, etwa 2 Meter tiefe Wasser werf« wollen. Dabei war er dem Rand de» SteinbruchrS zu nahe gekommen und trotz der angebrachten Barriöre in die Tiefe gestürzt. Als man daS Kind mit vicler Mühe au» dem Wasser gezogen hatte, konnte nur der Tod sest- grstellt werden. . .. ' Grünhain, 4. April. Am Donnerstag hackte der süns- jährige Sohn deS Nachtschutzmanns Hahner in Abwesenheit der Eltern seinem dreijährigen Schwesterchen mit einem Beile zwei Finger der linken Hand ab. Geithain. Bel den Ausschachtungen, welche gegenwärtig zur Einrichtung der Heizungsanlage in der hiesigen Kirche vor genommen werden, stieß man auf eine umfangreiche, ca. 45 obm. umfassende vermauerte Grube, in der sich eine Unmasse mensch licher Gebeine vorfanden. ES sind bereit» über 20 Wagen ladungen auSgehoben, welche in einem großen Grabe wieder vergraben werden sollen. Die Gebeine rühren vermuthltch von ehemaligen Gräbern auSgehobener Verstorbenen her, dir auf dem um die Kirche liegenden Friedhöfe in früheren Jahren beerdigt wurden. Mylau, 4. April. Wegen Thcilnahme an einer poli tischen Versammlung erhielten 4 junge, noch unmündige Männer Strafverfügungen. Plauen, 4 April. Die hiesige Handelskammer hat auf Verordnung der königl. KreiShauptmannschast Zwickau betreff» Mißbräuchen beim gewerbsmäßigen Versetzen und Versteige n von Uhren, Goldwaaren und Juwelen empfohlen, Vertrauens männer mit der Kontrole der Psandleihge'chäste und gerichtlichen wie außergerichtlichen Versteigerung der Waareubestände zu be trauen. Bezüglich der Mißbräuche beim AuSverkausSwesen hat die Kammer der Regierung geantwortet, daß Saisonausverkäufe für kleine Geschäfte zur Abstoßung der Modeartikel nothwendig seien, den Mtßbräuchcn durch straffe Handhabung der vorhan denen Rrchtkbrhelse begegnet werden möchte. Reichenbach, 3. April. Endlich hat sich auch daS Dunkel ausgehellt, welches über einen Vorgang gebreitet lag, der vor zwei Jahren sich in Brunndöbra ereignete, Damals ver schwand um eines unbedeutenden Vergehens willen der in dem vorerwähnten Orte angestellt gewesene Hilfslehrer D, von hier gebürtig, über dessen Verbleib nicht die geringste Spur zu find« war. Kürzlich ist nun bei den Angehörigen ein Bries auS Algier eingrgangen, worin der vermißt Gewesene schreibt, daß er sich bei der Fremdenlegion habe anwerb« lasten. Rötha, 4. April. Ein recht folgenschwerer Unglücksfall ereignete sich heute Morgen im hiesigen Orte beim Bau einer Feldscheune. In Folge deS herrschenden heftigen Sturmes fiel plötzlich die ziemlich vollendete Giebrlwand der Scheune rin und schlug daS Dach der in der Nähr befindlichen Arbeiterbude durch, woselbst drei Arbeiter saßen und ihr Frühstück rinnahmen. Während einer der Arbeiter, der Maurerlehrling Hickel, auf der Stelle getödtet wurde, erlitt der in hiefiger Stadt wohnhafte 28 Jahre alte Maurer Theodor Reinhold Schramm außer einer Kopfverletzung einen compliclrtrn Bruch beider Beine, so daß er «ach dem Stadtkrankenhause zu Leipzig übergeführt werden mußte. Der dritte Mann war nur leichter verletzt. Er konnte in häuslicher Pflege verbleiben. Für Schramm ist daS Unglück um so tragischer, al» er sich eist vor wenig« Tag« ver- helrathet hatte. Oetzsch bei Leipzig, 4. April. Ein bedauerlich« Un- glückSfall ereignete sich heute Vormittag hirrsrlbst. Infolge de» herrschenden orkanähnlich« Sturme» stürzte eine 18 Meter lange Steinmauer ein und verschüttete drei vorübergehende Kinder. Trotz sosoriig« Hilfe wurde rin 12 jährige» Mädchen, Tochter de» Herrn Franz Kretzschmar in Connewitz, todt, di« ander« Held« Kinder mit erheblich« Verletzung« unter den Trümmern hervorgezogeu. Ein Schädel- und Mrbelbrnch hatte den Tod de» erster« herbeigeführt. Die Thetlnahme an dem Unglück ist allgemein. Leipzig, 3. April. Herr Kommrrzirnratb SlrSkind, In haber des Bankgeschäftes H. C. Plaut, hat der Leipziaer öffent lich« HandelSlehranstalt eine Summe von 10 000 Mark über wies«, deren Zins« von nächsten Ostern an abgehenden Schülern zu Gute komm« werden. Hauptsächlich sollen nach den Be stimmung« der Stiftung solche Zögling« der Lrhrling»abthrilung berücksichtigt werd«, die ein »sehr ehrenvolles" Abgangszeugnis erhalten. Die einzeln« Preise soll« nicht unter 100 Mark betrag«. X Leipzig, 8. April. Tie ,Mp». Ztg." erhält gegenüber dem Widerspruch der „D-eutschen Tagesztg." ihre neulichen Mittheilungen aufrecht, »»nach die Ein bringung einer Interpellation über die Stellung der kgl. CtaatSregierung zu dem Lvmpromißantrag Herold- Schwerin-Kardvrff in der konservativen Landtagsfrak tion weder besprochen worden sei, noch überhaupt eine da- hinzielende Absicht bestehe. Die „Letpz. Ztg." versichert wiederholt auf da» Bestimmteste, daß die konservative Fraktion den Zolltarif nicht zum zweiten Male zur Be ¬ sprechung bringen werde und überhaupt nicht daran ge dacht habe, die- zu unternehmen; eS müßte denn sei- >aß der eine oder andere Abgeordnete sich veran/ >> fühlte, die Sache nochmals anzuschnetden. Aber mit ei. > vlchen Vorstoß auf eigene Rechnung und Gefahr wün)K )ie konservative Fraktion als solche nicht das Geringste zu thun haben. A»ü «Ser Wett. Nach Zürich gelangen Unglücksbvtschaften von der Grenze der Kantone Waadt und Wallis. Große Schnee massen sind gefallen und zahlreiche Lawinenstürze haben ich ereignet. Zwischen dem waadtländischen Torfe Le Sepey und den Diableretv, die ihren Namen „Teufels berge" wegen der sehr häufig auf ihnen vvrkommenden Erdstürze führen, hat ein großer Erdrutsch die Straße auf 300 Meter zerstört. Ein Haus wurde zusaminenge- drückt, andere Gebäude sind gefährdet, da eine Erdfläche Lvn 450 Quadratmetern in Vorwärtsbewegung begrif fen ist. Tie Gemeinde Armonts-Dessus ist von der Außen welt völlig abgeschnitten. — Vorgestern wurden in Paris nicht weniger als fünf Bomben in verschiedenen Stadt vierteln gefunden, die zur Untersuchung in das städtisch«; Laboratorium gebracht wurden. -- Aus Grenoble wirb gemeldet: Während 40 Manu deS zweiten Artillerie-Re giments mit dem Transport eines 4000 Kilogramm schweren Geschützes beschäftigt waren, rollte dieses einen Abhang hinunter und tödtete einen Artilleristen. — In einer Wirthschaft in Marseille erschoß ein junger Mann den Wirth, weil dieser ihm die Verabfolgung wei terer Getränke mit Rücksicht auf seinen angetrunkenen Zustand verweigerte. Der Sohn deS Wirthes bemächtigte sich der Waffe des Mörders und erschoß diesen. — In Lüttich warf eine Frau ihre beiden Kinder in einen Teich und stürzte sich dann selbst nach. Tie Frau und ein Kind ertranken, während das zweite von herbeigeeilien Nachbarn gerettet wurde. — Mitten im Kreise froluw^ Zecher machte am Mittwoch in Erfurt ein Photograph im Restaurant „Zum Kaffetrichler" einen Selbstmord versuch. Der Lebensmüde trank plötzlich Gift und sank von: Stuhle. Der Schwerkranke, den man zu retten hofst, wurde im Krankenhause untergebracht. — Ein eigcnthüm- licher Todesfall hat sich inFrantsurt a. M. zugetragen. Ein junger Manu ans Freinsheim, der sich, um zu renommiren, als Säbelschlucker producirte, zog sieb da bei so schwere Verletzungen zu, daß er kurz nach seiner Aufnahme im Bürgerhvspital gestorben ist. — Wegen Unterschlagung von 100 000 Mark hat sich,. wie die „Jtzehöer Nachrichten" aus Tönning berichten, der Amtsvvrsteher Hönck im Kreise Liderstedt der Staatsan waltschaft gestellt. — Glatz: Eine Botenfrau namens Moser ist aus einem Wege unweit Koritau ermordet aus gefunden worden. Der Frau war der Hals durchschnitten und der Kopf vom Mörder in den nahen Bach geworfen worden. Eine größere Summe Geldes, welche die Er mordete bei sich trug, ist geraubt worden. — In Gotha hatte jüngst ein Fortbildungsschule!! einen Strafbefehl ans einen Tag Haft erhalten, weil er eines Tages ohne ge nügenden Grund, ohne entschuldigt zu sein und trotz wie derholt ergangener Schnlstrafen zum Unterricht zu spät erschien. Da der junge Mensch den einen Tag nicht ab sitzen wollte, erhob er Einspruch beim dortigen Schöffen gericht, das aber die Strafe auf eine Woche Haft erhöhte. Ter Maurer JanÜowski stürzte bei der Ausbesser ung eines Hauses in Berlin vom 3. Stockwerk herab und war sofort todt. vermischte». Schillers „Glocke" anstößig. Ans einer Stadt in Württemberg wird der „Franks. Ztg." geschrie ben: „Ter Rektor unserer höheren Töchterschule ordnete bei der Schlußfeier der obersten Klasse (Mädchen von 15 und 16 Jahren) an, daß beim Vortrag des herrlichen^ „Liedes von der Glocke" die Stelle: „Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe" bis „Die schöne Zeit der jungen Liebe" auszulassen ist. Wenn man nun berücksichtigt, daß sämmtliche Mädchen das ganze Gedicht ohne Ver stümmelung auswendig lernen mußten,, so wird inan den erzieherischen Werth dieser Maßregel in seiner ganzen Größe zu würdigen wissen. Unser großer Schiller würde sich aber im Grabe umdrehen, wenn er erfahren könnte, daß so etwas nahezu hundert Jahre nach seinem Tode, zwei Wegstunden von seinem Geburtsort entfernt, in einer Stadt geschehen konnte, wo er selbst einige Zeit ge wohnt hat." Kindern keinen Alkohol. Ter auf dem Ge biete der Naturheilkunde durch seine Schriften wohlbe kannte Lehrer Siegelt schreibt: Eine nahezu 30 jährige Erfahrung als Lehrer hat mir gezeigt, daß Kinder, die alkoholische Getränke genießen, zu den schläfrigsten und untüchtigsten Kindern gehören. Unsere Schwächlinge, die bei der geringsten körperlichen oder geistigen Anstreng ung zusammenklappen und deren Eltern am lautesten um Schutz gegen Ueberbürdung rufen, sind fast durchtueg Opfer des unglücklichen Wahnes, daß der Alkohol die Schwächlinge stärke. Ein deutscher selfmade man in Tsingtau. Daß auch auf dem Boden unserer Kolonien tüchtige Männer sich aus eigener Kraft empvrarbeiten können, be- weist das Beispiel Franz Öfters, des Eisengießers, Ma schinenbauers, Schiffbauers und Kunstschmiedes vvn Tsing tau. Zugleich aber beweist sein Vvrwärtskommen das Interesse, welches Prinz Heinrich für die im Werden b«-^ findliche Kolonie nimmt. Franz Oster, der auf dem besten Wege ist, der erste Industrielle vvn Tsingtau zn werden^ ist, wie die Deutsch-Afrikanische Warte schreibt, im Jahrs' 1869 am schönen Rhein in der Nähe von KdpigDtotnter
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