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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190204116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-11
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.04.1902
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Riesaer H Tageblatt ««d A«r»r-rr Mrtllltt »ü Aytitztt). .7^7^,. Awtsöültt *7^ der Aönigl. AmtShauptmarmschast Großenhain, des König!. Amtsgericht» und de» Stadtrath» zu Riesa. Z 82. Freitag, 11 April 1902, Wend». SS. Jahrg" MM Mch« LaMatt «sch« ftb« La, «and» «tt «uSmchm, der Sonn, und Festtage, vierteljährlicher vqngSpn«» del Abholung tu der »lpediti« t» «tesa 1 «art 60 PK, b«ch »s«e lvfiM PA dB Hnn» L W«I « PK. del AdhaduP am «chatt« d« katserl. Pastanfiall« 1 Marl « Pf,., durch den vrichril^r frei tn» Hau, 2 «art 7 PK «Wh ««akabmnmiM» »erd« aiigmimm». «WchMMchlmWh« str die Rum«« d«, «nlgadtt»», R» «armtttag 9 Uhr oh«, «ewtl-r. Dmck und »«la, dm San,«, S ««»terltch in Mesa. — «eschilsttstelle: Kastanlenftraß« SS— Für dl« «edaetion v«mM»«Mch: -er««»» Schmidt in Mesa. Montag, de» 14. April 19OL, vo« Bonn, v Uhr a», kommen lm AuktkonSlokal hier 1 Büffet, 2 Paneelsopho», 2 Regulator, 1 Nähmaschine, 1 Loch stanze, 2 Sopha», 2 Schreibtische, 1 Schrank mit Aussatz, 1 Waschtisch und 1 Handwagen gegen sosortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, S. April 1902. Der 8er.-Bollz de- Königl. Amt-ger. Da» Einlagenbuch der Sparkaffe zu Riesa, No. 47 259 aus «Anna Proschvitz in Weida- lautend, wird hierdurch sür unglltig erklärt. Riesa, am 9. April 1992. Dee Rath der Etadt Vtiesa. No. 305 8p. Brgrmstr. BoeterS. Sch. Die in Gemäßheit von 8 9 Absatz 1 Zister 3 des Reichsgesetzer über die Naturalleistungen sür die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — ReichS-Gesetzblatt Seite 361 flg. — nach dem Durchschnitt« der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großen hain im Monat März diese» Jahre« festgesetzte und um 5 vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthm innerhalb der AmtShauptmauuschaft Großen- Ä. Hain i» Monate April diese» Jahre» an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschsmrrage beträgt 8 M. 69,. Psg. für 59 Kilo Hafer, 4-41 - . 50 - Heu, 3-36 - . SO - Stroh. Großenhain, am 10. April 1902. Königliche Amtshauptmarmschast. v. 468. vr. Uhlemarm. Barth. OertlicheS «uv TSchfifches. Riesa. 11. Aprll 1902. —* An Sommerhalbjahr, daß ist vom 1. April bis 30. September, ist l» der Stadt Riesa ia offenen Berkaus»- stelle», sür di« lm Winterhalbjahr der Betrieb von »/,7 bis '/,9 Uhr früh freigegrben ist, der Handel nur von 6 bi» 8 Uhr früh zulässig. I« Frage kommt dabei der Kleinhandel mit Heizung»- und BeleuchtungSmaterial, der Handel mit Eß , Colonial- und Materialwaaren und mit Butter, Sahne, Käse, Eiern, Grünwaaren, Obst, Fleisch, Fleischwaarm, Feinkostwaaren, Wein, Fischwaaren aller Art und der Handel mit Fleisch« vnd Wurstwaaren und vo» zum menschlichen Genuß bestimmten Fett« waarrn in Fleischereien und Schankwirthschastrn. Der Handel mit geräucherten rc Fischwaaren — in Betracht kommen hierbei nur solche Handlungen, tn denen lediglich Fischwaaren zum Ber kaus gelange« — ist lm Sommer Halbjahr von 7 bi» 8 Uhr Vormittag», von 11 bi» 1 Uhr Mittag» und von 6 bi» 8 Uhr Nachmittag» zuläsfig. In allen anderen Handelsbetrieben treten in der Geschäftszeit Amderungm im Sommerhalbjahr nicht ein. Der Handel mit Mineralwässern in Trinkhallen ist im Sommer halbjahr in der Zeit nach berndetem Vormittagsgottesdienste und au»schließlich der Zeit de» NachmittagSgotteSdienste» zuläsfig. Der Handel mit Obst in den Obsthütlen ist an allen in dir Zeit der Obsternte sollenden Sonn« und Festtage», jedoch nur für diejenige Obstsorte, die gerade geerntet wird, und unter Aus schluß der Zett de» BormtttagSgotteSdtenste», gestattet. — Donnerstag, den 17. April, feiert die hiesige Cantorei- Gesellschast — jedenfalls die älteste Vereinigung unsrer Stadt — ihr 250 jährige» Bestehen durch ein Festkonzert, ein Fest mahl und anschließenden Ball. Die Festwoche selbst wollen dir ' Mitglieder durch allgemeinen Kirchgang beginnen. Nähere» findet der Leser in einem besonderen Aufsatz: „Geschichtliche» über die Eantorel - Gesellschaft der Stadt Riesa- in einer der nächsten Nr. d. Bl. —Ll Der am 14. Mai 1880 in Zwickau geborene Fahrer Richard Paul Drechsel von der 2. Batterie de» 6. Feld- Artillerie-Regiment» Nr. 68 hatte sich gestern wegen groben Unfug», Beleidigung, AchtungSverlrtzuug und beharrlicher Gehor samsverweigerung vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Bon seinem Batterie-Chef wird er al» Soldat von guter Führung im Dienst« bezeichnet, der aber tn trunkenem Zustande zu Aus schreitungen neige. Wegen Körperverletzung ist er vor seiner Dimstzett zwei Mal vorbestraft. Der Anklage lag folgender Vorgang zu Grunde. Drechsel hatte am 1. Januar in Chem nitz de» Zug versäumt, der ihn vom Urlaub zur Garnison zurück bringe» sollte. Er legte sich, um die Abfahrt de» ersten Morgen zuge» de» 2. Januar auf dem Bahnhose abzuwarten, auf eine der im Lichthof« de» letzteren stehenden Bänke schlafen. Im Duft! mag er sich später den Waffenrock und die Hofe in an stößiger Weise aufgeknöpft habe«, denn so wurde er schlafend aufgefunden und erregte dadurch öffentliche» Arrgrrniß. Gegen drei Uhr früh weckte ihn ohne Erfolg ein Kellner, später der wachthabende Schutzmann, dem der Angeklagte einen Stoß vor die Brust versetzte. E» kamen u. A. noch ei» Unteroffizier und «in Sergeant dazu, denen er de» Gehorsam verwetgerte und sie in achtung»v«rletz«nder Weise b«l«idigte. Schließlich ließ er auch Drehung«« fallen und wollte dm ESbkl ziehe». Der Schutz mann sah sich genöchigt, au» der Kaserne de» 5. Infanterie- Rrgimmt» Nr. 104 eine Patrouille komm« zu lassen. Bi» zu der«» Eintreffen dauerte der Vorgang, der eine groß« Menschen- e ansammluug zur Folge hatte. Dann erst ging D. willig mit zur Wach« und ließ seine Personalien ftststrllm. Ja der gestrige» Verhandlung gab der Augrklagt« an, daß er von diesen Vorgängen nicht» wisse; er sei erst zur Besinnung gekommen, ,vt» « sich kn der Polizeiwache besundm hab« uud seine Per sonalien sestgestellt werden sollten. Betrunken sei er nicht ge wesen. Da» letztere wurde auch durch die BewriSausnahme sest- gestellt, wie durch dies« auch die Anklage in alle» Punkten ge deckt wurde. Mit lOMonatrnGesängniß wurde Drech« sei in Strafe genommen; wegen Fluchtverdacht» wurde er sofort in» UntersuchungSgesängi'.iß abgeführt. Die schwere Strafe warf da» Gericht deshalb aus, weil sich D. in unglaublicher Weise au seinen Vorgesetzten vergangen hatte. — Drechsel will gegen da» Urthril Berufung beim OberkriegSzericht in Leipzig einlegen — „Da» Lynchgericht im Urwald' wird al» Hmptaummer eine» Programm» zum Bortrage kommen, «eiche» der deutsch-amerikanische Recitator, Herr Hermann Riotte au» New-Jork, am Sonntag Abend im Hotel Münch frei auS dem Grdächtniß spricht. Außerdem wird derselbe noch eine reichhaltige Auswahl humoristischer Dichtungen in acht verschie denen Mundarten und Dialekten und, aus besondere» Verlange», eine großartige Nordsreschilderung von Reinhold Fuchs« Dresden, „HeimathloS-, (eine Hallig-Erzählung) reellsten. Nähere» wird durch Inserat bekannt gegeben werden. — Der vorschreitende Lenz bringt auch wieder mehr A.beit für die Arbeitslosen, die im Winter leider ost lauge Feiertage haben. Wenn auch diesen Winter immerhin die Kälte nicht «ine so lange Pause verursacht hat wie in dem vorigen, so wird doch sicher die wärmere Jahreszeit von Tausenden begrüßt. Aus Straße, Feld uud Strom und auch im Bauhavdwerk sängt e» wieder an, sich lustig zu regen, und lustiger werden dabei auch dir Gesichter. Die Helle Sonne scheint wieder freundlicher, läßt aber auch manchen Schaden, den der Winter verursacht, von Neuem erscheinen. Mancher HauSwirth und Grundstücks besitzer muß fich zu Reparaturen entschließen. Hobel, Säge, Axt kommen in neu« Thätigkeit, und tn Städten wie auch in ländlichen Ortschaften ist man beflissen, neue Häuser echt früh- lingSmäßig au» der Crde wachsen zu losten. Aber auch der ganze Brrkehr bekommt neues Leben. Die Beschäftigungs branchen unterstützen fich. Eine hebt die andere mtt. Räder artig greifen fie ineinander. Ein große» Verdienst de» Früh ling» ist, er bringt neuen Verdienst. — Nunmehr begann im Königreich Sachsen wieder die Schonzeit für di« sogenannten Sommerlatchfische; dieselbe dauert bi» zum 10. Juni. Während dieser Mit dürfen diese Fische in fließenden Wässern nicht gefangen und überhaupt weder sril- grioten, noch verkauft, noch zum Zwecke de» BerkauseS vrrftndet werden. Diese Fische find: Stör, Zander. Rapfen, Blei, Mal- fisch, Finte, Aland, Barbe, Döbel, Schleie, Arsche, Karausche, Rothsedrr, Barsch, Schmer!, Rothauge, Weißfisch und Zehrte. Bon den übrigen Süßwoster - Speisefischen dürfen während der oben bezeichneten Schonzeit nur Lach», LachSforrlle, Bachforelle, Karpfen, H cht, Aal und Aalraup« auf den Markt gebracht werdeu. — Ueber fortdauernde Besserung im Textilge- werbe wird von sachkundiger Seite geschrieben: Die An zeichen mehren sich, daß es sich im Textilgewerbe um mehr als eine schnell vorübergehende Besserung handelt. Ganz besonders gilt dies von der Spinnerei. In den sächsischen und mitteldeutschen Textilzentren sind namentlich die Kammgarnspinnereien auf längere Zeit hinaus mit Auf trägen versehen. Nicht ganz gleich günstig liegen die Ver hältnisse in der Weberei. In Süddeutschland wird noch vielfach verkürzt gearbeitet. Ausnahmslos gut geht es aber in den sächsischen und mitteldeutschen Bezirken. In Glauchau, Meerane, Crimmitschau sind die mechanischen Webereien bis iiber den Mai hinaus mit Arbeit versehen. In Reichenbach, Mylau und Netzschkau liegen noch für einige Wochen genügend Aufträge vor. In der Chem nitzer TriVotagen- und Handschuhbranche ist eine volle Be schäftigung der Arbeiter für die nächste Zeit gesichert. In Gera-Greiz vollends ist der Andrang der Aufträge sq stark, daß die Arbeiter nicht nur für den Sommer, son dern auch für Herbst und Winter zu thun haben werden., Ungünstige Nachwirkungen vvn der Aussperrung haben sich nicht eingestellt. Tie Ursache des befriedigenden Ge schäftsganges ist in der Hauptsache in großen Aufträgen aus dem Auslande zu suchen. Namentlich treten die Ber einigten Staaten stärker als in früheren Jahren wieder als Käufer auf. Ebenso ist der Export nach England, Süd amerika und nach dem Orient im Steigen begriffen. Weniger erfreulich liegt bis jetzt noch immer das Inlands geschäft. Tie Besserung der Lage des Arbeitsmarktes hat freilich noch nicht hingereicht, um alle überschüssigen Arbeitskräfte in den Produktionsprozeß aufzunehmen. In Süddeutschland, aber auch in Sachsen sind noch vielfache Textilarbeiter beschäftigungslos, obwohl viele Arbeits lose schon früher in andere Berufe übergegangen sind. Ganz vereinzelt wird auch über Mangel an Arbeitskräf ten geklagt. Meist handelt es sich aber dabei um Ar beiter für Spezialbranchen. Oschatz. Sech» hiesig« Fleischermeister, welche dem ge hackten Fleisch Mrat Präservrsolz zugesetzt hatten, um diesem rin frische» Aussehen zu erhalten, wurdm vom Landgericht Leipzig zu je 30 Mark Geldstrafe oder drei Tagen Gesängniß verur- theilt. Das Schöffengericht Oschatz hatte vorher die Meister sreigesprochrn. Lommatzsch. Wegen unerlaubter Veranstaltung einer öffentlichen Ausspielung Hot der Gastwirth Gustav Hermann Klunker hirrselbst laut Urtheil de» Dresdner Landgericht» 15 Mk. Strafe zu bezahlen. Bei.« Bockbier-AuSschank über reichte er jedem Gaste rin GratiSloo» und looste daraus drei Kanirchen au». Der Einwand de» Sngeschuldigten, daß er doch Loose und Gewinne seinen Gästen geschenkt habe, wird vom Gericht mit der Begründung zurückgrwiesen, daß die Loose gleichzeitig mtt dem Biere von den Gästen bezahlt worden seien. Meißen, 9. April. Gestern erfolgte die amtliche Ein weisung de» neuen Rralschuldirektor», Professor Schirlitz, bisher in Fraukenbrrg, und zugleich die feierliche Verabschiedung de» nach 23 jähriger Amttrung wegm Krankheit in den Ruhestand getretenen bisherigen Direktors, Professor Dr. Loose. Die Frier wurte in der Aula der höheren und mittleren Bürgerschule ob- gehalten, da »S ia der Realschule au einem geeigneten Festraum fehlt. Mittweida, 10. April. Am Dien»tag fand im Saale de» „Deutschen Hause»' eine geheim« Sitzung beider städtischer Colleglen statt. Einziger BerathungSgrgenstand war die Be schlußfassung über eine Ehrung dr» Herrn Justizrath Schneider. Aus Antrag dr» Herrn Bürgermeister Freyrr wurde elnstimwig beschlossen, den um unser städtische» Gemeinwesen durch seine langjährige und selbstlose Verwaltung verschiedener Aemter hoch« verdienten Herrn Justizrath Martin Schneider da» Ehrenbürger recht der Stadt Mittweida zu verleihe«. Dresden. Ja den letzten Tagen wurde über von «Kem Knaben von 9 Jahren in böswilliger Abficht verübt« Verbreche» an kleinen Kindern, die er be'm Spiel in di« Elbe stieß, daß fie ertranken, berichtet. Nach tu maßgebenden Kreise» ringe- zogenen Erkundigungen ist man in der Lage, zu berichten, daß man fich dm Beschuldigungen gegen dm Knaben resp. dm Selbstbezlchtigungeu desselben oder vielmehr derselben, da zwei Brüder in Betracht komm«, sehr skeptisch gegenüber verhält. E» wird vielmehr angenommen, daß die Erzählungen der sür geistig beschränkt geltende« Knabe» in der Hauptsache ihrer Phantasie entsprungen find. Thatsache ist, daß die Junge» sich gegenseitig dmnncirea und jeder mit einem gewiflm Stolz die angeblichen Mordthaim aus sich nimmt. Jedenfalls ist die
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