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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190204165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-16
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1902
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pro qm. — Hierauf «ach Voilchm- de» Protokoll« Schluß der Sitzung. —* Seit«,» de« Verein» für Gewerbe und Landwirth- fchast Nünchritz und Umgegend, dem fich der Schiffrrvrrein, sowie der SchiffSrignerveretn zu Nünchritz angrschloffen hatten, war au di« kövtgl. Generaldirektion der fiichf. StaatSetsmbahnen die Vitt« gerichtet worden, den u« 10.« ab Dresden > Haupt- tahuhof »ach Berlin verkehrende« beschleunigten Rachtzug um 11 Uhr in Langenberg halten zu lasten. In entgegen kommendster Weise ist diesem Wunsche im neuen Fahrplane ab 1. Mat Rechnung getragen worden. —)!( Der unterhalb Mühlberg» in Grund gegangene mit Kohlen und einem Posten kieferner Bohlen befrachtete Deck» kahn scheint an mehreren Stellen gebrochen zu sein. Durch di« starke Strömung an der Unsallstrlle ist die Hälste de» Deck» sowie ein großer Theil der Ladung von den Fluthen fortge- schwemmt worden. Bet den Bergungsarbeiten stürzte ein Ar beiter in den Strom, wurde aber rechtzeitig dem nassen Element wieder entrissen. — Zur Feier de» Geburtstag» Sr. Majestät de» König» wird außer dem bereit» angekündigten, von den vereinigten Militärverelnen von Riesa und Poppitz-Mergrndors veranstalteten Sommer» auch wieder einFestmahl abgehaltrn werden. Dasselbe findet am 23. d. M. von Nachmittag» 6 Uhr ab im „Hotel Münch- hier statt. — Der amtliche Theil d. Bl. bringt heut« eine Bekannt» machung betr. die Bekämpfung der Blutlau» und eine dergl. brtr. die Vertilgung der Obstbaumschädlinge. E» sei hiermit auf die beiden Erlöste besonder» hingewiesen und die in den» selben gegebenen Vorschriften zur Nachachtung empsohlen. — Da» sächsische Ministerium de» Innern eröffnet den Kr«i»hauptmannschasten in einer Verordnung, daß e» im Hinblick aus die Bekanntmachung de» Reichskanzler» vom 23. Januar 19V2 damit einverstanden sei, wenn bri der im Mai eine» jeden Jahre» erfolgenden Arbeiterzählang auch die Gast» und Schankwirthschasten -berücksichtigt würden. Nächst dem trete da» Ministerium der Ansicht bei, daß betreff» dieser Zäh lung sowohl von den Bäckereien, al» auch von den Gast» und Schankwirthschasten nur diejenigen Betriebe in Betracht zu ziehen seien, welche hau»fremde, also nicht zur Familie de» Unter nehmer» gehörige Gehilfen und Lehrlinge bez. Kellner und Kell nerinnen re. beschäftigen. Da» Ministerium veranlaßt in der Verordnung die KrrlShauptmannschaste», die ihnen Nachgeord neten Behörden wir auch die Gewerbe-Inspektionen ihre» Re gierung» bezirk» dem Vorstehenden entsprechend mit Anweisung zu versehen. — E» dürste vielfach die Mitteilung iaterrsfirrn und vielen Riesaern auch noch in guter Erinnerung sein, daß der, wie gemeldet, jetzt verstorbene Graf Luckner auch in Riesa einige Zeit in Garnison stand. Er bewohnte damals die 1. Etage de» Zänckerschcn Grundstücks an der Kastanienstraße und führte manch gelungen! n Streich au». Die steile Böschung der damaligen großen Hohle, welche den jetzigen Kaisrr-Wilhelmplotz rinnahm, ist er mehrfach herunter und auf der anderen Seite wieder herauf gerittm. — Ein« völlige Monds lnsterniß wird am 22. April fiattfinden. Der Verlauf der Erscheinung, die in der westlichen Hälste de» Großen Ocran», in Australien, Asien, Asrika, Europa, der östlichen Hälfte de» Atlantischen Ocean» und an der Ost spitze Südamerika» sichtbar ist, kann in Deutschland nur zum Theil beobachtet werden, da dir Verfinsterung de» Monde» schon vor dessen Aufgang eintritt. Strehla. Der Former Emil Louis Franz Wittich au» Döbeln arbeitete im hiesigen Eisenwerk«. Er machte fich daselbst am 30. Oktober v. I. des Hausfriedensbruch» und der Be leidigung schuldig. Da» königliche Schöffengericht Riesa ver- urtheilte ihn deshalb zu 5 Wochen Gesängniß. Die von dem Angeklagten hiergegen eingelegte Berufung wurde gestern vom Landgericht Dresden als unbegründet kostenpflichtig verworfen, demnach die Strafe bestätigt. Oschatz, 15. April. In der Wermsdorfer Straße am Miltitzplatz« kam gestern da» 3 jährige Knäbchen de» Maurers Drbald dadurch zu lebensgefährlichen Verletzungen, daß e» einem mit Langhölzern schwer beladenen Lastgeschirr zu nahe kam und von dem linken Hinterrad« überfahren wurde. Da» Kiud ist entsetzlich verstümmelt; außer einer Quetschung am Leibe trug e» drei schwere Brüche de» rechten Oberschenkels, mehrere Brechungen de» linken Arme» und Quetschungen der linken wie rechten Hand davon. Man brachte den Knaben in die Leip ziger chirurgische Klinik. BewerkenSwerth erscheint der Umstand, daß fast an derselben Wegkelle vor reichlich Jahresfrist der jetzt fünf Jahre alte Bruder de» gestern verunglückten Knaben unter die Räder einer Hochzeitskutsche gerirth, ohne nachhaltigen Schaden an seiner Gesundheit zu erleiden. Döbel». Eine gründliche Pleite ist die de, Maler» meister» Moser hier. Der verfügbare Masi-«bestand reicht zur Hälste zur Deckung der bevorrechtigten Forderungen, während die übrigen Forderungen in Höhe von 47 000 Mk. leer auS- gehen. 'Dresden. Im AuSsteSungSpalastr sind zur Zeit die kn Folge PreSauSschreibrn» elngegangenrn Entwürfe für ein Plakat zur nächstjährigen StädleauSstrllung, der allgemeinen Besichtigung zugänglich gemacht. 81 zum Theil künstlerisch «mkgrsührte Arbeiten sind eingegangen. Den ersten Preis er hielt der Entwurf von Rigg-Berlin, welcher fich vor Allen an deren durch Einfachheit auszrichnrt. Derselbe, «ine lange, ganz schwarzgekleidete nonnenartige Gestalt, welche in den Händen da» Modell einer Burg trägt, bildet ein Gegenstück zu dem sogenannten grüne» Jungen der vorjährigen Kunstausstellung. Der Au»stellung»palast soll durch Anbauten erweitert werden und ist man bereit» beschäftigt, die interimistischen Holzpavillon» abzubrechen. Mit «irrem Auswande von 400000 Mk. gedenkt man großartig« Concrrt- und RestaurationSräumr zu schaff«, die auch für AuSstrlluug»zwrSe benützt werd« könne». E» giibt allerdings genug Stimm«, di« bri dem Darnlederliegm de» Gas wkthrgewrrbe» und den viel« Conenfm auf diesem Gebiete, eine Rochwmdigkeit für dir Erweiterung de» ArrSstellungSreflau- rant», welche» dann für ea. 20 000 Mk. verpachtet werd« fall, nicht sind« können. Zittau, 14. April. Da» erwähnt« Projekt der Errich» tuug rin« schmalspurig« Zweigbahn »ach der Oberlaufitzer Gewerbe» und Industrieausstellung in der veiuau seit«» der sächsisch« Eisenbahn droht zu einem Konflikt zwischen Stadt verordnet« und Stadtrath zu werd«. Letzterer hatte sein« Zustimmung zck dem Projekte einfach dem Stadtverordneten kollegium „zur Krnntnißnahmr überwiesen-; diese» dagegen er hob in seiner Mehrheit Einspruch dagegen und verlangte eine Vorlage zur Beschlußfassung aus Grund de» 8 68, 5 flg. der revidirte» Glädteordnuug. — Zur Deckung de» Fehlbetrag» für 1902 werden 5,3 Anlag« auf die politische Gemeinde, da» Ar mm- und Kircheuwesen und 5,2 Anlag« auf die Schulge meinde erhoben werden. — Gestern wurde in Reichenau der bisherige dortige Untrrpfarrer Herr Pastor vlüher durch Herrn Kirchenrath Meyer au» Bautzen in stiu Amt al» Obrrpfarrer der Parochie Reichenau feierlich eingewiesm. Kes sei» darf, 15. April. Hier wurde am Sonntag vor Ausbruch de» kurzen Gewitter» eine eigenartige Naturer- cheinung beobochtet. Spaziergänger, die von OberhermSdorf kamen, hörten gegen 5 Uhr dicht hinter Keffel»dorf ein näher kommende» stark summende» Geräusch und bemerkt« dann plötz lich bei sonstiger Windstille einen heftig« Wirbelwind, der sich unter lautem Geräusch trichterartig über die Felder nach BraunS- »ors zu drehte und auSgestreuten Dünger und Erdstücke hoch in die Lust schleuderte. Der Wirbelwind passirte auch den Weg und hätte beinahe die Spaziergänger mit eingewickelt, wenn sie nicht rasch bei Seite gesprungen wären. Die Erscheinung ist auch von dem Sauberge in Potschappel au» längere Zeit gesehm worden. Mo» hielt sie dort für ein« Wasserhose. HinterhermSdors, 15. April. Am Sonntag Nach mittag nach 3 Uhr wurde unser Gebirgsdorf von einem Unwetter heimgrsucht, wie r» hier seit Jahr« nicht ausgetroffen ist. Diese» Gewitter war mit einem wolkenbrochartigen Regen ver bunden, so daß hier in ganz kurzer Zeit die Dorfstraßen unter Wasser standen. E» drang in sämmtliche im Grunde liegende Wohnhäuser, Stallung« und Schupp«, so daß eiligst da» Mobiliar und Vieh au» den bedrohten Räumen entfernt wer den mußte. Da» Unwetter richtete auch aus den Feldern und la den Gärten viel Schaden an. Auch in dm benachbart« böhmischen Gebiete» ist «» stark ausgetreten. Johanngeorgenstadt, 15. April. Am vorigen Sonnabend brach hier in dem Hause de» Restaurateurs Müller an der Bahnhofstraße Feuer au», da» bald gelöscht werden konnte. Da» Dienstmädchen Rothenberger, eine diek jährige Kon- firmandtn, hatte da» Hau» angezündrt, weil «S nicht länger in dem Dienste bleiben wollte. Meerane, 14. April. Wie hier verlautet, sollen di« Verhandlungen, die die StadtgrmUudr mit der BetriebS Aktlen- gksellschast in Dresden wegen Ankaus» de» ElekirtcitätSwerkeS seit einiger Zeit gepflogen hat, zvm Abschlüsse gelangt sein. Darnach soll da» Werk zum Preise von 250 000 Mk. angekaust werden. DaS wäre «in sehr günstiger Kauf, denn die grsammte elektrische Anlage soll inSgesammt 750000 Mk. gekostet haben. Werdau, 13. April. Der hiesig« Gewerbeverein beging heute daS Fest seine» 25 jährigen Bestehen- und rS hatten sich dazu Vertreter der königlich«, städtischen und Kirchen. Behörden, der LandtagSabgeordnetr Telchmann, der Vorsitzende de» Ver bände» der sächsischen Gewerbevereine, Direktor ThomaS-Zittau, sowie Vertreter der Handels- und Gewrrbekammer in Plauen eingefundrn. DaS Fest brachte dem Verein eine große Anzahl Ehrungen und Geschenke, während der Verein selbst seine noch lebendm Gründer und langjährig« VorstandSbeamten mit Ehren gaben bedachte. Außerdem errichtete der Verein zwei Stiftungen, au» der einen soll« durch einen Betrag von 500 Mk. Söhne von Mitgliedern de» Verein» unterstützt werden, die höhere Fach schulen besuchen, während an» der zweiten rin Betrag von 300 Mark zur Gründung eine» Gewerbemuseum» in hiesiger Stadt bestimmt ist. Perttz, 14. April. Der gestrige Sonntag war für Her« WirthschaftSbesitzer Friedrich Ernst Manig hirrselbst ein hoher Ehrentag. Es wurden dem Genannt«, der h'er 30 Jahre lang mit großer Treu« a!» Steuereinnehmer und Kirchen-, Schul- und Gemeinde - Kasienverwoltrr, sowie 23 Jahre al« Gemrlndeältester gewirkt hat, im Beiseln einiger GemeinderathS- und SchulvorstandSmitglkder und unter herzlicher Ansprache de» Herrn Pfarrer Leuthold vom Grmeindevorstand Herrn Zschorn ein Anerkennungsschreiben der könial. AmtShauptmann schast und ein AnerkrnnungSdiplom von der Gemeinde überreicht. Falke «stein, 14. April. In der vergangenen Nacht in der 12. Stunde brach, während sich die Paare im Tanz saale de» Flckerschen Gasthofe» in Grünbach noch lustig im Tanz« drehten, onf dem Boden auf noch unausgeklärte Weise Feuer au», durch da» der umfangreiche Gasthos vollständig zer stört wurde. Di« Musiker konatm sich nur mit knapper Noth in Sicherheit bringen, da man da» Feuer erst gewahrte, al» fich bereit» die Decke zu senken begann. Auerbach, 15. April. Es war bisher geplant und beschlossen, die erforderliche Anleihe von 105 000 Mk. bet der Zittauer' Sparkaffe aufzunehmen. Da nun eine neuerliche zweite Offerte br» landwirthschastlichen Kreditvrrein» im Königreiche Sachs« günstiger ist, al» die der Zittauer Sparkasse, beschloß der Stadtrath, diese Anleihe bei dem landwirthschastlichen Krr- ditveretn ouszunehmm. Leipzig. Da» „Tageblatt- schreibt: Dem Vernehm« nach ist der Verordnung der KreiShauptmannschaft. in der sie de» Aerztlichen Bezirk-Verein Leipzig-Land ernsteste Mißbilligung au-sprach weg« eine» Bn suche», dl« Aerzte von der Annahme der Lripzig-Eutritzschrr Schularztstelle zunächst im Allgemeinen abzuhaltrn, soeben eine weitere gefolgt, die wiederum «ine Maß regel de» Verein» rügt und aushebt. Der Bezirk-Verein hatte, um die Wlrdrrbrsrtzuug der Gchularztstrlle zu verhindern, sprciell Henn Dr. Bmrck« die Genehmigung seine» schulärztlichen Ver trag» verweigert, obwohl dieser mit den übrig« schulärztlich« Verträgen vollständig übereinstimmte. H'ergrg« war eine zweit« Beschwerde geführt worden. Daraufhin hat die Kgl. Kreis« hauptmmmschaft in lhmr Sgmschast al» »uffichtübehörb« hie Verweigerung der vertrag»g«eh«uigung al» gesetzwidrig aufge hoben und dm Vertrag de» Henn Dr. Bmrck« auSdrückllch irr Kraft erklärt, da er di« ärztlich« StandeSvürdr in nicht» ver» etzr. Herr Dr. vmecke wird daher seine schulärztlich«, Funk« Nonen «unmehr unbehelligt au»übm können. Leipzig.' Zwei Einbrecher — ein Schlossermeister au» dem Vorort Stötteritz und dessen Bruder, rin Schuhmacher — gedachten am Sonntag der „Sächsischen Depositen-Kasse und Wechselstube der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt-, welch« Kathartnenstraße 10 ihr Bureau hat, «inen Besuch abzu- tatten. Die „Herren* erbrachen zunächst zu diesem Zweck« die Bureau» de» Rechttanwalt» Benziug, wo st« „aus Abschlag- Baargeld, alte Münzen usw. im Gesammtwerthe von etwa 300 Mark an fich uahmm. Bon dort au» wollt« sie durch dm Schornstein nach uutm in die Baukräume gelaugm, machten aber dabei so viel Lärm, daß dir Hau»mann»frau Müller aufmerksam wurde und Polizei hotte. Der Schlöffe, wurde sosort verhaftet, rin Bruder im Lause de» nächsten Tage». La» Wasser la der SruShruug de» »euscheu. )sk( Wenige Menschen haben ein« richtige Vorstellung davon, wieviel Wasser sie sogar in den sogenannten srstrn Nahrungs mitteln zu fich nehmen. E» ist gewiß, daß kein natürliche» Nahrungsmittel gänzlich wafferfrri ist, und der Wassergehalt chwangt darin von 5 bi» zu 97 v. H. de» gesammtm Gewicht». Dir Milch z. B., die doch al» da» hpllkommmste Nahrungsmittel ;u schätzen ist, besteht, wohl verstanden: in unvrrsälschtem Zustande, wie sie gerade von der Kuh kommt, zu fast »/», au» Wasser genauer 87—88 v. H.). Diese Thatsache bewirkt gerade dl« öekömmlichkelt der Milch, wril sie dir Fette, Zucker- und Eiweiß« toffe in gelöstem Zustande bietet. Aber e» gttbt, so widerspruchs voll e» erscheint, sogar einige feste Nahrungsmittel, die noch mehr Wasser enthalten al» die Milch. Die» trifft im besonder» zu für Gemüse und Obst. Die Rübe besteht in frischem Zustande zu über 90 v. H. au» Wasser, der Kohl etwa zu ebmsoviel, und die Gurke und da» Mark de» Külbi» sogar zu 97 v. H. Unter dem Obst enthält sie Erdbeere nahezu 90 v. H. Wasser, der Apfel 82 und die Trauben 80 v. H. Auch die verschieden« Fleischsortm, die al» Nahrungsmittel in Frage kommen, bergen viel Wasser. So besteht Rind- und Hammelfleisch z« '/« au» Wasser. Die Haus frau mag kaum daran denken, daß '/« von dem, wo» sie dem Fleischer bezahlt, Wasser ist, so daß der Rest al» da» eigentlich Nt hrhafte am Fleisch noch höher im Preise steht, al» man schon vriß. Lammfleisch enthält etwa» weniger Wasser, nämlich 64 v. H., Schweinefleisch noch weniger (61) und Speck nur 22,3 v. H. In der Regel enthält Fleisch umso weniger Wasser, je setter r» ist. Im Fleisch deS Geflügel» zeigen fich auch bedeutende Unter schiede. DaS Fleisch von Hühnern und Enten enthält 70 v. H. Wasser, da» der Taub« 74, da» der Gänse nur 38 v. H , ein weitere» Beispiel für die Thatsache, daß der Wassergehalt durch den Gehalt an Fett verhindert wird. Die Fische, die man für besonder» wasserreich halt« könnte, hoben davon zuweilen nur 40, aber auch bi» zu 80 v. H. Eine» der kräftigsten Nahrungsmittel, da» Ei, besteht zu 65'/, v. H. au» Wasser, da» aber im Eiweiß in weit größrrr Menge enthalten ist al» im Eigelb. Diese» ist ja auch der nahrhaftere Theil. ES gilt als Regel, daß Stoffe,die wmig Wasser enthalt«, sür die menschliche Nahrung fich nicht eign«, ehr sie in Wasser gekocht find, sodaß da» Kochen in der Hauptsache die Bedeutung hat, solche Nahrungsmittel durch Hinzufügung von Wasser in änen verdaulich« Zustand zu bringen. Weizenmehl z. B. ent hält nur 12 v. H. Wasser, da» daraus bereitete Brot aber 50 v. H. ES geht darau» hervor, daß jede» Nahrungsmittel einen gewissen Grad von Feuchtigkeit haben muß, um sür die Ernährung geeignet zu sein, und somit spielt da» Wasser in der NahruugS- Ausnahme eine wichtige Rolle. Unter Ausschluß von Wasser ist auch da« Leben und die Wirkung der Bakterien wie überhaupt jede chemische Veränderung ausgeschlossen, und wir können annehmen, daß bei vollständigem Wassermangel jede» Leben zum Stillstand komm« würde. Neueste Nachrichten und Telegramms vom 16. April 1902. )( Berlin. Die Feuerwehr hat noch ununterbrochm mit der B'seitigung de» Wasser» au» dem von dem vorgestrigen Unwetter überschwemmten Räumen zu thun. Die städtische Stroßenreinigung beschäftigt 1600 Arbeiter zur Beseitigung der WasserSnoth. — Eine Vorlage wegen Gewährung von Diät« an die Mitglieder der Zolltariskommlsfion soll dem Reichstage in den nächsten Tagen zugehen. «Berlin. Dl« Zolltarifkommisfion nahm gemäß der Regierungsvorlage Pos. 106 (Frdervirb) an. Danach zahl« Gänse 70 Pf. pro Stück oder 24 M. pro Doppelcentaer, Hühner und sonstige» Federvieh 6 M. pro Dopprlcentnrr. Die Anträge Müller-Saga» und Gradnauer aus Erhaltung der bis herigen Zollsrrlheit sowie der Antrag v. Wangenhrim und Ge noffen aus 16 M. pro Doppelcentaer sür jegliche» Frdervirh wurden abgelehnt. )( Wien. Die Schriftstellerin Frau Antrnie Baumberg- Krrlml, Verfasserin zahlreicher Bühnenstücke, erschoß fich gestern Nachmittag. Der Selbstmord soll durch einen Mißerfolg mit dem von ihr verfaßten, am Sonnabmd im Deutsch« BolN« thrater aufgesührtm Einakter mit veranlaßt Word« sei«. )( Belgrad. Der akademische Senat relegirto wegen Betheiligung an Studentenkundgebungen bei Gelegenheit der Berathung des Vereins- und Versammlungsgesetzes im Senat den Vorsitzenden der Studentenvereinigung! Marcovic für immer, 14 Studenten für 2, 173 für ein Semester; 23 wurden zu Arreststrafen verurtheilt. Nach Verkündigung des UrtheilS veranstalteten die Studenten: lärmende Protestkundgebungen. .
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