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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190205309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-30
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1902
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Riesaer D Tageblatt ««d A«rrtger Mtblett «d AiMers. ,7^77^,. Amtsölatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa, e- 122 Freitag, SO Mai 1SOS, «dendS. SS Fahr, Da» Riesaer Tageblatt «scheint jede» La, Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Blertrljahrttch« BrzngSpreiS bei Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mart VO Pfg., durch unsere rcklg« f«t in« Hau« 1 Mari SS Pfg., bet Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg-, durch den Briefträger frei in» Hau« 2 Mark 7 Pfg. Auch Mouat«abonnemrnt» ««den angenommen. Anzeiger-Annahme für die Nummer de« Ausgabetage« bi» Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Berlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Mittwoch, de« 4. Juni 1SV2, Bor«. 11 Uhr, kommen im Auktionslokal hier 48 Flaschen Champagner, 1 Faß Wein (Burgunder, ca. 60 Ltr>), 1 Vertiko, I. großrr Pftilerfptegkl und 1 Pianino gegen svsortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 28. Mai 1902. Der Ser.-Boltz, des König!. Amtsger. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den SR. Mai d. I* von Vormittag 8 Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthof da« Fleisch estee- Nindt» zum Preise von 30 Pfg. pro »/, kß, sowie ca. 8« ßI Schweinefett in ausgelassenem Zustande zu« Preise von 50 Pfg. p>o */, kx zum Verkauf. Riesa, den 30. Mai 1902. Die Direktion de- städt. Schlachthoses. Meihner, SanitätSthierarzt. Oertliches und Sächsische«. Riesa, LO. Mai 1902. — Se. Excellenz, der kommandirende General, General der Infanterie von Trettschke traf gestern Vormittag halb 10 Uhr hier ein und nahm im „Hotel Munch" Hier selbst Wohnung. Se. Excellenz besichtigte gestern auf Truppenübungsplatz Zeithain 3 Batterien des 6. Feld-Art.- Regiments Nr. 68 und heute 2 Batterien des 3. Feld-Art.- Regiments Nr. 32. Morgen Sonnabend soll die Jnspicir- ung des Infanterie-Regiments Nr. 181, das bekanntlich jetzt in Zeithain weilt, erfolgen. Tie Rückreise Sr. Ex- ceilenz nach Leipzig dürfte morgen gegen Mittag statt finden. Aus dem Truppenübungsplatz Zeithain sollen ferner morgen Sonnabend, sowie am 2. Juni die Besichtigungen der Feldartillerie-Regimenter Nr. 28 rind Nr. 64 im Schiehen, sowie im Regiments- und Abtheiluügs-Exerciren durch den Brigade-Kommandeur Herrn Oberst Haase statt- sinden. Tie Besichtigungen beginnen am 31. Mai 8 Uhr Vormittags mit Paradeaufstellung und Parademarsch der Brigade. Im Anschluß hieran findet Exerciren im Ab- theilungs- bezw. Regiments-Verbände und darauf Schie ßen statt. Am 2. Juni beginnen die Besichtigungen mit dem Schießen je einer Abtheilung der Regimenter Nr. 28 und 'Nr. 64 gleichzeitig im Regiments-Verbände. Zu den Besichtigungen ist nach dem P. A. an beiden Tagen der königlich preußische Inspekteur der Feldartillerie Se. Excellenz Generalleutnant v. Schmidt in Begleitung seinesi Adjutanten Major Graf v. Schweinitz anwesend. Außer dem werden den Besichtigungen beiwohnen der kom- mandirende General des 12. (1. königl. sächs.) Armee korps Se. Excellenz General der Infanterie Freiherr v. Hausen in Begleitung des Generalstabschefs Oberst Wer muth und zweier Offiziere voin General-Kommando, die Kommandeure der 23. und 32. Division, Se. königl. Hoheit Prinz Friedrich August, Generalleutnant, und Se. Ex cellenz Generalleutnant Hingst; ferner Se. Excellenz Ge neralleutnant v, Stieglitz, sowie die Kommandeure der Infanterie- und Kavallerie-Brigaden des 12. Aremeekorps, der Kommandeur der 23. Feldartillerie-Brigade. —v Die am Montag vor der 5 Strafkamn er des Dresd ner lgl. Landgerichts begonnene md unlerbrochrne Ver handlung gegen den Architekt Baurath Theodor Philftp Quentin auS Pirna und den Baun eister Karl Hugo Strobel auS Meißen wegen Bauvergehens nach Z 330 deS R StG B?. (Verstoß gegen dir allgemein onerkannten Regeln der Baukunst) wurde heute zu Ende geführt. Im Sommer drS vorig'« JahreS beschloß die Gemeind.- Heyda bet Riesa den Ban eines neue» KirchthurmeS. Ters lbe sollte in die nach de» Straße zu gelegene Giebelivand der Kirche eilig,baut werden, also zur Hälfte über di« Giebelwand hrrauSragen. Die Ober leitung drS Baues übertrug man dem Baurath Quentin, dem für seine Mühewaltung die Summe von 2000 Mk. zugesprochen wurde, al« Bauausführender wurde al» Billigster Baumeister Strobel angenommen. Qrenita gilt al» Autorität auf dem Ge biete de» Kirchen- und ThurmbaueS und Hot brre'tS 8 solche Bauten in verschiedenen Gemeinden des KönigrrichS Sachsen auSgesührt. Die Pläne zu de n Klrchthrrmbaue zu Hryda HUte Oaentin aufzustrllrn auch lag «S ifm ob, daS zu dem Baur zu verwendende Material vorzuschreibrn. Al» der Thurm bi» aus «in« HS je von 16 Meter gebracht war, stürzte er am 21 August Abend» */,7 Uhr vollständig zusammen. Durch diesen Einsturz »st auch die Kirche bekanntlich park be schädigt worden; große Risse erhielten die Wände, in denen aus de» «inen Seite süns, aus der anderen vier große Fenster sich befinden. Die nach dem rivgestürzten Thurme zu gelegenen Fenster find aus beiden Seiten säst herauSgedröckt worden. ' Kurz vor dem Einstürze halten di« Arbeiter zum Glück Feier- abend gemacht, so daß Riemoud von ihnen verletzt wurde. Den beiden Angeklagten wird brigemrssen, daß sie bei drr Leitung und Ausführung de» Baue» wider die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst dergestalt gehandelt, daß hieraus sür An der« Gefahr entstand. Quentin soll bei dem Bau überhaupt und insofern gefehlt haben, daß in den Plänen statt einer Belastung von 5 Kilogramm pro Quadratcenttmeter eine solche von 8,92 sür denselben Flächenraum vorgesehen worden ist. Mörtel und Bruchstein« sollen auch minderwerthig gewesen sein. Dem An geklagten Strobel wird zur Last gelegt, Kenntniß von der zu großen Belastung des Baues und von den zur Verwendung ge kommenen minder werihigen Materialien gehabt, aber dessen un geachtet den Thmmbau auSgesührt zu haben. Die Gemeinde Hiyda ist durch diese Katastrophe zwar nicht geschädigt worden, denn Strobel verzichtete aus «ine Baurate von 4000 Mk. und Quentin setzte seine ihm durch die Oberleitung zustehenden An sprüche von 2000 Mk. auf 1000 Mk. herab. Die Angeklagten bestreiten ihre Schuld an dem Zusammenbruche und grben al» muihmaßlich« Ursache den Umstand an, daß daS Baugerüst mit Baumaterial, daS zur Verwendung kommen sollte, übermäßig stark belastet gewesen sei. Auch soll die Betonschicht d«S Unter grundes nicht vorschriftsmäßig auSgesührt worden sein, wofür die Schuld dem Maurerpolir zugeschoben werden soll. A!S Zeugen waren vorgeladen Maurerpolir Dämmig auS Diera, Gutsbesitzer Kühne und Maurer Lommatzsch auS Hlyda, Brand- verfichrrungS-Jnspekt.-Asiistent Uhlig auS Großenhain, al» Sach verständiger Baumeister Wunderlich auS Dresden. DaS Urthell lautet, wie man uns depeschirt, sür beide Angeklagte, Quentin und Strobel, auf kostenlose Freisprechung. — DaS seit vorgestern ringetrrtrnr warme, ja schwül« Wetter hat den Elbbadeanst alten alsbald einen lebhaften Veik-Hr zugrsührt. DaS Hrrrrnbad ist erheblich erweitert und Verb«sirrt worden, womit die Heeren Dechrrt und Große be sondere Anerkennung finden. Die Wasierwärme betrug heute bereits 15° R. — In seinem Bericht über daS Jahr 1901 schreibt der Vorstand der ElektrlcitäiSwerke-BetriebS-Aktien-Gesellschast u. A.: Drr mit der Vorbesitzerin der Werke, der Aktiengesellschaft sür elektrische Anlagen und Bahnen in Dresden abgeschlossen« Ver- tiag, nach welchem diese eine ZinSgaranlie von 5 Prozent noch iür die Jahre 1901 und 1902 übernommen hatte, konnte von letzerer Gesellschaft nicht eingehalten werden, da sie im August 1901 in Konkurs gerleth. ES wurde daher mit dieser Gesell- schüft ein Abkomme» getroffen, wonach dieselbe von unS auS drr Garantiepflicht entlassen wurde und dagegen ihrerseils aus die Zahlung de» Restes der Kaussumme sür die Werke, welche wir ihr noch schuldeten, verzichtete. Wir schlagen vor, diesen Betrag von 134242 Mark, sowie die durch die Herabsetzung deS Aktienkapitals vcn zwei Millionen aus eine Million Ma k versügbar gewordene «ine Million Mark zu umfangreichen außerordentlichen Abschreibungen auf unsere Werke und zu Rück lagen zu verwenden. — Der Abschluß «rgiebt nur einen Gewinn ocn 207» Mark. Unter Zuziehung de» Vortrag» von 105 940 Mark erhöht sich der vorjährige Ueberschuß auf 108 016 Mark. Derselbe soll wie folgt verwendet werden: ReseroesondS 5400 Mark, sür Tantiemen 859 Mark und al» Vortrag 101756 Mk. — Tie Zusammenstellung der Zeichnungen auf die sächsische 3 Proz. Rente hat eine sehr erhebliche Ueberzeich- nung ergeben, so daß die Zeichnungen je nach Qualität berücksichtigt werden sollen resp. reduzirt werden müssen. — Di« amtliche .Leipziger Zig." lobt anläßlich der in Bautzen abgrhaltenen Lande» - Versammlung de» Bunde» drr Laudwirthe dessen Bestrebungen im Allgemeinen, setzt bann aber hinzu: Zu bedauern sei der Beschluß drr Landrbversammlong, den Zolltarif abzulehnrn, wenn nicht alle Forderung,« br» Bunde» der Laudwirthe gewährt werde». Auch tu ter jetzigen Gestalt biete der Tarif drr Landwirthschaft gegen die bisherige Lag« wesentliche Bortheile, die «an nicht von drr Hemd weisen soll«. — In der jetzigen Jahr,»zeit kommt es häufig vor, daß die Temperatur der freien Lust eine bedeutend höhne ist, al» diejenige in geschloffenen Räume», irckbesonderr Re in Schorn steinen usw. Wird nun bei warmer Witterung in den Feurrung»- anlagrn eine» erkalteten Schornstein» Feuer angemacht, so wird man beobachten können, daß der Schornstein keine« Zug hat und drr Rauch zu der betreffenden FeurruvgSanlagr, ost aber auch aus den übrigen, in diesen Schornstein rinmündrndrn Heizan lagen hrrauSdringt und die bevachbarten Räume erfüllt. Diesem Uebrlstande kann man aber ganz leicht dadurch abhrlsen, daß: man in dem AuSräumeloch derjenigen Schornstein», in den da» Rauchrohr der benutzten Heizanlage mündet, rin flotte» Feuer anmacht, damit sich die in dem Schornstein stehende kalt« Luft säule erwärmt und hierdurch diesem der nothwendig« Zug ver schafft wird. — DaS königliche Ministerium drS Innern hat angeordnet, daß in jedem Gast- und SchankwirthschastSbetriebe, aus welchem die Bekanntmachung vom 23. Januar 1902 (betreffend die Be schäftigung von Gehilsen und Lehrlingen in Gast- und Schank- wirthschaften) Anwendung findet, in jedem Jahre mindesten» eine ordentliche Revision vorzunehmen ist. Außerordentliche Re visionen haben nach Bedüifniß und insbesondere dann zu erfolge«, wenn der Verdacht einer gesetzwidrigen Beschästignng von Ge hilsen oder Lehrlingen vorliegt. — Vom nächsten Sonntag, den 1. Juni, ab dürfen nun mehr wieder Krebse öffentlich fellgrbotrn und verkauft werden, nachdem sür diese schmackhaften Krustenthier« die seit 1. Novem ber v. I. dauernde Schonzeit am 31. Mai abläuft. Zu berück sichtigen ist aber hierbei, daß nach dem sächsischen Fischrrrigr- setze, trotzdem die Schonzeit beendet ist, eiertragend« KrebSwetb- chen weder feilgrboten noch verkauft werden dürfen gleichviel ob diese auS geschloffenen oder nicht geschlossenen Gewässern herrühren oder nicht. — Eine Beschränkung in her Anstellung von weibliche» Personal auf dem Post- und Telrgraphengebiete soll nach einer Verfügung deS Staatssekretär» de» ReichSpostamtr» vorgenommem werden. Bei den für da» Etatijahr 1902/03 neu vorgesehenen 3000 Assistrntenstellen aus Postämtern erster und zweiter Klaffe Gehilfinnen bis aus weitere» überhaupt nicht angenommen werden, während bei drr Einstellung der Assistenten sür den übrigen Dienst in erster Reihe männliche» Personal berücksichtigt werden soll. Bei den selbständigen Telrgraphrniimtrrn find Gehilfinnen bi» auf Weitere» nm noch insoweit einzustrllea, al» hierbei der Fernsprrchdirnst in Betracht kommt. Reubannewttz. Hier wurde am Dienstag Abend die 60jähärig« Ehefrau de» Bergarbeiter» Fraulob von einem jähe« Tode ereilt, indem sie beim Essen an einem Bissen erstickte. Medingen. In seinem eigenen Strinbruche wurde a« Mittwoch Vormittag der frühere Gutsbesitzer Tamme verschüttet. Während ihn rin erster Zusammenbruch bi» zu den Knien ein grub, schüttete ihn rin nachfolgender bi» an den Hal» zu. Der schnell herzugerusene Arzt mußt« zur sofortigen Abnahme eine» Arme» schreiten und konstatlrtr eine sehr gefährliche Kopf verletzung, so daß man am Aufkommen de» Verwundeten ernst lich zweifelt. Meißen, 28. Mai. Im neue« Saale de» königlichen vurgkeller» tagte gestern die diesjährige Dlöcrson-Bersannulmrp, in der nach Gesang nnd Gebet und einer erbaulichen Ansprache Ephoru» Superintendent Gr le»Hammer den Jahresbericht er» stattete. E» ist demselben zu entnehmen, daß im vergangene« Jahre 48 Uebrrtritte au» der römischen Kirche und 2 von den Methodisten zu verzeichnen waren, während 10 AuStrittr erfolg ten (5 zur römischen, 1 zur apostolischen Kirche, 4 zu den religionslosen Dissidenten). Der Prozentsatz der unehrlichen Ge burten schwankte zwischen 0 und 33 Proz., Selbstmorde käme« 32 vor. Hierauf hielt Oberjustizrath Dr. Frese einen Vortrag über die Zwangserziehung Minderjähriger, und daran schloß sich die Besprechung drr Frage: „Wie kann von nuferer Ephorir di« evangelisch« Bewegung in Oesterreich gefördert werden?" An da» vom Superintendenten GrieShammer er stattet« Referat knüpfte sich eine auSgedehnte, theilweis« erregte Debatte. Da» Ergebnlß der Besprechung war der einmüthkge Beschluß, den Gehalt «ine» Lehrer» an der evangelische» Schake in Gablonz auf die hiesige Ephorir zu übernehme«. (Vr. Anz)--
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