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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030217019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903021701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903021701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-17
- Monat1903-02
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AxzeßgO»-V»O>O AAMdS»htz,PWchPuchlG, H«»t.Mi«l, Vreste«! serlt«, *"2SLLN geofsmr vo» -»»v » Nr. 8« 97. Jahrgang. Dis»-ttg de« 17. Februar 1903. HHHAW erk - lnstine «och! No» Veit denk iech mit vergnöhng trab, wie Mr ft» « Broch (Bach) gefischt und gekreist UN» wie Fswittstvn. L« MNqirtq^ chi« g»per «m »dri^m b'r un E^SLinN « el schaumigen der maßasüenderr Kreise nicht» Znverläffige» vorau-se-en laste«. Deutschland können diese stetig wechselnde« Verhältnisse in allen wichtigen Militärange- legenheiten Krankreicht nux willkommen fein, und wenn die Tätigkeit der alt Armee-Inspekteure und Führer von Armeen im Kriege autersehenen Generale auch In Zu tunst so betbehalten wind, wie heute, dann werden sich mancherlei Schlußfolgerungen ziehe« lasten, die der deut schen Armeelettung von großem Butzen sein können. GS mag noch -um Schloß darauf htngavtesen werben, baß Frankreich sür de« Kriegsfall im ganzen v Armeen aufzu- stellen beabsichtigt, von denen zur Zeit di« erste Armee, aus dem 7., 8., 18. und 16. Armeekorps bestehend, der General DucheSn«, die »weite Armee mit dem 8., 9., 12. und 17. Armeekorvt -er General Lucas, die dritte Armee mit dem 4., 6., 11., 18. und 20. Armeekorps der General Langloit, die vierte Armee mit dem 1., 2., S. und 10. Armeekorps -er General de Nögrier, und endlich di« Alpen-Armee, au» dem 14. und 18. Armeekorps bestehend, der General Metzinger kommandieren soll. rate- beigelegt werden und ihnen auch äußerlich de« Titel geben soll, -er ihnen in ihrer zukünftigen Stellung al- «rmceführer getstdrt. E» war mehrfach di« Ansicht ausgesprochen worben, daß, al- General Gall 1 fetdas Portefeuille -et Krieget Übernahm, er die Absicht gehegt hab«, auf die Gedanken de» General» Billot in Bezug auf den ObercktriegSrat zurückzukommen. Tatsächlich hat aber auch Gallifet in dieser Hinsicht nicht» erreicht, sondern sich damit begnügen müssen, eine ander« Maßregel burchzuführe«, die er im Intereste -er Bedeutung und der zukünftige» Verwendung der Mitglieder -et Obersten KriegSratet für geboten er achtete. Durch da» von ihm herbeigeführte prästdenttelle Dekret vom 24. Oktober 1899 wurde «ine Anzahl von zu Armeeführern im Kriege -«signierte« Generale« an die Spitze von ArmeekorvSkommandot in KriodrnSzeit ge- stellt. An -en offenkundigen Nachteil, den die Gallifetsch« Anschauung über die nunmehrige Tätigkeit -er Mitglieder de» Ober-KriegSrateS mit sich brachte und der in de« notwendigen Wechsel in den höchsten Kovnnandostelle« der Armee im Augenblick der Mobilmachung bestand, heftete sich der Widerspruch de» gegenwärtigen franz-, fischen Krieg-Minister», General Andrs, gegen die obengenannte Verfügung seine» AmtSoorgänger». Durch ei» im Juli 1900 vom Präsidenten der Republik unter zeichnete» neue» Dekret wurde daher die vorerwähnte Verfügung, den Ober-Krieg-rat betreffen-, wieder auf gehoben. Gleichzeitig wurden sämtlich« Mitglieder diese» Rates nach Pari» berufen, woselbst sie sich zur Verfügung de» Krieg-Minister» hatte« und al- Trnppeninspekteure, sowie zur Leitung von Hebungen Verwendung finde» sollten. Wer nun etwa der «Ansicht geworben sein sollte, daß dieser neue Wechsel in den Ansichten über die zweckmäßige Verwendung der Mitglieder -e» Obersten Kriegsrate» und ihre Tätigkeit im Frieden eine von Grund aus bessernde Reform gewesen sei,ste« werde« die gegenwärtig H» Hiwi- herrschenden «rd eingangs erwähnten Strö- mungrn in tntlitteischeu Kreisen eine» Bester«« belehre». Auch «1« Blick aus die heute in Krag« kommenden Namen »er Generale und aus ihre Alter-ver-ältniffe wird über de» Stand -er Dinge Interestanten Aufschluß geben, von -en 12 Generalen, die zur Zett den Oberste» Srieg-rat bilden, hat in diesen Tagen General Säufst er, an- gebttch infolge von Difierenzen mit dem Kriegsminister, seinen Abschied efiraereicht und auch erhalten, General Zurltnden bat bereit» im November v. I. die Alter»- grenze erreicht, ohne btSher durch einen ander» General ersetzt worben zu sein, und im Laufe diese» Jahre» scheide» die Generale Garnier de» Garet», voyro» und Luca» ihre» Atter» »»egen au» -em Kriegtrate au». Auch den General Andr 4 müßte am 29. Mär- I. ein gleiche» Lot treffe», -och ist für ihn in feiner Eigenschaft al» Krieg-Minister ein« «Ausnahme möglich, wie -le» bei General Duche - ne der Fall ist, der Über die Alters grenze hinan» in seiner gegenwärtigen Stellung ver bleiben darf, well «r seiner Zeit Hüchstkommandierender de» Expeditionskorps in Madagaskar war. von -en so mit noch verbleibenden sechs Mitgliedern de- Obersten Kriegtrate» erreiche« nach -en gegenwärtigen Be stimmungen auch die beiden bisher jüngsten Generale Donop und vrugdre bereit» im Jahre 1906 die Altersgrenze, so -ab mit Ausnahme des vor wenigen Tagen an Stelle Saus 1 ier » neu ernannte« General» Hgron innerhalb von drei Jahren 1« der gesamten höchsten Führerschaft der französischen Armee im Kriege efi» Wechsel eintrete» muß. OS et mm »ach dieftt Richtung jetzt zu Reformen in Frankreich kommen wird, ist möglich, wen» ja auch die so häufig und oft unerwartet schnell wechselnde» An der Oder^krtegtrat unter den» bauernde» Mangel an Gtändigkett ter Anschauunge» und Personen «tonal» da» geworden, was Regierung, Armee und Volk seiner Zeit von ihm erhofft hatte». Im Jahre 1897 hatte et unter da» Krieg-Minister General Billot fast -en Anschein, al- ob auch der Oberste Krieg »rat sich eu »em erstrebten Einfluß auf die wichtigsten Heeretangelegercheiten «nporringen würde. General Billot batte mit weitschauen-em Blicke richtig erkannt, daß diese» Ziel nur dann zu erreichen wäre, wen« der „Omwotl eupSrtour" eine« gesetzlichen Hockt da durch erhielte, -aß der Krieg-Minister verpflichtet würde, -en Obersten Kriegsrat in allen die HerreSleitung betreffenden Krage» um feine Ansicht anzugehen un fein» Meinung zu höre». Da di« hervorragendsten Ge- uerale Mitglieder -«» oberste» Rate» waren, so glaubte er, mit einiger Sicherheit eine Gewähr geschaffen zu hckbe», -aß alle taktischen und strategischen Streitfrage» in sachverständigster Form erledigt würde« und daß anderseits der KriogSminister niemals zu unein geschränkten Machtbefugnissen gelange» könne. Die Ge danke« und Absichten General «Mot» kau»««, wie -le so vieler seiner Amttvorgänger, nicht zu endgültiger Er ledig««», weil er durch politisch« Verhältnisse vorzeitig geWMNgen wurde, seine Stellung aufzugvben. Mährend sei« vorgenarntter Gesetzentwurs von keinem seiner Nach folger wieder ausgenommen wurde, hat ei» anderer An trag vo» ihm wiederholt lebhafte Erörterung und Be sprechung gefunden, otz»e jedoch bi» jetzt eine praktisch« Kmm «ng»r»o«m»e» m habe». S» Pmdett sich Label um Schafft»» «ine» »«reir Generalgrade», der »V 4 n » rau « ck'^rmta", -er -en Mitgliedern -«» Obersten Kriegt- Ntßgstjj-N UHtz EgPHW-A Dir sichrer der ft-iMch« Armee. r. Di» Tatsache, -aß fist Lastfe diese» Jahre- -er stierte Teil aller kommandierenden Generale in Krankreich die Mtertsrenze erreiche« und deshalb au» -er aktiven Armee au-fcheide» müssen, -aß vo« dem gleichen Lose in diesem Iah« insgesamt SS Division»- und SV Brigade- g«er«le betroffen werben, und auch der oberste Kriegs rat vier seiner General« verliert, die zu «vmeeführern im Krieche auterseden waren oder in besonderen wichtigen Stellungen Verwendung finden sollten, verursacht in hohe« Mllttärkrellen unser«, ««stttche» Nachbarn nicht geringe Besorgnis und schiebt die schon oft umstritten« Frage wiederum in de« Vordergrund, ob nicht wenigsten» de» Mitgliedern de» Oberste» Kriegtrate» «ine ihrer Be- teufi»- für de« Kriegsfall entsprechende unantastbar« Dauer ihrer Stell«»» »«»eben «erden könne. Zum Ver ständnis mrb per Beurteilung der Folge« eine» solchen Vorgänge» vo« Bedeutung erscheint ein kurzer Ueberblick über die Entwicklung de» Oberst«» Kriegtrate» in Krank- reich geböte», -er dort die höchste und wichtigste mllitä- risch, Etnrichttma bildet. Durch Dekret vom 97. Juli 1872 wurde der „OonasN anstdrion» äa 1» »narr," errichtet und ihm die all gemeine Aufgabe übertrage«, Ml« diejenigen Angelegen- hefte» einer eingehenden Prüfung zu unterziehen, die aus die verweudmi» der Armee in, Kriege und auf deren Ver waltung Bezug hätte«. Diese grundlegenden vestim- nu»»gen sind jedoch fortgesetzt Aenderungen unterworfen, mW acht Dekrete, die bi» -um heutigen Tage über ver- änlderungen -eg Oberste» Kriegsrate» vom Prästdevten -er Republik unterzeichnet worden find, habe« keinerlei Sicherbett und Nettigkeit in den Wirkung»krei» dieser «sichtigste« aller französischen Militärbehörden bringe« ! 'S i» gar «et ze be- antgespuckt rmd «n» noochert d« Millich, die der Vetter n» ft, gebracht orrttlich onmde« laße». St, Ham mir aeprhng (ge- »)! War dßg wog »«Hi De» Vetter euer Hot der» ! san'» Topf «»feder fchi» »»gedeckt u»d nmudgetroong. ^WetHtz, wo» i» denn dv» in den Topf?" freeget der Krch, wie er wieder rettam — iech hatt «« derzu »er- ot war, lech »ar «er in miet derhei — und Hot gesogt: „Nu, wo» koch (kann) iech «Ich denn wer fiz Oerie» la? Hatt ihvHnntz« oder Dorscht?" «n» «er am öl (jetzt) H'S aa «immer s«, ober wo» M»S su »e, verzia Gavrn« »f deu Dörfer» -rv-m dra de, leest, wo» se heft noch ft» Barlin alle» glaam i), »ade tzett doch Hßmol gesch«tter «»» Heller sei YEV E» WHO JEW IIGW HER VE WEEWHUl RIR MliWE E0yn8, dv " er vu» ,drnhm b'r ««»" (so werde» im Scherze ——- —- - E«tet ge» , do dö» Deutsches Neich. * Leipzig, 16. Februar. Die „Nat.-Lib. Korr." veröffentlicht folgende Erklärung, die wir wärmsten» unterstützen: Zur Lösung der sozialpolitischen Aufgaben, welche jetzt im Brennpunkte der (mcürterungen -e» Reichs tage» stehen, liefert eine kleine von Direktor Alwin Herrich verfaßte und im Auftrage be- sächsischen LanbeSverbanbe» für Verbreitungvo» Volksbildung heran-gegebene Broschüre einen schätzenswerten Beitrag; sie behandelt die Erziehung und Fortbildung der Lehrlinge, jugend lichen Geh Ulfen und Arbeiter. Die von hohem Idealismus getragenen Korderungen dieser kleinen Schrift bekennen aber schmerzlich, daß »in allen Erwerbs- zweigen auf der Höh« der Zett stehende, abgeklärte Per sönlichkeiten fehlen, welche gediegene berufliche Tüchtig keit und einen gefunden kaufmännischen Geist mit der erforderlichen Allgemein- und Herzensbildung möglichst alückiich 1» sich vereinige», sich in die Anschauungen «nd oaS Empfinden -er Jugend -urück-uverfetzen vermögen vnb befähigt sind, -en ihnen anvertrauten jungen Leuten außer einer gründliche« fachlichen Ausbildung ethische Erziehung und eine gewisse kaufmännische Schulung zu teil werd«« zu lasten." Als eines der wichtigsten und voraussichtlich wirksamsten Mittel, die schulentlassene Jugend vor sittlichem Schaden zu bewahren und zu tüch tigen, pflichttreuen Staatsbürgern heranzubilden, schlägt Alwin Herrich die Organisation von Jugend- pflegervezirken in -en Gemeinden unter Heran ziehung der Mitwirkung von Frauen vor. — Auch die weiteren, inS Einzelne gehenden Anregungen Herrich» verdienen die ernsteste Beachtung und WürdiguNg. -z-verlfi», 16. Februar. (Zur Lage de» Hand werk») Der Kieler Nationalökonom Professor vr. Georg Adler hat soeben (im Berlage von G. Fischer, Jena) eine ebenso übersichtliche, wie gehaltvolle Ab- Handlung „Ueber -ie Epochen der deutschen Han-werkerpolitik" erscheinen lasten. Bon be- son-erem Interesse ist -art» -er Abschnitt, -er eine all gemeine Beurteilung der Lage de» Handwerks enthält. Daß die moderne technisch-wirtschaftliche Entwicklung das Handwerk znrückgebrängt und in seinem Bestände aufs schwerste geschädigt hat. erkennt Adler an. Aber deswegen spricht er doch nicht, wie baS häufig geschieht, -em Hand werk da- Todesurteil. Zunächst aus -em Grunde, weil das Handwerk gerade im 19. Jahrhundert aus dem Lande außerordentlich an Boden gewonnen hat. Dies bedeutet um so mehr, al» über die Hälfte sämtlicher Handwerk», meister auf dem Lande ansässig ist. Wa» aber da» städtische Handwerk anbelangt, so erhält e» sich nicht nur in weitem Umfange immer noch, sondern e» verhilft auch in jeder Mittelstadt Dutzenden, in jeder Großstadt Hunderten von Handwerker« »laß infolge ihrer Tätigkeit zu beträcht- liche« Wohlstände. Denn nicht da» ganz« städtische Hand- werk ist erschüttert worden, sonder» bloß ein« Reihe von GeuwröSzweigen; andere Zweige Haven nur einen Teil Morgen-Ausgabe. MpMcr.TagMM Anzeiger. Amtsblatt -es Königlichen Land- und des Königlichen Amtsgerichtes Leipzig, des Rates und des Volizeiarrttes der Ltadt Leipzig. ihrer Produktivität eins «büßt, und wieder «Gere, »ie Bäckerei, Fleischerei, Dachdeckerei, Sattler-, Schmiede- und Barbterhandwerk, find noch keineswegs erheblich in» Gedränge gekommen. Im Anschluß cm die Kölner Generalversammlung de» Verein» für Sozialpolitik von 1897 weist Adler auf Grund -er Verhältnisse in vir- mingbani, im Staate New Kork und in Belgien darauf hin, daß auch in Ländern mit weit forMesckrittener in. dustrieller Entwicklung ein« sehr große Zahl handwerks mäßiger Kleinbetriebe sich halten kann. Mithin ist die Annahme gestattet, in aller absehbaren -' 7 trotz der zu erwartenden Einbuße in großem Umfange be stehen bleiben zu sehen. Aus -er Armut und proletarischen Existenzwetse vieler oder selbst der meisten Handwerks- meister schließt Adler, im Widerspruch« zu Somdart, nicht auf die Existenzunfähigkeit de» Handwerk». Denn die Mehrheit der Handwerker bat in der ganze« Weltgeschichte jeder Zett ein ärmliche» Dasein geführt; fekbst tn der ge priesenen Zeit de» Mittelalter» haben sehr viele Hand werksmeister gleichfalls nur von der Hand in de« Mund gelebt, und sich in demselben Maße, «ie heute, mrr durch Ausübung eines Nebenberufes halten könne». Wa» den Handwerker des Mittelalters, In rein wirtschaftlicher Hin- sicht, vor dem der Neuzeit au »zeichnete, war die Verhältnis, mäßige Sicherheit seiner Existenz, di« LobenSfriftuna in- -essen ist damals, betont Adler, genau so kärglich wie heute gewesen. Hält Adler in Uebereinstiummng mit den sach verständigsten Gelehrten die Fortexistenz -er Handwerker klasse für sicher, so trifft er mit guten Kennern der Hand- werkerverhältnisse auch in -er Ueberzeuaung zusammen, -aß -er Niedergang de» Handwerk» häufig durch eine mangelhafte technische AuS- und Vorbildung der Hand werker nttt verschuldet ist. Da» neue Harwwerkergesetz vom 26. Juli 1897 ist erst seit zu kurzer Zeit in Kraft, al- baß Adler heute etwas über seine Wirkung sagen möchte. Kür da» beste Mittel, den Handwerkerstand zn kräftigen, erklärt Adler die obligatorische Einführung der Alters- und Invalidenversicherung für die Handwerker, wotzek das Reich einen Zuschuß von 18 bis 20 Millionen Mark zu leisten hätte. verli», 16. Februar. (Dozialdemokratifche Toleranz in Lesehallen.) Der „Vorwärts" bedanptet, di, Kruppsche Jnvalidrnstiftun», di» beiden Kapelle«, die Krcmfenbäuser und auch di» Bücherei und Leseball« —. die» alle« sei Wohlfahrt in, Interesse des Kapitalismus, die täg lich ausgeliehene» 700 Bä-de seien auch »in» geistig» Waffe d«s Kapitalismus gegen die Arbeiter. Es ist im Reichstage bereits darauf hingewiesen worden, daß in der Kruppsch«« DfiM Halle Werke aus allen Gebieten des Wissens vorhanden seien. — Äm Zusammenhang hiermit ist es do» Jatcress« ein mal festzustellen, welche Art Literatur dir Sozialdemokraten aus den Leseballen, über welch« sie verfüge», au «^»schließen oder zu verbannen suchen. Der bekannte Militär- und Jugendschriftsteller Hauptmann Tanera verfaßt« «»läugst eine unter dem Titel: »Der Freiwillige des Iltis" er schienene Juqendschrist. In einer offenbar sozialdemo- kratisch beeinflußten, von de« »Vereinigten deutsche» PrüftwgS- auSschüssrn kür Jugendschriftea" herausgegebenen Broschüre: „Zur Jugeudschriftenfraae", äußert ei» anonymer Verfasser nicht unerhebliches Entsetzen über die vaterländische Ge sinnung, die rr in dem Buche entdeckt. Er meint, das sei nicht innere Urberzeugung, sondern künstliches Machwerk, und man erziehe damit — „elende Horrapatriotnr". Bei Franzosen, bei Engländern wäre ein solches Urteil einfach unmöglich. Lediglich Deutschen ist e» möglich, in Vater landsliebe ein Verbrechen ,u finde». — Wenn mit Lülfe der Lesehallen in den WoblfahrtSeiarichtungen allein diesem Unsegrn bis zu einem gewissen Grade entgegengewirkt wird, sind sie für da» Vaterland und nicht zuletzt für die Arbeiter heilsam und nützlich. D Berlin, l6. Februar. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin besuchte» gestern abend mit dem Kron- Prinzen die Vorstellung im König!. Schanspielhavs. —- Heute morgen unternahm der Kaiser de» gewohnte» Spazier- gang im Tiergarten, sprach beim Reichskanzler vor und vörte im König!. Schloß den Vortrag des Stellvertreters des Chefs des CivilkabinettS v. Valentine Um 12»/i Uhr empfing der Kaiser den Obersten Gras Zedtwitz, de» Kommandanten des österreichischen Husaren-RegimentS Kaiser Wilhelm ll. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 7 zur Meldung. T Berlin, 16. Februar. (Telegramm.) Dem Reichs tage ist eine Denkschrift über die veile»«»» »er Streitig keiten zwischen Deutschland »nd Venezuela z«gegangen. Sie «n» ft»' Wald vs » Haad«lbeersuhng und -essen be Hans «nd -e Gesichter voller ««schmiert Ham, aß (daß) m'r auS- sohns («»»sahen) wie -e Rußbuttenhännler mm Stützen-rü. «mol dot mH d«r Bote, vun' Krttz — ft» hieß neei Frsftid «nd KlasseNdrnder — «mm Gftmem wett »Mer «f Kl .... z« an'n (einem) Bett« ««schickt, der dort« a vau«r»itt«I »etzatt« bot. Umwrweg» fuhr«» (fing e») af aamol sh ze blitzen und zs — untrere Pcm »»ner de Arm »emmmm mrd Pf »eloffe» wie de SchiM, wen« a Ger-er »«ikßftmsrhmk IL Ganz -erhitzt „In -en Topf!" sogt der Vetter. „Dö» 1» mei Mvdezie- topf, und wenn an'n wo» fehlt in der Gemaa (Gemeinde), bös kimmt her und läßt siech an'n Löffel voller geem vun meiner Medezie." „Wo» tt'n dö» fer Medezte?" ho ich gesregt. „I mr, vun allerband Art; drüm hilft- aa geeng alles. Und -öS wissen be Lett und kumme, wenn se woS braung (brauchen)." „Wu hoste se denn her, Vetter?" sregt der Fritz. §Bun ttberolher. Siehste Fritzel, wenns amol be an'n -och n«t in recht geholfen Hot und er mutz ne Dokter Hom (haben), do verschrabbt (verschreibt) der noochert wo». Oft werd» n« ball besser, oft sterbt aa aanS, eh de Flasch leer «wrd «nd dö» dränge m'r noochert -e Leit und schüttens «ei in man n Medizietopf. UndweilnueeneSach »een» jede Kranket tKranheit) netkimmt, n« hilft- aa geeng alle», 's mog sei, wo»'» «fll." Der Fritz «nd iech -am enanner ahgrklotzt wie de Kuh a »ei'» Tur, am ltbbsten hätten m'r a recht« »ruße Lach aufgefchloong. Dö» wogeten (wagten) m'r aber doch net vur ne alten Vetter, der a« san n Topf glaadet wie an» Evangelium. Oder wo» iech ost noch soong (sagen) will, geschabt Hot uns de Millich nix; heit beriet (dürste) iechs net woong (wagen) «nd suvtel Zeig af aamol neipfladeln, heit zerreißet m'rfch (mir <S) n« vcmch. Emende rvarfch doch öS» Zat» v? MadePttopf, »ü» nnS geholfen Hot! zwaahenkleten (zweihenklig«), zugedeckte» Topf rei. ES kannten fu vielleicht zwaa, aa drei Kännel neigiehe. Drfirne war a Brüh; wo» fe fer Färb hatt, «ar net -« soong, ober gerochen bot» «ie de raane Apthek. „Da, ihr Gnnoe", -ot er gesagt — der „Gung" Hot m'r aangtlich (eigentlich) »et recht gepaßt, iech war scha fufze Gahr alt mck> Kumt scha fest Ligarrn raang und ne Wendfchen (Wendischen tSchafSkopH, et« Spiel, da» 1» Vogtland Md Erzge-irge früher viel gespielt wurde) kmmt iech aa scha — -da, ihr Gunge, nemmt an'n Löffel »oller, noochert könnt ihr aa Millich trinken, suvtel wie ihr »oft, noochert schabt se eich nix? Dodermtet Hot er erfcht «fir, noochert ne Fritz aa, an'n Löffel voller ranS- geschöpft mr- -iegelangt. Iech h» ne oerleeng abgefchaut Md mott »st »ulange, ober «r Hot net antgeloße« und fimnar wieder »«sogt, wie geftrnd dö» Zeig wär, NS iech m'r andUch do »« LöNel net t Maul stecken laße». l Hot die Brüh schlecht geschmeckt! Ober iech -o fe ewergt und ennaf« (ebenso) noochert (nachher) -er ot dö» Zeig »es »a
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