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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190205296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-29
- Monat1902-05
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1902
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Riesaer O Tageblatt ««d A«;elger Wktliltt md Aiychtt). Lelegra-uu-Adreffe: ß!^ t! «amsprechft» ,r > »l- t Riesa. «r. so der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. r.r 181 Donnerstag, SS Mat IMS, AveuSS SS Sah»< Das Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta, Abend« mtt Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition sn Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere TrA,« seit tu« Hau» I Mart SS Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiser!. Postanstaltrn 1 Marl SS Pfg., durch de» Briefträger frei ins Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch Monatsabonnement« werden angenommen. AazeigrwAuuahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für di« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. . — ... . —— -------------- Die OuittnngSformulare «en« Master- zur Erhebung von Invaliden», Kranke«, und Alter».Rente, welche nach Anordnung de« Reicht Versicherung» - Amte» vom 1. Juli diese» Jahre» ab aa-fchNestttch zu verwenden find, können von jetzt ab bei der unterzeichneten Be« Hörde in Empsaug genommen werden. Die OrtSbehölden haben bei Anzeige de» Bedarf die Anzahl der Invalide»', Kranken» und Alter»-Reutnrr getrennt anzugebeu. Königliche Amtshauptmannschaft Grohenhain, am 22. Ma« isos. 1225 r. vr. Uhlemaaa. Bekanntmachung. Sus hiesigem Friedhöfe find rin« Anzahl Gröber solcher, die im Jahre 1901 und in -en Jahren vorher beerdigt worden find, noch nicht vorschriftsmäßig gehügelt. Die In haber dieser Gräber werden hiermit aufgrsordrrt, sie bi» zum 20. Juni d. I. Hügeln zu lasse«. Nähere» ist bei dem Totrnbettmeister z« erfahren. Riesa, 29. Ma! 1902. Der Kirchenvorftand. Friedrich, Pf. Die Lieferung de» Bedarf» an Fleisch» und Wurstwaaren für die Trupprnkücheu (und die Lazarelhc) der Garnisonen Riesa und Truppen»Uebung»platz Zeithain aus die Zeit vom 1. Juli bi« mit 31. Dezember 1902 soll Dien-tag, de« S. Juni 1V02 Vormittag- 10 Uhr in dem Geschäftszimmer de» Proviantamtes Riesa, woselbst auch die Bedingungen zur Einsicht auSliegen, öffentlich verdungen werden. Angebot« — für Riesa und Zeithain besonder» — find bi» zum Begin« de» Termin» verfiegelt und mit der Aufschrift „Angebote auf Fletschlieferung für die Garnisonen Riesa und Trupprn-UrbungSplatz Zeithain- versehen, an da« Proviantamt Riesa portofrei einzusende». * Intendantur de- XU, (2. K. G.) Armee-Korp-. Bekanntmachung. Die unter No 17 aus Herrn Max Förster in Glaubttz am 12. 1. 1902 aul gestellte Radfahrkarte ist abhanden gekommen und wird hiermit al« ungültig erklärt. Glaubttz, am 28. Ma! 1902. Der Gemeiadevorstnud. Bestellungen Ulf da» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage täglich Abend» erscheinend« „Riesaer Tageblatt ». Anzeiger- für den Monat »uni werden von den Briefträgern, den Kaiserlichen Postanstaltrn, unserer Expedition und unseren Austrägern angenommen; in Strehla von Herr» Cigarreufabrikant W. Feind. Bezugspreis: SS Pf. pro Monat. — Lnrslgon — finde» durch da» „Riesaer Tageblatt-, die im Bezirk Rie'a verbreitetste Zeitung, weite und Vortheilhafte Verbreitung. Riesa, Die Geschäftsstelle. ÄcrüicheS mW Sächsische». Riesa, 29. Mai 1902. — Der Motorwagen Verkehr Riesa — Strehla, der sich, wie man un» mittheilt, einer ziemlich guten Frequenz er. freut, und der sich im Winter, sobald die Schifffahrt eingestellt ist, jedenfalls »och steigern wird, findet jetzt nach folgender Fahrordnung statt: Ab Strehla: S 30 8,30 IO 11 12,30 2,30 415 5,15 7. Ab «lesa: 7^0 9 45 10,50 11,50 2 4 5,30 «30 ß,30. Die Abfahrten erfolgen tu Riesa ab , Sächsischen Los-, in Strehla ab „Schiffchen-. Fahrpreise: Bon Strehla tts Riesa oder zurück 1 Tour L Person 40 Pf. Bon Strehla bis Grö a oder zurück 1 Tour L Person 25 Pf. Bon Strehla t iS Neu-Opptesch oder zurück 1 Tour ä Person 10 Pf. Bon GrSta tt« Riesa oder zurück 1 Tour L Person 15 Ps Bon Reu - Oppitzsch biS Riesa oder zurück 1 Tour L Person !30 Ps Kinder zahlen die Hälfte. — Tie Dresdner Gewerbe kammer hielt gestern eine öffentliche Sitzung ab. Es wurde u. A. beschlossen, an Las königliche Ministerium des Innern das Gesuch zu richten, im Bundesraihe dahin zu wirken, daß! dem Reichs tage baldigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, nach dem unter gebührender Rücksichtnahme auf die zur Zeit zur Ausbildung von Lehrlingen berechtigten Personen die Aus bildung von Lehrlingen nur solchen Handwerks- und Ge werbetreibenden gestattet ist, welche die Meisterprüfung in ihrem Gewerbe bestanden haben, und die übrigen säch sischen Gewerbe-Kammern zu ersuchen, im gleichen Sinne vorzugehen. Ferner wurde über das Submission s- (Bergebungs-) Wesen verhandelt; dasselbe hat in den verschiedenen interessirten Gewerbskreisen abfällige Be- urtheilung gefunden. Es sind die zahlreichen Mißstände bereits vielfach beleuchtet, und neuerdings ist eine um fassende Agitation bei den gewerblichen Kammern Berlin, Hamburg, Saarbrücken, Chemnitz, Wiesbaden^ München, Tarmstadt rc. im Gange. Ter gewerbliche Ausschuß der Dresdner Kämmer ist dieser Angelegenheit näher getreten, hat unter anderem den Dresdner Jnnungsausschuß herbei gezogen, eine umfangreiche Drucksache vorgelegt und in dieser eingehende, für Staatsverwaltung^- und Kommunal verwaltungsbehörden höchst beachtliche „Vorschläge zu Be stimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Liefer ungen durch Behörden und Bedingungen für die Bewerb ung um Arbeiten und Lieferungen auf dem Vergebungs oder Verdingungs- (Submissions-) Wege" niedergelegt. Tas Referat für den VI. (gewerblichen) Ausschuß erstattete in ausführlicher Weise Herr Obermeister Langc - Dres - den. Er verwendete sich für die Herbeiführung von Ver gebungszuschlägen an Mittelpreisaugebote unter Abweis ung von Höchst- und Mindestgeboten. Als zweiter Referent sprach Herr Heinrich-Riesa im gleichen Sinne. Tie Referenten empfehlen der Kammer den Beitritt zu fol gendem, vom VI. Ausschuß angenommenen Beschluß: „Tie in der Trucksache Nr. 9, 1902 enthaltenen Vorschläge zu Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lie ferungen durch Behörden auzunehmen und den Innungen des Kammerbezirkes zuzusenden mit der Aufforderung, in den Gemeinden ihres Bezirkes auf die Einführung der Vorschläge nach Möglichkeit hinzuwirken." Nach kurzer Tebatte wurde dieses Ausschußvotum einstimmig zum Be schluß erhoben. Tie Truckschrift soll den in Frage kommen den Behörden mit der Bitte thunlichster Berücksichtigung überreicht werden. — Tie Kammer bedarf zur Bestreitung ihrer nothwendigen Ausgaben der Einhebung eines Zu schlages in der Höhe von 3 Pfennig auf die Stcuermark und stellte dem Vorsitzenden anheim, diesen Zuschlag mit dem zweiten diesjährigen Steuertermin einheben zu lassen. Ta die Nothwendigkeit hierzu überzeugend dargelegt wer den konnte, tv-urde einstimmig demgemäß beschlossen. An die Tagesordnung angefügt wurde noch die Herbeiführung eines Gutachtens über ein Gesuch der deutsch-amerikani schen Petroleumgesellschaft, welche beabsichtigt, an zahl reichen, auch kleineren Eisenbahnstationen Petroleum-Re servoire, sogenannte Tanks, anzulegcn. Tie zweite Kom mission hatte sich bereits vor der Gesammtsitzung über dieses Vorgehen, das unbedingt eine weitere Einschränkung und Bedrückung des Kleinhandels, überdies eine nicht un erhebliche Feuergefährlichkeit — z. B. durch Blitzschlag — voraussehen bez. befürchten lasse, abfällig ausgesprochen. Ter Referent der Kommission, Herr Lange-Dresden, bean tragte, die Kammer wolle sich diesem abfälligen Gutachten gegenüber dem Vornehmen jener kapitalkräftigen Gesell schaft anschließen. Einstimmig beschloß die Kammer dem gemäß. — Ei. « Anzahl Mi »lieber der Zweiten Kammer lichtet an di« sächs. Regierung salzende Interpellation: Nachdem der R«ich»kunzl«r bei Einbringung de» vom Crntrum im Reichstage gestellten Toleianzantrage» «ine ablehnende Erklärung abgegeben, der Vertreter der sächs. Regierung sich derselben angeschloffen, und diese Erklärung di« allgemein« Zustimmung de» Lande» ge» fu» den hat, stellen die Untrrzrichneteo an die königl. Staat», regierung die Ansroge, ob sie auch jetzt noch bereit ist, den Er- laß «ine» derartigen Gesetze», auch in der nach den bisherigen verathuogen de» Reich»tag» in Frage kommenden Fassung, abzulrhrirn. — Tie neue staatliche Irrenanstalt Großschweid nitz trägt ebenso wie Untergöltzsch im BogÜande und Zschadreß bei Colbitz den Charakter der modernen Irren anstalten: keine Mauer um die Anstalt findet sich hier, keine Gitter an den meisten Häusern, die übrigens in einer Anzahl von dreiunddreißig vorhanden sind. Nur das Gebäude für tobsüchtige und aufgeregte Kranke und der dazu gehörige Hof ist von einer Mauer umgeben. Tiefe Bauart der Anstalten zeigt den Umschwung, der in der Jrrenbehandlung eingetreten ist. .Sie beweist die Durchführung des Grundsatzes: Ten Kranken so viel Frei heit der persönlichen Bewegung und so viel Berührungs punkte mit der Außenwelt zu bieten, wie ihr Zustand irgendwie zuläßt. Für deren ärztliche und geistliche Ver sorgung geschieht Alles, was nach bestem Wissen und gegenwärtiger Erfahrung gethan werden kann. Hat aber der Staat so seine Verpflichtung mit allem Ernste erfaßt, so ist es auch die Aufgabe des sächsischen Volkes, sich der Irren anzunehmen, soweit ihm dies möglich ist. Vor Allem ist mit dahin zu wirken, daß die unheimliche Scheu vor den Geisteskranken vermindert wird, die nicht selten in Verachtung derselben ausartet. Es ist nicht schön, wie es so oft geschieht, von den Kranken in liebloser Weise als „Verrückten" zu reden; in den Anstalten werden die selben einfach „Kranke"' genannt. Eine edle, für alle Betheiligten Wohtthuende Bezeichnung!.Wenn dieser, Brauch allgemein wird, so werden spöttische Redensarten wie: „Tu gehörst auf den Sonnenstein" und dergleichen, die man nicht nur in den unteren Volksschichten hört, ver schwinden, oder man wird doch ansangen, sich ihrer zu schämen. Tie Geisteskranken verdienen dasselbe Mitleid wie etwa die Schwindsüchtigen. Für die Heranbildung von guten Pflegern und Pflegerinnen sorgt das königliche Pflegerhaus in Hubertusburg. Während männliche Pfleger genug vorhanden sind, fehlt es an weiblichem Pesonal. Pastor Naumann in Hubertusburg erhebt deshalb den Bittruf: „Helft Schwestern gewinnen für unsere wichtige und segensreiche Arbeit!" — Aus den sächsischen Ueberganglstattonen gingen im Monat April d. I. insgesamt»! 79 515 Güterwagen tn be» lodenem Zustande von außersächfischrn Bahnen »ach S aiionen der sächsischen Bahnen und darüber hinaus über. Gegen den gleichen Monat de» Vorjahre» find die» 1861 Wagin wenig». — Mtt der Nothwendigkeit der Rekoim unseres Landtag». Wahlrecht» rechnet auch die Regierung, wenn sie auch ein» baldig« Aendecung de» Wahlmodu» nicht in Aussicht stellt. B«i der Berathung der wegen Vermehrung der städtischen Lanawoe- wahlkleise elngrgangene» Petitionen in der Beschwerde- Petitionsdeputation erklärt« nämlich Staat« Minister von M'tziu „Die Regierung verkennt nicht, daß die Vertteiuno, welche gegcn» wärtig in der Zweiten Kammer der fttidüschen Bevölkern», zu» getheilt ist, deren Zahl und Steuerltlstung »ich! m»hr ganz ent spricht. E» erscheint jedoch uithunllch, eine Abhülse in dieser Beziehung zu erwägen, ohne daß nicht gleichzeitig auch noch andere und nicht minder wichtige Fragen wegen Amdenwg bei» LandtogSwablrrcht» ansgrrollt werden. Zu riner allgnnevmr Revision oder Reform dr» letzteren dürste die Zeit aber dar» läufig noch nicht gekommen sein. Dieser abwartende Standpunkt empfiehlt sich um so mehr, al» e» immerhin nicht leicht sein wird, an Stell« de» jetzigen, gewiß nicht vollkommenen Wahl» recht» ei» andere» zu finden, welche» allen berechtigten Inten firn in au»r«ichrnder Weise Rechnung trägt. — Die Mehrheit der Deputation empfiehlt, sämmtliche Petitionen aus sich beruh» z«. lassen.
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