9 Tedeum in der Schloßkapelle Dresden zur Hochzeit des sächsischen Kurprinzen Friedrich August mit der Kaiser tochter Maria Josepha 1719 polnische Erbfolgekrieg, in dem der französische König Ludwig XV. seinen Schwiegervater Sta nislaw Leszczyriski unterstützte, band die kaiserlichen Kräfte in der Auseinandersetzung mit Frankreich im Westen des Reichs. Der Sieg des Wettiners in Polen war allein der militärischen Unterstützung Rußlands zu verdanken. Die Anerkennung der kaiserlichen Erbfolge war allein eine der Situation entspringende Ent scheidung gewesen. Die sächsischen Minister sprachen sich insgeheim bereits 1733 dafür aus, beim Tod des Kaisers, je nach Haltung der übrigen Mächte, die eigene Position neu zu überdenken. So schloß sich Sachsen nach dem Tod Karls VI. 1740 im Ersten Schlesischen Krieg (1740-42) nach langem Zögern zunächst dem antikaiserlichen Bündnis aus Preußen, Bayern, Frankreich und Spanien an. Nachdem es durch den Separatfrieden Preußens mit Österreich jedoch leer aus gegangen war, wandte es sich im Zweiten Schlesischen Krieg gegen Zusicherung der begehrten Landverbindung nach Polen wieder der kaiserlichen Seite zu, die dem preußischen König Fried rich II. allerdings unterlag. Das sächsisch-österreichische Verhältnis blieb in der Folgezeit reserviert. Hauptziel der Habs burger war die Rückeroberung Schlesiens und damit die Reduzierung der preußischen Macht. Das in kaiserlichen Augen sprunghafte Sachsen stellte einen eher unsicheren Partner zweiten Rangs dar, den man aber im Kriegsfall dennoch auf seiner Seite glaubte. Sachsen andererseits