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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190207239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-23
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.07.1902
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d Anrrlgrr Wetlitt «K Aycher). Amtsökatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 1«8. Mittwoch, SS. Znlt 1S0S, AbendS. SS. Jahr,. Dal Riesaer Tageblatt erschetM jede. Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. vierteljährlicher vezagSpret» bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark KV Psg., durch unsere Tritzir I»ei in« Hau« 1 Marl 66 Psg., bei Abholung am Schalter der taiseck. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch de» Briefträger frei in« Hau« 2 Mark 7 Psg. Auch Monat«abonnement« loerdm angenmnUtzd. «uzeige».rln»ahme filr die Nummer de« Ausgabetage« bi« Vormittag V Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraß« SS. — Kür di» Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt In Riesa. Zwangsversteigerung. Die im Gruudbuche für Strehla Blatt 272. 326. 345. 346. 368. 3S1. 471. 508 und 623 und im Grundbuche für Oppitzsch vorm. Strehlaer GrrichtSanteil« Blatt 2 aus den Namen der Firma Strehlaer Dampfziegelwerke, G. m. H. ia Strehla eingetragenen Grundstücke sollen am 11. September 1SV2, vormittags 1v Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke sind nach dem Flurbuche II Hektar 24,5 Ar groß und auf 66 280 M. — Pf. geschätzt. ES ruhen daraus 572,86 Steuereinheiten. Die Grundstück«, die alt« Ziegelei genannt, bestehen auS guter Wiese, Fe.d, abbaufähigrm Lehmlager für Ziegrleizw-cken und Bauland. Die Einsicht der Mittheilungen deS Grundbuchamts sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung deS am 19. Juni 1902 verlautbarten Versteigerungsvermerkes auS dem Grundbuche nicht er. sichtlich waren, spätesten» im VersteigerungStermIne vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Bertheilung deS Berstei« gerungSerlöseS dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesrtzt werden würden. Diejenigen, die rin der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordrrt, vor der Ertheilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung deS Der« fahrens herbeizuführen, widrigenfalls für daS Recht der VrrsteigerungSerlö» an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes treten würde. Riesa, den 19. Juli 1902. Königliches Amtsgericht. Fohlen-Versteigerung. Sonnabend, den 2« Juli 1SVS, vormittags 11 Uhr wird im Kasernenhose ein ca. 7 Wochen altes Fohlen verstetgert. 1. Abteilung 3. Feldartillerie-Regimeuts No. »2. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 23. Juli 1902. — Wetterprognose. (Orig.-Mittheilung vom kgl. meteorologischen Institut zu Chemnitz) Uebersicht der Wetter lage in Europa heute früh: Unter der Wechselwirkung der De pression über der scandinavtschrn Halbinsel und hohen Drucks in Centraleuropa, mit einem Maximum über der Alprngegend, herrscht bei unS eine leichte, südwestl. Strömung mit wolkigem bi»trübem,kühlemWetterundzeitweisenRegen- siillen, das anhalten dürste. Vom 21. zum 22. Juli fanden auSgebreltete, besonders im W. und NW. deS Landes ergiebige Regrnsälle statt; so wurden gemefsln kn Seidewttz 25, HubertuSburg 26, Zschadraß 28, Schneeberg und Leipzig 29, Colditz (Forststatiov) 32, Zwenkau 37 und Großdölzig 47 nun. Der 22. Juli brachte wettere Niederschläge, welche stellenweise (Leipzig, Chemnitz, Frei berg) mit Gewitter verbunden waren, auch nahm die Temperatur weiter ab. Ihr tiefstes Minimum betrug 5,5° (Fichtelberg), die Mittelwerthe waren 4—5° unternormal, die Maxima blieben unter 20° (Schneebreg). Die Windrichtung war eine westliche. —)-( König Georg ist, wie man uns heute Nacht mittag aus Dresden meldet, an einem leichten fieberhaften Brvnchialkatarrh erkrankt und ist deshalb genöthigt, das Bett zu hüten. — Ein falsches Einmarkstück wurde am 21. d. MtS. an einer hiesigen öffentlichen Kassenstelle ungehalten. DoS Falsch stück, mit dem Münzzekchen U und der Jahreszahl 1875, hatte bläulichen Schein, war reichlich I Gramm zu leicht und griff sich wie fettig an. — Des zweifelhaften Wetters wegen wird daS Concert der Caprlle des 2. K. S. Plonier-BataillonS Nr. 22, daS morgen Donnerstag Abrnd im Stadtpark auSgesührt werden sollte, im Hotel „zum Stern" stattfinden. Die nähere Bekanntmachung darüber sowie die Mufiksolge ersehen dir Interessenten auS dem Anzeigenteil d. Bl. Wie bereits bekannt gegeben, wirkt bei dem Concrrt auch der PlstonvirtuoS Herr Max Größter, Mitglied deS OpernhauSorchesterS zu Frankfurt a. M., mit. lltber die Leistungen desselben schrieb die .Deutsche Wacht": „AlS einen ganz vorzüglichen Trompeter lernten wir Herrn Größter kennen, welcher sein Solo .Fantasie Masanirllo" v. B. Arban mit bestem Gelinge» zu Gehör brachte" und die .Magdeburger Zeitung" bemerkt« bei Besprechung eines ConcertS, an dem Herr Gräßler mitgewirkt: .Einen erheblichen Authril an der künstlerischen Ausgestaltung d«S ConcertS hatte der Solotrompeter Herr Max Gräßler. Die schneidige Wiedergabe der Schmldt'schen Bravour-Polka „Die TeufelSzunge" wirkte elrktrifirend aus die Hörer; auf »immer rndenwollrndrn Beifall hin mußte sich der Künstler »och zu einer Einlage verstehen." — Di, Schauspielnovität: .Alt-Heidelberg" von Wilhelm Meyer-Förster, welche die Theaterdirektiou Merttg gestern Abrnd zur Aufführung brachte, hatte leider ebenfalls nicht vermocht ein vollbesetztes HauS zu hingen. Namentlich wiesen die Sperrsitz plätze weit« Lücken aus, während im Uebrigen der Besuch ein zirmlich befriedigender war. Der Direktion Warrn durch Engage ment eine» auswärtigen Künstler- noch besondere Unkosten er wachse». Bet der Aufführung erzielte der als Gast und a!S Vertreter der Hauptrolle austrrtende Herr Han» Wallmerod «inen guten Ecsolg; sein Spiel war temperamentvoll und e» wurde ihm vom Auditorium wiederholt lebhafter Beifall gezollt, der sich mehrfach auch aus Fräulein Walter-, die ihrer Aufgabe ebrnsollr recht gut entsprach, übertrug. Nicht ganz treffend und .lebrnSwar»" waren, wenigsten« thrilwrise die Studentrnfernra und sodann waren die langen Pausen zwischen den «inzelnen Akten, ebenso der verspätete Beginn der Vorstellung wenig an genehm. — Der Unterosfizier - Verein hiesige» Plonier-BataillonS Nr. 22 hielt gestern im Gasthofe zu Pausitz sein Sommer- sest ab. — Des ungünstigen, regnerischen Wetters wegen konnte daS für gestern Abend im Garten deS Hotel Münch geplante Concrrt nicht abgehalten werden und ist deshalb aus nächsten DienStag verschoben worden. — Dir Ziehung 2. Classe der 142. kgl. sächs. Landes- lotterte findet am 4. und 5. August 1902 statt. Dir Erneuerung der Loose ist vor Ablauf deS 26. Juli zu bewirken. — Se. Majestät der König hat anläßlich seines Scheidens als General-Inspekteur der II. Armee-Inspektion (5., 6., 12. und 19. Armeekorps) unterm 15. Juli 1902 nachstehende Ordre an daS 6. ArmeecorpS erlassen: .Nachdem Seine Majestät der Kaiser und König mich von der Stellung als Grneial-Jnspecteur der II. Armce- Jaspection zu entbinden geruht haben, ist eS mir rin Bedürf- niß, dem 6. Armeecorps, mit welchem ich 14 Jahre lang in dienstlicher Beziehung gestanden habe, Lebewohl zu sagen. Gelegentlich der Besichtigungen, denen ich auf Befehl Seiner Majestät deS Kaisers und König- beigewohnt habe, habe ich ausnahmslos Gelegenheit gehabt, mich von der sorgfältigen Ausbildung, den hervorragenden Leistungen deS ArmeecorpS und von dem vortrefflichen Geist, der daS CorpS ersüllt, zu überzeugen. Ich kann dem ArmeecorpS beim Scheiden keinen besseren Wunsch auSsprechrn als den, daß «S ihm beschicken sein möge, stets auf dem hohen Standpunkte zu verharren, aus welchem ich eS gekannt und den ich Seiner Majestät dem Kaiser und Könige wiederholt rühmen konnte. Dem Armee corpS wird dann der schönste Lohn des Soldaten nie fehlen: die Anerkennung und Zufriedenheit seines allerhöchsten Kriegs- Herrn." gez. Georg. Se. Majestät der König hat die Inspektion über die drei erstgenannten obigen ArmeecorpS (daS 19. wurde bekanntlich erst vor einigen Jahren begründet) am 4. Juli 1888 übernowm'n. ES ist anzunehmen, daß außer dem schlesischen auch die übrigen, besonders die sächsischen ArmeecorpS durch eine glcich ehrenvolle königliche Ordre ausgezeichnet worden sind. — Abergläubische Seelen behaupten gewöhnlich, daß in Beziehung auf Unannehmlichkeiten und Unglücksfälle der Freitag der schlimmste Tag in der Woche sei. Doch di« Statistiker, denen selbst die anerkanntest« Urberlieserung nicht heilig ist, behaupten kühn an der Hand unumstößlicher Beweise, daß dieses ominöse Vorrecht dem Montag gebühre. Al» Beweis stellen sie folgende Tabelle der UnglückSsälle auf, wie sie sich durch schnittlich pro Tag ereigne». Demnach kämen auf den Montag 16,74 Proz. der UnglückSsälle, auf den Dienstag dagegen nur 15,77 Proz, am Mittwoch verringern sie sich zu 15,31 Proz., am Donnerstag steigen sie ein« Kleinigkeit auf 15,73 Proz., am Freitag und Sonnabend erhöhen fi, sich aus 16,38 Proz, um am Sonntag auf 2,69 Proz. herabzufinken. Erwähnt sei hierbei, daß da» schwere SchiffSunglück aus der unteren Elbe auf die früheste Montagsstunde ('/,! Uhr Nacht») fiel. — Da» 19 BundeSfrst de» Deutschen Radfahrer- Kunde» ist am Sonnabend in Kassel eröffnet worden. Die Verhandlungen begannen */, II Uhr und dauerten bi» spät abrnd». Der vorgrlegt« Kaffrnbrricht schloß mit 214473 Mk. 79 Pf. ab. Der Mitgliederbestand betrug am Schluffe dr- vorigen Monat» 36556. AuS den Verhandlungen sei hervor gehoben» daß die neuen Wett - Fahrbrstimmungrn zu scharf und streng hingrstellt wurden. Unter den eingbrachten Anträgen ist der wichtigste derjenige aus Einführung der Haftpflichtversicherung sür alle BundeSmitglieder. Nach sehr angeregter Erörterung wurde einstimmig beschlossen, die allgemeine Haftpflichtversicherung sür alle BundeSmitglieder einzusühren. Die verschiedene» An träge auf Herabsetzung deS Eintrittsgeldes wurden im Hinblick auf dir nunmehr vom Bunde gebotenen wlrthschastlichen Bor« theile zurückgezogen. Durch Antrag deS GaueS 24 wurde be« schloffen, eine Untersuchung über die Anlegung von Radfahr wegen zu veranstalten. Aus gegebene Anregung hin sprach man sich im Allgemeinen sympathisch für eine Vereinigung mit der deutschen Radfahrerunion aus. Ferner wurde eine Resolution angenommen, nach welcher der Bundestag «ine Bereinigung der deutschen Radfahrervrrbände, sowie die Anleitung von Ver« Handlungen, vm diese herbeizusühren, sür wünschenkwerth hält und hofft, daß eS gelinge, solche baldmöglichst zn erreichen. Zum Ort der nächstjährigen Tagung wurde Hamburg gewählt. Herr Boeckling-Esten wurde zum ersten BundrSvorfitzrnden wieder gewählt; zweiter Vorsitzender wurde an Stelle de» Ju- sttzrathS Bogel-KönigSberg, der eine Wiederwahl endgiltig ab lehnte, AmtSgrrichtSrath v. Koeller-Altona. — Der Rechnungsabschluß über den Betrieb der sächsischen StaatSbahnen im Jahre 1901 ist erschienen. Wie kaum ander» zu erwarten war, spiegelt sich auch in ihm der Stillstand in Handel und Gewerbe wieder durch den allgemeinen Verkehrs rückgang und wesentlich verminderte Einnahmen — ein« Er scheinung, die in ganz Deutschland und auch in den Nachbar staaten übereinstimmend zu beobachten ist. In einem so indust riellen Lande, wie Sachsen, muß naturgemäß auch die Einwirk ung des aus dem Erwerbsleben noch immer ruhenden Drucke» mehr sühlbar sein, als dort, wo die Industrie weniger bedeutend ist. Im Jahre 1901 ist daher die Einnahme bei unseren StaatSbahnrn um 4 910 825,06 Mark geringer gewesen als im Vorjahre; sie beträgt 132 073 937,75 M. gegen 136984762,81 Mark im Jahre 1900. — Ueber Gurken plaudert ein Mitarbeiter de» „B. L.-A.": Wie kommt e», daß Gurken in jeder Gestalt bei un» so sehr beliebt find? Ihr NahrungSwerth ist bei ihrem enormen Wassergehalt — Sachkundige versichern, eS wären 97 Prozent — gleich Null. Wer aber möchte deswegen den Gurkensalat entbehren? Gehörig gepfeffert, bildet diese „Schmack reizung" bei schweißtreibender Sommerzeit eine sehr erquickliche Begleitung sür jeden Braten. Wer freilich der üblen Gewohn heit huldigt, die Gurkenschriben vor der Orlung „gehörig aus« zudrücken", um den Saft zu entfernen, der könnte statt der Gurken ebensogut «in Paar Glacehandschuhe zu diesem Galat nehmen — dem Magen würde da» vollkommen gleich sein. Dir Gurk« hat aber auch ihr kulturhistorische» Interesse. Sie war »ach den neuesten Forschungen den alte» Aegyptern und selbst noch den Griechen Homer» vollständig unbekannt, obgleich ihre Kultur in Ostindien mindesten» 3000 Jahre alt ist und auch in Ungarn in die vorgeschichtliche Zeit zurückreicht. Zu den Griechen kam die Gurkrnzucht wahrscheinlich erst im 7. Jahrhundert von Kleinasien her. Einen außerordentlichen An klang fand da» «igenthümliche Gemüse bei den Römern. Kaiser Tiberiu» liebte Gurken al» tägliche» Gericht und ließ sie in fahrbaren, mit Marirngla» gedeckten Berten sür die Küche ziehen: Dem südwestlichen Deutschland wurde da» Gewächs spätestens durch Karl den Großen zugeführt; im SüdostenIaber und im ganzen Osten überhaupt dürste e» damals schon längst durch die Slaven heimisch gewesen fein, welche nicht bloß^wie die Tartarrn und Mongole», wahrhaft leidenschaftliche Verehrer der Gurken find, sonder» fich auch von jeher vortrefflich auf ihre Verwendung und Kultur verstanden. Der echte Ruff» ver mag ohne Salzgurken kaum zu leben, di« Laufitzer Wenden
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