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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190208138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19020813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19020813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-13
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1902
- Autor
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««d A»r»rger WrtlÄt mß Ayrtztt). Amtsökaü der Wnigl. «mtthmptmmmschaft Großenhain, des KSntgl. Amtsgerichts «nd des Stadtraths zu Riesa. 18«. Mittwoch, 13. August 1902, AvendS. ' SS. Jahr«. Tas Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bel Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mart 50 Psg., durch unsere Träger s"ei in» Haus 1 Mark 65 Psg-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Briesträger frei ins HauS 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnemrnts werden angenommen. Anzeigrn-Auoahme für die Nummer des Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer k Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da« Vermögen deS Kupferschmiedemeister» Karl Wilhelm Joseph in Riesa ist zur Abnahme der Schlußrechnung de« Verwalter«, zur Erhebung von Einwendungen gegen da« Scklußverzelchniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußsassuug der Gläubiger über die nicht verwrrthbarrn Vermögensstück» der Schlußtermin auf de« 6. September 19V2, vormittags 10 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgericht« bestimmt worden. Riesa, den 12. August 1902. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Freitag, de« 15. August 1W2, vorm. 1« Uhr kommen im Auktionskokal bez. Hofraum de« Kgl. Amtsgericht« hier 1 Schreibsekretär und 2 braune Wallachen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 11. August 1902. Der GerichtsvoÜz. des Sgl. Amtsgerichts Riesa. Herr Uhrmacher Friedrich Theodor Nöbel hier ist am 9. August 1902 als Stell vertreter de« Bezirksvorstehtt« für den 2. Stadtbezirk in Pflicht genommen worden. Der Rath der Stadt Riesa, am 12. August 1902. No. 1925 4. vr. Dehne. Fsch. Di« Mannschaften dec Feuerwehr zu Riesa und zwar: da» freiwillige Rettung»korp«, die Feuerreserve, Spritze No. 1 (Hauptmann Götze), die Wachmannschaft (Hauptmann Bach) haben sich Donnerstag, den 14. August 1902, Abend» 7 Uhr zu einer Uebung am Spritzen, hau« einzufinde». Begründete Entschuldigungen sind vorher schriftlich beim Kommandanten Müller, Hauptstraße 53, einzüreichrn. Dir Uniform ist anzulegen. Aus 8 27 der Feuerlösch- ordumrg wird aufmerksam gemocht. Riesa, den 9. August 1902. Der Vorsitzende de- Feuerlöschausschusses. Bretschneider. Sparkasse Gröva ist an allen Werktagen von Nachmittag 4—6 Uhr geöffnet, nimmt Einlagen bis zu 3000 Mark bez. 5000 Mark aus ein Buch an und verzinst all« Einlagen mit 3'/, Prozent. — Hypotheken« gelbe« find daselbst auL,Ulriken. siir da» »Riesaer DagMatt" erbitten uu« bi, Meß,?« Vormittag» » Uhr de» jeweilige« Ausgabetage«. Die SeschLftssteLe. Uuzeige« Oertliches und Sächsisches. Riesa, 13. August 1902. — Wetterprognose. (Orig.-Mittheilung vom kgl. meteorologischen Institut zu Chemnitz.) Ucberficht der Wett»' läge in Europa heute früh: Die Depression im N. deS Erd- theil« mit ihrem Minimum von 750 rum über S.-Schweden beherrscklt dauernd die Wetterlage. Der hohe Druck im W. der britischen Inseln hat wieder etwa« abgenommrn; sein Maximum liegt mit 765 mm im S-W. Westl., z. Th. auffrischende Winde bringen durchweg trübe», sehr kühle» Wetter mit Regenfällrn, auch ist abermals wenig Aenderung wahrscheinlich. Bet anhaltend westl. Winden herrschte am 12. August unter wechselnder Bewölkung wiederum sehr kühles Wetter mit zeit- «nd stellenweise» Niederschlägen. Die Temperatur nahm weiter ab; im Minimum traten 2>/,° (Fichtelberg) rin, ihre Mittelwrrthe waren 4 bi» 6« unternormal, die Maxima stiegen nur bi» 17° (Leipzig). — Bei dem gestern von der Kapelle de» 3. Feld-Art.» Reg. Nr. 32 unter Leitung ihres bewährten Dirigenten, Herrn StabStrowprtrr Günther, im Saale deS Hotel Höpfnrr ge gebenen Concrrt fanden die einzelnen Piecen — ausschließ lich Streichmusik — reichen Beifall. Eingeleitet wurde daS Concert durch de» vom Dirigenten selbst componirten .Kasino- Marsch". Diesem folgte alsdann die Ouvertüre z. Op. .Oberon" von Weber, bei welcher besonders der Waldhorn-Einsatz außer, ordentlich zart und exakt auSgrsührt wurde. Bei den „Schlesi schen Liedern" (Solo für 2 Violinen) griff Herr Stabstrompeter Günther selbst zur Geige und entzückte dir Anwesenden durch außerordentlich reinen und gefühlvollen Vortrag, besonder» durch einzelne Flageoletttöne. AnerkennenSwerth hervorzuheben ist außer dem noch die „Traumbilder.Fantasie" von Lumby«, die „Ptzzi. cato-Gavotte" vou Lata»», sowie da» „Lve Aaria" von Schu» brrt, bel welchem besonder» da» Cello sehr schön zur Geltung kam. Leider wird rin gute» Concert vom hiesigen Publikum noch zu wenig grschätzt und so war auch gestern Abend nur et» mäßiger Besuch zu verzeichnen. — Unsere beiden FrldartiSerit.Rkgimrnter Nr. 32 und 68 werden am Freitag, de« 22. d. M. in» Manöver auSrückru und erst am 18. September in ihre Garnison hierher zurück» kehre». — Nächsten Sonntag, den 17. und Montag, den 18. ds». Mt». hält die hiesige Echützengeselschast ihr diesjährige» zweite« Schützenfest ab. Wie man «u» mitthrilt, kommt diesmal der sonst au»g«!ührte Zapfenstreich in Wegfall, dagegen findet Sonntag früh 5 Uhr Reveille vou dem Stadtmufikcorp» und den Sptrlleutea der Gesellschaft statt. Mittag» 1 Uhr »ersammrln sich die aktiven Mitglieder iw Hotel Münch zur Abholung de» König», woraus man sich in geschloffenem Zuge, der dir Wettiner-, Haupt- und Schützenstraße pasfirru wird, nach dem Schützenplctze brgiebt und mit dem Prei»schießen te ginnt. Montag Bormittag 10 Uhr findet im Saale de» Schützen hause» ds» übliche Frühstück statt, an de« auch Gäst-, die Herz sich' willkommen find, theilnehmen körnen. Nach demselben folgt die Fortsetzung de» PrriSschießen» und Abend», bei rintrrtender Dunkelheit soll rin große», brillante» Feuerwerk abgebrannt werden. Sollte letztere» etwa am Montag Abend wegen un- günstiger Witterung nicht stattfindeu können, so wird e» Diens tag Abend folgen. — Von einem schweren Unfall wurde im benachbarten Gröba «in hiesiger Bürger betroffen. Beim Einspannen seine» Pferde» ging diese» durch uud bei dem Bemühen e» auszuhalten wurde er geschleift und blieb schließlich bewußtlos liegen. Der Verunglückte kam glücklicher Wäse, nachdem ihm die »öthigen Hilfeleistungen geworden, nach einlger Zeit wieder zu sich und konnte in seine Behausung überführt werde», muß aber in Folge der erhaltenen Verletzungen zu Bett liegen, doch ist erfreulicher Weise eine Beffrrung im Br finden zu verzeichnen. — Zu besetzen ist die Schulstelle zu Jahnishausen bei Riesa. Kollator: die oberste Schu'behörde. Einkommen außer freier Wohnung und Gartrngenuß 1300 Mk. Gehalt, 110 Mk. für Fortbildungsschulunterricht und 55 Mk. für Turn unterricht. Gesuche find bk» zum 1. September 1902 beim königlichen BezirkSschulinsprktor Sieber in Großenhain «iuzu. reichen. — Die Sachsen find besonder» zahlreich vertreten unter den Missionaren der eoangelisch-lutherischen Mission zu Leipzig. Unter ihren 41 europäischen Misfioniarbeitern in Indien be fanden sich im Juni de» lausenden Jahre» 14, unter ihren 9 in Britisch - Ostafrika thätigrn 2 und unter ihren 17 in Deutsch'Ostafrika thätigen Missionaren 8 au» dem Königreich Sachsen. — Der Kohlrnvrrkehr auf den sächsischen StaatSrisen- bahneu ist auch im Monat Juli d. I. weit hinter dem gleichen Monate de» Vorjahre» zurückgeblieben. Während im Juli 1901 938414 kg Kohlen zur Beförderung kamen, find tu diesem Jahre nur 870268 kg befördert Word««. Der Rückgang im Kohlrnvrrkehr verthellt sich aus fast alle Abbaubrzirkr. Der Kohlenverkehr hatte bereit» im Vorjahre gegen da» Jahr 1900 — in dem die KohlrntranSporte ihren Höhepunkt erreichten — bedeutend uachgrlafleu; um so bemerkenSwerther ist e» also, daß der Kohlenbedarf jetzt immer noch writrr finkt. — Sehr beachtrnSwerthe Ausführungen über Auswüchse de» VereinSlrbrn» finden sich in dem Berichte eine» sächsi schen Grwerbe-Jnsprktor». Während mau vor einigen Jahren die Vermehrung der Vereine mehr in Städten und großen Dörfern wahrnehmen konnte, hat sich in den letzten Jahren auch in den kleineren und kleinsten Orte» da» Bestrebe» sehr entwickelt, unter irgend welchen Name» Vereine zu gründen, um mehr Gelegenheiten zu Vergnügungen zu schaffen, wofür schon fast überreichlich auf andere Weise In den meisten Orten gesorgt ist. Di« Gründe, au» denen Bereiue sich bilden, erscheine» zwar in der Regel ganz harmlo» und an uud sür sich weniger bedenklich; die Nachtheilr liegen jedoch darin, daß «» tei de» meisten Leuten nicht dabei bleibt, einzelnen Brriiarv anzugrhörev, sondern daß sie nach und nach Mitglieder mehrerer Vereine werden, und deshalb ist e» nicht» Seltene», daß Jemand an jedem Abend der Woche einer anderen Verpflichtung nachznkomme« hat. Der betreffend« Gr» werbe.Jnsprktor stellt nm» vergleiche an zwischen der wirthschaft» lichen Lrg, derjenigen Arbeiter, die sich de« BerriuSlrbeu uöz- lichst fernhaltrn, und solcher, di« der BrreinSmeieretZhuldigen, und gelangt dabei zu einem sür die Letzteren höchst ungünstigen Urtheile. Wörtlich heißt e»: „Vergleicht man die wirthschaftlichen Zustände eine» Arbeiter», dessen einzige» Bestreben «in geordnete» Familienlib.'n und ein behagliche» Auskommen ist, mit denjenigen eine» Arbeiter», der rS vorzieht, die Gelegenheiten, die eS zur Befriedigung seiner Vergnügungssucht giebt, möglichst zu benutzen, so wird man finden, daß eine angenehme Häuslichkeit nur da anzutreffen ist, wo der Mann nicht allen möglichen Vereinen angrhört. Meisten» sind dir Vereine mit daran schuld, daß die Pflege de» Familienleben» und die Sparsamkeit vernachlässigt werden. Während manchmal rin Verein über einen großen Kaffeubestand versügt und dinselben zu Vergnügungen und anderen ost unnützen Zwecke» benutzt, haben viel« seiner Mit glieder unter Entbehrungen alle. >»t zu leiden, ja st« bleiben, wie man hört, Staat»- und Gemeindesteuern schuldig uud Unter lasten «», ander« wichtigere Pflichten zu erfüllen." ES werden alsdann zur näheren Begründung deS Urtheile» allerlei drastische Beispiele angeführt. So wurde tu einer Nachbargemeinde Anna- brrg» von einem „Pseifenklub", desten Mitglieder besonder» de« Arbriterstande augehören, im Berichtsjahr ein Banner gestiftet, waS mit der damit verbundenen, mehrere Tage in Anspruch nehmenden Festlichkeit (Weihe) rin« Ausgabe von beinahe 1000 Mk. erforderte. — Am Sonntag war der LaurrntluStag; mit diesem Tage stellen sich erfahrungsgemäß die Pojeiden - Stecnschnuppenfälle rin. Diese Sternschnuppen haben schon vor vielen Jahrhun derten den Namen „Feurige Thränen deS H-Iligen Laurentius" erhalten. — Daß man Mitte August, in den sogenannten Hunds« tagen, den Pelz hrrvorsuchen muß, um nicht zu stieren, gehört doch wohl zu den Seltenheiten. Ans den Elbdampsern hat man aber vereinzelt thatsächlich gestern schon di« Pelze hervorgrsucht, um sich gegen die Kälte, die »amen!sich gestern stüh empfind lich sich geltend machte, zu schützen. — An einigen Stellen soll gestern srüh auch Reis konstatirt worden sein. — Die Sonne, der gewaltige Feuerball, der eigens lich jetzt in den Hundstagen am heftigsten seine sengen den Gluthen herabsenden sollte, wendet sich immer mehr nach Süden. Damit wird auch die Wärme, die unsere Erde von der Sonne empfängt, mit jedem Tage geringer. Infolge des kühlen, nassen Sommers sind überhaupt Heuer keine bedeutenden Wärmemengen in der Atmosphäre! aufgespeichert, und die Hundstagsgluth wird sich kaum noch geltend machen. Die mittlere Temperatur des Mo nats August, die sonst für Deutschland 18 bis 18»/? Grad Celsius beträgt, bleibt zweifellos Heuer hinter dem Nor malsatze zurück. Bezüglich der Tageslänge haben wir schön einen gewaltigen Schritt rückwärts gethan. Der längste Tag war 16 Stunden 29 Minuten, am 1. August betrug die Länge nur noch 15 Stunden 16 Minuten, das ist als» ein Rückgang umf 1 Stunde 13 Minuten. Der letzte Tag im August hat nur noch eine Tagcslänge von 13 Stunden, 32 Minuten, das ist ein Rückgang von 2 Stunden 54 Minuten. !
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