ramus ara sumeret oro, und die Umrisse des Autorenbildes ergeben die Zeile: Rabanum memet Clemens rogo Criste tuere o pie iudicio. Das Bild des Autors gehört in den Umrissen zum Gedicht. Ohne dasselbe ist die Verkünstelung der Anordnung nicht ersichtlich. Es muß sich daher in jeder erhaltenen Handschrift finden. Aber noch mehr. Die erste Handschrift, die, soviel wir wissen, 1648 untergegangen ist, enthielt ferner zwei Dedikationsgedichte an den Papst Gregor IV. und an den Erzbischof Otgar von Mainz. Diese Dedikationsgedichte nun waren im Original begleitet von Bildern, die die Überreichung der Handschrift an die Adressaten durch den Autor darstellten. Das ergibt sich aus den ältesten erhaltenen Handschriften, deren entsprechende Bilder, da sie einander sehr ähnlich sind, auf einen Archetypus in der Originalhandschrift zurückgehen müssen; anders ist ihre Verwandtschaft untereinander nicht zu erklären. Der Prototyp der Handschriften enthielt also drei Bilder des Autors. Die erhaltenen Manuskripte haben teilweise die Ausstattung ver einfacht. Die Zahl der Darstellungen, in denen der Autor vorkommt, ist auf zwei oder gar nur eine beschränkt. Nur einmal — soweit ich sehen kann — in einer Handschrift der Nürnberger Stadt bibliothek aus dem 15. Jahrhundert hat ein fleißiger Buchmaler sogar noch ein viertes Bild hinzugefügt, das vielleicht auch den Hrabanus darstellen soll. Mir sind bisher 28 Handschriften von dem Buch zum Lobe des hl. Kreuzes von Hrabanus Maurus be kannt geworden. Sie enthalten jede die Abbildung des Autors unter dem Kreuze, denn diese gehört unzertrennlich zu dem Werk. Sie enthalten aber außerdem auch noch teilweise Dedikationsbilder, die ursprünglich wohl alle von denen des Originalexemplars ab zuleiten sind. So erklärt sich die große Zahl der Hrabanbilder. Aber ein weiteres ist noch wichtig. Die ersten Darstellungen sind unter den Augen und unter der Aufsicht des Abgebildeten in einer damals bekannten und hervorragenden Bücherwerkstatt ent standen, aus der wir sehr gute, natürlich wirkende Kopien antiker Menschendarstellungen besitzen, die ungefähr gleichzeitig ent standen. Wir haben damit alle für die damalige Zeit nur möglichen Voraussetzungen, die es uns wahrscheinlich machen, in den Dar stellungen der ältesten Handschrift des Werkes Bilder nach dem Leben zu sehen. Die späteren Handschriften wiederholen diese Kultur- und Universalgeschichte 2