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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190210227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-22
- Monat1902-10
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1902
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Dvwiautamtr Leipzig, Kießli», »et» Proviautamte Riesa — «»«»t. Schuwa»», Kuftm«-Sufpr««or tu Zeithai», «ach Dresden, Feustel, Kaf«u«-J»spektor tu veeldra, nach gelthat», unt«m 1. Januar 1908, — vnfetzt. Tacke, Noßarzt der Landwehr l. Aufgebote» de» Landw.-Vez. Zittau, tehuf» Uebnführung zum Landsturm L. Aufgebote» der Abfchted tewllligt. Schanze, Obnspothek« der Landwehr 1. Auf« geböte» de» Landw-Bez II Dre»drn, der Abfchted bewilligt. — Da» Ministerium de» Innern ver»ff«tlicht tm .DrGdu. Jmnnal' folgende» Erlaß: „Die rechtzetttge Feststellung de» Vorhandensein» ansteckender Kraukhrttrn, welch« sowohl für den Kranken al» inSbesoudere auch für dt« Allgemeinheit zur Gr- »vgltchung der ol»baldlgen Anordnung von vorbengung»maß« «Wktn gegen Welterverbrtttrwg der Krankheit von größtem Werth« ist, kann in zahlreichen Füllen mit Sicherheit nur durch tattertologlsche Untersuchungen erfolgen. Um letztere allgemein z» «mögliche» und deren Unterlassung au» Scheu vor den ent« stehenden Koste« z« verhüte», ist die Leutralstell« für öffentliche Gesundheitspflege mit der unentgeltlichen Vornahme dieser Unter» iuchewgr» beauftragt worden. Dir Au»sührung derartiger Unter« fuchungen ist vou den behandelnden Aerztrn, soweit ihnen nicht die in den Städten Dresden Leipzig und Chemnitz vorhandene» Uuterfuchung»einrichtuugru kostenfrei zur Verfügung stehen, un« m'ttelbar bei der Centralstellr für öffentliche Gefundhritlpflege tu Dreöden zu beantragen. Hierbei wird den Aerztrn anheim groben, sich mit genannter Centralstellr wegen de» Bezüge» ftettl firter Gesäße zur Ausnahme der riazusendendrn Unter« suchungSthrile in» vernehmen zu setze»'. —* Der verband sächsischer Industrieller hält seine dir», jährige Generalaersommlung am Dirn»tag, den 28. October in Dreöden, Hotel Bristol, ab. In der um 3 Uhr Nachmittag» beginnenden Mitgliederversammlung rrsolgt u. A. die Erstattung de» Srschästöbericht», einig« Satzungsänderung« und die Neu wähl de» Vorstände». Um 8 Uhr Nachmittag» schließt sich hieran eine allgemeine Versammlung, in welcher Herr Dr. Gustav Stresemann-DreSd« über: »Die sächsische Steuergesetzgebung und Hie Industrie-, sowie der durch stine Asienreisr bekannte Dr. Paul Rohrbach Berlin über: „Die Orieotmarktinteressrn der deutschen Industrie sprechen wird. Die Thellnahm« von Gästen au» industriellen Kreise» zu der allgemeinen Versammlung ist gern gestattet. , — Zum Aufenthalt Sr. Majestät de» König» Georg in Leipzig verlautet noch, daß der Monarch die Huldigung der Studentenschaft und Gesangvereine am 8. November Abend» vom Balkon de» kceiShauptwannschostlichen DienstgebävdeS am Roßplatz entgegennehmen wird. Am 4. November, dem Tage d'ö Einzüge» Sr. Majestät, wird der König voraussichtlich Ai«d» einer größeren Festlichkeit bei Sr. Excellruz dem komman« dkeude» General v. Treitschke beiwohnen. In Aussicht genommen ist ei» Besuch de» Deutsche» Buchgewerbehause». — Dir virrflaschrnkage ist für jede Brauerei und jeden Blerhändler «ine solche, die besondere Aufmerksamkeit verlangt, wam die Verluste au Masche» und Kästen nicht in» Unendliche --»wachsen solle». E» ist schon häufig festgestellt worde», daß Ire« Bierflasche», obwohl sie den Namen dr» Eigrvthümer» deutlich tragen, »icht nur zur Füllung mV anderem Bier, Oel, Spirituosen «. s. w. verwendet, sonder» ost in muthwilllger Weis« vernichtet werd«. Jeder Mißbrauch fremde» Eigenthum» oder die Vernichtung desselben ist strafbar. Sehr zu empfehle» ist «verding», daß die Brauereien u»d Birrhavdlungeu höhere Einlagen, mindesten» 8 Pfg. pro Flasche, verlangen. — Der Kartenbrief war bekanntlich in anderen Län. da» schon seit einer Reih« von Jahren elugesührt, eh« dir Sketch» -Postvrrwaltuog sich zu seiner Einführung entschließen konnte. Man war offenbar der Meinung, daß kein Bedürfniß 'sür diese» Formular vorliege, durch da» die Zahl der von den Postanstalten bereit zu haltenden Werthzrichen um rin «eitere» vermehrt würde. Im Jahre 1897 wurde dau» den virlsacheo Wünschen ncch der Einrichtung stottgegeben und der Kartenbries »««»gabt. Im Lause dr» Jahre» 1888, dem ersten vollen Jahre seiner Auögab«, wurde» denn auch etwa» über 8 Millio när Stück verkauft, im Vergleich zu dem Umfang de» grsomm« 1« Briefverkehr» keine erhebliche Zahl. Scho« im folg,«den Jahr« 1899 ging der Absatz vo» Sartrnbrirfeu fast auf die .Hälfte zurück. Ä wurden nur noch 4'/, Millionen Stück vrr, "langst. Im Jahre 1990 sank der Absatz aus wenig über d ei Mwlouen Stück. Rach der neue» Poststotistik vo« Jahre 1901 ist nun der verkauf von Karteubrtrfe» tm letzt-n Jahr, ober- umS zurückgrgangen. Er betrug noch 2S28 899 Stück. Dies« Lrchl erscheint um so geringer, wenn man bedenkt, daß in dem. fecke» Jahr, über 884»/, Milliour» Postwerthzeichen zu 10 Pi. atgefetzt und 1771 Million« Briese im enger« Sinne b«. Plärrt ward«. E» liegt offenbar kein Bedürfniß für dr» Kartenbries vor. Weinböhla, 20.'Oktober. Heute hat im hiesig« Orte die Weinernte ihr« Anfang gmomm«, drei «och« später al» km »orig« Jahn. Di« Traub« find zwar reif geworden, je« dich ziemlich sauer geblieben. Ma» zahlt für den C«1»rr 19— 14 Mk, währeud im vorig« Jahn für die bestrn Bort« 20— 24 Mk. gezahlt tvurd«. Di« hiesig« Wrinhändler be« tzieh« ganz brd»t«dr Ouanitiätrn Weintraub« au» Ungarn euch Italien, mit den« die hiesig« sauer« Traub« .veredelt' uwrd«.*q Pirna. Fast an jedem Tage ist au» hiesiger Gegend du» Einbrüche» und Diebstahl« zu bericht«. So auch am Freitag wieder und zwar wurde i« benachbart« Liebet Hal dir Kirch« derart. Der Dieb, angeblich ei» junger M«sch, hat Hch während de» Läut«» am vergangen« Freitag in da» Gotte»« HmO eingrschlichen und fich dann riufchließ« lasse». Hiera» «Me er di« gesammelt« Sircheupfennlge, welch« d« ungefähr« Betrag vo» SO Mk. erreicht halt«. Rach dies« «st Erfolg mchgesührt« Thal stieg d« Einbrecher noch durch rin off«, ßchmcke» Fenster t» da» Grundstück d« -rau Schall«, um Gmsall« zu stehl«. Hi« nnrrde « ab« »och rechtzeitig «t. deckt uud verscheucht. Freiberg. Im Bneich« d« ErweiteruugSbaut« au 7b«m hiesig« Bihnhos« ist jetzt mit d« Anlage Aue» Pnsou«. tunuel» im« alt« »ach d«m neu« Bahusteig« Heg«»« ward«». D« Tmmel führt nach dem b««i» fertig«, i» Ob«ba» i» Eis« construirt« Bahnsteig für di« Bahn« Freiberg Halbbrücke, Nossen-Freiberg Bi«rn«ühle und Frelberg'Großhartmannödorf. Freiberg, LI. Oetob«. Ei» Famtlimdrama hat fich u vergangener Rächt in Erbiödors abgespielt. D« .Freib. Anz.' bnichtrt darüber: D« etwa 88 Jahr« alte, zuletzt in Döhlen bei Dre»d« beschäftigt gewesene uud von sei»« Fra» getrennt lrbrnde Bergarbeiter Rindfleisch, d« srüher aus d« Grude Hiwmrl»sürst bei Erbi»dors ansuhr, tras gestern Ab«d mit zwei sein« Kind« du Alt« vou 4 uud 8 Jahr« i» Erbi»> dors ein. Rindfleisch versuchte bet verschiedrn« FamUi« Unter- komm« sür fich uud seine Ktnderch« zu find« Er »urde jedoch übnall abgewies«. Daraus scheint Riudfleisch brschloffrn zu habe», wst sein« 2 Kiriderchru i» dr» Tod zu gehen. Er begab fich nach dr« Erzrrralrrkich bei Erbiödors und stürzte fich mit d« Kind«« in d« Teich. Die Kind« ertrank«, während Rindfleisch fich wieder au da» Uf« begab. Die Rächt vir. brachte er bei seinen todt« Kind«». Daun irrte « im Walde umher und stellte fich früh selbst d« Ort»behürde. Durch diese erfolgte alsdann die Einlieferung dr» R. an da» Amtsgericht Brand. E» gewinnt d« Anschein, al» ob Rindflrisch dir Thal in einem Anfall gristiger Umnachtung begangen hätte. Wenig, st«» läßt ein Abschied»brirf, den « vor sein« Einlieferung schrieb, vermuthrn, daß « seiner Sinne »icht ganz mächtig ist. Der Unglückliche besitzt fünf Kind«, von den« die zwei Gr« tödtrtrn dir jüngste», ein 8 jährige» Mädchen und ein 4 jähriger Knabe, «ar«. Die drei älteren Kind« befind« fich in Döhle» Waldheim. Borgest«» Nachmittag ersolgte aus dem Marktplatze die Grundsteinlegung zu einem Wettinbrunnen in Gegenwart dr» BrunurnouSschuffr», de» Baurath Gräbu« au» Drr»deu und de» Baumelst«» Pinther. In dem Grundstein dr» Bruuur» wurde eine Urkunde, welche die Entstehungsge schichte de» Bruun«» enthält, eiugemauert. Bei der Grund« grabuug stieß mau auf die Grundmauern der alt« Kirche, so« wir auf Lodtengebein,, welche au» den Begräbnlffeu in der Kirche selbst hnrührrn. Natürlich werdru letztere auf d« Fried. Hof überführt. Im Lause dr» Herbste» soll da» Untermann« werk, sowie auch dn Anschluß an die Wasserleitung -«gestellt werd«, der obere Brunnenbau ab« im Frühjahr beginn«. »Chemnitz. Die von der sozialdemokratisch« Partei in'» Leb« gnufrne Genossenschaft .BolkSha«»' beschloß in ihrer gestrig« Generalversammlung, da» im benachbart« Hick-rSdors gelegene Gasthau» .Waldschlvßchrn' auzukauf-n und al» Ge- wrrischastShau» eiuzarichten. Annaberg, 21. Oktober. Der hiefig« Mietherverein hat au den hiesigen Rath eine Eingabe gerichtet, der Rath wolle in Erwägung ziehen, ob nicht denjenigen Bauunternehmern, welch« Häuser mit Arbeiterwohnuugeu zu «richt« beabsichtigen, wenn »öthig, städtisch« Grund und Boden zu billigem Preise und Hypothekeugelder au» d« städtische» Sparkaffe zu ermäßigtem Zinsfuß« überlassen werdeu könne». B 0 rua, 21. Oktober. Gest«» Abend ist zwisch« Raup«. Hai» und Platekn d« 60 jährige Bah»wärtrr Heinrich Große au» Reukirchen vom Zuge überfahr« Word«. Dem verun glückte», der sofort todt war, waren beide Beine bi» an di« Kaire abgefahren worden. Leipzig, 22. Oktober. Geste« früh 8 Uhr starb im hiefigen Krankenhaufe au d« Folg« ein« Ninrrwperation Herr Heinrich Dodel, Mitinhaber dn Firm« G. Gaudig L Blum und Händel L Co. Derselbe ist in weit« Kreis« bekannt al- ehemalig« Vorsitzender dr» Auffichtörathe» der Leipziger Bank. In früheren Jahre» hat n fich um unsere Stadt mehrfache Verdienste erworben und eine Reihe öffmtlicher Semt« bekleidet. Besonder» sei erwähnt, daß « die SSchs.-Thüring. Industrie, und Gewnbe-Aurstelluug vom Iah« 1897 mit in» Leb« ge. ruf« und al» erster Vorsitzender gekettet hat. Der verstorbene hat ei» A tn vo» 48 Jahre» «reicht. Aus «nkwürdigr Weise um» Leben gekommen ist in seiner Wohnung ei» Arbeiter. Um fich v"n quälend« Zahnschmerz« zu befrei«, hatte der verunglückte am Nachmittag fich einige Zähn« zieh« kaffer; die Schmerze» waren dadurch jedoch nicht geringer geworden. Um sich Linderung zu verschaff«, tauchte der Mau» seine» Kopf in ein« mit kaltem Waffrr gefüllt« Eimer. H'erbei mag « von einem Schlage betroffen Word« und im Wafin erstickt sein; al» »ach einiger Zeit seine Frau rach Hause kam, sand sie ihn, den Kopf im Wafin hängend, todt vor. Ars» «Ker Seit. In der dänischen Stadt Svendbora wurden beim Graben eines neuen Brunnens zwei Arbeiter durch, die einstürzenden Wände verschüttet. Beide konnten trotz so fortiger Ausgrabung nicht mehr gerettet werden^ — Graf Schönborn, Sekretär des österreichischen Automobilklubs, hat den Vesuv im Automobil erstiegen. Dieser versuch, der vorher niemals gemacht war, erforderte eine unge heure Kaltblütigkeit und auch eine große Geschicklichkeit, da Steinblöcke und Lavarinnen den Weg sehr beschtver« lich machen. Der Chauffeur l rauchte nur 1»/s Stunden zum Aufstieg und zwei Stunden zum Abstieg. — Der im Keller des „Goldenen Löwen" in Rübeland todt auf gefundene Rangirmeister Bitz scheint einem verbrechen zum Opfer gefallen zu sein. ES wird jetzt angenommen, daß dem Manne die Wunde am Kopfe von einer anderen Person zugefügt worden ist, die ihn sodann in den Eis keller schaffte. Die amtliche Untersuchung ist eingeleitet. — In Blankenburg a. H. werden zum Empfange des Kaiser» am 28. d. M. große Vorbereitungen getroffen. Die Vereine bilden in den Straßen Spalier. — Der Klempner Bruno Jäger in Neustadt«. Orla war Sonn abend Nachmittag mit Obstpflücken beschäftigt, als plötz lich ein «st brach und Jäger abstürzte, sodaß er besinn ungslos liegen blieb. Er hatte schwere innere Verletz ungen erlitten, die seinen alsbaldigen Tod herbeiführten. — Bei der Station Hilgen ist ein Güterzug mit einem Personenzuge zusammen gestoßen. Eine Anzahl Waggon- de» Personenzuge» ist stark beschädigt. Der Zugführer de» Personenzuge» erlitt tödtliche Verletzungen, mehre« Pqssagtere sind leicht verletzt. — Rach dem Genuß trichi nösen Fleisches erkrankten vier Söhne de» Bauernguts besitzers Prickel in Thurze bet Rybnik, sowie die Ehe frau des ältesten Sohnes, die sämmtlich tm Rheinlands ansässig und sich auf Besuch befanden. Zwei Söhne und die Schwiegertochter sind bereits gestorben, die decken anderen Söhne liegen hoffnungslos darnieder. Noch bevor das Fleisch untersucht worden war, hatten die fünf Per sonen davon gegessen. — Auf dem Soppartschen Dampf sägewerk in Thorn äscherte spät Abends ein mächtige» Feuer die Schneckemühle und die Holzbearbeitungsanstalt mit vielen werthvollen Maschinen ein. Tas Kesselhaus und die große Dampfmaschine, sowie das Holzlager blie ben verschont:' Der Schaden ist bedeutend. — Der Arbei ter Bantin in Bütow i. Armin., welcher im Abbau Damerkow im kreise Stolp einen fünffachen Mord ver übte, ist in Daber verhaftet worden. Nachdem er die Dhat begangen, hatte er noch 110 Mark aus der Wohnung dev ermordeten Tagelöhnerfrau aus erbrochenen Spinden, so wie mehrere Anzüge geraubt. — In Montjoin fand man in dem Geheimfach eines alten Wandschrankes in der von dem Seidensabrikanten Crous erworbenen Fabrik für IV2 Millionen Francs französische Banknoten, meistens 1000 Francs-Scheine aus dem Jähre 1793. — Die Pariser Blätter bringen spaltenlange Berichte über Schwindeleien des Bischofs Roseberg-Malleval. Fortwährend Laufen neu» Klagen über Geldveruntreuungen des angeblichen Bischofs ein. Die Polizei entfaltet eine fieberhafte Thütigkeit, um des Betrügers habhaft zu werden. — Das „Reutersche Bureau" meldet unter dem gestrigen Tage aus Luraea 0: Der Kapitän des Dampfers „Balefia" der Hamburg- Amerika-Linie, sowie der erste Ingenieur uud drei Ma trosen sind ertrunken. Reuest« Nachricht« und Telegramm« vorn 22. Oktober 1902. »Berlin. Die Morgenblätter beschäftigen sich mit der durch dir gestrige Abstimmung iw Reichstag« geschossenen Lage. — Dav „Berk. Tagest!.' warnt vor allzugroßer Vertrauens» seliqkeit, als sei der Tarif schon gefallen. Irgend Jemand »Lfie noch umsall«; die Frage sei nur, «er umsallen wird. Auf der Rechten deS Reichstage» scheine man zu hoff«, daß ei« Werk, welche» mit Bülow nicht zustande kommen kann, »hur ihn »ustande kommt. — Die »Voss. Ztg.' sagte am Ende ihr<S Leitartikel»: Inzwischen gehe» die Ding, ihr« Gan-, und am 31. Dezember 1902, wo die HandelSvrrträgr gekündigt »«den könne», wird d« Taris so wenig Gesetz sein, wie nm die Oster- zeit und im Juni, wo der Reichstag sein natürliche» Ende er. reicht. Da» klärende Ereigniß, welche» man gestern erwartete, ist auSgebliest«. Klar ist nur, daß der leitende Staatsmann fich die Herausforderung« fett«» der Mehrheit gefall« ließ uud sein Heil irr der dilatorisch« Politik sucht. — Die „National, zritung' erklärt, sür die Regierung gebe r» »ach ihr« Meinung jetzt »ur eine Möglichkeit: Dn Abschluß neu« Handelsverträge, über welche ein and«« Reichstag zu «tscheiden haben wird. — D« .Lok. Anz.' will mit voll« Bestimmtheit wissen, daß weg,« d« Abstimmung wed« d« Reichstag aufgelöst roch die Re- girrmrgSvorlage zurückgezogen wird. Bei ruhiger E> Wägung würd« die aufrichtig« Freunde der Landwirthschast erkenn-n, daß durch Neuwahl« «in ihren Wünsche» mehr entgegen- kommender Reichstag nicht zu «wart« sei. — Die .Deusche Tageszeitung' beschränkt fich darauf, da» Ergebniß der gestrig'n Sitzung ohne Commeutar zu registrireu. — Eine parlamentarische Correspondenz «ecket: Wie «an annimmt, dürsten im Reich«, tag jetzt noch Has«., Gerste- und Biehjölle beraihen werd«»: Dan» soll di« zweite Berathung der Tarifvorlage unterbrochen werd«. Ob ein« vertag»»» rintritt oder ob sich dn Reichs tag bi» zur Wiederaufnahme dn zweit« Bnathung der Taris. Vorlage mit and«« BnothuugSstoff« beschäftig« wkd, st>ht noch dahin. — Di« .Verl N. Nachr.' schreck«, man brorcht die Hoffnung »icht auizugrbeu, daß agrarfichersett» noch im letzt« Moment ekngrlmkt wird. Für die Regierung sei e« da» einzig Richtige, die Flinte noch nicht irS Korn zu wers«, sonder» di« dritte Lesung abzuwartm. — Die -Tägl. Rund schau' steht di« Lag« äußerst pessimistisch an und warnt die Agrarier, den Bog« zu überspann« und d« der Lardwirth- schäft freundlich grfiuuten Regierung ihr Amt all zu sehr zu erschweren. — Der .Vorwärts' erklärt, für die Opposi io» könne e» «ur eine Lösung geb«, nämlich, de» Kamps mit aller Nachhaltigkeit fortzusühren. — Die .Kreuz Z itung' mck di« .Post' «thalt« fich vorläufig noch jeden Commeutar«, ebcnso d'e .Germania'. rr Berlin. Das Befinden des Abgeordneten Rickert hat sich im Laufe des gestrigen Nachmittags verschlechtert. Der Pattent ist nicht Uei klarem Bewußtsein. )( Dünkirchen. Die hier eingetroffenen Kohlen- schiffe gehen nach Antwerpen oder Rotterdam ab, dch sämmtliche Hafenarbeiter in den Ausstand getreten sind. Man befürchtet, daß eine Anzahl Fabriken infolge Kohlen mangels back genöthigt sein wird, den Betrieb ein- zustellen. » rr München. Franz von Lenbach erlitt kürzlich einen leichten Schlaganfall, doch trat gestern in seinem Befinden eine wesentliche Wendung zum Bessern ein. »München. D« linke Flügel de» bayrische» CmtrmMS wird fich vo» diese« abtre»«« «ck mit de» gemäßigt« Libe ral« eine »««, der Regierung »äherstehende Partei bild«. Di« »«« Partei girbt von Reujaßr ob «in« Tageszeitung h«. au», wrlch« «Die Zett' grmmnt wnd« soll. »Graz. D-r Sohu Peter Roseg^r'», Dr. S-pp Ros«^ g«, ließ sei» erste» Kind i» d« evangellsch« Kirche vo» Mürzzuschlag taufe».
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