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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190211179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-17
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1902
- Autor
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Da» Riesa« Tageblatt «scheint je»« Lag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in d« Expedition in Riesa 1 Mart SO Pfg., durch unsere Triga frei i»S HauS 1 Mark SS Psg., bat Abholung am Schalter da kaiserl. Postanstalten I Mark SS Psg, durch den Briesträger frei tnS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS Waden angenommen. Auzeigrn-Anuahme sür die Nummer des Ausgabetage« bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag »on Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. I« A^ctiontlokal hier tommr.. Donnerstag, de« 20. November 1902, vor». LI Uhr 1 Plaoino, 1 Sopha mit Plüschbezug, 1 Brrtttow und 2 polierte Lisch» -egen sofortige Bezahlung zur Bersteigeruug. Riesa, am 15. November 1SV2. Der Gerichtsvollzieher de- Körrigl. Amtsgerichts. Im AurtionSlocal hier kommt Freitag, de« 21. Rodember 1902, vormittags 1« Uhr, 1 Faß (325 Liter) französischer Rotwein gegen sofortig« Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 15. November 1902. Der Gerichtsvollzieher de- KSni-l. Amtsgerichts. Sonnabend, de« 22. November 1902, von iüorm. 1« Uhr av, kommen im Auktion-lokal hier 21700 Stück Etgarrm, 1 Rolle Packpapier, 1 Schreibpalt, 1 GlaSschrank mit Aufsatz, 1 Eop.rprrste, 1 Ladeneinrichtung, 1 Fahrrad, 1 Schreibtisch und 17 Bände Meyer» Eouvers.'Lexikon gegen sofortig« vezahlang zur Versteigerung. Riesa, 15. November 1902. . Der Ger.-Vollz. des Kgl. AmtSger. E- hat sich herauSg«stellt, daß da- au» dem AuLlande, namenUich au- Amerika, «in» geführte Dörrobst vielfach schweflige Säure enthält. Die schweflige Säure ist eine gesundheits schädliche Substanz und ihre Verwendung »zur Eonservirung von Nahrungsmitteln ist unstatthaft E- wird de-halb vor dem Genuss« schwrfl gfäurehaltigrn Dörrobst«- dringend gewarut, auch darauf hiugewiesen, daß der Verkauf von Dörrobst dieser Art nach 8 12 d«S Gesetze» vom 14. Mai 1879, betreffend den Verkehr mit Nahrung»», Geuußmittel» und Gebrauch-» gegenständen, bestraft wird. Der Nath der Stadt Niesa, den 15. November 1902. Brgrmstr. BoeterS. Sch. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. November 1902. — Et» glänzende» Meteor mit prächtigem Schein ging gestern Abend kurz vor '/,6 llhr cm westlichen Himmel nieder — Da- Ensemble vom »Neuen Drr-dner VolkStheatrr", unter Direktion de- Herr« Emil Eonrad, da- gestern Abend hier im Saal« de» Hotel Höpsner gastirte, bot dm anwesenden Thratnbcsucheru mit dem vleraktigrn Kurisel'schm Schwank .Papagmo" einige recht heitere Stunde». Flotte» und sichere- Auftreten de, Darsteller gaben Zeugniß von künstlerischem Können. Die derbkomlschrn Scmm rrregtm fortgesetzt im Publikum lebhafteste Heiterkeit. Insbesondere Anlaß dazu gab der sittsame Dienstherr, Rentier Bollwitz (Hrrr Emil Roloff- Meyrrhoff) und da» letzterem Rache schwörende Dienstmädchen Bertha (Fcl. Emma Albi»). Alle Künstler ernteten sür ihre guten Leistungen reichen Beifall. Leider war der Besuch de» Theater- nur mittelmäßig. — Nach Falb war der vorig« Sonnabend «in kritischer ) -i Tag erster Ordnung. Auch die «Um Wetterdächer machen von der am 15. Nosember eiutreteuden Witterung die Voraussage ! für da- ganze kommmdr Vierteljahr abhängig Wen» am 15. November Schnee und Frost eintritt, so wird sür da- ganz« nächste Vierteljahr auf einen strengen Winter zu rechnen sein, /dagegen soll, wenn der 15. November mild vorübergrht, der Winter nicht vor dem 12. Dezember eintreten. Hiernach dürf ten wir einen strengen Winter zu erwarten haben. — Sr. Excellrnz der kommandirende General, General der Infanterie v. Treitschke hat sich am Freitag Abend in Beglei tung de- Adjutanten beim Generalkommando Major WtlSdorf nach Brüssel begebe», um dem König der Belgier ein Hand schreiben Sr. Moj stät de- König» Georg zu überreichen. Di« Rückkehr Sr. Excellrnz nach Leipzig erfolgt vorauk sichtlich Don nerstag, den 2V. d. M. —* Aus dem Drulschrn Strnographrutagr zu Berlin im August d. I. ist bekanntlich mit 3428 gegen 1216 Stimmen «ine Reform der GabelSbergrrschen Schrift be schlossen worden, die ein« regelrechtere Gestaltung de» System» bezweckt. Ein kleiner Thetl der Gegner dieser Reform, der sich dem B schlaffe der Mehrheit nicht füge» wollte, ist au» dem Deutschen Stenographrvbunde ausgetreten und hat einen eigenen Bund zur Pflege der bisherigen Schristform gegründet. Die kn den letzten Monaten vielfach auch durch die TageSpreffe ver breitet« Mittheilung, die neue Schristform bedeute eine voll ständige Umstürzung der Gabettbergerschen Schrift, ist nicht zutreffend, da jeder Kenner de» bisherige» System» auch die nunmehr geltende Schristform ohue Schwierigkeiten zu lese» vermag. Ebenso unzutreffend ist die Behauptung, der Berliner Beschlaß habe «'ne Spaltung der GabeUbergrrschrn Schule hrrvorgrrusen. Denn von de» 1750 Vereinen de» Deutschen Stenographrvbunde» find nur etwa 60 bi» 70 «»getreten. Von den im Königreiche Sachse» bestehenden rund 300 Vereinen haben sich etwa 15 dem neuen Bunde avgeschloffe». Bor kurzem hat nun do» Ministerium de» Innern die neue Schrift form für de» Unterricht beim Stenographischen Institut für M verbindlich «klärt, und da» Ministerium de» Kultu» und öffnet- liehen Unterricht» hat durch ein« Grneralvnmduvng au die Dtrrktiomu der Gymnasien, Revlgymuafi-n, R-alschu!« und * I * Seminare angeordnrt, daß von Ostern 1903 ab der Anfang»- rmterricht nach dies« Norm zu ertheilrn ist. Damit ist die Stenographiefrag, für da» Köuigreich Sachs,, Selbst und die Einheitlichkeit der stenographisch«, Schrift, di« durch die oben erwähnten SouderbestreLuugen gefährdet «scheinen konnte, gesichert. Auch in de» übrigen deutschen Bundesstaaten hat der neue Bund »ur vereinzelt Unterstützung gefunden. ES ist mithin kein Grund vorhanden, von einer Spaltung der GabelSber- gr» scheu Schule, von einer Zerstörung der Echrfftriuheit zu sprechen, zumal da auch dir vielfach verbreitete Meldung, die österreichische Rrginung habe die Anerkennung dn Berlin« Rrsorm abgelehnt, jeder thatsächlichrn Grundlage entbehrt. — In einem hiesige» Restaurant erschien gestern Abend auch rin vielbekannter hiesiger Haudwnk-gehilse, um sich an einem Glase Bi« zu laben. Rach kurzem Verweilen in der Gaststube begab sich der junge Manu, während dn Wirth sich mit andern Gästen unterhielt, in di« Küche, in welcher, wie er wußte, Niemand anwesend war und packte sich dort unt« seinen Urberrock ei» besonder» reichhaltige» Abendbrot, al» Kuchen, Semmel, Würstchen, Speck rc., zusammen. „Doch mit de» Ge schicke» Mächten ist kesn ewig« Bund zu flechte» ..." beim Durch suchen de» Speisrschrvuke» pasfirte e» schließlich, daß eine Taffe zu Boden fiel, in Folge drffm dir in der Gaststube Anwesen den ausmerksam wurden und sich nach d« Kücbe begaben, wa» hinwiederum den Dieb schleunigst zur Flucht veranlaßte. Er wurde indeß eingeholt und seiner Miffethaten überführt, so daß ihm der reichhaltige Abeodimbiß stark versalzen worden sein wird. — D« mit einer Enqusle üb« da» Kartrllwesen betrauten Kommisfiou, die am Freitag ihr« Sitzungen im Reicheamt de» Innern zu Bnlin begonnen hat, gehören von Sachsen dn Direktor der Dresdner Gardinenmanusaktur Georg Marwitz und der Geheime Kommerzienrath Bogel in Chemnitz an. — Vom 1. Januar nächste» Jahre» ab wird aus preußi sche» Staatseisenbahnstrecken «in« neue Art Zuschlagsfahrkarten etugrsührt werde», da die bisherigen derartigen Karten zu miß bräuchlich« Benutzuug Anlaß gegeben haben sollen. Diese Karten «halten nämlich in Zukunft folgende zwei Ausdrucke: .Giltig zum Urbngang in eine höhne Klaffe" und „Giltig zur Weiterfahrt über die Zielstation". Dir Reisenden werden selten» dn Ausgabestelle», sowie d« Station»- und Zugbeamten bei Anforderung von Zuschlagsfohrkarten befragt, ob diese Karte zum Ucbrrgang in rin« höher« Wageukloffe oder zur Weiterfahrt über die Zielstation dienen soll. Je nach dem bezeichneten Zweck« wird daun die nicht zutreffende Angabe auf der Karte durchstriche». — Die königliche Gr»«aldir«ktio» d« sächsischen StaatS- eisenbahnen hat dem bei ihr vorstellig grwordeueu Landender- band gegen den Mißbrauch geisti-er Getränk« zugesagt, daß bei Wiedereintritt d« wärmere» Jahreszeit die BahnhosSwirthr verpflichtet werden sollen, an den ihnen von dm StationSvor- ständen zu bezeichnenden Zügen »eben dm sonstigen Ersrisch- ungen auch frische» Triukwaffn zum Preise von höchsten» 5 Pf. für da» 0,4 Litngla», sowie Selter-waffer oder ähnliche Mineral- wüster zum Preis« von höchsten» 20 Pf. sür eine kleine Flasche seilzuhaltm. Da» betreffmde Mineralwasser soll auch in dm Warteräumm aller Klasse» zu demselben Preis« geführt wnden. Die Gmeraldirekttoa hatte, wie hinzu bemrrkt sei, bezüglich de» frisch« Trinkwafl«» bereit» im Jahr« 1900, und zwar rbm- fall» auf Anregung de» genannt« Verein», den Bahnhof»- wirthm vngeblich .empfohlen", wa» st« in Zukunft verlang« wird. — Wie leicht di« unbedacht« Abfassung eine» Inserate» unangenehme Folg«» sür d« Inserent« nach sich zieh« kauu, lehrt solgmd« Vorfall, welch« da» .Lrißnign .Tageblatt" n- zählt: Ei« Gastwirth in der Rühe Leitnig» hatte für d« auf da» kürzlich« Reformation» frst folgend« Souutag i« LeiSnign Tageblatt ein« Anzeige «lasten, in welch« er .zur Nachfeier de» Reformation!feste», bei fein« Tanzmusik" einlud. Obgleich d« betreffende Gastwirth sich sicherlich nicht» Böse» dabei ge rächt hatte, «blickte die kirchliche Behörde hierin gletchwohl «ine Verunglimpfung de» RrsormattonSsestr», durch die da» religiöse und sittlich« Gefühl de» Publikum» verletzt w«de, und bean tragte au» diesem Grunde Brstrasung de» Wirthe». Bestrafung ist aus Grund de» 8 360 Abs. 11 de» Reich»strafgrsetzbuche» auch thatsächlich erfolgt, da die königliche Amt-Hauptmaunschaft den Wortlaut der fraglichen Anzeige al» grob« Unfug nachtete. Dieser Vorfall enthält eine dringende Warnung sür die intens- firten Kreise, bei Abfassung derartig« Annoncen größtmöglichste Vorsicht und Sorgsalt walten zu losten, um den kirchlich« Be hörden keine Veranlassung zum Einschreiten zu geben. — Zahlungseinstellungen find im vergangenen Monat im Königreiche Sachs« 84 eröffnet Word«; da» find 27 mehr al» im Vormonat, jedoch 46 wenig« al» im gleich« Bertchtkmonat de» Boi jähre». Aus Leipzig allein entfiel« 11 Concursr, da» find gmau soviel wie im Vorjahr«. Aus die einzelnen Gewerbe und Berus« verthrilm sich di« salliten Firmen mit 33 aus kausmännisch« Geschäfte und Händler, 19 Hand werker, 11 Fabrikant«, 8 Gast- und Schank-Wirthe, 4 Land- wirthe und Särtner, 3 Baugrwerken, 2 Kunstgewe brtreibmde, 2 Privatpersonen, 1 Technik« und 1 Aktiengesellschaft. Ausge- hoben wurden im vergangenen Monat 105 Verfahren, und zwar 80 durch Abhaltung de» Schlußtermin», 22 durch Zwing»- vergleich und 3 durch Einstellung de» Verfahre»». Durch da» Am'Sgnicht Leipzig wurden im October 11 Verfahren brrudet, nämlich 7 durch Abhaltung de» Schlußtermin» und 4 durch Zwang» vergleich. — In der am Sonnabmd Nachmittag unter Vorfitz de» Henn Rittmeister» Moritz Groß in Drrsden abgehaltmm Gene ralversammlung der Ccrditanstalt sür Industrie und Handel, di« von 100 Aktionären in Vertretung von 16898»/, Stimm« besucht war, wurde di« Bitarn genehmigt, d« Verwaltung auch di« »achgesuchte Entlastung ntheilt und der AusfichtSralh ermäch tigt, die Zahl d« L'quidatorrn zu geeignet «scheinender Zeit aus zwei zu bemess«. Die Zahl der AusfichtSräth« wurde auf sechs sestgrsetzt. Eine ziemlich lange Debatte entspann sich über die abzuschließmdm Vergleiche über Regreßavsprüche gegm srühere AuffichtSrathSmitglied«; die grsordntm Summen hielt« verschied«« Redner bei Konsul Ehrambach sowohl al» auch bet Georg Dinger sür zu niedrig. Dir Verwaltung gab hierzu «ine längere Erläuterung und legt« besonder» noch die bei Gmrralkonsul von Rosmcrantz in Betracht kommeudm eigenartig« Verhältnisse klar. Dir Versammlung erkält« schließlich, von diesen Verhältnissen Kenntnlß genommen zu haben, und gab der Verwaltung großen Spielraum zur Abschließnng eine» vergleiche», der wahrscheinlich mit ungesähr 36000 M. zustande komm« dürste. Genehmigt wurde schließlich d« BnwaltungSantrag, mit Graf Ehodrk ein« vergleich in Höhe von 20 000 M., mit Georg Ding« tu Höje von 25 000 M. und mit Konsul Ehrambach in Höhr von 40000 M. abzuschlirßrn. Konsul Horn soll ausgesordnt wnd«, dm Offenbarungörid zu Kisten. In diesrm Fall« kann dann die Verwaltung dem vorgeschlagmm Vergleiche, welch« brr Vank 100000 M. eiubringm dürst«, -»stimmen. Die Ansprüche geg« Direktor Klötzer anSzn« gleichen, wird d« Verwaltung überlast«. — Wochm-Spielpla« d« Dresdner Hostheatrr. Opern haus. Dienstag: Fidrlio. Mittwoch: Geschlostm. Donnerstag r Hoffman,» Erzählungen. Freitag: Der Waffenschmied. Sonn abend: Trll. Sonntag: Han» Helling. Schanspirlhan».
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