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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190211277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-27
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1902
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rrud Auzriger Metlstt md Ayeiztt). Amtsötatt -2^ der Königl. SmtShauptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und des Stadtratzs zu Riesa. A7S. TounerStag, 27. Novemver 1902, Aden»». Jahr« Da« Riesaer Tageblatt erschein j^a» Ta« Abend« mit Ausnahme der Emm. und Festtage. Vierteljährlicher »ezugSprriS bei Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Trtltz« stet tu» Hau« 1 Mark « Psg., bet Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Pfg., durch den Brieftrüger stet in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement« werden angenomme«. Au-eigewAnuahme sür die Nummer des Ausgabetage« bi« Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Vertag vou Langer L «luterltch in Riesa. — Geschäftsstelle: «astanienstraße V9. — Für die S> daction verantwortlich: Herman» Schmidt in Riesa. >' - 1 —- - — 1 --- . . Mr ss M. kostet sür Monat Deeember frei Ur- Han» durch unser« Austräger und frei jeder Post- «statt innerhalb Deutschland» da» -.Kicher WM'» Amtsblatt der königlichen urd städtischen Behörden zu Riesa mit Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". jeder Art finden im Riesaer Tageblatt, in der Stadt sowohl wie auch tu den Landbezirkrn, tu allen Kreisen der Bevölkerung Vortheilhasteste Verbreitung. »S Di- Geschäftsstelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 27. November 1802. — Nächsten Sonntag hält der Zwrigverelu des evrngeli- schen BnvdrS sür die Ephorie Großenhain rin kirchliches Fest in Großenhain. Der FestgotteSdienst findet Nach, mittag- 4 Uhr in der dortigen Kirche, die Nachversammluug Abkud» 6 Uhr im .Hotel de Soxe" statt. — Die WitterungSauSstchten sür den Monat Dezem ber find nach dem hundertjährigen Kalender folgende: Am 3. Regen und Schnee, vom 4.-7. klar und hell, am 8. regnerisch, am 9 warm und trüb, em 10. Regln, am II. schön, am 12. und 13 wolkig und regnerisch Vom 14.—18. kühl, am 20. hell, am 30. Külte, am 31. Nebel. Rudolf Falb prophezeit für den Monat Dezember viel Regen und nur spär liche Schneefälle bei verhältnißmößig hoher Temperatur. Den 18. bezeichnet Falb els einen kritischen Termin erster Ordnung, den 29. al» einen solchen zweiter Ordnung. — Brauereien machen rS häufig den Gastwitthrn zur Bedingung, daß sie nur B!er aus der betreffende» Brauerei beziehen. Um für eine solche Zusage eine» WirtheS größere Sicherheit zu haben, hatte eine Brauerei beantrazt, auf dem Grundbachülat'e, daS sür daS Gasthaus deS WirtheS angelegt Ist, die Zusage de» WirtheS als DienstbarkUt «luzutragen, dir Eintragung ist aber als gesetzlich unzuläsfig in allen Instanzen abgelehut worden. — Wie nach dem »P. A." verlautet, gedenkt drr Vor stand deS corcessionirten Sächsischen SchiffervrrrinS wiederum bei der Regierung behus» Anlegung etae» Flußhafen» bei Schöna Hirschmühl« vorstellig zu werden. Schon im letzten Landtag« hat man diisrr Petition die geblhrevde Beachtung geschenkt, so d'ß «an bestimmt hoffen kann, daß diese Angelegenheit im Auge -behalten wird. ES macht sich die Errichtung eine» solchen Hasen» -besonder» deshalb nothwrudig, weil bei plötzlich eintretendrm Hochwasser oder Eilgange durch do- loSgrrissrnr Flößholz die Schiffe, dl« Userbauten und Brücken gefährdet werden, ebenso ist dieser Hase» deshalb nothwendig, weil der Flvßrrrlbetrirb aoS Böhme» »ach Sachse» und im hiesigen Elbgrenzb-zirke br. deutend zugenommen hat. ES sei hier bemerkt, daß bei flottem EeschästSgaug« drr jährliche Floßholz-Umsatz sich auf der Moldau und obere» Elbe auf rund 20 Mill. Mark beziffert, demnach durch de» Bau eine» Floßhafen» einem ganz bedeutenden Ge werbe Schutz geboten wird. Da die Moldau und Ober-Elbe bekanntlich kaaal sint werden, geht daselbst eine größere Anzahl Anlegeplätze für die Prahmen verloren. Al» Brwei» dasür, wir drr Flößerrtbrtrieb zugenommrn, sri hier erwähnt, daß im Jahre 1888 inSgesammt 1748 Flöße, hingegen 1888 aber 2569 Flöß« Her zur Verzollung gelangten. Wir schon oben angeführt, hat Heuer drr «eist flau« Geschäsiggaog in der Holzbranche die ge ringe Einfuhr au» Böhmen bewirkt. Bom 1. Januar b » mit 30. Jani fuhren »ur 749 Flöße ein, am 31. August wäre»«» dann 1216 Stück und am 23. November 1646 F'Lßr. — Der LaadrSvrrband sächsischer Geslögelzüchter» vereine wird sich aus seinem am nächsten Sonntag in Pirna stattfindevdeu BnbandStog« mit einer bedeutsamen Angelegenheit brschästigrn. E» liegt nämlich rin Antrag de» BerbaydSvereinS Leipzig vor, sür da» Königreich Sachse« eine Mustergrflügrlzucht- avstalt zu errichte», welche sich 1) mit drr Erzeugung und billige» Abgabe von Brutriern empsehlenSwrrther Netzrcsstn von Großgrflügrl, 2) mit dem Verkaufe von Zuchtgeflügel sowie von geschlachtetem beziehungsweise zu schlachtendem G'flügel, 3) mit dem Brrkausr von Trlvkriern, 4) mit dem billigen Vertriebe von Musterriurichtungkn md erprobte» Gerüchen zur Geflügel zucht und 5) mst der Verwendung vou Geflügrlsedern i« Haus halte und Industrie befassen soll. Auch soll aus die Einrichtung von Kursen zur Erlernung des G-flügelzuchtbetriebe» Bedacht geuomme» werden. ^-Strehla. Bei der am Dienstag flattgesuudenrn Jagd wurden nur 648 Hasen geschossen. E» ist die» sür diese» große Jagdrevier rine sehr kleine Zahl, wenn man bedenkt, daß früher oft 1000 und noch mehr Hasen erlegt wurden. Im nahen Loren ktrch sand am 26. November Jagd statt, wobei die Zahl der Jäger dir Zahl der erlegte» H>sen übertraf. Man gilbt hier drr Nähr deS Schießplätze» di« Schuld de» schwachen Wildbestavde», da auch aus dem Nachbarrevier in Zschrpa nur 8 Hase« zur Strecke gebracht wurde». — Am 25. November war h er seit undenklichen Zeiten der kleinste Wafserfiand zu verzeichnen. Der Vertreter der königl. Mssnbau Inspektion ließ dftse E.scheinung auf dem sogenannten Hungrrsteine durch Jahr«Sz»hl und Datum sür dir Nachwelt etnritzen. Lommatzsch, 26. November. Heute Morgin in drr 8. Stund« war die Wrrkstätt« de» Herrn Strllmachermrister» Taubenhrim, welche sich im zweiten Stocke de» an da» Zirsche'fchr Grundstück angrenzenden Fabrikgebäude» befand, in dem auch rin Thril der Biitner'jchen Molkern domiMrt ist, Feuer auS- grbrochrn. DaS Feuer, dessen Ursache bisher noch nicht er mittelt ist, nahm Infolge dcS massenhaft vorhandenen leicht brenr« baren Material» in kürzester Zeit einen so großen Um'ang an, daß die F-uerwehr, die den Brandherd mit mehrrren Schlauch leitungen von zwei Seiten in Angriff nahm, sich daraus be schränken mußte, den Brand z i lokalisi en. DaS gelang ihr denn auch, begünstigt durch des windstille Weiter, in bester Weise; auch g-lrrg es ih^, den Th:i! d?S saft vollständig aus gebrannten Gebüudis, in dem vor einiger Zett eine nme Dampf- maschine ausgestellt worden ist, urd mit diesem die Maschine selbst zu schützen, ebenso zum Thril den Raum, in dcm sich die Feucnrngsanlage befindet. Dagegen dürfte eine ältere zweite Dampfmaschine dmch daS einstürz-nde brrnnende Tuch und die Dkckruwänbe werhloS geworden sein, ebenso die Maschinen deS Herrn Molkerribefitzers Bittner. — Auf der Straße von Pis kowitz nach Lommatzsch v.-runglückie gestern Vormittag drr Gärt ner Keil aus Lenden mit seinem Geschirr. Die Pserde deS von Schieritz kommenden Wägers waren durch daS Pusten eines Automobil» scheu geworden und durchgegargen. Die Insassen wurden herauSgeschleudrrt, wobei Keil sich außer zerrissenen KiriduvgSstückrn eine Kuievrrletzurg zuzog. E nrr jungen Dame dagegen wurde nur da» Kleid vcllsändig zersetzt, sonst kam sie mit dem Schrecken davon. Drr Wagen lag ganz zertrümmert im Straßengrab n. Dresden. Eine bei der Deutsch O.-sterrrichlscheu Dampf schifffahrt». Gesellschast feiten» de» AusfichtSrath» «ingeleitete Revision hat nach Zeitungkmeldmigru «ine ordnungSwidrkge GeschSfiSsühruug deS BorbesitzerS uad leitenden Direktor» F ied- rich Gustav Rich er zu Tag, grsördert. Soweit di» j-tzt fest gestellt ist, havdrlt «S sich nicht um betrügerische H ndlungev, wohl aber um Tronkak ionen, die möglicherweise »ach Paragraph 312 de» Handrl»g«setzbuchr» strafbar fiad. Direktor Richter hat n:ch den biöherigrn Ermittelungen Elbkähne auf seinen Namen gechartert und dieselben z e höhere» Preisen an die Gr- srllschast weiter vrrmkrthet. Der Zwischrngrw'ou floß in seine Tasche. Auf rine Auflage beim AusfichtSrath drr Gesellschaft werden dir Vorkommnisse al» unwesentlich bezeichnet. Eine in» Gewicht sollende Schädigung de» Unternehm»S s,i nicht zu er warten. Die Gesellschaft sri so gut suudirt, daß Befürchtungen irgend wrlchrr Art nicht angebracht erscheinen. Direktor Richter ist sofort vom Amte susprndilt worden, mit drr interimistischen Leitung de» Unternehmen» wurde ein Prokurist der Magdeburger Privatbank b traut. Bisher ist rine Schädigung von etwa 35000 Mark festgrpellt worbe», wobei zu berücksichtigen sei, daß die von Richter gecharterten Fahrzeuge selten» der Gesell- schäft mit Beschlag brlrzt werden find. Allerding» sei die Möglichk.it nicht ganz von der Hand zu weisen, daß auch Un- rrgelmäßigkeiteu anderer Natur vorgrkomme» sind. I» erst« Reihe werd« hierbei an Urberwerthnnge» i» der Bilanz gedacht. Dresden. Im Anschluß em dle gestrige Meldung betr. die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Matrofvw Speck sei noch mitgetheilt, daß Speck angab, er wisse nicht, daß er auf Markus geschossen habe, er sei damals sehr erregt und rmisse auch betrunken gewesen sein. Speck war längere Zeit in der Heilanstalt Hochweitzschen, um auf seinen Geisteszustand untersucht zu werden.^ Nach dem Gutachten des dortigen Oberarztes hat sich de« Angeklagte zur Zeit der That nicht in einem Zustand« von Bewußtlosigkeit oder krankhafter Störung der Sek stesthätigkeit befunden, durch die jeine freie Willens» bestinrmung ausgeschlossen war. Der Vertreter der könißp lichen Staatsanwaltschaft hielt die Anklage für gedeckt und beantragte deshalb bei den Geschworenen die ewß Mord gestellte Schuldfrage zu bejahen, während der Ver-- theidiger in längerer Rede ausführte, daß es sich irr dem vorliegenden Falle nur um Todtschlag handele, in dem Speck die Tödtung des Kriminalgendarmen Markus! nicht mit Ueberlegung ausgeführt habe. Dem Wahr spruche der Geschworenen gemäß wurde Speck wegen Todtschlag es zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 jähr. Ehrenrechtsverlust verurtheilt, auch erkannte man auf Ein ziehung des Revolvers. Speck hat sich nun demnächst- vor dem Schwurgericht in Altona wegen Mordes der verehel. Backhaus zu verantworten. )-( Dresden, 27. November. Prknz Jiohann Georg von Sachsen ist heute Vormittag nach Kiel abgereist, um am Sonnabend an der Probefahrt des neuen Linien schiffes „Wettin" theilzunehmen. Kamenz. Wegen Forstdirbstahl» wyrden aus Gelmaner Flur 4 htzsize Einwohner durch dir Gendarmerie ftstgenommen. Di« Di«be wurden aus srischer That ertappt und au da» Amts- geritzt ringrüe'eit. Sie haben wiederholt Stämme bl» zu 15 Crntimrter Stärke abgesägt. Ebersbach, 26. November. Dieser Tage versuchte der Fleischer e'ne» benachbarten sächsischen OrteS ein größere» Quan» - tum billige» Schöpfer fleisch und Schweinefleisch au» Böhme« etnzuschmuggrla, er wurde jedoch am Straßevzollamt hier er tappt und daS Fleisch wurde für conttkbandl erklärt. Der Betroffene hat nun, abgesehen von der KonfukatRre dks Fleische», auch noch die UebergangSabgabe uud den daraus ruhrudrn Z ll fünffach al» Strafe zu zahlen. Oberwiesenthal, 26. November. Während k» den niederen Gebirgsgegenden über trockene Kälte geklagt wird, ist aus unseren Höhen Schnee gefallen, der bereit» einen Ve-.kchr leichter Schlitten gestattet. -'e Meerane, 25. Nrvcnbcr. In der gestrigen Reih», sitzvng berichtete Herr Bürgermeister Wirthge» in Sachen de» W brrstreiks solgeudrS: Es sri nach unendliche» Bemühung« im Lanf« der vergangenen Woche wenigsten» zu einer Auksprch« zwischen den Partei« über den Miudestlohntaris gekommen. ES Hobe auch rin von ihm nach Brrndigrmg dieser Aussprache ge machter BergleichSvorschlag d e vorläufige Billigung drr Partei verirrter labgrsrhen von drn Lohnwebrreiarbritern) gefunden. Den Eintritt in eigentliche Verhandlung« hätten di« Fabrikant« allerdings »ach wie vor verweigert und sich zu Witter« Zu- gestSndn'ss«, al» sie drr BergleichSvorschlag enthalte, außer Stande erklärt; die Arbeiterschaft dagegen hat de« vergleich ab gelehnt, da er nach ihrer Meinung zu wenig bkrte. Wen» auch zugegeben werden müsse, daß der Vergleich, außer der Lohner höhung de» Mtndestlohntarisr», wie sie bereit» vor dem Streik bewilligt war und wie sie sich nach drr Lerflchrrmrg der Fabri kant« aus 150 000 M. pro Jahr belause, weitere Lohner höhungen nicht biete, so sei doch uaverstündlich, weShatb der durch drn Vergleich geboten« Schutz gegru Lohnreduktkourn, von drur» so viel geredet und über die so viel geklagt Word« sei, jetzt in drn Augen drr Arbeiter so garz werthlo» erscheine. — Wie in Meerane, so wurde auch in Glaachau ta zwei große», von circa 1200 Personen besucht« Versammlung« beschloßen, weiter z« streiken. ES wurde auch kn dies« Vnsamwknnzea drr versuch gemacht, einige andere Fabrik«, in den« miütnwß- lich Meerauer Arbeit -«gestellt wird, in dm Streit zu ziehen» doch wurde davon abzerathm, da man dl« Ausertigweg vo» Stre krrbrit nicht mit absoluter Sicherheit Nachweis« kannte. — Dem hiesig«! Gewerieoerrin, der sich seinerzeit der Petlüo» de» SewerbevrreiuS Pn'Snitz an da» Ministerium de» Inner», die E'ngab« der dmtschnationalen Handlungsgehilfe» aH Ein- führnng de» 2 - Uhr Lrdmschluffr» an Sonn- und Festtage»
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