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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190212026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-02
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1902
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Riesaer H Tageblatt n«d Au;ekgrr Wetktt M Aszkiztt). Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. December 1902. — Bei d» Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Nov-mber 1902 1049 Einzahlungen im Betrag« von 188460 Mark 13 Pfa. geleistet, dagegen erfolgten 883 Rückzahlungen im Betrage von 79302 Mark 71 Psg. Neue E'niagebücher wu dm 128 Stack ausgestellt. Kasfirt wurden 91 Bücher. Die Grsammt-Einnahme betrug 249487 Mark 68 Pfg. und Gesammt- Au?gabe 193381 Mark 71 Psg. — Mit dem 30. November hat nicht nur in Sachs», sondern auch in Preußen, sowie aus anderen Jagdgebieten Deutschland« die Abschußzeit sür Rebhühner, die nach königlich sächsischem Jagdgesetz am 1. Eeptcmbrr und in Preußen, wo der Ausgang der sogenannten r «deren Jagd von den betreffen» KrciSrczierungen je nach dem Stande der Erntearielte» bestimmt rv'rd, an verschiedenen Tagen der zweiten Hiilste des Monat- August begonnen hat, sür diese- Jahr ihr Code erreicht. Im nachbarlichen Oesterreich, wo die Rebhühner;rgd bercit- am 1. Auzust ihren Ansang nahm, darf dieselbe noch b!» Ende Januar au?gelb: werden. Die diesmalige Ausbeute ist nament» lkch in Böhmen urd Mähren, sowie auch in mehreren Gegen den Schlesien« reichlich gewesen und auch in Sachsen, Thüringen u. s. v darf sie als ziemlich aut bezeichnet Werke». — Bauernregeln für den Monat Tecember. De- cencber kalt mit Schnee, Niemand sagt, o weh! Tecember warm, daß Gott erbarm! — Im Tecember sollen Eis blumen blühn, Weihnacht sei nur auf dem Tische grün. — Kommen Hasen und Ammern in die Gärten, will der Winter sich verhärten. — Goldammern in den Straßen, bringen Kälte über die Mußen/ — Liegen Adam und Eva (24.) im Klee, frieren sie Ostern dann ini Schnee. — Siehst du noch Zippen im Waldgehege, hats mit der Külte noch gute Wege. — Auf Barbara (4.) die Sonne weicht, auf Luciä (13.) sie wieder herschleicht. — Ist es um Weihnach ten feucht und naß, giebts leere Speicher nnd leeres Faß. — Weihnacht im Schnee, Ostern ich Klee. — Hängt zu Weih nacht Eis an den Weiden, kannst du zu Ostern Palmen schneiden. — Bläst der Wind Stephani (26.) recht, wird der Wein im nächsten Jahre schlecht. Sylvesterwind und warme Sonn', verdirbt nie Hoffnung auf Wein und Korn. — Kalter Tecember und fruchtreich Jahr, sind ver einigt immerdar. — Vom crise eine Brücke muß, zu Weihnacht haben Bach und Fluß. — Wenn es um Weih nacht schneit, dann der Hopfen gut gedeiht. — Grünen am Christtag Feld und Wiesen, wird sie um Ostern Frost verschließen. — Klappern die Bäume von Eis in den Weihnachtstagen, so werden sie im nächsten Jahr viel Früchte tragen. —.Menns um Weihnacht ist gelind, sich dann noch viel Kält' einfind't. — Tonner im Winterquar tal, bringt uns Kälte ohne Zahl. — Entsteiget Rauch den gefrorenen Flüssen, so ist auf lange Kälte zu schließen! ^.Strehla. DK am Sonntag« abgehaltene Sitzung d«s Landwirihschastlichen Verein« hatte sich eine« guten Besuche« zu erfreuen. Der Herr Vorsitzende hatte sür diesen Tag «inen Bortraaendeu grwonrrn, welcher über ein sehr zeitgemäße» Thema «inen längeren Bortrog hielt. Herr Dr. Hah, Wurzen, sprach über Rvff», Zucht, Füttriung und Mast der Schweine. Nur gehend von einem Sprichwort« verbceit-t« sich Referent zunächst über den Bestand der Schweine im Königreiche Sachsen vor 6V Jahre». Im Jahre 1840 ergab dir Viehzählung 112000 Stück, dagegen im Jahr« 1900 876000. Nu« diesen Zahlen «sieht man, daß sich d'e-Zahl der Schwein« in den 60 Jahren Verfünffacht hat. Zehnmal soviel Schwrimslrisch wird jetzt in Sachsen geliefert. Dieses Mehr steht in keinem Verhältnisse zur Vermehrung der Einwohnerzahl. Bon einer Fieischnoth kann daher in Sachsen nicht gesprochen werden. Die Schweinezucht >st zur Zeit der rentabelste Zweig der Lcmdwirthschas.', zumal sie auch «in geringe« Kapital erfordert und einen schnellen Um. satz gestattet. Sämmtlkch« Rasten lassen sich auf zwei Haupt» stäwme zurück Lhrrv, den Europäischen und Indischen Stamm Referent kam Welter aus das Japanische und Chinesische Schwein zu sprechen, wobei durch Abbildungen die Körprrbrschäffenheit derselben den Mitgliedern gezeigt wurde. Bon ersteren stammt da- Meißner Schwein, von letzteren daS Englische Schwein. Da» Meißner Schwein ist durch Kreuzung mit Englischen Zuchtebern entstanden. ES ist zur Zeit daS veredelte Meißner Landschwein daS beste Zuchtmatertal, da eS sich durch groß« Fruchtbarkeit, leichte Fütterung vor allen anderen Rasten rühm lich auSzeichnrt. Im Wettstreite mit Englische« Schweinen hat daS Meißner Schwein den Borzug gekommen, da e« ein bester durchwachsene« Fleisch besitzt. Zur Zucht soll nur gute» Material verwendet werden, schwächliche Thiere find stets aut Zuschüßen. Ferner muß besondere Rücksicht auf den Eber genommen werden, derselbe muß körperlich gut gebaut sein, eine stark« Behaarung ausweisrn und eine röthlich« Haut haben. Böswillige Eber sind niemals al» Zuchlmaterial zu verwenden. Man soll dir Zuchtferkel nicht vor dem 8. Monate decken lasten. Eine frühere Deckung straft sich in der Regel durch schwache Ferkel. Allg«. mein wird angenowmcn, daß dir Zuchtscrkel rin Gewicht von 140—180 Pfund haben sollen. Für die Eberauszucht ist rin höhere» Alter erforderlich, ehr er zum Decken benutzt werden kann. Gewöhnlich deckt rin Eber 40—80 Schweine im Jahre Der Eber darf niemals mit der Muttersau verwandt sein. Zufuhr von frischem Blute ist ein Haupterfordrrniß einer ren tablen Aufzucht. Um sich gute Eber zu verschaffen, hat sich die B ldung von örtlichen Zuchtgenosienschaftrn schon sehr bewährt. Ferner hat sich auch die Einrichtung eine» besonderen Schweine- hosS bewährt, da zum guten Gedeihen Bewegung in freier Lust unbedingt ersorderllch ist. Für die Fütterung ist zu br- cch'rn, daß man nie stopfende und hitzige Futtermittel verwende, da sonst leicht Hartleibigkeit eintritt. Grüusutter im Sommer alten Muttersauen gegeben, hat stet» den BerdauungSprozeß be» fördert. Ferner darf man nie zu park gesalzene» Futter geben. Bezüglich de« Stalle» wurde gesagt, derselbe muß groß sein, man rechnet 4 Quadratmeter für rin Muttrrschwein mit Ferkeln. E» empfiehlt sich neben dem großen Stall noch eine» kleinen für die Ferkel za errichte», (große und kleine Bucht), e» werden dadurch manche unangenehme Borkomwniste vermieden. Langstroh in den Stall zu stieuen ist nicht rathsom, da sich die kleinen Ferkel oft unter da» Stroh verbergen und von der Alten erdrückt werden. Im Stalle muß auch stet» eine genügende Temperatur, 13—14° R , vorhanden sein, wenn die Su'zucht gut gedeihen soll, lieber die Ernährung der Mutterschwelnr wurde gesagt, baß dieselben in den ersten Tagen nur mäsize» und reizlose« Futter erholten sollen Tröge und Ställe wüsten öfter» grreinigt werden, erster« werden am besten mit Milch auigewaschrn, um Säure bildung zu verhindern, letztere öfter« mit Master und Stallbesrn au-grfrgt. Sind die Ferkel mit Durchfall behaftet, so bring« man etwa« modrige Erd« in den Stall, damit dir Thiere Ge legenheit zum Wühlen haben. Helsen aber Hausmittel nicht, so ruf« man den Thierarzt. Ferkel sollen vor der fünften Woche nicht abgesetzt werde», sie erhalten in den ersten 4 Wochen Gersten körner neben der Muttermilch. Svätrr beginnt di« Fütterung mit lauwarmer Milch, altbackenem Brot und Haserschrot. Un» gekochte Milch und Erntrisugenschlamm dürfe» jungen Schweinen nicht gegeben werden, den» do,au« entstehen gefährliche Krank heiten, da im Erntrisugenschlamm gefährliche Bazillen enthalten find. Phosphorsaurer Kalk ist gut sür junge Thiere, da der selbe die Knochenblldung sördrrt. In der Schlemmkrride ist derselbe in reichlichem Maße enthalten, r« bedarf also weniger der Fceßpulvrr. Mit der fortschreitende» Entwickel»»- de» Thirrkörper» müssen natürlich auch die Futtergaben , größer werden. Mit dem 7. Monat werden in der Regel die Thiere zur Mast eingestellt. Hier gilt nun al» Hauptbedingung hie Ruhe. Mastschweine sollen nicht gestört werden. Die Futter- zeitrn wüsten regelmäßige ingehalten werden. Der Matt ist zur Zeit daS beste Mastfutter, auch Erbsenschrot, überhaupt alle Hülsrnsrüchte. Früher wurde auch Flrischsuttermehl gegeben, doch hatte dü» frühere einen sehr widerlichen Geruch und wurde deshalb weniger benutzt, heute ist dasselbe ganz geruchlos, r» empfiehlt sich 1 Pfund täglich zu geben. Gerstrnschrot erzeugt eine gut« Flrlschqualität. Zuckerfü'terung in kleinen Mengen regt den Appetit der Thier« an. (In Döbeln der Centoer 8,28 Mk.) Wachsende Schweine wüsten viel Elwrißstoffe er halten. Der Vortrag wurde mit großem Beifall ausgenommen. Oschatz Verschwunden ist seit nunmehr länger att richt Tagen der in der hiesigen Gegend fast allgemein bekannte Hrrr Buchhalter Müller, der hierselbst seit 7 Jahren bei der Tprdi- tionS-Firma Carl Hofmann in Diensten stand. M. ist am Sonnabend vor acht Tagen zu Fuß nach Barnitz gelaufen urd von da au» per Bahn nach Dresden gereist. An bilden Orten ist er von Oschatzern grsehen und gesprochen worden. Seitdem aber hat man nicht» mehr von ihm gehört und ge sehen. Da M. früher schon jahrelang in Amerika gelebt hat und auch b!» in die letzte Zeit briesliche Verbindungen nach dort unterhielt, wird man nicht fehl gehen, wen» man ihn jen seits dc» Oceane» vrrmuthrt. Seine Frau und zwei schul pflichtige Knaben hat M, der im 83. Lebensjahre steht, hier zurückgelaffen. Soweit sich indessen die Sachlage bisher über sehen läßt, ist die Firma C. Hosmaun nicht geschädigt worden. — Die alte Hauptwache am Neumarkt ist gestern, Montag, Mittag halb 1 Uhr unter freudiger Anthrilnatme eine» wohl nach Hunderte» zählenden Publikum» wieder bezogen worden. Um 1 Uhr ertönte zum ersten Male wieder da» alte, vertraute Signal. In der Hospltalstraße, durch welch« di« Wachmann schaften marschieren mußten, hatte man au» Anlaß de» .freu digen Ereignisse»' geflaggt. * Oschatz. Die bereit» erwähnte, vom Beibande der landwirthschastlichrn Genossenschaften im Königreiche Sachse» (Sitz in Dresden) einberusrne genostrufchastliche Bezirttversamm- luug findet bestimmt am Do»nrr«tag den 4. December Nach mittag» 4 Uhr im Amtthofe zu Oschatz statt. Da der Besuch der Versammlung Jedem, der sich für da» lvndwirthschastliche Genoffenschasttwisen interesfirt, freipeht, machen wir hiermit «och besonder» daraus aufmerksam. Mittweida. Unter rigrnthümliche» Umständen fand am Sonnabend Abend da» Dienstmädchen Hulda Minna FWer, bisher bei einer hiesigen, aus dem Deckerberg wohnhaften Herr schaft in Stellung, dra Tod. Da» Mvdchru besand sich zu ge dachter Zeit allein in der Wohnung und mochte sich offenbar zuletzt in der Küche zu schaffe». Att die Herrschaft zurückkrhrte, nahm sie starken Gasgeruch wahr, de, von der Küche auSging. Dort lag daS bedaurrnSwerthe Mädchen leblos am Boden. Der an die Gasleitung angeschloffene, mit de« Kochapparat ver bunden, Gummischlauch war von letztere« getrennt und hing von der Wand herunter, so daß da» Ga» orttströmte. Der so fort herbeigerufrnr Arzt konnte nur den Tod de» Mädchen» constatirrn, obgleich sich der Körper »och warm ansühltr. Ob rin Unglücklfall oder Selbstmord vorliegt, konnte btt jetzt nicht ermittelt werde«. , WRTtzU» RÜ». Nttck- der König!. AmtShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgericht? und des Stadtraths zu Riesa. Z79. Dieastag, 2. December 1902, Abend». SS Jahr» Da» Riesaer Tageblatt «scheint jeden Ta» Abmd» mtt Ausnahme der Sonn» »md Festtage. BterteljShrltcher vezugSpreiS bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark SO Pfg., durch unser« Tttgm fmt in» H-n-a i gpqrf gg Psg., bet Abholung am Schauer der taiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Pfg., durch den Briefträger frei inS HauS 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnements werde» angenommen. Nnzet-en-Aimahmr für die Nummer deS Ausgabetage» bi» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer S Winterlich in Riesa. - Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Die «nterzelchnrt« Königliche AmtShauptmannschast «rtheilt aus Grund der Vorschrift in 8 108b der Gewerbeordnung nach der Fassung vom 30. Junt 1900 Genehmigung, daß im hiesigen Verwaltungsbezirke während der letzte» drei S nritag« vor W iynachtrn, am 7„ 14. «md 21. December diese» Jahre», die Beschäftigung vou Geh'lfeu, Lehrlingen und Arbeitern kür Handelsgewerbe, sowie der Gewerbebetrieb in offenen Berkaus», eilen, zu folgenden Tage». / zelten stattfinde: » b»l dem verkaufe von Brod und weißer Bäckerwaare (ausschließlich der Konditorei» waaren): ohne Zeitbeschräakung; d. bei dem Handel mit Milch mit Ausschluß der Zeit dr» BormittagSgottekdienstr» ohne Zritbeschtünkung; o. bei dem Handel mit Butter, Sahne, Käse, Eiern, Grünwaaren, Koudltorrlwaarro, sonstigen Eß und Materialwaaren, Tabak, Cigarren, Heizung»- und Beleuchtungs materialien, Fleisch, Flelschwaare», Fischwaarm vou vormittag» 7 btt 9 Uhr und Vormittag« 11 Uhr bi» Abend» 7 Uhr jedoch mit AuSfchluß der Stunden, während ff welcher etwa in den einzelnen Orten innerhalb dieser Zeiträume Gottesdienst geholt« wird; ä. bei dem Hiudel mit anderen al» den vorstehend» bereit» genannten Gegenständen: von Vormittag» 11 Uhr btt Abend» 9 Uhr jedoch ebenfalls «U Ausschluß der in diesen Zeitraum fallenden GotteSdirnstzeir. Großenhain, am 27. November 1902. Königliche Amtshauptmannschaft. 3063 L. vr. Uhlemeum. Schm. Im AuettorSlokat hier kommen Sonnabend, de« 6. Dezember, vor«. 1« Uhr 1 Sopha mit Plüschbezug und 1 Vertiko gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung^ Rlesa, am 2. Dezember 1902. —Der Gerichtsvollzieher de- König!» Amtsgericht-.
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