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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190212177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-17
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1902
- Autor
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««d A«r»tgrr Mtdltttt nd 1»fkirn). Amtsblatt da Söntgl. Amtrhauptmamischaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtratzs M Mesa. AAA. Mittwoch, 17. December 1S02, Maas. SS Jahrs MS Meso« Lageblatt erscheine ftb« Lag Matz» «il Ausnahme d« Som- und Festtage. BierteljLhrltchcr «e»»,s»reiA btt Abholung in da «xpedttton in Mesa 1 Mart S0 PfA, demh nnsem rttiga chtt WS Han» 1 Mark 6K Psg., bei Abholung am Schalt« der kaiserl. Postanstaltea 1 Mark SV Pfg-, durch den Briefträger frei in« Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonawabonnemaN» »ab« angenmm»«. «lngeigrn-Amiahme Pir die Nummer de» Ausgabetage« bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer S Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Lastantenstraß« SS. — Für di« Redaktion veranttoorttich: Herman» Schmidt in Riesa. Rach § 48 der Straßenpolizei'Ordnung sür dl« Stadt Riesa find Bei eintretendem Dnntv etter sofort sämtlich, Anfitnege vom Schnee -» befrei««. Da« HernnSschnffen von Schttee und EiS au« den Höfen mrd Häuser« auf die Strntze zum Zwecke der Lagerung daselbst ist verboten. Sus diese Bestimmungen wird mit de« Bemerke« hivgrwiesen, daß Zuwiderhandlungen «ach § S7 der Straßenpolizei-Ordnung mit Geldstrafe big z« SV M. oder mit Hast bi« zu 14 Tage« bestraft werde«. Der Rath der Stadt Mesa, d«, 17. Dezember 1902. Bürgermeister vr. Dehn«. dge. Freitag, den 19. «nd Sonnabmd, de« LV. Dezember 19V2 fiudeu bei rm» wegrn Reinigung der Geschäftsräume «ur «nausschiebbarr Sache« ihre Erledigung. I« Söutglichen Standesamt werden au beide« Tagen Anzeige« über Todtgrburtru und SterbeMe vormittags vo« 8 bi« 9 Uhr angenommen. Der Rath der Stadt Riesa, den 15. Dezember 1SV2. vr. Dehe»«. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 17. December 1902. —)-< In der vergangenen Nacht hat Se. Majlstät der König mehrere Stunden ruhig geschlafen. Temperatur und Puls stad normal. Se. Majestät wird aber auch heute noch da« Bett hüten. Die katarrhalischen Erscheinungen dauer» noch an. — Wie wir in voriger Nr. unsere« Blatte« bereit« in Kürze berichteten, sand gestern Mittag um 12 Uhr in dem mit Blattpflanzen geschmückte» Stadtverordueten.SitzungSsaalr unsere« Rathhause« durch Herr« Krelrhauptmann Schmiedel di« Ein weisung unsere« neuen Bürgermeister«, Herr» vr. jur. Jul. Dehn«, in sein Amt in feierlicher Weise statt. Zu dieser EinweisungSseirrlichkeit waren die Herren Mitglieder beider städtischer Kollegien, die sämmtlicheo Beamten de« Rathe«, die Spitzen der Militär, und der Eivllbrhörden, die Herren Vertreter der Kirche und der Schulen, d«S Freiwilligen RettungS- corp« und der Pflichtfriierwehr, sowie eine größere Anzahl mit dem Rathe in AmtSgeschästeu in näherer Verbindung stehende Herren erschiene», sodaß der Saal stark angesüllt war. Der Herr Kretshauptmann betrat in Begleitung de« einzuweiseude« Herrn Bürgermeister« und einiger der Herren Stadträthr punkt 12 Uhr den Saal und ergriff bald daraus da« Wort zu seiner Einweisungkrede, in der er etwa sagte: Die städtischen Kollegien Riesa'« haben in gemeinschaftlicher Sitzung an Stelle de« in ei» andere« Amt eingetretene« Herrn Bürgermeister Boeter« den bisherigen Stadtrath, Herr« Dr. Jul. Dchne, zum Bürgermeister erwählt. Dir Wahl ist von der Regierung bestätigt worden und ich habe nunmehr die Ver pflichtung oorzunkhmc». Die Eidesformel wurde hieraus vom Herrn KceiShauptmann vorgrlesen «nd Herr Dr. Dehne befragt, ob er diesen Etd leisten wolle. Der Befragte antwortete mit einem kräftigen .Ja", «hob die rechte Hand zum Schwure und sprach laut und feierlich zu Angrhör Aller: »Ich schwöre «L, so wahr mir Gott helfe". Der Herr Kretshauptmann sagte hierauf zu dem Herrn Bürgermeister: .Sie sind somit in Pflicht genommen und ich weise Sie al« Bürgermeister der Stadt Riesa hier mit in Ihr Amt ein." D?r Herr Redner wie« nunmehr noch darauf hin, daß der Herr Bürgermeister mit der Leitung der Geschäfte zwar vertraut sei, daß er aber bald empfinden werde, daß e« doch etwas Andere« sei, an der Spitze zu stehen. Nachdem der Herr Redner noch der Amtsführung de« Herrn Bürgermeister Boeter« mit anerkennend!» Worten gedacht und Herrn Bürgermeister Dr. Dehne eine gleiche Amtsführung empfohlen, beglückwünschte er den letzteren noch io herzlichen Worten und schloß mit dem Wunsche, di« Stadt Riesa möge auch fernerhin in gedeihlichem WachSthum sortschreiten. Hieraus sprach der Herr Bürgermeister mit kräftiger und wohlklingender Stimme folgendermaßen: Hochzuverehrender Herr Krelrhauptmann l Meine hochgeehrten Herren! E« ist nicht nur für mich, e« ist sür «ufere ganze Stadt eine besondere Ehre und Freude, daß Sie, hochgeehrter Herr KrriShauptmann, trotz der Unbilden de« Winterwrtter«, heute selbst nach Riesa gekommen find, um al« Vertreter der Aus- fichtibehörde mich bei meinem AmtSautritte, wie da» Gesetz will, zu verpflichte«. Wir dürsen hierin wohl eine« erneute« B-wri» dr« Wohlwollen« erblicken, da« Sie unserer städtische« Berwaltung allezeit bewiesen habe« und da« auch wieder au« den Worte« herauSklang, dir Str, hochgeehrter Herr Kreis- Hauptmann, soeben an mich zu richten die Güt« hatten. Für diese freundlichen und mich hoch rhrrndrn Worte bitt« ich, «eine» ehrerbietigsten und herzlichsten Dank entgegen zu nehmen. Mein Dank gilt gleichermaßen den Herren Vertreter» der Ctoil- und Militärbehörde«, de« Kaiserlichen und König, kicher, und den Herren Vertretern von Kirche und Schule, die sich liebenswürdiger Weise so zahlreich heute hier ei«. < gesunde« haben. Ich nehme da« al« «in glückliche« Anzeichen dafür, daß ein freundliche« Wohlwollen auch weiter« Kreise mir rntgegrnbrtugrn. Da« ist sür mich ennuthigeud, und ich bin deshalb in diese» Augenblick« doppelt dankbar dasür. Denn bange Fragen, die ich mir in den letzten Tagen ost, gar ost vorgrlegt habe, treten jetzt, in diesrm Augenblick», br> sonder« lebhaft vor meine Seele. Werden meine Schultern stark genug sein, diese Last zu trage», die mir heut' auserlegt wird? Werde ich Mann» genug sein, die Schwierigkeiten zu überwinde», die sich mir entgrgrnstrllen werden? Werde ich die Fähigkeiten haben, die mein Amt «»bedingt rrsordert und die Sie, meine Herren, in mir vorauSsrtztrn, al« Sir mich wählten? Freilich, ich war Ihnen kein Fremder, Sie kannten mich und meine Arbeit. Aber bisher war ich thittig im verhält- uißmäßlg engen Kreise, mein ArbeiiSsrld war begrenzt und lag nicht in der OrffenUichkeit. Und zudem: so ost ich irre wurde und Rath« bedurfte, allezeit hatte ich unfern verehrten Herrn Bürgermeister Boeter« al» sicheren Führer und Rath, geber zur Seite, der mir sogar zum Freunde geworden ist! Er ist aber von un« gegangen, seine kraftvolle Persönlichkeit deckt mich jetzt nicht mehr, ich trat an seine Stelle und da« Licht der Oeffenllichkeit fällt jetzt voll ans mich. Wird e« mich blenden oder werde ich lernen, in ihm ruhig zu arbeiten, der ich bisher im Schatten meiner Arbeit nachging? Ich weiß e« nicht; ich muß auch diese Frage ohne Ant- wort loffrn — die Zukunft wird antworten. Aber, wenn ich die ernsten Pflichten und die schwere Verantwortlichkeit meine« neuen Amte« nicht verkenne, so verzage ich doch nicht. Ich bin in diesem Augenblick« — ich sage r» offen — zwar beklommenen Herzen«, aber doch guten Muthr«! Meine sehr geehrten Herren! Halten Sie da« nicht sür Leichtsinn, einen Leichifinn etwa drr Art, wie ihn ein älterer Man«, al« ich, nicht haben würde! Neia, wenn ich jetzt voll Muth und Hoffnung in die Zukunst blicke, so thue ich «S einmal, weil ich aus Gott den Herrn ver traue, daß er mich nicht verlassen und meine Arbeit auch in Zukunft segnen wird, und dann, weil ich weiß, daß ich auch in Zukunst treu« und redliche Mitarbeiter haben werdk. Meine Herren Mitglieder de« Rathe« und dr« Kollegium« der Stadtverordneten, Sie haben mich an Ihre Spitze gestellt und ich danke Ihnen hierfür herzlich — aber da« ehrenvolle Amt, da« Sie mir gaben, würde mir zu einer unerträglichen Last und Bürde werden, wenn ich nicht aus Ihre Mitarbeit rechnen könnte. Darum bitte ich Sie heute au» ganzem Herzen: bewahren Str mir da« alte Wohlwollen, schenke» Sie mir da« alte Vertrauen, dann haben wir den sicheren Untergrund, auf dem wir gemeinsam aufbauen können. Und Sie, meine Herren Beamten, seien Sie mir auch in Zukunft die eifrigen und fltißigrn Mitarbeiter, al« die ich Sie seither schätzen gelernt habe. Sie haben ja in Ihrer Mitte selbst die besten Vorbilder von gewissenhaften «nd arbeit», freudigen Beamten: Männer, die seit lange» Jahren treue Arbeit im Dienste unserer Stadt verrichten; eisern Sie All« ihnen nach und r« wird gut um unsere Berwaltung stehen I — Ihre» vertrauen« und Wohlwollen» und Ihrer Mit. arbeit, meine hochverehrten Herren, bin ich aber nicht werth, wenn ich selbst nicht meine ganze Kraft riusrtzen wollte im Dienste unserer Stadt. Da« aber gelobe ich Ihnen in dieser Stunde. Ich will nicht nachlassen in drr ernste« grwissrnhasttu Arbeit, ich will da« Gute thun und da« Böse hassen, ich will gerecht sein und wahrhaftig gegen Jedermann und ich will drr Stadt Beste« fördern nach meiner Kraft! Da« walte Gott! Rach Schluß dieser Rede beglückwünschte der Vorsitzende dr« Stadtverordnete» - Kollegium«, Herr Rechnung«-Inspektor Thost, den neuen Herrn Bürgermeister Namen« dr» Kollegium« mit folgenden Worten: .Hochverehrter Herr Bürgermeister! E« ist mir die ehrenvolle Aufgabe geworden, Ihnen, hochgeehrter Hrtt Bürgermeister, bei Ihrem Eintritt in Ihr uenrS, verant»o,tu»g»reichr« Amt al- Bürgermeister drr Stadt Riesa die wärmsten Glückwünsche de« Etadtverordnrten-Kcküe- gium« entgegen zu bringen. Da« Kollegium steht Ihnen nicht srrmd gegenüber; war es doch die Anerkennung Ihrer seitherigen ersprießlichen Thätigkeitd» drr Verwaltung unserer Stadt, welche Rath und Stadtverordnete veranlaßte, au« drr Zahl hochangesehrner Herren und Mit bewerber um unser Bürgermeisteramt die Wahl auf Sie zu lri ken. Wie die städtische Vertretung, so kommt Ihnen unser« gesammte Einwohnerschaft mit rückhaltlosem Vertrauen »nd mit dem Wunsche entgegen, daß Ihre Amtirung in «nserer licbcn Stadt auch fernerhin ein« rrlchgrsegnrte und glückliche sein möge." Weitere Beglückwünschungen de« Herrn Bürgermeister« er- folgten seitens mehrerer drr zur Frier erschienenen Herren, wo rauf, nachdem da« Protokoll vorgelese» und vollzogen war, di« schön« EinweisungSseierlichkeit ihr Ende erreicht hatte. — Intensive« Tha »weiter hat sich, gewiß zum Leid- wesen Vieler, ziemlich unerwartet in vorvergangener Nacht ein gestellt und bi« jetzt angrhalten, so daß mit den Winter-Herr lichkeiten bereit« voll und ganz aufgeräumt ist. Wenn auch Niemanden die hohen Kältegrade, wie sie un« der December schon brachte, erfreuten, so wird doch ebensowenig da« nun ringe- treten« .Matschwetter" Jemandem angenehm sein und e« wäre in Anbetracht de« Weihnachtsgeschäfte« nur sehr erwünscht, wen» sich ehesten« wieder eine .festere Tendenz" mit mäßigem Frost und erneutem Schneefall geltend machen wollte. —dl. Die Kanonier« 1) Hanemann Adam, 2) Richard Warg, drr erste von 1, der zweite bei der 3. Batterie de« Feld-Artillerie. Regiment« Nr. 32, beide völlig unbescholten, wur- den im Juni al« Verkäufer in die BerkausSstelle I kommanvirt. ES war ihnen vom RechnungSsührrr der ausdrücklich« Befehl ertheilt worden, beim Verkaufe drr Maaren sich an da» PreiL- vcrzrichniß zu halten und nicht theurer zu »erkaufen. Da wurde ihnen noch einmal kurz vor Eintritt der neuen Rekruten eingeschärst. Adam bestimmte jedoch Warg, dir Sachen theurer, als im PreiSverzrichniß ausgesührt, zu verkauft«. Dieser wollte erst nicht mitmachen, wurde aber von A. grob angesahre« und ließ sich schließlich dazu verleiten. Nach den Strafgesetzen stellte sich da« Verfahren al« Betrug und Ungehorsam dar. Des wegen hatten sich die Beiden heute zu verantworten. S« wurde srstgrstellt, daß von ihnen z. B. Potzpomade, dir für 4 Pfennige verkauft werden sollte, 6 b-z 10 Pf. verlangt wurde, Bier kostet« Einfach 8 Pf., Lager 9 Pf. da« Gla«; dasür »ahmen die Angeklagten 10 Pf-, bez. 15 Ps. u. s. s. Die Anklage hatte angenommen, daß sie sich damit einen BermögenSvorthril habe« verschaffen wollen; da sie aber eine» Urbrrschuß von 50,99 M. sür dir Hauptkasse erzielte», so mußte die Angabe drr Ange klagte», sie hätten nur mit Rücksicht auf die Hauptkasse die rechtswidrige Preiserhöhung vorgenommen, al« glaubhaft ange nommen werden. Betrug blieb r« aber doch. Bon de« 48 Geschädigten wurden 8, sowie der gemeinsame Vorgesetzte und Rechnung-führer al» Zeugen vernommen. Die Angeklagten waren im vollen Umfange geständig. Wegen Betrug« und An stiftung dazu wurde vom Kriegsgericht der 4. Division Nr. 4V Adam zu 8 Wochen 1 Tag, Warg wegen Betrug» zu 1 Woche Gefängniß vrrurtheilt. Der Annahme drr Anklage, daß Unge horsam mit vorltege, konnte da« Gericht nicht britreteo; nicht al« Befehl, sondern lediglich al« Instruktion sei drr Hinweis auf die Preisliste auszusassrn. —)!j Nunmehr ist e« glücklich gelungen, die auf freier Elbe in der Nähe der Mündung de« Mühlbergrr Winterhafens ringrwinterteu beladenen Schiffe und Dampfer bl« aas ein beladene« Fahrzeug au« ihrer stark gefährdeten Lage zu befreien und im Hafen unterzubringen. Da« noch nicht geborgene Schiff liegt derartig auf dem Gruvde fest, daß e« alle« Anstrengungen, r« abzubringrn, bisher «lederstandrn hat. I« Mühlberger Hasen liege« jetzt 35 theil« beladene größere Fahrzeug«, ei» Schleppdampfer, 2 Regierung»dawpser, 2 gräßerr Dampsbaggrr und eine Anzahl kleinere Fahrzeuge.
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