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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190212229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-22
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1902
- Autor
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«o»t»ß, SS. Leeemver Ivos, Abends. rrrrd A«r»ts»r («Wlsv nd Aqchtt). Amtsölatt -77- der Söntgl. «mtrhauptmamischaft Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts Md der Stadttatzs Ul Riesa. sss. Mantag, SS. Teeemder 1SV2, Abends. SS. Jahr» »M Ktrsarr ragSwtt «fchttM sG« »M Abend» mit «-«nahm, der Emm. nnd Festtage, «terteijührltch« Ae^M'ei» btt «bhottwg in da «rpettttm in «tza I »«1 00 Pf»., Much «sa» «M tat VW Han» 1 «art « Pfg^ bet Abholung am «chatt« da kaiseri. Postanstalttn 1 «art SS Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau» 2 ««I 7 Pf» Auch »Et»«»««««»« wob« «gmimmm P»»t>m»-Slm«chm« für die Nummer de» Ausgabetag«» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Dm« und vertag »an Sauger S »tnterlich tu Mesa. — »«schäfwpell«: »astanirnstraß« I>2. — Mir die «edarttou vamMottlich: Her»»»» Schmidt t» Mei». Mittwoch, Heu 24. Dezernßer 1VV2, vor«. 1t Uhr, komme» t« Auktlor »lokal hier 3 große Last-, 1 Tafel-, 1 Aaste»« und 1 Kutschwagen, sowie 1 Fahrrad gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 17. Dezember 1902. Der Ser.-Bollz. de» «gl. Nwts-er. sEr d«* ,SUef«r DrOebl-rttt' erbitten wir un» bi» späteste»» BormitttrgS v Uhr de» jeweilig« Ausgabetage». Die GeschLstsftele. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 22. December 1902. —>( Die Besserung inr! Befinden Sr. Mas. des Kö- nigs mwcht erfreuliche Fortschritte. Se. Majestät haben während letzter Nacht ruhig geschlafen. Fiebererschein ungen sind nicht wiedergekehrt und der Katarrh hat wesentlich ab genommen. — Tagetoidnung sür die öffentliche Stadtvrrord- nrtr»«Sitzung, Dienstag, den L3, Dezember 1902, Nach mittag» 6 Uhr. 1. Beschlüsse d«S Stadtraih» und de» Schul« ovSschussek, Besetzung von drei neuen Lehrerstellen und der« Besoldung an dem in der Entwickelung begriffenen Reolprogym« nosium hier betreffend. 2. Beschlußfassung über anderweite Be setzung der hiesigen besoldeten StadtrathSstelle. 3. Wahl von 5 Grmeindewatsrnräthen und von 5 Stellvertretern sür dieselben, au Stelle der mir Schluß laufenden Jahre» auSschridendrn Herren. 4. Rrstantearegulati». 5. Geschäftliche Mitteilung«. 6. Vortrag de» Jahresbericht» über dir Thätigkrit de» Stadt« verordneten- Kollegium» im Jahre 1902 RathSdeputirtrr: Bürgermeister vr. Dehne. — Ganz überraschend schnell hat sich diesmal der Aus. brach und Abgang der EibeiSdeck« vollzogen. Nachdem bereits am Sonnabend da» Ei» der unteren sächsischen Etze streck«« weise abgeschwommen war, kamen Abend» auch noch von der j Oberelbr Depeschen, welche erheblichen WafferwuchS und Eisgang ankändtgten. Da» Ei» der unteren sächsisch« Elbe kam zunächst bei Lö»nig und daun vor Mühlberg, vor dem dortig« Et»« schuf, wieder zum Steh«. Au» Mühlberg wird un« nun hierzu von uuserm dortig« Korrespondenten geschrieben: Gestern Nachmittag 1 Uhr 15 Minuten kam das weitere sächsische EIL hier an. Durch die vor dem Eise hergrhend« Fluthwelle und durch den parken Anprall der EtSmossen grrieth der seit circa drei Noch« am hiesigen Has« befindliche Et-schutz inS Wanken, unter lautem Getöse brachen dir gewaltig« l-Emessen auf und setzten sich in Bewegung. Infolge de» starken Wasserdrücke» erfolgte der EILabgaug mit bedeutender Geschwindigkeit. Wäh rend der Gtrompegel unterhalb d«S EtSschutzes -ft 50 Grad zeigt», war der Wasserstard oberhalb de» EiSschutzrS rin um ca. 2 Meter Höherer. Durch daS Treibet» wurde rin hier liegendes Floß mit fortgrriffen und zertrümmert. Di« Schiff, fahrt ist fämmilich in Hafen geborgen. Dir gefahrvolle Ei«, schütz, der bei längerem Stande durch Pioniere hätte gesprengt werden müssen, ist nun glücklich beseitigt. — In Sachs« hat sich der Eisgang glatt nnd ohne schädigende» Hochwasser voll zogen und «S ist der Waffrrstand inzwischen bereit» wieder er« hälich zurückgrgougen. — Tic erhoffte und erwünschte Einigkeit in unserem 7. Reichstagswahlkreise betr. der ordnungsparteilichen Kandidatur scheint, leider, doch nicht eintretcn zu wollen. Abgesehen davon, daß eine Erklärung von konservativer Seite und bez. vom Bunde der Landwirthe noch immer aussteht, hat jedenfalls neuerdings namentlich in na- tionallibcralen Kreisen eine ziemlich scharfe Verstimmung gegen Hernr Reichstagsabgeordneten Gäbel anläßlich dessen Verhalten bei der Abstimmung über die Zolltarif-Borlage Platz gegriffen, wenigstens bringt die „Sachs, nat.-lib. Corr." einen ziemlich scharfen Artikel, der vom Leipziger Tageblatt (Nr. 648) ausgenommen worden ist und ohne Zweifel auch in andere Blätter übergehen wird. Wir müssen deshalb, und weil er Angelegenheiten unseres Wahlkreises betrifft, wohl oder übel von dem Artikel Notiz nehmen. Es heißt in demselben: ... Wir erkennen an, daß die vielfachen Schwank ungen dieses Abgeordneten (Gäbels) im Verlaufe der Zollverhandlungen im Reichstage wohl dazu angethan find, ihm von allen Seiten im Wahlkreise Mißtrauen entgegenzubringen. Die Agrarier hatten von diesem Gesinnungsgenossen mit Bestimmtheit erwartet, daß er ein unbedingter Anhänger der Getreidezölle, wie sie der > Bund der Landwirthe fixirt hatte, sein würde, und stehe . da, Herr Gäbel erklärt« in der Darifkommtssion und am s 22. Februar in öffentlicher Versammlung, daß er nicht bloß für die Kompromißvorschläge eintreten würde, son dern er würde „sogar in zweiter Lesung bis auf die Regierungsvorlage zurückgehen, wenn das Zustandekommen der Vorlage da von abhängen sollte". Tie Entrüstung seiner bündlerischen Wähler war darob sehr groß, allein, sie reichte keineswegs an diejenige heran, die seine Stimm enthaltung bei dem Anträge Wangenheim im Monat Oktober hervorrief. Ter Bund erklärte prompt durch seine sächsische Geschäftsleitung, daß Herr Gäbel für ihn als Kandidat „unannehmbar" sei, weil er die Interessen seiner Berufsgenossen kampflos preisgcgeben habe. Diese Kriegserklärung verfehlte nicht ihren Ein druck auf Herrn Gäbel; er beschloß, sich zu bessern, und stimmte am 11. December gegen den Antrag Kar- dorff. Allein, mit dieser ersten Reverenz war der Bund nicht zufrieden, er verlangte weitere Benieise der Ergebenheit. Ein solcher sollte es sei», wenn Herr Gäbel der Schlußabstimmung am 13.—14. d, Mts./welche über die Annahme des ganzen Tärifes entschied, fern blieb. Mit Recht konnte sich daher die antisemitische Presse vernehmen lassen, daß ihre Fraktion in der Zahl von neun Vertretern die Tarifvorlage einstimmig abgelehnt habe. Ob nun aber die Bündler nach diesem Erfolge ihrer Einschüchterungsversuche mit Herrn Gäbel vollkommen zufrieden sind, muß erst noch abgewartct werden. Man dürfte doch das Mißtrauen gegen diesen „vielgewandten Odysseus der deutsch - sozialen Reform partei" so leicht nicht überwinden können, nachdem er sich schon oftmals als unsicherer Kantonist erwiesen hat. Tie übrigen Kreise seiner Wählerschaft werden diesem Abgeordneten erst recht nicht mehr Vertrauen schenken können, nachdem er sein feierliches Verspre chen, die Regierungsvorlage anzunehmen, wider alles Erwarten nicht eingelöst hat. Er hat geglaubt, als Meister der Taktik zu handeln, wenn er der unangeneh men Abstimmung aus dem Wege ging, und dabei außer acht gelassen, daß seine Wähler eine positive Mitwirk ung beim Zustandekommen bes Zolltarifs mit Fug und Recht von ihm erwarten konnten. Jedenfalls ist uns nach, diesem ersten großen Tebut des Herrn Reichstags abgeordneten Gäbel um seine weitere parlamentarische Zukunft recht bange. Soweit der Artikel. Thatsächlich würden ohne Zwei fel weite Kreise verstimmt werden, wenn Herr Gäbel der Schlußabstimmung am 13./14. d. M. wirklich ferngeblie ben wäre. Jedenfalls ist es dringend nothwendig, daß der Herr Abgeordnete hierüber und über die sonstigen An gaben obigen Artikels ehestens Aufklärung giebt und wol len wir ihm hierzu ev. auch den erforderlichen Raum in unserem Blatte zur Verfügung stellen. — Der Allgemein« Sparverein hierfelist hielt gestern seine dir» jährige Hauptversammlung ab. Außer der Neuwahl de» Boi stände», der einstimmig wieder gewählt wurde, g«langten verschied«« wichtig« Pauste zur Besprechung, di« den Mitglieder» ttnr Gewähr sür den richtig« Empfang der ringe- zahlt« Beträge biet« soll«. Der Benin zählt gegenwärtig 761 Mitglieder. Gespart wurde» in, Lauf« de» Jahre» 34 433,04 M., zurückgezahlt sind »ährend dieser Zeit 8294,62 Mark, so daß am 14. cr. inSgrfammt 26 138,42 M. zur Aus zahlung gelangten. E» ist wese» gewiß rin« segensreiche Ein richtung für di« weniger bemittelt« Bevölkerung. Di« Beträge von SO Pf. ab werde« wöchentlich durch Bot« obgeholt und nehm« jederzeit Anmeldung« entgegen die Herren E Geißler und Sohn. NeugrSba, L. Große, Kastaoimstr. 52, W. Kretsch- mir, Kostanimstr. 57, «. Fechner, Riederlagstr. v. Genannt« Herr« gebührt aber für ihr» unermüdlich« Elfe, i» der Sache jedenfalls besonderer Dank. — Bei der a» Sonnabend auf Mergendorser und Rick- ritzer Mur stattgehabtm Jagd wurd« 238 Hast» geschoff», währmd bei der am 17. d. M. aus Hihdaer Gebiet stattge« habt« 286 Stück zur Strecke kerne». Beid« Ergebnisse find als recht gut zu bezeichnen. — Die Loose der BölkrrschlachtdmkmalS«LoUerir sind« in weiten Kreis« deS Publikums eine sehr günstig« Aufnahme, ße werden als WelhnachtSgabe gern gekauft. Da so Mancher für GelegenheitSgeschmke in Lettegenhrit grräth, bietet sich sh» Per ein günstiger Umstand, steine Verbindlichkeiten in lieben»würdiger Form au»zugleichen. Loose L 3 Mk. find u. A. in der Ge schäftsstelle de» .Riesa« Tageblatt" zu hab«. — Ueber die koufrssiouellru Berhältnisse in, Königreich Sachse« bringt der „Hausvater" folgende iaterrssantr statistischen Mittheilungen, den« dir entsprechenden Zahl« de» Vorjahres in Parenthese beigefügt find: Im ver gangen« Jahre haben 1027 Uebertrttte zur Landeskirche und 866 au» derselbe« stattgesundeu. Bon den Urbertritt« find 863 (570) au» der römisch-katholisch« Kirch« erfolgt, Währmd von den Austritten 348 (356) zu d« apostolischen Gemeinden und 171 (179) zu den Methodisten führt«. Eine Zusammen stellung dieser Bewegungen sür die letzten Jahr« ergiebt die Thatsache, daß die Uebertritte von der römisch-katholischen Kirche stetig zunehmen, rbrnso aber auch dl« Austritt« zu den konfessionslos« Difftdeuteo. Ferner komm« mehr Austritte au» der evangelisch-luiherischrn Landeskirche zu den Deutsch-Katho« ltk«, zu den separaten Lutheranern, zu dm Sekt« und seit 1900 auch zu den konfessionslos« Dissident« vor al« umgekehrt. Endlich erfolg« wett mehr Austritte zu den cpostoltschen Ge meinden als zu anderen RrligionSgrsellschaften. Di« höchst« UrbertritlSzahl« zeigen dir Stadtephorir» Leipzig mit 212, Dresden mit 185 und Chemnitz mit 162. Die höchste AuS- trittSziffer hat Leipzig I mit 160. In der Ephorie Schneeberg Km auf 1532 evangelisch-lutherisch« Einwohner, in der Ephorie Rochlitz dagegen erst aus 116 302 ein Austritt, und in 5 ander« Ephorie» find überhaupt keine Austritte vorgekommen. Von dm Sekten ist der Methodismus besonder» rege. In Gchörhaide kam ein MassenauStritt von 47 Personen vor, da runter 17 Kinder. Di« Baptisten haben besonder» von Aucka au» Eingang gesucht. Am meiste» Austritte hoben sie in der Ephorie Zwickau, nämlich 16. In derselben Ephorie hatten die Bitlauer Darbystru 15 Austritt«. Immer ausgedehnter und eisriger werden auch di« Bestrebungen der Mormonen. Die Heilsarmee hat sich nur in Leipzig bemerkbar gemacht u»d mehl Aussehen und Verwunderung erregt al» Beifall gefuadm. Spiritistisches Unwesen ist au» fünf Ephorie» berichtet Word«. Unter dem Namm .Evangelische Freigeister" ist in Planitz (Zwickau) eine neue Bewegung aufgttaucht, dir durch bombastisch philosophische Redeweise auf die Massen wirkt und viele Aus tritte veranlaßt hat. Theosophisch« Abirrungen find auS vier Otten gemeldet. Gebet»Heilungen warm da» Ziel schwärmerischer Bewegungen in zwei Ort«. Bon der Postbesördernug ausgeschlossen find solche Brirssmdungen, bei denen di« Briefmarke nicht ans dm Um schlag selbst, sondern auf di« danwter befiadlichr Einlage de» Briefe», der Drucksache u. s. w., gellrbt und durch ein« Aus schnitt üu Briefumschlag sichtbar gemacht ist. Ebenso find solche vriesuwschläg« al» ungeeignet für di« Postbesördernug von der Post bezeichnet worden, die auf der Vorderseite ein« Aus schnitt mthaltm, der dm Zweck hat, di« auf der Briesriulage nitdergeschrlrbme Adresse zugleich al» äußere Briefaufschrift zu Verwettheu. I» solch« auf Briefumschlägen mthaltm« Aus schnitte schieben sich leicht ander, Sendungen rin, wodmch die Uarschllig« leicht «tmeißrn, auch Verluste kleinerer Briefe und Weiterung« für dm Dimstbetrieb entstehen können. — Di« sächsischen Seminar« ward« im Gommer diese» Jahres von 3832 Schülern und 350 Schülerin»e» besucht. Dm Unterricht rrtheiltm 401 Lehrkräfte. Zur Aufnahme- Prüfung hatte» sich 1472 angemrldet gegen 1262 im Vorjahre und 1168 tm Jahre 1900. Lehrersöhne warm «mf dm Semi nar« 522 oder 13,6 Proz. dm Schülrrzahl. AuS dm Volks» schul« trat« 3436 oder 89,7 Proz. in da» Sonin« ein. Die Laudidatm. Prüfung bestand« Ostern 1002 560 Lmdidatm und 70 Landidatinueu. Von dm 560 Geprüft« Hal« sich 376 der musikalisch« Prüf«, unterzog«, da» stud 67,1 Proz. Di« Zahl der in» Schmant üdergttrtt«« Seminarist« drtmg dn Iah« 1894: 372; 1896 : 396; 1896: 403; 1097: 402; 1808: 450, 1890: 430; 1900: 451; 1901: 400;
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