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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030401018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903040101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903040101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-01
- Monat1903-04
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Bezug--Prei- w d« Hoptexpeditton oder deren Ausgabe siel« obgebolt: vtertelithrltch S.—, bei MstuGtgm tUlichor Znßsllnn- in» Ha«« ul ».75. Durch die Post ve-oaen für Leutich. la«d «, Oesterreich vlerteljäbrsich ul «.60, für HP üdrigev Ander laut Zeitvng-preirltst«. Uedakttr« Eepeditts«: Iohanntrgaffe 8. Fernsprecher 16» «nd LLS. KllsOlO0N«plts<U«n r Alfred Hast», Bnchhandlg-, LntversitäUstt.S, 8. Ascha, Katharinenstr. I«, «. KSnigapl. 7. Heupt-Filiale Vreadea: Marienstraße 84. Aamfprecher Amt I Rr. 1718. Haavt-Filiale Serliu: GM Lwtcker, Herzgl. Bayr. tzosbuchhandlg., Lützowstraße 10 Fernsprecher Amt VI Nr. 4803. Morgen-Ausgabe. KiMer Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des Königlichen Land- «nd des Königliche« Amtsgerichtes Leipzig, des Aates und des Nolizeiamtes der Ltadt Leipzig. Anzeige«. Preis die -gespaltene Petttzeile 2§ Rello»«» mrter d« Nedaktw, l« gespalten) 7V vor d« Kami richten (S gespalten) 60 La bell arischer >uU> ^^Offertenanuahme M»rns«tz -ntst«ch«d für AUchinetsm»« mb 86 (ercl. V«t»> Extra-Vetlaß« (gesalzt)^ »»» mit der Morgen-Lnsaab«, »-»« Pvstbesörb««»» u» SO.—, mit PostbesSrderog ul 7V-— Inuatzmrschlrß jLr Attzeize»: «bend-AnSgäber Venn Mag« 10 Ahe. Morgen-LnSgat«: Nachmittag« 4 Uhr. Anzeigen find stet« an die Expedition z» richte«. Die Expedition ist Wochentag« «martrrbroche» geöffnet von früh 8 bi« abend« 7 Uhr. Druck ««d Verlag «aa L. Pol« MLachGtg Mittwoch den 1. April 1903. Nr. 185. 97. Jahrgang. 2935 8624 979 222 3901 2151 2402 820 820 2586 2586 GOttch O. Oehler, Anger-Crottend., Bernhardstr. 29, p. 1516 1739 1178 8341 6475 2586 3033 3984 7505 des europäischen Kontinents mit hatten, mit seiner höheren Tin» Diese Entwickelung in 5 «VAL V4A chpVAA— VAL« »VA44 EL nthetsttsch« Richtmm ein «nd stand der Bibel «ttrnn sei«« eiganen vekenntntffe «ach «agenL»«, worüber «e (Mark sowohl auch durch die nachstehenden Ausgabestellen bezogen werden. Berührung kant, mit Herzlichkeit, wenn auch ohne enthusiastisches Geschrei, empfangen, und auf einen Empfang derselben Art hat der deutsch« Kaiser in Kopen- lmgen diesmal zn rechnen. Und wir wissen nicht, ob nicht ein derartiger Empfang bester ist, als ein ostentativer Jubel, hinter -em manchmal recht wenig steckt. Als wir bei dem oben erwähnten, unter den stürmischsten gegen seitigen Bekundungen der Sympathie verlaufenen Gesuche -er französischen Flotte den Hochbootsmann eines fran zösischen Kriegsschiffes fragten, wie eS denn in Wahrheit mit seiner Begeisterung für das den Franzosen doch eigent lich etwas fern liegende dänische Land und Volk stände, erwiderte er achselzuckend: „Ron bras «st ü ma patris, et pour Is Dsnemarlc s'ai NN ckowi", wobei er mit dem Zeige finger der rechten Han- den kleinen Finger der linken halbierte. Vielleicht ist es den Dänen auch zmn Bewußtsein ge- kommen, daß im gegebenen Falle Frankreich und Ruß land nur die Hälfte des kleinen Fingers für sie übrig haben würden, während sie ihrerseits bei einem unbeding- ten Einschwören auf die französisch-russische Politik ihre Selbständigkeit verlieren müßten, wie es ja bei einem Bündnisse zwischen dem Riesen und dem Zwerge immer der Fall ist. Man hat in Dämnark auch sicherlich erkannt, daß man am besten fahren wird, wenn man bei etwaigen Händeln zwischen -en Großmächten sich so passiv wie nur irgend möglich verhält. Wohin ein kleiner Staat gelangt, wenn er sich in zu enge Beziehung zu einer Großmacht einläßt, dafür haben die Dänen an Portugal ein Beispiel. Es ist ein eigen- artiger Zufall, daß an demselben Tage, an dem Kaiser Wilhelm in Kopenhagen eintrifft, das englische Königsschiff in Lissabon vor Anker geht. Oppositionelle portugiesische Publizisten verhehlen nicht ihr Mißbehagen darüber, daß Hok und Regierung sich ««schicken, den englischen König wie den HereKim- Meister zu empfange«: daS dänische Boik kann den deutschen Kaiser und jeden anderen Fürsten mit -em berechtigten Selbstgefühle eines selbständigen und freien Volkes enwfanaen. Diese Selbständigkeit und dieses Selbstgefühl gönnen wir Deutschen dem dänischen Volke von Herzen. So klein dieser Staat, besten Bevölkerung nicht größer als diejenige Württembergs, auch ist, so stolz darf sein Volk sein, nicht nur auf eine glorreiche Vergangenheit, sondern auch auf eine tüchtige Gegenwart. Als guter und sparsamer Land wirt, als geschickter Kaufmann, auf jedemGebiete derKunft und Literatur: überall kann sich der Däne wohl sehen lasten. Darum empfinden wir für dieses Volk die Sympathien, die man naturgemäß für ein tüchtiges und stammver wandtes Volk hegt, und unser Kaiser wird der berufene Träger und Dolmetsch dieser Sympathien fein. Kaiser Wilhelm II. in Kopenhagen. Der nahe bevorstehende Besuch des Kaisers in Kopenhagen wird nicht, wie einige Blätter behaupten, der erste sein, den Wilhelm II. dem dänischen Hofe abstattet. Kaiser Wilhelm II. hat, wie der „Hamb. Kor." in Erinne rung bringt, schon einmal einen Besuch in Kopenhagen gemacht, und zwar am 30. Juli 1888 im Anschluß an seine erste Reise nach Petersburg und Stockholm. Zudem ist dieser Besuch so eigenartig verlaufen, daß man ihn eigent lich nicht so rasch hätte vergeßen sollen. Der Aufenthat des Kaisers in Kopenlmaen war damals auf drei Tage berech net. Als aber zwei konservative dänische Blätter dafür agitierten, daß der deutsche Gast mit Demonstrationen für die Ausführung -es Art. V des Prager Friedens em pfangen werden sollte, änderte der Monarch seinen Plan und ließ an den dänischenHof die Mtteilung gelangen, daß er nur einen einzigen Tag bleiben und keine Nacht auf dänischem Boden zubringen werde. Damals sagte König Christian: „Das ist nahezu die schmerzlichste Ueber- raschung, die ich während meiner langen Regierungszeit erleiden mußte; es ist das für mich eine wirkliche Nieder lage. Ich fühle das doppelt, weil es diejenigen meiner Untertanen sind, welche ich für die loyalsten hielt, die mir dieses getan." Unmittelbar nach diesem Königsworte schien es, als ob es tiefen Eindruck im Lande gemacht und die Stimmung zu Gunsten Deutschlands und seines Kaisers wesentlich ge bessert hätte. Aber schon nach einigen Jahren mußte man sich überzeugen, daß man zu früh gehofft. Es rbar im .futt 1891, LlS den Verfasser dieser Zeilen der Zufall in Kopen hagen mit jenem französischen Sektgeschwader zusammen führte, das die französisch-russische Verbrüderung einleitete und nebenbei auch Dänemark berührte, um das StaatS- schiff dieses kleinen Landes in das Schlepptau der franko- russischen Politik zu nehmen. Damals gingen in Däne- mark die Wogen der Begeisterung für Frankreich hoch und mir Deutsche bekamen die Kehrseite der Medaille zu schauen: überall unfreundliche Gesichter. In jener Zeit war auch, abgesehen von dem Zufall des französischen Flottenbesuches, die Stimmung der Dänen gegen Deutschland noch entschieden unfreundlich. Wurde doch beispielsweise Kopenhagen mit einem Eifer und einer Eile befestigt, als ob Deutschland -rauf und dran wäre, nach dem Muster der Engländer (1807) die gewerbfleißige Hauptstadt des Dänenlandes in Grund und Boden zu Meßen. Damals war eben noch nicht ein Menschenalter seit jenen Ereignissen vergangen, die Dänemark den Besitz von Schleswig-Holstein kostete»; heute sind es nahezu 40 Jahre, und es ist klar, daß mit jedem Jahre die Erinnerung an die frühere Gegnerschaft sich abschwächt und daß der Gedanke, ein gutes Verhältnis zu dem mächtigen deutschen Nachbar staate sei gewiß nicht ohne Wert für Dänemark, an Boden gewinnt. Und so kam es, daß im letzten Herbst, ohne daß ein äußerer zwingender Grund vorlag, der dänische Kron prinz am deutschen Hofe einen in jeder Beziehung zu friedenstellend verlaufenen Besuch abstattete, was natürlich mit Recht als stchtbarliches Zeichen wesentlich gebesserter Beziehungen aufgefaßt wurde. Der dänische Thronfolger wurde auch, wo immer er mit der Bevölkerung der Reich-Hauptstadt in Ausgabestellen des „Leipziger Tageblattes": Telephon Nr. Wirken in lebendige Beziehung zu setze» weiß, wie sein Geist vor allem die religiösen Ideen weiter auSbaut, die seine politische Tätigkeit zu stützen und -u nähren ge eignet sind, und wie er, Leben und Religion vereint ent wickelnd und sie aneinander prüfen-, zu immer reiferen und einfacheren Auffassungen gelangt. Diese Seite seines Geisteslebens ist erst neuerdings in helleres Licht getreten, seitdem der Briefwechsel mit seiner Braut und Gattin be kannt geworden ist. Weder Bismarcks Vater noch seine Mutter hatten, nach der Darstellung des Sohne- (Briefe an die Braut usw. 49) den christlichen Glauben ttn strengen Sinn« des Wortes. Der Vater, sagt Bismarck, vertraute so auf Gottes Liebe und Barmherzigkeit, daß ihm alle» andere als dies Ver trauen überflüssig erschien. In der Mutter vereinigte sich kalte BcrstandeSklarbcht mit einer gewissen Schwär- merei, die in -er Verehr««« Swedenborg», der Seherin von Prevorst, Justin«» Kerners «sw. zu Tage trat; Zschokke» „Stunden der Andacht" waren ein Lieblings- buch von ihr. ES war, kann man sagen, die Atmosphäre gemäßigter Aufklärung und durchaus individueller Ge fühl». lntcht Dogmen») Religion, die im Haus« Bismarck herrschte, und eine im strenge« Sinne christliche Er ziehung erhielt Jung-Otto nicht. Der Sohn ging aber, von Kind auf zu „ganzer Arbeit" »eigen-, sehr bald in diesem Punkt« aber die Idee» -er Eltern «eit hinan»; er schlug ein« «nd dem von Mark 1,00 1,25 bei freier Zustellung ins Haus) durch sämtliche Zeitungsspediteure, wie Thonberg, R. Häntsch, Reitzenhainer Str. 58 BolkmarSbors, Paul Kuck, Ann.-Exped., Eisenbahnstr. 1 - Georg Niemann.Konradstr. 55(EckeElisabethstr.) Wahren, Paul Schmidt, Brüderstr. 8 in L.-Gohlis. Li« in diesem Geiste schlichter Gläubigkeit lebten; und es ist bezeichnend, daß e» diesem Manne -er Tat vor allem ins Auge fiel, daß die Angehörigen dieses Kreise» in ihren äußeren Werken fast durchgehends Vorbilder dessen waren, was er zu sein wünschte. Jetzt begann in Bismarck Zweifel mit Zweifel zu ringen: -er Zweifel an -rr Macht des Verstandes in Dinaen de» Glauben» mit de« reli giösen Zweifel; er ließ sich Lazu bestimme«, „konsequenter und mit entschiedener Gefangenhalttmg einstweilen de» eigenen Urteils in -er Schrift zu lesen", und «» geschah unter dem Drucke schwerer innerer Erlebnisse, daß er in diesen Tagen zum ersten Male wieder persönlich« l^en- dige Fühlung mit Sott und damit zngleich ein Vertrauen und einen Lebensmut fand, wie er ihn lange nicht »ehr empfunden hatte. Wenige Monate später trat durch BiSmarck» Ver- lobung mit Johanna von Puttkamer -le Persönlichkeit in sein Lebm, die aus feine religiöse Entwickelung den tief- sten Einfluß geübt hat. Johanna von Putkamer »ar 1« einem tief religiösen und streng christlichen Geiste anfgr- wachsen, «nd die Differenz der religiösen Anschauungen, di« -wischen ihr «nd Bismarck bestand, hat e» ihr eine Zeitlang selbst -wetselhaft gemacht, ob ste seine «erbang annehmen solle (Vries Bismarcks vom 7. Februar 47). Als sich die Beiden aber zum Bunde für» Leden miteinander versprochen hatten, da gingen ste daran, ihre GeßemDe« über die Religion mündlich und f «nd auözugleich«; und gowonxeu. Dia reine. Farrilleton. i « -r. i 1'i Ltsmarck und die Keligion. Von Robert Berndt. .. Nachdruck verboten. Ma« kenne einen großen Mann nicht, so lange mail nicht PPar letn Verhältnis zur Religion im Klaren ist. WAche Etellung er auch zu ihr etnuehmen mag, so spiegeln sich darin nicht allein seine Vorstellungen über die letzten ywm«^»e» MettfchendaseinS, sondern auch die Art, wie er diese.Verstellungen für -a» Leben nutzbar macht und sie OWcttÜgt. «i»marck «ar im höchsten Grade prak- — prakttsch nicht im Sinne eine» mnerikant- «k -meinem» sondern in der eigentlichen Be- ve» griachtschen Worte» Praxi», insofern e» ihn ' OßIstilta, ßtine Persönlichkeit in der Tat und durch Dennoch ist auch ihm nicht der peinvolle durch da» Labyrinth -es Zweifel» und «spart geblieben, und erst im Mann«»- gestcherte» und klare» verhältni» zur so« gesunden. Dann aber ist e» besonder» int«-, «ab für visstiatck» Persönlichkeit bezeichnen-, wie' Im Zentrum. vrühl 8», C. F. Schubert'« Nachf., Kolonialwarenhdlg. Kattzartnenstr. 14. L. Lösche, Cigarrenhdlg. Nttterstr. 4, Linckesche Leihbibliothek und Buchhdlg. Im Norden. Gerberstr. 8, H. L. Kröger, Butterhdlq. Gnetsenaustr. 12, B. Uhlich, i. Fa. Ida Hartmann, Papierhdlg. Löhrstr. 15, E. Hetzer, Kolonialwarenhdlg. Porkftr. 82 (Ecke Berliner Straße), F. W. Kietz, Kolonialwarenhdlg. Im Osten. Johannisgaffe 8, Hauptexpedition vftpla» 4, Alfred Elfte Aanstsche Gaffe 6, F. Fischer, Kolonialwarenhdlg. Echützenstr. 5, I. Schümicken, Kolonialwarenhdlg. Lauchaer Gtr. 18, E. R. Reichel, Drogenhdlg. Im Süden. Arndtstp^«, I. 8. Canitz, SowpiMtarentzvlg. Batzorfche Etr. 45, H. Neumeist«r,Mgarreahdlg. Kbuigsplatz 7, 8. Lösche, Cigarrentzvkg. Nürnberger Etr. 45, M. E. Albrecht, Kolonialwarenhdlg. Aettzer Etr. 35, B. Küster, Cigarrenhdlg. Im Westen. Veetßoveustr. 21, Th. Peter, Kolonialwarenhdlg. Arautfurter Etr. 22 (Ecke Waldstr.), L. Sievers, Solvuialwarenhdlg. Aanstbdter Eteinweg 1, O. Engelmann, Kolonialwhdlg. Waldftr. 83, G- Bettrrlein, Kolonialwarenhdlg. Wefttzlatz 82, M. Leißner, Cigarrenhdlg. I« den Bor- und Machbarorten. Anger-Trottendors, B. Friedel, Cigarrenhdlg., Zwei naundorfer Str. S, O. Oehler, Bernhardstr. 29 Conuetottz, Frau Fischer, Hermannstr. 23 » Friy Koch, Pegauer Straße 17 Entrttzfch, Robert Altuer, Buchhdlg., Delitzscher Str. 25 Gavtzsth, Jph. Wolf, Ccke Ring- und Oetzscher Str. Galtt^ Robert Altuer, Buchhdlg., Linventh. Str. 6 * Paul Schmidt, Brüderstraße 8 Rtetnzfchacher, G. Grützmanv, Zschochersche Str. 7» L-Plagwitz Wntzsch^ Albert Lindner, Wettiner Str. 51 in L.-Lilld«nau WttbtMae», Alb. Lindner, Wettiner Str. 51 in L.-Lindenau Möckern, Paul Schmidt, Brüderstr. 8 in L.-Gohlis MßßNchlt,' Paul Knch Annvnc.-Exped., Eisenbahnstr. 1 Neufchöueseld, Paul Kuck, Lnuoacen-Exp., Eisenbahnstr. 1 Eetzsch, Earl Scheffel, Ecke Ost- und Mittrlstr. G. Grützmaun, Zschochersche Str. 7n Reinhard Sachse, Buchbwdergeschäft . Kugmann, Marschallstr. 1 O. Schmidt, Kohlgartenstr 67 Beruh. Weber, Gabelsbergerstr. 11 Für Monat April kann das „Leipziger Tageblatt" zum Preise neben Deutschland und Frankreich auch die kleinere« euro päischen Kolonialmächte, wie Holland, Dänemark, Spanien, Portugal, Italien, Oesterreich-Ungarn, Schweden vnd Nor wegen, da- größte Jntereffe. Em Anfang znr Koalition auf dem Gebiete de» Geekabelwesen» ist dvrch da» deutsch-holländische Kabelabkomme« vom 10. Juni 1902 gemacht worden. Die wertvollen bolländischen Kolonien in Hinteriadien und die deutschen Inselgruppen im südwestliche» Teile de» stillen Ozean» solle» durch ein von Deutschland und Holland gemeinsam zu verlegendes Seekabel an da» große transpazifische Kabel der Vereinigten Staaten Anschluß finden. Briden Staaten wird alsdann auf dem Wege über Nordamerika ein gesicherter telegraphischer Verkehr mit den aenanuten Kolonien durch nichlenglische Kabel ermöglicht, so lange die tranSatlaotische« nichtenglischen Kabel in einem etwaigen Kriege gegen England »»zerstört bleiben. Ein ähnliches Zusammengehen wie mit Holland für den genannten Teil der Welt schlägt vr. Hennig für Afrika vor, in Bezug auf welches Deutschland und Frankreich dasselbe Jntereffe hätten. Diesen Vorschlag im einzelnen wiederzugebea, Wörde hier zu weit sührm. Betreffs de» dritte», für Deutschland wichtigsten Gebietes, nämlich Südamerika, hält Hennig da» getrennte Vorgehen Deutschland» und Frankreich» kür angezeigt. Je rascher da» Tempo ist, in dem die europäischen Mächte, gesondert oder gemeinsam, viHtenglische Kabel schaffen, um so eher wird die Unverletzlichkeit der über seeischen Kabel erreicht werden. Die einzige bisher getroffene internationale Vereinbarung über die Behandlung der See- kabel, die auf der Pariser Konvention vom 14. März 1884 beruht, beschränkt sich lediglich auf ein Uebereiukomme» über die Benutzung der Kabel in FriedeuSzeite», die Ver antwortung für etwaige Beschädigungen usw^ gestattet jedoch den kriegführenden Mächte» au-drücklich, alle dem Fei»de dienenden Kabel zu zerstören. Auf dem Haager Friedens kongresse wurde zwar auf eine Anregung Dänemark» eine Abänderung dieser Bestimmung de» tz 15 der Pariser Kon vention angestrebt, jedoch ohne den geringsten Erfolg. Luch ist nicht zu erwarten, daß an dem bestehenden Zustande eiwaS wird geändert werden könne», so lauge die dritisHe Hegemonie im Weltkabelverkehr »in« so unbestritten« ist w« bisher; denn e» ist nur natürlich, wem, England die »»- schätzbaren Vorteile seiner gegenwärtige» Position, so la»ge eS nur irgend angeht, auSnützt und sich seiner Machtstellung nicht freiwillig begibt. * Berlin, 31. März. Die wahre Bedeutung -es 8 2 des Jesuitengesetzes, welche die ultra montane und die offiziöse Presse in holder Gemeinschaft zu verdunkeln oder gar völlig htnrvegzuleugnen sucht, wird von der freikonservativen „Post" wie-er einmal in erfreulicher Weise klar gestellt, und zwar uuter Be rufung auf den Fürsten BiSmarck und La» eigene Zeugnis ultramontaner Blätter. Da» Blatt führt nämlich au»: „Der ursprüngliche Entwurf de» Gesetze», wie er am 11. Juni 1872 nach der vom BundeSrate ge nehmigten Fassung vom Reichskanzler Fürsten Bismarck dem Reichstage vorgelegt wurde, lautet« wie folgt: „Den Mitgliedern des Orden» der Gesellschaft Jesu oder einer mit diesem Orden verwandten Kongregation kann, auch wenn sie das deutsche Jndigenat besitzen, an jedem Orte des Bundesgebietes der Aufenthalt von der Lande-behörde versagt werden." Nach -er Meinung -eS Altreichskanzler- sollte also das ganze Jesuitengesetz im wefentlicheu nur aus dem jetzigen 8 2 bestehen, -er den Verwaltungs behörden das Recht gibt, den Jesuiten -en Aufenthalt in bestimmten Orten und Bezirken anzuweisen oder zu ver sagen. Dem Altreichskanzler hat also damals an dem 8 2 weit mehr gelegen, als an dem jetzigen 8 1, der die Ordensnlederlaflungen ber Jefntten verbietet, und an dem 8 8, auf Grund dessen der Bundesrat jede OrbenStättgkeit der Jesuiten verboten hat. Es unterliegt nun gar keinem Zweifel, daß der Altreichskanzler schon damals auf Grund der Entwickelung, welche -i< Dinge in den anderen Staaten -eS europäischen Kontinents mit den Jesuiten genommen Hatten, mit seiner höheren Ein schätzung des 8 2 im Rechte war. Diese Entwickelung in den europäischen Staaten seit -er Wiederherstellung des Jesuitenordens im Jahre 1814 hatte den Beweis geliefert, daß den Jesuiten mit dem bloßen Verbote der Ordens niederlassungen und der Orden-tätig kett nicht beiz«- erschrocken und zornig war. e geistige Entwickelung auch u- und des beginnenden Beamtenlebens weiter.^Gelbst im Strudel der Studentenjahre, im Taumel gesellschaftlichen Unterhaltungen traten ihm die Ge an den Gin« -eS Leben- und an die Ewig keit nqhe: -ann waren e» die Philosophen, bet denen er Antwort auf -le ««stürmenden Fragen suchte, -ie Philo sophen-e- Altertums, Hegel urrd vor allem Spinoza, dessen „ans ch mathematische Klarheit" ihn befriedigte. Es folgten ' e in Subephof, schwere Jahre der Melan cholie, »"dlgmmi te» Irrens» Suchens, Ver zweifelns. Damals enyernte er sich noch weiter von der Religion. Strauß, Fmrerbach, Bruno Bauer bildeten seine Lektüre, und es stellte stch bet ihm fest, „daß Gott dem Menschen Re Möglichkeit der Erkenntnis versagt habe". Das Ht der negative Vol in Bismarcks religiöser Ent- wickeluyg, und er gesteht, in dieser Periode manche Stunde trostloser Niedergeschlagenheit mit -em Gedanken zu gebracht zu haben, daß sein und anderer Menschen Dasein zwecklos und unersprießlich sei. Zwei Persönlichkeiten baden dann in dieser ernsten Zeit auf BiSmarck einen bedeutsamen Einfluß in religiöse» Dingen auSgeübt. Die ein« war sein Freund Moritz von Blankenburg. In ihm trat BiSmarck ein Man» enü gegen, -er sich das ganz und rein bewahrt hatte, wa» er verloren hatte: -en Glauben, und der diesen Glauben nett Kraft «nd Lieb« vertrat. Durch Blankenburg wurde er ferner mit einem gingen Kreis» Vvm Menschen (bekannt, tung -es v E Deutsches Reich. /?. Berltu, 31. März. (Seekabelsragen.) Je wichtiger da» Seekabel in wirtschaftlicher und politischer Benetzung ist, mit um so größerer Genugtuung wurde di« Herstellung de» ersten deutschen ttanSatlantischen Kabel» begrüßt. Zur Herstellung «me» unadbLngigen deutschen Aabelnetze» aoer werden wir, wie I)r. Richard Hennig im Aprilhefte der „Deutschen Rundschau" in einer Untersuchung über die Bedeutung nationaler Seekabel betont, niemals gelangen. Wir sind eben gezwungen, überall auf Erden füruusere größeren tzellinirn fremder Herren Länder anzulaufen und unsere »ischenstatiopen, wie beim transatlantischen Kabel, auf nicht- Kem Gebiete anzuleaen, ganz abgesehen davon, daß auch da» Äser für unsere Handelsbeziehungen wichtigsten Kabrl- eist aus uichtdeutschem Boden verlegt werden müßte. Unt . eu Umstand» empfiehlt vr. Hennig, der englischen HeaeÄmlie auf dem Gebiet« der Seekabel mit vereinten Kratze» gegeuüberzutreten. Au unabhängigen Seekabeln haben
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