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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030427013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903042701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903042701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-27
- Monat1903-04
- Jahr1903
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Anzeigen-Pret- die Sgespaltene Petitzeile SS Reklamen unter dem R«daktiou»ftrich (»gespaUr») 73 vor den Famtlieanach» richten lS gespalten) 30 Tabellarischer und Ziffernlatz entsprechend höher. — Bedühren für Nachweisungen «ch Osserteuaouahme 23 H (excl. Ports). Ertra Beilage« (gesalzt^ »«? mtt ser Morgen-Ausgabe, oha« Postbesörderuu, 60.—, mtt Postbesörderuug ^ii 70.—. ^nnahmeschlub fSr An^iye«: Abead-Au»gabe: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Anzeigen sind stet» an di« Erpedtttoa zu richten. Die Expedition ist Wochentag» »nnnterbrochen geöffnet von früh 8 bi» abeadS 7 lltzr- Druck und Verlag von E. Polz tu Leipzig. Nr. 2lO. Montag den 27. April 1903. 97. Jahrgang. Amtlicher Teil. Handelskammer Leipzig. Wegen ReiaigongSarbeiten werden di« vitltothek u. da» Patent- 1 Freitag, den 24., und schriftenzimmer am i Sonnabend, den 2ü. d. M, o-, -- / Montag, den 27., und die Kanzlei am Dienstag, den 28. d. M., geschloffen sein. Dringliche Kanzlei-Angelegenheiten können auch am 27. und 28. d. M. in der Zeit von I l Uhr bis 12 Uhr vormittag» er. ledigt werde»; ebenso findet unverändert Beglaubigung von UrsprungSzengntffen z« den üblichen Leiten (11 Uhr vor. und 5 Uhr nachmittags) statt. Leipzig, am 23 April 1903. Die Handelskammer. Zweintger, Vorsitzender. I)r. ^ur. Wendt! and, ' Syadtku». Dienstag, den 28. d». Mt«., vormittags von 9 Uhr an sollen im Gtadthause, Eingang Mühlgasje 1, verschiedene Wirtschaftsgrgenslände, Kleidung-stück«, Taschen, uhren, S Fahrräder, 2 Gejqen, 2 Grudeöfen. 1 Phonograph, 2 große Lexikon», Schlosserhandwerkszeug u. v. a. Gegenstände au de« Meistbietenden gegen sofortige bare Bezahlung öffentlich verstrigrrt «erden. Leipzig, den 21. April 1903 Der Rat der Stadt Leipzig. Ick II 31764/02 usw. ttr. Trönbliu. Hübjchmami. Bersteigerung. De» 29. April d. I., vor«. 10 Uhr sollen im Versteigerungslokale des König!. Amtsgerichts hier 20 Pvftkartentafeln, ca. 13 000 Ansichtspostkarten, 340 Zoll- stäbe Mt Federn, 12 Paar Mester und Gabeln, 12 kleine Mester, 6 Ess- uns 6 Kaffeelöffel, versilbert, 1 Büffel, 1 Pia- ninv, 2 große Spiegel, 1 Schreibtisch» 1 Sopha und 2 Polster- ftühl«, 2 Bücherschränke, 1 Musikautomat, 1 Ladeutafel, 1 Warenschrank, 1 Eisschrauk ». v. a. G. gegen Barzahlung versteigert werden. Leipzig, den 28. Avril 1903. Der Gerichtsvollzieher de» Königlichen Amtsgerichts. Konkurs-Versteigerung. Montag, den 37. April 1903, von nachmittag 4 Uhr an sollen Leipzig, Wtnoiuühlenstrntze 33 im Hofe, im Auftrag« des KonkurSverwaliers Herrn Rechtsanwalt vr. Eichler dir zum Konkurs der Frau verehel. Weinhold gehörigen Gegen- stänoe, als: 1 Pferd (Rappstute) nebst Geschirr 1 Fleischer. Mage« sowie S7»Psd. harteUnackwnrft u. ca. ÄttPsd Deltkatctz- schtnkeu meistbietend gegen wfornae Barzahlung versteigert werden. 8eka»rovkmlckt, Lokalrichter. Wkrdercholte Nachrichten. Sn» dem gestrigen Sonntagsblatte wiederholt, weil zu spät eingetroffen, um auch in dem frühzeitig nach aus wärts versendeten Teile der Auflage Aufnahme finden zu könne». * Pose«, 25. April. (Telegramm.) Nach Mit teilung der hiesigen Kriminalpolizei ist eine Fälscher- bande festgenommen worden, die Fünf- und Zweimark stücke in Silber, hauptsächlich aber Coupons der ZzHpro- zentigcn Staatsanleihe in Höhe von 17,50 ^tl von 1890, 5,25 uL von 18d5, 8,80 .4! von 1892, 1893, 1895, in größerem Umfange angefertigt hatten. Die Verbrccherbande, deren Verbindungen sich bis nach Amerika erstrecken, soll auch verschiedene auswärtige Münzen gefälscht haben. Bisher ist eS gelungen, 6 Verbrecher zu verhaften. * Nantes, 25. April. (Telegramm.) Der natio nalistische Abgeordnete Dedton, welcher gestern wegen Teilnahme an den Kundgebungen zu Gunsten der Kongregationen verhaftet worden ist, wurde zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt. * Setif, 25. April. (Telegramm.) Präsident Loubet ist heute nachmittag nach Constantine zurück gekehrt. * Skjelskör (Suland), 25. April. (Telegramm.) Nach einer Meldung von „Ritzaus Bureau" ist heute nach mittag 4 Uhr in der Nähe ein Ballon des deutschen Vereins für Luftschiffahrt gelandet, der heute vormittag in Berlin aufgestiegen war. Unmittelbar nach dem Niedergänge des Ballons, welchem 4 deutsche Luflschifferoffiziere wohlbehalten entstiegen, explodierte der Ballon aus unbekannter Ursache. Die Offiziere wurden nicht verletzt; sie sind nach Berlin zurückgercist. Letzt« Nachricht««. * Berlin, 28. Avril. Die „ N o r d d. A l l g. Z t g." er- klärt die wiederholte Behauptung des Abgeord neten Singer in der Reichstagssitzung vom 24. April für unwahr, wonach die Verkehrsunter- nehmungcn, welche die Stabt Berlin im öffentlichen Interesse machen wollte, durch das Polizeipräsidium, den Minister für öffentliche Arbeiten und direktes kai serliches Einschreiten verhindert worden seien. DaS Blatt bemerkt, dem Kaiser sei ein Antrag auf Genehmigung einer von der Stadt geplanten Unter pflasterbahn von keiner Seite unterbreitet worden, einfach weil die Stadt über die Borentwürfe noch nicht hinaus- gekommen wäre; es sei lediglich der Polizeipräsident ange fragt worden, ob grundsätzliche Bedenken gegen die be absichtigte Linienführung zu erbeben seien. Das Blatt erklärt e» ferner für unwahr, daß der Polizeipräsident am 18. Juli 1900 das Unterpflasterbahnprojekt vom Pots damer Platz nach der Innenstadt mit der Begründung ab- lehnte, diese Linie müsse anschließend an die SiemenSsche Hoch-a-n gebaut Werben, Die Dtgdt hatte überhaupt keine Unterpflasterbahn nach dem Stadtinnern, sondern eine weiter nördlich führende Unterpflasterring- bahn geplant, welche ein Umsteigeu am Potsdamer Platze erforderte, wenn man auf der geplanten Fortführung der SiemenSbahn von jener Ringbahn nach dem Stadt- innern fahren wollte. Der Polizeipräsident erklärte es daher angezeigt, für das städtische Projekt die einen ge gebenen Faktor bildende Siemensbahn zur Grundlage zu nehmen. Die Siemensbahn hatte lange, ehe die Stadt an Unterpflasterbahnen dachte, ein Fortführungs projett vom Potsdamer Platze nach dem Stadt innern bei dem Polizeipräsidium eingereicht, weshalb die Stadt einen solchen Plan über haupt nicht verfolgen konnte und auch nicht verfolgte, was Singer als Mitglied der städtischen Verkehrsdepu tation wissen mußte. Daher habe Singer die Ucber- zeugung, der Erlaß sei auf persönliches Eingreifen des Kaisers ergangen, wider besseres Wissen ausgesprochen. Die „Nordd. Allg. Ztg." betont schließlich, daß die Aus schmückung des Großen Sterns im Tiergarten durch die Berliner Straßenbahn nicht auf einen Wunsch des Kaisers geschieht; vielmehr ist dieselbe auf Grund eines völlig freiwilligen Anerbietens der Straßenbahngesell schaft angenommen worden. 6. 8. Berlin, 26. April. In den obersten Stellen unserer Marine werden nunmehr in nächster Zeit bestimmt wichtige Veränderungen er wartet. Die rangältesten Vizeadmirale, darunter auch der Staatssekretär des Neichsmarineamtes v. Tirpitz , stehen dicht vor der Ernennung zu Admiralen. Sodann wird über die Verwendung des Vizeadmirals Bendemann Beschluß gefaßt werden; seit der Rückkehr von China hat dieser kein aktives Kommando mehr gehabt, sondern steht zur direkten Verfügung des Kaisers. Prinz Heinrich ist nun auch schon zwei Fahre Chef eines Geschwaders; er wird dieses Kommando wohl abgeben. * Berlin, 26. April. Mit dem Grundsätze: „Erst das Vaterland, dann die Partei!" ist soeben ein „Nationaler Wahlverein für den Regie rungsbezirk Münster" im Begriff, in die Oeffentlichkeit zu treten. Der Wahlverein wird mit Entschiedenheit für die vaterländischen Fragen eintreten und „offen seinen Gegensatz zu vielen Ansichten nnd Absichten desZen - trums kund tun". Die erfreuliche Tatsache der Be gründung dieses Vereins steht in enger Verbindung mit der überall um sich greifenden antiultramontanen Wahl bewegung. Besondere Beachtung verdient der Umstayd, daß die Mehrzahl der Begründer des Wahloereins und der bisherigen Mitglieder der katholischen Kon fession angehört. Hierin liegt der beste Beweis für die Behauptung, daß die Machenschaften des Zentrums weniger auf einen berechtigten Schutz des katholischen Glaubens als auf Befriedigung unbeschränkter Herrsch begierde der Ultramontanen hinauslaufen. * Berlin, 26. April. Die Kaiserin empfing gestern vormittag den General-Superintendenten der Kurmark, Oberkonsistorialrat Köhler, und den Pfarrer Diestel- kamp. und besuchte nachmittags das Paul Gerhardt- Stift. * Pose», 26. April. (Amtliche Meldung.) Zug 914 von Hohenstein - Westpreußen fuhr gestern bei der Einfahrt in den Bahnhof Berent um 4 Uhr 48 Minuten infolge falscher Weichen st cllung auf mehrere leere Wagen auf. Drei Reisende erlitten geringe Hautabschürfungen und Drucke. Beamte sind nicht verletzt. Die Beschädigung -es Materials am Zuge ist gering, an den leeren Wagen erheblich. Der Zug wurde neu gebildet und fuhr mit 20 Minuten Verspätung ab. Der Verkehr leidet keine Unterbrechung. O. Pose«, 26. April. (Privattelcgramm.) Die Ansiebelungskommission kaufte die Rittergüter Kolaczkowo und Wembusch im Kreise Wreschcn für 2Z/z Millionen Mark an. O. Bresla«, 26. April. (P r i v a t t e l e g r a m m.) Wie nunmehr feststeht, sind der Wetterkatastrophe in der Provinz S ch l e s i e n 68, in der Provinz Posen 15 Per sonen zum Opfer gefallen. * Trier, 26. April. Die seitens der Regierung im S ch u l st re it e gemachten Z u g e st ä n d n i s s e sind: Deutsch und Geschichte werden in den oberen Klaffen von einer neu ernannten katholischen Lehrerin erteilt. Die pädagogischen Lehrbücher von Ostermann und Heilermann werden abgcschafft, dafür Volkmann I und II eingcführt, sowie die Schriften aus dem pädagogisch-klerikalen Verlag Schöning in Paderborn. Es sind dies sämtliche von katholischer Seite erhobene Forderungen. * Metz» 23. April. Aus Anlaß seines 50 jährtgen Dienstjubiläums wurde dem kommandierenden General des XVI. Armeekorps, Grafen v. Haese- l e r, von dem Kaiser der Rang eines Feld mar- schallS verltebeni Der GroßherzogvonBaden verlieh dem Jubilar den HauSorden der Treue. Heute früh traf ei« Glückwunschtelegramm des Kaisers ein. Im Laufe -eS Vormittags erschienen sämtliche Generale und Regimentskommandeure des XVI. Armeekorps, um dem Jubilar ihre Glückwünsche zu über bringen, und überreichten als Ehrengeschenk eine ge treue verkleinerte Nachbildung des auf der Esplanade in Metz stehenden Prinz Friedrich Karl-Denkmals. Die An sprache hielt der Gouverneur von Metz, General Stoetzer. Hierauf überreichte eine Deputation von Offizieren des bayerischen Kontingents eine getreue verkleinerte Nach bildung des sogenannten Prinz Friedrich Karl-SteineS in Vionville. Um 11 Uhr erschienen die Spitzen der Civil- behörden zur Gratulation. Nachmittags sand zu Ehren des Grafen Hacseler «in Festmahl statt. Der Jubilar brachte das Kaiserhoch aus. General Stoetzer trank auf das Wohl des Grafen Haeseler, welcher dankend erwiderte. Abends wird dem Jubilar von sämtlichen Vereinen der Stadt Metz ein Fackelzug dargebracht werden. * Paris, 26. April. In einem heute veröffentlichten Schreiben Reina chs an den Grafen Ferlet-Bour- bonne gibt Reinach einen Brief des verstorbenen Botschafters Fürsten Münster wieder, in dem Fürst Münster schreibt, der General v. Schwartzkoppen habe ihm zu Beginn der Dreyfusaffäre ver sichert, daß er keinerlei Beziehungen zu Dreyfus gehabt. Auf eine Anfrage Münsters teilten der Kriegsministcr rin der Gcneralstab in Berlin ebenfalls mit, daß ein Offizier Dreyfus dort nicht bekannt sei und die Berliner Be- Hörden niemals Beziehungen zu Dreyfus gehabt hätten. * Paris, 26. April. Nach hierher gebrachten Mel dungen verlieb Präsident Loubet heute früh Kon stantine und traf in Guelma um 11^4 Uhr vormittags ein, empfing daselbst die Spitzen der Behörden bei dem vor dem Bahnhofe errichteten Triumphbogen und besichtigte die landwirtschaftliche Ausstellung. Kurz nach 12 Uhr reiste der Präsident nach Böne weiter. * Bö«e, 28. April. Präsident Loubet traf heute nachmittag hier ein und empfing auf dem Bahnhofe die Behörden. Der Präsident erhielt hier von dem Minister des Auswärtigen Delcaffö ein Telegramm, worin mitge teilt wird, daß er (Delcassö) amtlich davon benachrichtigt worden sei, daß ein amerikanisches Geschwader am 29. April in Marseille ankommen werde, um den Prä sidenten bei seiner Rückkehr nach Frankreich zu begrüßen. * Paris, 26. April. Gelegentlich der Kund machung derAusweisungsbefehle gegen dir Kongregationen, welche sich nicht in der vorgeschriebenen Frist aufgelöst haben, ist es an verschiedenen Orten Frank reichs zu Zwischenfällen gekommen. In St. Etienne kam cs zu Schlägereien. Ein Polizeikommissar wurde in An ch eile (Hautes Alpes) mit Steinen be worfen. Bei den Abteien Kerbencot (Departement Finisterc) und Saint Nicolas (Departement Meurthe et Moselle) hat sich eine Volksmenge ange- sammelt, welche in drohender Haltung die Ankunft der Be hörden erwartet. An einigen anderen Orten erfolgte das behördliche Vorgehen unter feindlichen Rufen der Menge; meist verlief cs jedoch ohne Zwischenfälle. * Annecy, 26. April. Die Behörden, die gestern nach LaRoche gekommen waren, um sich von den durch die Kapuziner im Kloster errichteten Barrikaden zu über zeugen, wurden von einer Menge Landleute angcfallen. Der Staatsanwalt und der Unter suchungsrichter erlitten leichte Verletzungen, der Friedens richter wurde am Kopf schwer verwundet. Der Präfekt sandte eine zahlreiche Abteilung Gendarmerie zur Stelle; die Bevölkerung ist sehr erregt. * Bordeaux, 26. April. An Stelle des verstorbenen ehemaligen Ministers Raynal wurde der frühere Minister Decrais -um Senator gewählt. * Nom, 26. April. Der Papst empfing heute im Thronsaal die a u s P o s e n unter Führung des Bischofs Dr. v. Likowski eingetroffcnen Pilger. * Mailand, 26. April. Im Theater Foffati fand heute nachmittag eine Versammlung zu Gunsten Ar meniensund Makedoniens statt, an der mehrere Senatoren, Deputierte, sowie andere politische Persönlich keiten teilnahmen. * Neapel, 26. April. König Eduard wohnte gestern abend, begleitet vom Herzog der Abruzzen, einer großen Galavorstellung im Theater San Carlo bei und wurde von dem zahlreich versammelten Publikum lebhaft begrüßt. * Venedig, 26. April. In Gegenwart des Grafen von Turin, des Unterrichtsministers Nasi, der Spitzen der Be hörden und einer groben Zahl Künstler ist heute vor- mittag dieFünfteJnternationaleKunstauS- stellung hier eröffnet worben. * Florenz, 26. April. Der deutsche Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich besichtigten gestern den Dom; nach mittags stattete der Kronprinz dem Grafen Harrach in Billa Marignole einen Besuch ab. Heute setzten die Prin- -en die Besichtigung Ler Stadt fort und wohnten dem Gottesdienst in der deutschen Kirch« bei; überall wurden sie von der Bevölkerung mtt sympathischen Kun-ge-vn-e« begrübt. * Stockholm, 26. April. Die Erste Kammer des Reichstages beschloß, der Regierung ein Schreiben zuzu stellen, mit der Aufforderung, sofort Unterhandlungen einzuleiten wegen einer Neuordnung des unionellen BerteidigungswesenS auf Grund der Gleich berechtigung beider Reiche. * Petersburg, 26. April. Die Kaiserin-Mutter ist gestern nachmittag hier wieder eingetrgffen. * Petersburg, 26. April. Der KriegSmintster tritt seine Reise nach dem fernen Osten am nächsten DienStag, den 28. d. M-, an. * Tschernigoff, 26. April. Tie Leiche deSKon- suls Schtscherbina ist gestern hier etngetroffen. In Gegenwart der Vertreter aller Behörden und der Stände, deS Gouverneurs, des Vertreters deS Mini steriums deS Aeußern und deS Mtnisterrats Kammer herrn Sergejeff wurde die Leiche in die Kathedrale ge bracht. Die gesamte Geistlichkeit war anwesend. Nach der Totenmesse wurde der Sarg unter den Klängen eines Trauermarsches zur Begräbnisstätte übergeführt. DaS Militär bildete längs des mit Blumen bestreuten WegeS Spalier; ein großer Trauerzug folgte; die Häuser waren schwarz behangen. * Belgrad» 25. April. Die von einem hiesigen Blatte verbreitete Meldung, daß der nach Mitrowitza ent sandte russische Konsul Maschkoff verwundet worden sei, ist unbegründet. * Sofia, 26. April. Wie verlautet, wird der bul garische Grenzdienst verstärkt. ES ist aber mals ein Reservejahrgang deS 14. Infanterieregiments einberufen worden. Nach einem Gerücht fand an der Grenze südlich von Samakow ein blutiger Zu sammenstoß zwischen bulgarischen und türkischen Truppen statt. * Konstantinopel, 26. April. Der französische Bot schafter Constans wurde vorgestern nach dem Selamlik vom Sultan empfangen und unterstützte die kürzlich vom österreichisch-ungarischen und vom russischen Bot schafter bei der Pforte unternommenen Schritte. — Die Pforte erhielt die Meldung, daß bei dem am 10. d. M. statt gefundenen Kampfe beiSmerdesch im Bezirk Kastoria Sarafow verwundet worden sei, und daß derselbe sich noch in diesem Bezirke verborgen halte. Es ist die eifrigste Verfolgung Sarafows angeordnet worden. * Bohotle, 26. April. Zwischen der Kolonne unter Major Gough und den Truppen deS Mullah hat bei Da- nop, südwestlich von Bohotle, ein Gefecht stattgefun- ben. Der Verlust auf Seiten der Engländer beträgt 13 Tote, darunter 2 Offiziere; außerdem wurden 4 Offiziere verwundet. Der Feind batte 200 Tote. * Washington» 26. April. Es verlautet, daß an China einProtest gerichtet werden soll, der ihm zu wissen tut, daß die den Protest unterzeichnenden Mächte irgend eine Gebietsveräußerung oder Konzession zum besonderen Vorteile einer einzelnen Nation nicht günstig ansehen werden. Nichtsdestoweniger be ginnen die hiesigen Regierungskreise anzunehmen, daß die Mandschurei für China hoffnungslos verloren ist (?), und lassen verlauten, man werde sich wahrscheinlich be mühen, von Rußland das bindende Versprechen zu er langen, daß die Mächte nicht gänzlich der Handelsrechte in der Mandschurei beraubt werden. * Washington, 26. April. Staatssekretär Hay hat Instruktionen vom Präsidenten Roose velt, betreffend die Mandschurei-Angelegen heit. empfangen. Beamte deS Staatsdepartements äußern, die Vereinigten Staaten werden an keinem gemeinsamen Proteste, wie solcher erwähnt worden ist, teilnehmen, obwohl ihr Vorgehen, wenn eS auch unabhängig erfolgt, demjenigen anderer ähnlich interessierter Mächte parallel laufen könne. Der russische Botschafter GrasCassini hat heute, obgleich ohne amt- liche Information, dem Staatssekretär Hay eine Note über reicht, die erklärt, daß nichts -en Vereinigten Staaten Feindliches geplant sei. * Washington, 26. April. Carnegie hat vor gestern vor seiner Abreise nach Europa seinen Entschluß auSgeführt, tt/2 M i I l i o n e n D o l l a r S zur Errichtung eines Friedenstempels für den ständigen SchtebShof im Haag zu stiften. Die Gabe wird durch den hiesigen holländischen Gesandten mit der Maß gabe übermittelt, daß die holländische Negierung die Ver antwortung für deren Verwaltung übernimmt. * Ne» Aork, 26. April. Tin Telegramm auS Santiago (Chile) meldet, daß nahezu die ganz« Stadt Pisagua mtt sämtlichen Banken, Telegraphen ämtern und Geschäftshäusern niedergebrannt sei, weil eS an Wager zur Bekämpfung deS Feuers fehlt«.
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