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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190301214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-21
- Monat1903-01
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1903
- Autor
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und Anzeiger Wetlatt «0 Akskißn). SM»-m«-»«fse- FernsvE^« .«.geb . t »tef«. Ar.«,. der KSnigl. AmtShauptmarmschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 16. Mittwoch, 21. Zkuusr 1S03, abends. 56 Jahrg. MG Riesaer Tageblatt erscheint jrb« Lag Abend» mit »«»nahm, der Sonn, und Festtage. «ierfr'iShrOcher H-zogSpreiS bei Abholung tn der Expedition in Riesa I Mark SO Psg., durch unsere Lögw swt k>« Hau» 1 Mart 6V Psg., bei Abholung am Schalter der laiserl. Postanstalten 1 Mart Vü Psg., durch den Briefträger frei ins Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monatsabounemeut» werden äug«»»». Uuzri-eu-Auuaharr für dir Stummer de» Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne GrnMr. Druck und Verlag von Langer » Winterlich tn Riesa. — Geschäftsstelle: Koftaniensiraße 89. — Mr dir Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Ries». lWWWWMMWMWMWWWSNWM»» M ^EMSW--W»w»WW«»«i»s«»s«W^dM--LN^EWW!»B0SSi'»WMSWi«S^^ li . > Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers soll Dienstag, den 27. Januar 1903, von nachmittags 6 Uhr in den Räumen des Hotels „Kaiserhof" hier ein koslmskl ab abgehalten werden. Alle patriotisch gesinnten Herren der Stadt und des Amtsgerichtsbezirkes Riesa werden zur Teilnahme an dieser Feier mit dem Ersuchen ergebenst eingeladen, ihre Beteiligung bis 24. Janüar 1903 mittags in den auf der Ratskanzlei und im Kaiserhof ausliegenden Listen einzutragen. Der Preis eines Gedeckes (einschließlich Musik) ist auf 3,50 M. festgesetzt. Riesa, den 17. Januar 1903. Heldner, vr. Dehne, Oberamtsrichter. Bürgermeister. Im Grundstück« Allmarkt No. 2 hier kommen Sonnabend, den 24. Januar 1903, vor«. Itt Uhr, 175 S>ck. Strinzeugröhren gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 20. Januar 1903. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgericht-. Im Grundstücke Gchulstraß« 19 hier kommen Dienstag, den 27. Javnar 1903, vor«. 1v Uhr 29 Stck. Balken, circa 125 Stck. versch. Kanthölzer, circa 1600 Stck. Bretter, 704 Stck. Deckevbrettrr, 4 Balkongeländer u. a. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 20. Januar 1903. * Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Montag, den 26. Januar 1903, vor»». 11 Uhr kommt im Auktionslokal hier rin Planino geg'n sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 20. Javuar 1903. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Der V-rvlnoungrstraße zwischen der Meißner- und Poppttzerstraße ist die Bezeichnung „Oststratze" belgelegt worden. Der Rat der Stadt Riesa, de« 21. Januar 1903. Bürgermeister vr. Dehn«. Sch. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 21. Januar 1903. —)( Die Blsseruug im Befinden des Königs schreitet, wie man unS heute nachmittag auS Dresden brachtet, in erfreulicher Welse fort. H — Nach den Bekanntmachungen, die in der Hausflur deS hiesigen RatbauseS aushängen, find in Riesa gelunoen worden: Am 3. Mai'1902 ein Ring; am 12. Mai 1902 eine Militär, «sitze; am 12. September 1902 rin Portemonnaie mit Inhal»; a« 28. Oktober 1902 eine Uhr; am 6 Januar 1903 eine Pelz Boa. Außerdem am 14. Januar 1903 (al» zugelaufen) ei» Hund. Die Berlustträger erfahren da» Nähere in der RatSkauzlei. MMS- —DaS König!. Schwurgericht verhandelte gestern nach, mittag gegen die 2S Jahr alte, bisher unbescholten« Kellnerin Anna Dobia» au» Javorek in Mähren wegen Meineid. Die Angeklagte war zuletzt Kellnerin in Bergurr» Restaurant i». Riesa. E» wiid der Dobia» beigcmessrn, am 12. September 1902 vor dem Amtsgericht zu Riesa in einer Untersuchung», snchr wissrnllich ein falsche» Zeugnis mit einem Eide bekräftigt zrr haben. Im Hinblick auf den Gegenstand diese» Prozess » war während der Beweisaufnahme und derPlatdoyrr» die Öffentlich keit ausgeschlossen. Den Wahlfpruch der Geschworenen gemäß wurde di« Dobia» nur de» fahrlässigen Frlscheidr» für schuldig erklärt und deshalb mit einer 8 monatigen Gesängnl»strafe belegt; 3 Monat« gelte» al« verbüßt. —y. Die 4. Strafkammer des königlichen Landgerichts Dresden verhandelte heute als Berufungsinstanz gegen den in Riesa wohnenden Handarbeiter Josef Otto Bitriol wegen fahrlässiger Körperverletzung., Am' 14. September v. I. geriet der Angeklagte im Gasthofe zu Pausitz gelegentlich der Tanzmusik mit dem Feuermann Müller in Streitigkeiten. Bitriol mißhandelte hierbei seinen Gegner in roher Weise und bedrohte ihn mit einem Messer, sowie miit dem Verbrechen des Totschlages, Das königliche Schöffengericht Riesa verurteilte den Angeklagten zu drei Monaten Gefängnis. Tie von Bitriol hiergegen eingebrachte Berufung wurde heute als unbegründet, kostenpflichtig verworfen, es bleibt dennoch bei der Strafe. —dl Eme große Torheit beging der Kanonier Bruno Ernst Uhlig von der 2. Batterie de» Feld-ArMle-ie Regiment« Nr. 68, al» er am 13. Dezember 1902 den Befehlen eine» Vorgesetzten nicht nachkam. Er wollte an diesem Tage in di- Stadt gehen. Kameraden zogen sein Seitengewehr au» der Scheide und dabel bemerkte der Stubenälteste, Unteroifizirr H, -aß diese» verrostet war. E» wurde dem Qaartiermeister über» oebrn, daß dieser r» nachsehe. Der Stubenälteste befahl nun U, da» Seitengewehr zurückzuholen. Dieser lehnte, die Hände in den Hosentaschen, am Fenster; er beharrte tn dieser Stellung und erwisrrte: „Ich brauche kein Seitengewehr, ich gehe so in die Stadt.- Alsdann ging er nach dem Kasernenhof, um sein« Hose zu reinigen. Hier erhielt U. von seinem Borgesrtztrn wie der den Brsrhl sein Seitengewehr zu holen. Erst ließ er noch achtungSverletzende Wotte fallen und erst nachdem ihm der Be seht dreimal erteilt worden war, Hoile er daö Seitengewehr. Heute wurde U, der sich sonst gut beim Militär gehalten hat, oom Kriegsgericht der 4 Division tn Chemnitz wegen Achtung«. Verletzung, Gehorsamsverweigerung und Beharren» im Ungehor sam zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt; er erklärte, daß er gegen diese» Urteil Berufung einlrg'n wolle. —l>) Ei«« uvbekannte männliche Leiche wurde am Elbufer unterhalb Mühlberg, auf Rrpitzer Flur gelandet. Der Tot« war von unters tzirr Figur «ud hatte einen kleinen dunklen Schnurr, bart und sta ke Augenbrauen. Er trug dunklen Jackettonzug, Stiefeletten und rotgestretfte» Hemd. Man fand bet ihm ein Schlüsselbund. — Die Familie Speck von Sternburg, welcher ber jetzt zum Vertreter de» beurlaubten deutschen Botschafter» in Washington ernannte Freiherr Hermann Speck von Steinburg entstammt, der sich buril« auf dem Weg« nach seinem neuen WlrkungSort befindet, gehört zu de» wenigen adeligen Familie» in Sachsen, di« erst in neuerer Zeit au» dem Bärgerstaude her- vorgegangru find. Erst im Jahre 1836 wurde der erste diese» Namen», Maximilian Speck, in den Frrihrrrnstand erhoben. Er war am 30. Juli 1776 tn dem Dorfe Gröba bei Riesa al» Sohn armer Eltern geboren. Seine Laufbahn begann er — nach den Mitteilungen in der Allg. Deutschen Biographie — in einer kleimn Detailhandlung Leipzig», suchte fich dabei durch eigenen Fleiß tu den neueren Sprachen, der Länder- und Völker kunde und in den technischen Wissenschaften auszubilden, trat dann in eine größere Handlung Leipzig» ein, wo er Gelegen, hrit sand, aus häufigen Reisen nach Frankreich, England, Belgien und Holland mit den kommerziellen Verhältnissen drm Zustand der Bodenkultur und de» Erwerb, fleiße» dieser Länder bekannt zu wndrn. Vorzüglich war e» die seine sächsische Schafwolle, die sogenannte Elrktoealwolle lvou den seit 1765 in Sachsen ringrführten spanischen Schafen), in welcher er großartige Gr. schäfte nach England macht«. Neben rascher Entwickelung diese» Handel» bahnte er aber anch ein, allgemeine Brrvollkommnung der Schafzucht in Deutschland, Östirrrich und Rußland an, wo durch fich die Blicke der Regenten dieser Länder bald auf ihn richteten. Im Jahre 1821 hatte Mcximilian Speck da» Ritter, gut Lützschena bei Leipzig, do» heute den Stammfitz der Familie bildet, zur Aufstellung einer Elrktoralherde (feinwollige Merino schafe) und zur Begründung einer Musterwirtschaft gekauft. So kam r», daß ihn im Anfänge de» Jahre» 1825 Kaiser Alexander von Rußland berief, um in seinen Ländern die Schafzucht auf die höchstmögliche Stufe der Entwickelung zu bringen. Infolge dessen bereiste M. Speck eine» großen Teil Rußland», und wem auch der Tod de» Kaiser» Alexander 1825 die Gründung einer großen Mustrrschäserei vereitelt«, so hörte Speck doch nicht auf, oa» lebendigste Interest; an Rußland» Entwickelung in land wirtschaftlicher und gewerblicher Beziehung zu betätigen. Rach und nach schickte er -egen 10000 der besten Elrktoralzuchtschase nach Rußland, wodurch der Grund zum Aufblühen der dorthzeu Schäfereien gelegt wurde. Im Auftrage de» König» Ludwig von Bayern erging im Jahre 1828 «ine Einladung an Maxi milian Speck zur umfangreichsten Mitwirkung au der Beför derung der landwirtschaftlichen Industrie Bayern», der er unge säumt folgte. Er kaufte die dem Damrnstist St. Anna gehörnte Herrschaft St. Bett in Oberbayer», um «ine Musterwirtschaft daselbst anzulegen und pachtete zu gleichem Zwecke da» Staats gut Fürstenried bei München Seine Wirksamkeit in dies«» Lande erstreckte fich ferner aus die Gründung umfangreicher Schaszüchtrreien und Schäserschulrn, Anbahnung von Wall märkten, Verb« strrung der Rinderzucht rc. Zum Dan! für sei« Verdienste um dir Hebung der Landwirtschaft wurde er 1SS6 vom bayrischen König mit drm Zunamen „von Sternburg-gk» den Freiherrristand erhoben. Beinahe «in halbe» Jahrhundert hindurch laste« fich die Bestrebungen verfolge», welche Maxi milian Speck von Sternburg im Interesse de» Bolttwohüg Deutschland» mit unermüdlichem Elfer und rastloser Energie te» trieb. Er erbaute in Lützschena die erste Brauerei bayrisch« Biere Sachsen» und gründete dort 1851 auch eine HH«r« landwirtschaftliche Lehranstalt, die spätere LandrS-Ackertauschml^ die jetzt mit der Universität Leipzig vereinigt ist. An ihr wbckte übrigen», nebenbei bemerkt, Ende der fünfziger Jahre urrter anderen auch Heinrich von Treitschke al» Nationalökonom, eh« er «inen Lehrstuhl für Geschichte übernahm. Daß Maximildar Speck von Sternburg auch «in großer Freund von Kunst »»- Wissenschaft war, davon zeugen die Gemäldegalerie im Schloff« zu Lützschena, in der namentlich alt« italienische Meister ver treten find, und seine verschiedenen im Druck erschien««» Schriften, di« «eben Landwirtschaft auch Frag« der Kunst rock Wlstenschaft behandeln. Maximilian Speck von Strrnburg stört am 22. Dezember 1856 in Leipzig. Seine Verdienst« uv -i« volkrwirtschastliche Wohlfahrt unsere» «geren und weiter«» Vaterland«» erhoben ihn vom einfachen Mann zu hohen Würde» - Möge auch der Enkel nach seinem Vorbild« in dem »«« Wirkungskreise kraftvoll walt« zum Wohle unsere» Vaterlands
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