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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190302033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-02
- Tag1903-02-03
- Monat1903-02
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1903
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«nd Anzeiger fEldrdlstt md Aqüzttj. ^m1sö5aH WWEDEWIOTT , WIGIVo Mk. M) der König!. LattShauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts «nd des Stadtratzs zu Mesa. 1 > » — >«"« >> ——— ! I M » W. ,»,,»„MM „ ^MME^-M»MM»-— > 27. Dienstag, S. Februar 1903, abeudS. 56 Jahrg. -» > »»«MMM—»M»MMMMM»MMMM»^—MMMMMMMM-M-»» On» Mesa« Tageblatt «schatt jette Da, AbeudS mit «»«nahm, der «an» und Festtage. BirrtrljLhrücher Beprptpeet» bei Abholung in der Expedit»«, tu Meis 1 Mark SO Pfg^ durch uns«« DröW» tt Hau« 1 Mark SS Psg., tt Abholung am Schalter d« kaiseri. Postanstalten 1 Mart L2 Psg., durch den Briefträger frei tn« Hau» 2 Mart 7 Pfg. Auch MomuSabamremwt« wertte mrgmemm« Anjeigk>r-Am«h>ar für dir Nwum« drS Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und v«lag n«r Langer ck Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für di« Rrdacti-m veranwvrtlich Herma», Schmidt i» Rirsa. Submission. Der Schnlanbau in Röderau soll mit Ausnahme der Tischler-, Glaser» und Schlosser» arbeiten oergrben werden. - Zeichnung und Bedingungen liegen bei Herrn Schmiedemrister Zscherntg, daselbst, auS. Angebote stad bi» 18. ds». Ml». beim Pfarramt Zeirhain schriftlich einzuretchen. Ablehnung aller Gebote bleibt Vorbehalten. Röd« rau, den 2. Ftbruar 1903. Der Schulvorstand. * E. A. Rudolph, Vorsitzender. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, de» 4. Februar dfS. Ihrs- von vormittag» »/,» Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthosc das Fleisch eine- Rinde- zum Preise von 40 Psg. pro »/, dg zum Berkaus. Riesa, den 3. Februar 1903. Die Direktion de- städt. Schlachthose-. Meist»«. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 3. Februar 1903. —X Nach dem heute früh 8 Uhv ausgegebenen Bulletin hat Prinz Friedrich Christian die verflossene Nacht etwas unruhiger verbracht. Eine Abnahme des Fiebers ist nicht eingetreten; das Bewußtsein ist unge trübt. Allgemeinbefinden befriedigend. Nahrungsauf nahme noch sehr gering. — Wie nunmehr nach dem „Lpz. Tbl." endgültig be stimmt ist, werden solvohld.as 12., wie auch: das 19. Armee- tvrps sich ar. den Kaisermanövern in diesem Jahre beteiligen. Tie Kaiserparade findet nach dem L. D. bei Leipzig statt. — Ter am Sonnabend stattgehabten Versammlung des Konservativen Vereins Großenhain ging eine Sitzung der Leitung des Bundes der Landwirte im Be zirke voraus. Tiefe beschloß nach dem „Gvh. Tgb ", das vrdnungsparteiliche Kartell auch für den Fall einer na- tionalliberalcn Svnderkandidatur im Bezirke zwischen Kon servativen, LandwirtÄbündlern und Reformern einzuhal ten, d. h. die Unterstützung der reformerischen Kandidatur Gabel-Klessig zu proklamieren. — Em Teilnehmer an der China. Expedition In den Jahren 1900/01, Herr Hauptmann Löffle» au» Leipzig, der während tdrS erwähnten F-ldzuge» dem Stabe de» Feldmarschall» Grasen Walders«« zugetetll gewefeu Ist, hielt vergangenen Freitag, den 30. Januar, in der Abteilung Riesa der Deutschen Kolonial, gesellschaft einen höchst lehrreichen Vortrag über Deutschland» Interessen in Ostafien. Eine zahlreich», au» Damen und Herren bestehende Zuhörerschaft lauschte den m freier und wohlserstiind licher Rede vorgetragenen, wohlgrglirdrrten Ausführungen de» Herrn Redner», der zunächst darauf HInwIeS, daß leider zur Zeit im deutschen Volke tu Bezug auf die Wahrnehmung unserer Jatereffen iu China eine gewiffe Müdigk.it und Gleichgültigkeit etugetretru sei, die ihre» Grund darin habe, daß di« Ecwar- taugen über die Ergebniflr der Expedition angeblich enttäuscht worden wären, Die Presse, voran da» führend« deutsche Organ iu Ostafien, gebe dieser Stimmung Ausdruck. Ihr sei neuer» ding» wieder Nahrung zugesührt worden durch die Räomaug von Schanghai, in der man eine Schwäche der deutschen PolUik erblicke. Redner hält den darüber rlngetrrtrnrn Unmut nicht für berechtigt. Die Brsetznng Schanghai» hat den Schutz lokaler HmLelüIuttteffeu zum Zweck« gehabt und nur dadurch einen politischen Charakter angenommen, daß sie nicht rinieltig einer Macht überlasse» werden durfte, die ein entschiedene» Übergewicht gewonnen hätte. Englischen Truppen konnte daher der Schutz nicht allein zufallen. Tatsächlich waren auch nach ihnen Frau» zosen und Japaner rasch zur Stelle. Deutschland mußte zunächst von eia« gleichen Maßnahme absehen und ist damit erst später «ingetretru, da da» große deutsche ExprditiouSkoipS damals Ost asten noch nicht erreicht hatte, also sich noch aus vr« befand, während im Norde« China» die ohnehin nur kleine Zahl deut, scher Mariursoldaten» die durch die bisherigen Kämpfe aus» äußerste erschöpft war, keinen Mann entbehren konnte. Zur Zeit ober ist von der Zurückziehung der deutschen Besatzung au» Schanghai eine Schädigung de» deutschen Einflüsse» nicht zu erwarten, da j-tzt die lokalen Interessen «ine» miltäri,ch«i Schutze» nicht «ehr bedürfen. AetneSsall» liegt dafür ein ein fettig«» deutsche» Interesse vor. Setter führt« der Herr Lor» tragend« au», di« Meinung, di« im deutschen Volke vielfach zu Tage tret«, Deutschland könne in Ostafien nicht» erringen, sei vtzllig unberechtigt. Man habe in früherer Z-it gemeint, man könne infolge de» Fehlen» von Kohle« in China, und da euch »da» Land auf große« Strecken de» Waldlleidr» entbehrt, so daß Holzmangel vorhanden ist, Eisenbahnen im Lande nicht eiurtchten Dies, Meinung ist vollständig hinfällig. In Scharitung und Tschilt find mächtige Kohlenlager entdeckt worden, und zwar ist di« chinesische Kohle zum Teil eia wett brffrreS Heizmaterial als die bisher in Ostafien für die Dampsschiffahrt fast allein zur Verwendung gekommene japanische. Vortragender hat selbst gesehen, wie chtvefischr Kohle in Foping zu einem trefflichen Schmiedefeuer verbraucht worden ist; auch hat er den Olt iu Augenschein genommen, wo diese Kohle aus höchst primilioe Weife gewonnen wird. Auch Metalle sind in China reichlich vorhanden; besonder» kann r» viel Küpser und Eisen liefern Große Stlbrrmassen, die neben geringeren Mafien von Gold im Lande nach dem Gewicht al» Zahlungsmittel dienen, lassen da» raus schließen, daß diese Edelmetalle nicht von ouSwärl» einze. führt, sondern im Lande gesunden worden find. Zar Hebung der Kohlen- und der Mrtallschätzr muß freilich «ine fachmännisch^ bergmännische Ausbeutung hnbetgeführt werden, die jetzt dem Lande so gut wir gänzlich fehlt. Wa» ferner di, chinesische Industrie betrifft, so steht sie auf sehr niedriger Stufe; auch dir Sridensabrikation geht mehr und mehr zurück, und e» ist nicht zu erwarte», daß das jetzige chinesische Bolt iu seiner große» Bedürfnislosigkeit sich so bald zu einem industriellen Aufschwung» ausrafft, daß vielmehr da» Kiesenreich riu gute» Absatzgebiet sür europäische Industrie-Artikel werden kann. Aus fuhrartikel ist in China nur der Thre. Gittelde kann rS nicht auSsührrv. Ret», da» HauptuahrungSwittel der dichten Bevöl kerung, wird im Lande nur in wenig Jahren so viel gebaut, daß alle Bedürfnisse gedeckt werden; e» wird daher eine be trächtliche Menge diese» Nahrungsmittel» au» Japan eingesührt. AuS alledem kommt Redner zu dem Schluffe, r» lohne sich schon, tn China festen Fuß zu soffen. Nicht nur die Groß, floaten, sondern auch kleinere Nationen streben daher dahin, dort auch mit t» Berücksichtigung gezogen zu werben. Belgien z. B w-ffe geschickt sranzöfisch« Interessen mit den srinigrn zu vn quicken, so daß «» aus französischen Schutz in China rechnen Dürfe. Im letz e« Telle de» Bortrag» führt« der Herr Redner au», in welcher Lage sich Deutschland bei dem Bestreben der verschiedenen beteiligten Nationen befindet, Nutzen au» der Weiterentwicklung der Dinge in China zu ziehen. Die Teil nahme Deutschlands au der China-Expedition und insbesondere der Umstand, daß Gras Waldenser der Höchstkommondierendr gewesen ist, bri welcher Stellung allerdings jederzeit auch na tionalen vnd politische» Aasprüchrn der dabei beteiligten Mächte Rechnung getragen werden mußte, soweit e» mit dem allgemeinen Interesse sich vertrug, haben bewirkt, daß der Deutsche jetzt in China geachtet wird. Der Chinese hat ringesrhen, daß England nicht die allein gebietende Macht ist. Vorher hat «an in China von Deutschland kaum Notiz genommen. Nur darüber hat man sich gefreut, daß Deutschland 1870/71 die Franzose« besiegt hat; denn dies« waren den Chinesen Vvm Kriege Anfang der sechziger Jahre her verhaßt. Das Wachstum deutschen Ansehen» in China hat aber einen engeren Zusammenschluß der Deutschen AsirnS zur Folge gehabt, und r» ist in manchen Leute», die sür» Deutschtum fast schon verloren waren, wieder da» derttschr Nattouelbewußtseiu erwacht. Rußland dringt in der Mandschurei weiter vor, «ud di« mandschurisch-koreanische Frage hat Japan schon längst in visorgui» gesetzt; sein« Finanzlage mag oberste, wirkt hasten, daß r» nicht schon längst zu einem Angriffe auf Rußland vo gegangen ist Japan fühlt sich zur Zeit einiger maßen durch sein Bündnis mtt England geschützt; aber dir Spannung zwischen Rußland und Japan bestrht »eiter. Deutsch, land hat von Rußland» Vordringen nicht» zu befürchten. Die Mandschurei, durch die Wüste Gobi und die chinesische Mauer vom eigentlichen China getrennt und nur lose dan>tr zusammen hängend, zeigt ganz andere Charakter al» China selbst. Reis bau z B. giebt e» doit nicht; eS werden dort andere Getreide- arten kultiviert. Deutschland» Inter,ffensphäre liegt i» eigent lichen China, und daher werden Deutschland» Interessen in China mit denen Rußland» in der Mandschurei iu absehbarer Zelt nicht einander entgegeutreten. In Japan hat «ach de« Frieden von Gchimonoseft eine starke Verstimmung gegen Deutsch, land geherrscht. Die Japaner haben sich da» Eingreifen Ruß- land» und seines Verbündeten, Frankreich», nicht aber da» Mit gehen Deutschlands mit diese» Mächten, des vorherige« Lehr meister» Japan», erklären können. Mit dem Besuche de» Gra sen Walders«« am japanischen Hofe ist aber dir erwähnte Ver stimmung gewichen. In Singapur und anderen wichtige» Hasen orte» Südasien» find Schiffahrt und Handel schon längst zum großen Teile tu deutschen Händen. Mindesten» ebenso ist'» auch ia Chino. Da» ist früher wenig zu Tage getreten, da die meisten deutschen Wann unter fremder Flagge in Asien ringe» führt worden sind und ihr deutscher Ursprung nicht nachgevief« werden konnte, da da» chinesische Srezollautt die Einfuhr nicht nach dem Ursprung, sondern nach der Flagge bucht, unter der sie eiageht. Au der Hand statistische« Material», die einzelne» chiuefijchen BerkagLhäfen betreffend, wir e» auch in Nr. 5 der Deutschen Kolonialzeitung ausgrführt ist, wie» nun der Herr Vortragende »ach, daß in den letzen I ihren die deutsche« Hau» del», und Kapiraliuteressrn sich in China außrrordeutlich ver mehrt haben. Auch in Schanghai ist die Zahl der deutsche« Firme» vo» 43 aus 68 gestiegen. Der wirtschaftliche Auf. schwang wird noch einen Ansporn erfahren infolge Vermehrung de» politischen Eirfluffe» in den Jahren 1000/1901, und di« Stärkung i« wirtschaftlicher Hinsicht wirft wiederum günstig auf die Festhaltung und Eiweiteruug de» politischen Interesses. Daß bei der Pachtung Kiautschou» von dem südlicher, Formosa gegen über gelegenen Amoy, da» auch zur Pachtung in Aussicht stand, abgesehen worden ist, kann Deutschland nur zum Vorteile ge reichen. Kiautschou mit seinem entwickelungSfähigeu beträchtlichen Hinterlavde ist so gelegen, daß Deutschland mit de» Jatereffen anderer Nationen nicht in Kollision zu geraten braucht. ES muß iu Tsingtau rin« stark« Besatzung unterhalte», die nötigen falls den deutschen Bestrebung,» Nachdruck verschaffen kann. Sollte jemals «in militärische» Eingreifen in Schanghai nötig werde», so können dort deutsche Truppen von Tsingtau an» ebenso schnell zur Hand sein wie dt« rvgltschrn vo» Hongkong au». — Nach Beendigung de» recht beifällig ausgenommen«« Vor trag» wurden eine große Anzahl Lichtbilder (Wiutrrpalast de Peking, Plan davon und einzelne Partim, Äußere» und Jur««» verschiedener Gebäude, Movgoleupalast, Torr, Tempel, Pagoden, Opseraltäre, Baum der Dynastie, Kamrele, Pferde, Straße«, Gebirgslandschaften, eine Gerichtssitzung, ein OrtSmagistrat, «dr Leichenbegängnis, die Saisergräber zweier Dynastien, Greng- und BerteidigungSmauern, fast sämtlich im Versal! begriff«^ Straßen und Plätze zur Regenzeit, do» ASbesthau» drS Graf« Walderfe« usw.) vorgrsührt, die mit den präcisrn Erläuterung«« drS Hrrrn Dortrag,»den einen Einblick iu da» Leben de» chdee» fische» Volke» gewährten und vo« de« Anwesenden ebenso del» fällig angeschaut wurden, wie st« den Bortrag ausgeuomnmr hatten. —* Zu der im Geschäftszimmer der Dresdner HavdekS- Kammrr, auSliegeuden Liste zweifelhafter Firmen itn AnS- liurde, deren Benutzung den hiesig«, Handel- und Gewerßv- trribrndeu vor Anknüpfung von Geschäftsverbindungen «vchfohG» wird, find Nachträge «ttigegangru, welche an» znverlästzer Quelle stammende Warnungen vor kredttunwürdigru GefchÜD- leutrn in Rußland enthalte». Sir beziehe« sich auf Re Gene vern emrut» Kiew, Wolhynien, Podolien und Orrl «ad stud wichtig namentlich für Buchhändler, di« besonder» vor KtsÜ>Hf» Währung an rassische S'udenten uad Schüler gewarnt vrrdw^ ferner sür dir chemisch« Industrie, die Maschine«., Mufiklasirm- mruteu-, Eisrnwaren- und Möbelsabrlkatton, für den Rauch- md Lederwarenhandel «sw. vor alle« ist der Abschluß von Ge schäften mit Händlnrn und Agenten in den Städten Berdttschet» und Kckmentschug Vorsicht geboten und die vorherlge Einziehung sorgfältiger E kuudigungrn über dies« dringend zu empfehle». Di« ferner «ingegangeuen Warnungen betreffen die Firme« I. A in Budapest, de A in Madrid, G. W. C in Antwerpen, St. L Co. und T L Co. in London E. C. und W. S. L Uo., V. S L Co. und R. und Co. in London W. E« wird jedoch wiederholt darauf hingewiesrn, daß zufolge Anweisung der »aß- gebenden Gtrlle Auskunft auf Grund de» auslirgrndeu Vrrzekch»
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