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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190304280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-28
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1903
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Verluste Meine herzliche Teilnahme au». Er war ein treuer Diener seine» Herrn uud erfreute sich der Wertschätzung Meine« Großvater« und der Meinigen. Wilhelm." — Die klerikal« sächsische volttztg. vrröffeptlichte heut« abend «in« ihr wahr» scheinlich von einem Geistlichen in Lindau zugegangrnr Mit» teiluug über di« ehemalige Kronprinz« fsin Luis, von Sachsen, worin «S u. a. heißt: .Wir ich erfahre, lieft meiere Male in der Woche ein O denrpriester au« dem be nachbarten Oesterreich (der Gesellschaft Jes ', Lochau, Boiarlberg in der HauSkapelle der Bllla rlae heilig: M-ff:, welcher die Prinzessin beiwohnt. Dresden. Ein aufregender Vorfall spielte sich Sonntag nachmittag auf der Hamburger Straße, direkt vor dem Etablissement „Schusterhaus", ab. Anläßlich d.r Baumblüte herrschte auf der Straßenbahnstrecke Postplatz- Schusterhaus ein überaus reger Verkehr. Dem Kontro lleur Robert Schmitz war von der Dresdner Straßenbahn- gesellschaft die Aufsicht bei dem Endpunkte „Stt>uster- haus" übertragen worden. Um den eventuellen Zu- sammenstoß zweier entgegengesetzt rangierender Wagen zu verhüten, wollte er dem in Frage kommenden Führer eine Weisung erteilen und sprang zu dies m sj.verk ans den linksseitigen Tritt der Straßenbahn. In demselben Augenblick nahte aber der in entgegengesetzter Rich tung in Betrieb befindliche Wagen und der Kontroleur ge riet nun zwischen diese beiden BerkehrSkürper, wobei er stark gequetscht wurde. Die Nase ist vom Gesicht fast ab getrennt, schwere innere Verletzungen wurden durch Quetschung des Unterleibes veranlaßt. Zittau. DaS Ralrkollcgium hat brschlrss-r, in der S adt Zittau die Polizeistunde ri.nzu'ührea Den Anstoß hinzu gab unter anderem folgende, in wehr als einer Begehung interessante Zuschrift, dir der hiesige RrchiSvnwalt Brckert an dm Stadt, rat richtete und i» der «S unter anderem heißt: .Die Frau de« früheren Schankwirts von »Stadt Wien" allhier, Frau Lina Hedwig Böhm geb. Kochte, halte in dem Hause Nr. i ZUchenstraß- einen Grünzeughande! angrsanZru, sie erklärte mir ober vor kurzem, sie müsse den Handel wieder aufgeben, weil ihr Man» Gustav Adolf Böhm ihr gar richt dobc! helfe, sori- der» Tag und Nacht herumbummele, deswegen wolle sie mit ihre» beiden Kindern zu ihrem Vater nach Löbau ziehen. Frau Böhm beauftragte wich, den Gewerbe-Anmeldeschein vom 7. November 1902 dem geehrten Stadtrat« zurückzugeben, wir hiermit -«schicht, und kam mit ihrem Vater, dem Weichenwärter Kocht« au« Löbau zu mir. Beide erzählten von dem lüderlichro Lebe» deü Gustav Adolf Böhm, der bi« zum halben Morgen in de» Wirtshäuser» zeche und spiele, und klagten sehr darüber, Laß in Zittau die Wirtshäuser die ganze Nacht offen seien. Solch« Magen hört man sehr ost. — Eine andere Frau sagt« mir: Mein Mann war früher «in ordentlicher und fleißiger Arbeiter, der seine» Verdienst nach Hause brachte. Hier in Zittau ist er verbummelt; er vertrinkt und vryplrlt sein Geld bei K . . . (damals in der Reichsstraße) und in der D . . ., verlangt dann Geld von mir, und wenn ich ihm keinS gebe, schlägt er die Kinder ins Gesicht und wirst sie an die Wand. „In Zittau tft'S freilich kein Wunder, wen» die Männer so schlecht werden; die Karipru stehen ja die ganze Nacht aus.' — Die Frau eines Zittauer Handwerksmeisters, der im Begriff stand, mit einer Kellnerin eine VergoügungSreise zu machen, sagte wir: »Solch ein lüderliche« Luderleben, wie in Zittau, kann e« nicht gleich wiedrr geben; hier geht alle-, was aus wärts nicht geht; hier müssen aber auch dir Leute lüderlich werden, weil die Wirtshäuser die ganz« Nacht offen sind.' — Und «io« FabrikentevSsrou äußerte sich mir gegenüber: »Wir viele vrrhriratrtr Männer kommen erst gegen Morgen nach Haus« auS den Kneipen! Da spielen sie di« Nabeln und geben den Kellnerinnen fünf Groschen Trlnkzeld, damit diese recht schön mit ihnen tun. Für Frau und Kinder aber haben sie kein Geld übrig: wenn dir einmal einen Groschen haben woller, da werde» sie angrschnauzt" Anständig« Gastwirte sind selber dasür, daß eine Polizeistunde «ingrsührt werde, weil sie wifie», daß in später Nachtstunde ost mrhr GaS verbraucht, als a» einzelnen Gäste» verdient wird. BiS nacht- 1 oder 2 Uhr kau» j-drr Gast seinen Durst gelöscht habe». Daß wegen ei», zelner Nachtschwärm«r da« WtrtShauSprrsonal bi» zum srühr» Morgen wach bleiben muß, ist eine Grausamkeit gegen Frau«» und Dienstboten der Schankwirte. Eine SchankwiitSsrau schrieb an ihre Eltern folgende» Bries (das war nicht während der Ausstellung im vorigen Sommer): Wenn ich mit meinen Kindern nicht zu Euch kommen kann, muß ich in» Wasser geht«. Ich halte «S nicht mehr auS; den ganzen Tag arbeiten wie rin Psrrd und keinen Morgen vor 4 Uhr in» Bett.' Di« Stadtverordnete« brschlofsrn, de» Rattbeschluß über die Ein- sührung der Polizeistunde dem Rat zurückzugeben mit dem Er suchen denselben an drn Wohlsahrttpoltzet-AaSschuß und den juristischen Ausschuß zur Vorberatung zu überweisen. Kohren. Der «rst diese Ostern kovfilmtrrtc besm Guts besitzer Frtzsche io JabnShain b«i Kohren brsien'rle Sohn d«S FahrwerkSbefitzrrS Hahn lu Kohren ist vom Scheuneubalken aus die Tenne herabzrstüizt und, ohne da» B wußtsrin wieder- erlangt zu heben, bald danach gestorben. ^^7^7 Freiberg. In einer von etwa 2000 Personen be suchten Versammlung ist am Sonnabend die Kandidatur LusenSky für den Wahlkreis Freiberg-Hainichen von den dasigen nationalen Liberalen proklamiert worden. In etwa einstündiger Rede entwickelte Herr Geheimrat Lu- scnsky sein Programm, indem er erklärte, daß er im allgemeinen auf dem Boden der von der nationalliberale» Partei vertretenen Grundsätze stände und im besonderen fiir eine auf maßvollem Schutzzoll beruhende, für lang jährige Handelsverträge eintretende Wirtschaftspolitik wirken werde. In politischer Beziehung erkürte sich Herr Äusensky für die Aufrechterhaltung des jetzt bestehenden Wahlrechts einschließlich der sehr zu begrüßenden Vor lage zur Sicherung des Wahlgeheimnisses, ferner für vokle Erhaltung des Koalitions- und Freizügigkeitsrechtes sowie für eine freiheitliche Ausgestaltung des Bersamm- lung«rechte». In kultureller Beziehung erklärte sich der Kandidat gegen die Ansprüche det UttramontantSmur und gegen jede Schmälerung der jetzt gegen den Mtra- montaniSmuS bestehenden Schutzgefetze. Die Programm rede wurde mit Beifall ausgenommen und hieraus Herr Geheimrat Lusensky als Kandidat aller Liberalen für den Wahlkreis Freiberg—Hainichen proklamiert. In der Dis kussion traten die Herren Oberschulrat Professor Francke- Freiberg und Fabrikbesitzer Püschel-Hainichen in warmen Worten für die Kandidatur Lusensky ein, ebenso ver schiedene Mitglieder des Dresdner Nutionalliberalen Ver eins, die insbesondere gegen den Borwurf protestierten, daß das Vorgehen der Freiberger Liberalen einen Kartell bruch vorstelle. Meerane, 27. April. Zu der bereit« gemeldeten, da größte Aussehen rnegeuden sensationellen Verhaftung»»Affäre einer ht-sigen splrltistischrn Medium« wird »och bekannt, laß der Ehrmar» der Verhaftet«» von Berus Schmied ist Ja der ganzen Stadt und Umzegend bildet die Angelegenheit drn Ge sprächsstoff uns man fragt sich allenthalben, wir «S möglich sei, daß dir mehrere Jahre zurückgrrisend« Sache «rst sitzt «tnmol ausgedeät wurde. Dir Sitzungen de» »Bwmenmedium»' in Meerane wurden streng gehrim gehalten und fanden, wir sitzt seststrht, in all«» Gtadttrilen statt, ohne daß davon Unberufene etwa- gewahr wurden. Die hiesige Polizei fahndet« schon seit längerer Zeit nach diesen spiritistischen Umtrieben, ohne jedoch der Sache erfolgreich aus die Spur zu komme», bi» eS ihr sitzl gelungen ist. Ja gewissen Zusammenhang mit der Medium- cffäre bringt man ein« seit Jahren hier brstehrndr geheim« Re- ltgionSf-kk«, »Gesundbeterei' genannt, dir Gottesdienst« abhielt. Einige der zahlreichen Gläubigen dc» verhafteten Mediums find um viele Hunderte von Mark (man «»zählt von Opfern bi» zu 600 M) erleichtert worden. Auf de» weiteren Verlauf der Angelegenheit, die vielleicht noch mrhr Enthüllungen bringen wird, ist man hier sehr gespannt. — WaS der groß« Meeraner Weber streik für Geld an U.>terstützung»n verschlungen hat, da. rüber gibt sitzt eine Statistik grnaue Auskunft. In Meerane allein hat dieser langanha'teubr Komps 176122 Mark gekostet. Wenn man nun die durch den Streik in Miilkidenschäft ge zogenen Städte, wie Glauchau, Reichenbach, Netzschkau, Elster berg und noch andere kleinere Städte, hinzurrchnet, so belaufe» sich dir Koste» aus di« gewaltige Summe von rund 216 000 Mark. Glaucha», 27. April. Mit dem Rade verunglückt« am Sonnabend Herr Savitätörat Dr. Brückner auf dem von der Martinistraßr nach Rothenbach führenden Berg. Bon in der Nähe arbeitende» Maurern wurde derselbe in das Gut drS Gutsbesitzers Frosch getragen und später mittels Geschirr- nach seiner Wohnung übergesührt. Wir di« »Gl. Zig." hört, ist das Btfindro der Herrn Brückner, der sich bet dem Sturze am Kopfe Verletzungen zugezogen hat, den Umstände» »och ein gutes. — Heut« vormittag wurde Großsrurr aus dem Wehrdigt signalisiert. ES bräunte in einer Färberei in der Walder burger Straße, dicht an der Mulde. Durch schneller energisches Ein greifen der Feuerwehr wurde dcS Fabrikgebäude gerettet, sodaß nur «in Nebengebäude nirdrrbrannte und da- Treppenhaus stark beschädigt wurde, lieber die EotstehuvgLursache verlautet zur Zeit nicht- bestimmte». Glauchau, 27. Aprfl. Wegen Wechselfälschung in 27 Fällen und im Betrage von zusammen 5000 Mark verurteilte OaS Landgericht Zwickau den Buchhändler und Buchdrucker«!- «esitzrr Schröder hier zu 1»/,t Jahre» Gefängnis und 3 Jahren EtzrrurrchtSverlust. Schröder hatte die »Glauchauer Neuesten Nachricht«»" herauSgegkbrn und war dadurch um sein Vermöge» gekommen. Chemnitz, 27.! April. Am Souuabend vormittag gegen 11 Uhr wurde dir Ehefrau ein«S Gutsbesitzer» auS dem be» nachbarten Heinersdorf vou dem 22 jährigen arbeltSlosin Hand- chuhzuschueider Lohse au» Aucrswalde aus dem von Chemnitz nach Borna führenden Fußweg« überfallen und zu Boden ge- worse». Da die Frau laut um Hilfe schrie, hat ihr der lln- -old die geballte Faust in den Mund gesteckt uud ihr dadurch chwerr Verletzungen brigrbracht. Durch die Hilsrrus« wurdro » der Näh« de» Tatorte» arbeitende Leute aufmerksam, welche rrbeieillen uud den Verbrecher verscheucht«». ES gelang chlteßlich, seiner Habhast zu werden uud ihn der Polizei za lbrrlirseru. Elsterberg, 27. April. Gemeindrvorstand a. D. Ol kar Weigert in Druden Hot die aus ihn gefallene Wahl zum Bürger- meister unserer Stadt heute abgelrhnt. Bruundöbra, 27. April. Ein schwere» Unglück hat ich gestern gegen Abend im brnuchbarte» Steindöbra ereignet Daselbst war da» vor einen Wagru gespannt« Pferd de» Bier händler» Heukrott hier scheu geworden uud durchgrganqru. In- olge Anprall»»« au «inen Straßenbau« schlug der Wagen um und schleudert« die süus Insassen heraus, die dadurch sämtlich, und zwar zum Teil schwer, verletzt wurden. Bon dem um- stürz'nden Wage» wurde eine zufällig an drr UvglückSstätte stehende ältere Frau getroffen uod derart verlitzt, daß sie noch am Abend starb. Auch einige Sinder sind durch dar Pferd, welche» Ortscheit und ein Stück Deichsel nochschleppte, verletzt worden. Scheibenberg, 27. April. Aus nochmalige Auffor» derung de» hiesigen Pastor» find am gestrigen Sonntag von drn 47 »och nicht konfirmierten jungen Leuten 14 zur Konfirmation erschien«», sodaß noch 33 rückständig sind. Buchholz, 27. April. Nach einem von den städtischen ksllegien ongroowrmnkn Prosikt soll di« von der Neuen GaS- akttrngrsellschast zu Berlin «rworbrue hirfige Gasanstalt mir einem Kostrnauswande von 150 000 M. den Brdürsuiffen ent» prechrvd erweitert werde». Zum Schutze drr Umgebung vor Rouchbelästiguug wird rin 4b m hoher Schornstein errichtet. Rach Ausbau der Anstalt wird dieselbe drr Stadt »ach den ! Zerrchnungr» im Stadtverordvetenkollegium 350 000 Mark osten, ausschließlich von 40000 Mark, welche au» de» Rein- einnahmrn au die Vorbesitzerin »achzuzahlen find. «»„hach, 27. ApRl. Di« «adt^nAnde hat hat» Rittergut« Sorga ein größere» Areal aug,kaust, aus de« Ar- betterwohuhäusrr «richtet werden sollen. Plaue» l. B, 25. April. Stark« Erderschütteruugr» gab e» gestern abend und in vergangener Nacht wiedrr t« obere» vogtlaude. C» liege» dem »vogtl. Anz." darüber die folgen- den Meldungen vor: Brambach. Brrgangr»« Nacht kurz nach 12 Uhr erfolgte hier ei» ziemlich starker Erdstoß, begleitet von doauerähulichrm Bor- und Nachrolleu. D«r Stoß war so kräf tig, daß die Fruster erzitterten und viele Schläfer erwachte». Kurz daraus folgte »och eine schwache Erschütterung, die auch vou schwachem Geräusch begleitet war. — Auch cm 21. April abend» 10 Uhr ist fast allgemein eine Erder schütteruug wahr- gruommrn wordr», doch war dieselbe nicht fioßarlig. Schönberg am Kaprllenbrrg. Unsere Gegend am Saprllrubrrp wird wiederum vou Erdbeben hrimgrsucht, und zwar von Erschüt terungen in stärkerem Grad». So sand Freitag abends 8 Uhr 15 Min. ein Brbrn statt, da» ziemlich heftig und anhaltend war und hier allgemein wahrgenommen worden ist. Ebenso wurde nachts 12 Uhr 3 Min. ein« starke Erderschütterung hier beobachtet. — In voriger Woche ist «in 51 jähriger Handar beiter aus Galtendors bei Techau in Böhmen dadurch verunglückt, daß ihm von einem Neubau am Preißespöhl in Plauen rin Zie gelstein aus den Kopf fiel, wodurch er einen Schädrlbruch erlitt. Am Sonnabend abend ist der Mann seinen schwer«« Brrletzvngeu im hiesige» Krankenhause erlegen. Leipzig, 28. April. Für die in diesem Jahre In Lelpz'g stattfindrnde Zusammenkunft drr ehemaligen deutschen Jäger und Schützen, welche, wie bereit» bekannt gegeben, vom 13. bl» 14. Juni in unserer Stadt abgrhalten wird, hat drr kommandierende General v. Trritschke da» Ehrenpräsidium über nommen. Leipzig. Die hirfige sozialdemokratische Arbeiterschaft hat infolge der Aufforderung drr sozialdemokratischen Parteileitung beschlossen, da» Bier au» den Brauereien Leipzig» und der Umgegend solange nicht zu trinken, Li» ein« Anzahl mrhr oder weniger von drn Brauereien abhängiger Inhaber größerer Gastlokale, die bis jetzt ihre Räume zur Abhaltung sozialdemo kratischer Versammlungen verweigerten, ihre Lokale hierzu zur Versügung stell««. Am Montag früh wurden aus drn Straß«» hiesiger Stadt Flugblätter verteilt, in denen die Arbriterschast nochmal» auf die hierzu gesoßte» Beschlüße verwiese» wird. — In derselben Bierangelegrvheit teilt drr GefchästStührer de» Brauereiverein» Leipzig, Herr Rechtsanwalt Prltosohn, dem AgitationSkomitrr der sozialdemakratischeu Partei am vorgestrigen Morgen solgende» mit: »Der Brauereiverein erklärt in feiner Gesamtheit sich mit d«n boykottierten Gesellschastern solidarisch und wird, dasern n'cht der verhängte Boykott bi» »um 28. April 1903, mittag» 12 Uhr, ausgehoben ist, vorbehältlich weiterer Maßregel», diesinigen Saalinhober, welche ihre Zusagen, jetzt oder früher, aus gründ der Bemühungen der GrsrllkchoftSmtt- glirdrr gegeben haben, von diesen ihren Zusagen entbinden". Daraufhin erläßt da» hiesige Organ der Sozialdemokeaiie au seiner Spitz« die nachstehend« Erklärung: „Drr Lripzieer Brauereiverein, dem sämtliche Brauereien von Le'pzig und Um gegend angrhören, hat sich in seiner Gesamtheit am Sonnabend mit den wortbrüchigen Soalinhcbern solidarisch erklärt. Er will auch di« übrige» Saalinhaber von ihren Zusage» entbinden! Drr Leipziger Brauereiverein will also drn Kan pf aus der ganzen Linie!". Leipzig, 26. April. Heute morgen wurde im Hose eine» Grundstück» der Große» Flrlschergasse «in auSwiirt» ge bürtiger 27 jähriger Fleischer mit zertrümmerter Hirnschale tot daliegend aufgrsundrv. Derselbe ist in vergangener Nacht in trunkenem Zustande von einer nach dem Hose führenden Galerie herabaesiürzt und vermutlich sofort an den hierbei erlittene» Verletzungen verstorben. — In dem Lagen« um einer Fabrik für elektrkschrS Installationsmaterial hierselbst zersprang am Sonnabend rin Ballon mit Schwefelsäure. Durch Einatmung der entstandenen giftigen Gase ist der Fabrikant E Borg ver storben, mehrere Arbeiter find au» derselben Ursache «ehr oder w«nixer schwer erkrankt. A«S aller Welt. Nach einer Meldung au» BrrSlau ist vorgestern mittag aus der rechten Oderufrrsrit«, drei Kilometer oberhalb der Ohkauer Oder brücke, der Oderdamm in Länge von dreißig Metern geriffr». DaS Wasser flutet durch di« königlichen Firsten über die Gemarkung« n Berge! und Ottag, sämtliche Felder überschwimmend. — DaS Schulschiff ,Uban" erlitt b«i drn Schießübungen in den Gewässer» Nordschlekwig» «ine Schranbenbavari« und lies iu die Rrichkwerft zur Reparatur rin. — Der Prozeß Güssen«! gelangt gelangt kom mend« Woche zur Hauvrverhemdluvg in Kiel. — Ein Vieh- zug der Missouri Pacific Ratlwvy ist in der Näh, von Bus- »alo (Kansak) von Hinte» aus «inen Arbeiterzug gefahren. Dabei wurden 11 Personen getötet und 25 Person«» verletzt. Dir meisten Verunglückten sind Griechen und Italiener. — Bald nach AuiSbruch de» Geraer Arrztr-AuSstande» war da» Gerücht verbreitet, daß zwischen dem Vorfitzenden drr Textil kefir, dem Fabrikanten Lubold iu Gera und dem Dr. wed. Hiifch «kn PIstolrndurll stattgefundrn Hai«. Wie di« .Altenb. Zeitung" jetzt mitteile, ist da» in Wirklichkeit auch der Fall ge wesen, und drr Borsitzrnde, der Leutnant der Reserve ist, wurde »Shalb vom Kriegsgerichte weg«« Zweikampfes zu drei Monate» ZestungShaft verurteilt. Dr. Hirsch hat sich in de» nächste» Tagen vor Gericht wegen dr» Duells zu verantworte». — In Luckenau geriet «in seit vielen Jahren im Bahndirnst be« chästigter Unterbeamter namev» Verger, Vater von drei Sinder», ieim Zugzusommevstelle» mit dem Oberkörper »wischen die Puffer ;welrr Wogen und erlitt so schwere inner« Verletzungen, daß» an seinem Auskommen gezweisel! werden muß — Am Svnn<' abend nachmittag ist in dem Dorf« Ro«xr bei Stendal Groß-< euer avSgebrochen, da» in »tue» Besitztum da» Wohnhaus, bei vier weiteren Besitz rn 18 Nebengebäude in Asche legte.
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