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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020630012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902063001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902063001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-30
- Monat1902-06
- Jahr1902
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Bezugs-Preis dt der L^Ptexpeditton oder de» im Stadt- ^id den Vororten errichteten AuS- aabkste"» abgeholt: vierteljährlich 4.50. __ /oetmaltger täglicher gustellnng tu- 5.50. Durch die Post bezogen für »utschland u. Oesterreich vierteljährlich ^ss S, .ur die übrigen Länder laut Zeitung-Preisliste. ---o»—— Ledaciion und Expedition: Iohannitgaffe 8. Fernsprecher 153 und L22. FUialenpeditiour« r Alfred Hahn, Buchhandlg, UuiverMtSp r.S, L. Lischt Ikathartneustr. 14, «. König-pl. 7. Haupt-Filiale Dresden: Strehleuerstraße S. Fernsprecher Amt I Str. 1718. Haupt-Filiale Serlin: KSniggrätzerstraße 118. Fernsprecher Amt VI Rr. 88«. Morgen-Ausgabe. MpMer TaMlilM Anzeiger. ÄmtsMtt des Äönigkichen Land- und Äuüsgerichtes Leipzig, -es Ruthes und Rotizei-Ämtes der Ltadt Leipzig. Aitzeigen-PreiS die Kgespaltkne Petitzriie 85 Reklamen unter dem RedactionSstrich (4 gespalten) 75 vor den Famtlieumutz- richtrn («gespalten) 50 H. Tabellarischer und Ziffernsatz entsprechend Häher. — Gebühren für Nachweisungen und Offertrnannahme LS (excl. Porto). Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Autgabe, ohne Postbesörderuug SO.—, mit Postbesärderuug 70.—^ Ännahmefchluß für Anzeigen: Abend-AuSgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morgen-AuSgabe: Nachmittag- 4 Uhr. Anzeige« Pud stet- an die Expedition z« richten. Di« Expedition ist Wochentag- «nuaterbrochen gräffnet von früh 8 bi- Abends 7 Uhr. Druck und Verlag von E. Polz tu Leipzig. Nr. 32K. D^ontag den 30. Juni 1902. 98. Jahrgang. Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wollen die geehrten Leser die Bestellung für das III. Vierteljahr 1902 baldgefälligst veranlassen. Der Bezugspreis beträgt wie bisher vierteljährlich bei Abholung des Blattes 4 ^ SV (monatlich 50^), bei täglich zweimaliger freier Zustellung 5 SV .1, (Mvttatlich 85 durch die Post bezogen für das Deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn v (monatlich 2 --A) sowie nachfolgende Ausgabestelle«: Arirdtstraste 35 Herr «l. I'rledr. Celonialwaarenhandlung, Beethovenstraste 21 Herr Itieoü. Rotor, Colonialwaarenhandlung, Brühl 53 0. 1. Zeliudort's XLOdlolxor, Colonialwaarenhandlung, Löhrstraste 15 Herr Lstuarst üotror, Colonialwaarenhandlung, Nürnberger Straste 45 Herr 21. R. ^Idroolit, Colonialwaarenhandlung, Ranftsche Gasse v Herr RrloÄr. RLsotior, Colonialwaarenhandlung, in Anger-Crottendorf Herr L. Rrlotlol, Cigarrenhdlg., Zweinaundorfer Straße 6, - Connewitz Frau RisoU or, Hermannstraße 23, - Eutritzsch Herr Rodert 4Itnor, Buchhandlung, Delitzscher Straße 25, - Gohlis Herr Rodert Htner, Buchhandlung, Lindenthalcr Straße 6, - Kleinzschocher Herr v. Vrüt/maim, Zschochersche Straße 7a, - Lindenan Herr widert Riuüner, Wettiner Str. 51, Ecke Waldstr., Buchbinderei, - Leutzsch Herr Udert Riiuluor, Wettiner Str. 51 in L.-Lindcnau, - Neustadt Herr Raul Luek, 4nvoneen-Rxpeli1tioii, Eisenbabnstraße 1, Ranstädter Steinweg 1 Herr 0. RnKoImrum, Colonialwaarenhandlung, Schützenstraste 5 Herr «kitt. Zeküiniede», Colonialwaarenhandlung, Westplatz 32 Herr LIoritL Reissner, Cigarrcnhandlung, Borkstraste 32 (Ecke Berliner Straße) Herr R. >V. Riet/, Colonialumarenhaudlung, Jeitzer Sttaste 35 Herr V. RUrster, Cigarrenhandlung, in Plagwitz Herr V. dtrüt/inunn, Zschochersche Straße 7 a, - Reudnitz Herr IV. Ruxmann, Marschallstraße 1, - - Herr 0. 8ediuiüt, Kohlgartenstraße 67, - - Herr veröd. Gelder, Mützengeschäft, Gabelsbcrgerstraße 11, - - oberer Theil Herr 0. Runatd, Albertstraße 12, - Schleustig Herr 0. Orüt/mann, Zschochersche Straße 7a, - Thonberg Herr 1t. üüutsed, Reitzenhainer Straße 58, - Volkmarsdorf Herr veor^ Riemann. Conradstr. 55 (Ecke Elhabcthstr.), , - Naunhof Herr Lonrrni /et/sede, Buchhändler. Unsere Haupt-Filialen in Dresden (Strehlenerstraße 6) und in Berlin (Königgrätzerstraße 116) führen zu gleichen Preisen Bestellungen aus. In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sämmtliche Zeitungsspediteure, die Hauvtexpedition: Johannisgasse 8, die Filialen: Katharrnenftratze 14, Köuigsplatz 7 und Universitätsftratze 3 Amllicher Theil. Vmiiietbungen. 1) Alte Stratze 22 in Leipzig-Plaqwitz 1 Wohnung im II. Obergeschoß zu 1020 jährlich, i- - m_ . - soo - . zum 1. Oktober diese- Jahres. L) Gcorgirtnq Nr. Iv (Tscharmann'S Haus) I Wohnung im II. Obergeschoß für 2000 jährlich vom 1. Januar 1903 an bis 30. September 1906 fest, al-dann gegen einhalbjährige Kündigung. S) Gerbcrstratze Nr. »7 1 Wohnung im II. Obergeschoß zu 525 jährlich zum 1. Juli dieses Jahres. 4) RathhanSgebände (Naschmarktseile) Weinkellerei in 2 Abthellungen zu 275 jährlich zum 1. Oktober dieses Jahres eventuell auch früher. 5) 6. Bcztrks-Tchulc an der Arndlstraße Kellerei in 2 Slbthrilungen zum 1. Oktober dieses Jahres eventuell auch früher. 6) Slostergasse Nr. IS das ganze I. Obergeschoß, event. auch getheilt, zu Lager- uud Sontorzwecken sofort. 7) Meine Aleischergasse 5/7 1 Wohnung im II. Obergeschoß zu 585 jährlich zum 1. Oktober dieses Jahres. Miethgesuch« werden auf dem Rathhanse II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 20, entgegengenommen. Leipzig, den 12. April 1902. Der Rath der Ltadt Leipzig. vr. Dittrich. Römer. Bekanntmachung. DaS zur Konkursmasse der Firma Leipziger Möbclhallcu Carl Max Naschtg in Leipzig, Tanchaerstratzc 32 gehörige Maaren- lager soll, wie dasselbe steht und liegt, im Ganzen unter den bei dem unterzeichneten Konkursverwalter einzusehenden Bedingungen freihändig verkauft werden. Geschlossene Angebote werden je unter Beifügung einer Sicher heit von 2000 bi- 5. Juli d. I., Mittags 12 Uhr, zu Händen de- unterzeichneten Konkursverwalters erbeten. Denjenigen Bietern, welche die Sicherheit geleistet haben, ist die Besichtigung des Lagers am 2., S. und 4. Juli V. I , Vormittags von 1V bis IS Uhr gestattet. Leipzig, am 28. Juni 1902. Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt Schiefer, »urprinzstr. 5, I.» l. Archimandrit der hiesigen griechischen Gemeinde, Herr vr. ptiil. Akakivs Athanasiades thätig. Verlesen wurden folgende Schriftstellen: 1. Thessalonicher 10, II bis 17, und Evangelium Johannis, Vers 24 bis 30. Rach innigem Ehvrqesangc beschloß ein vom (Geistlichen ge sprochenes (siebet für weiland König Albert den Trauergottesdienst. Die Trauergottesdienste für König Albert in Leipzig. -8- Leipzig, 29. Juni. In erhebenden Traüer- gotteSdiensten gestern und heute, am Schlüsse der strengeren Landestrauer, hat die Bewohnerschaft unserer Stadt Gelegenheit genommen, ihre Verehrung für den Heimgegangenen Vater des Vaterlandes, sowie ihrer Trauer um den Verlust von Neuem Ausdruck zu geben. So fand gestern in der reich mit Truuerinsignien ge schmückten katholischen Kirche am Westplatze ein Trauergottesdienst statt, -em eine zahlreiche Gemeinde, so u. A. der französische Generalconsul Marquis dHört- court, sowie Vertreter anderer Eonsulate beiwohnten. Die Abordnungen der katholischen Studenten - Ber- bindungen hatten vor dem schwarz behangenen Katafalk Aufstellung genommen. Das Hochamt wurde von Herrn Mtlttärpfarrer Kaiser unter Assistenz der Herren Eapläne Stranz und Lindner gefeiert. Die Predigt hielt Herr Caplan Stranz. Nach weihevollem Gesänge des Chores fand der Gottesdienst mit der Segnung des Katafalks seinen Abschluß. Dem gleichfalls gestern abgehaltencn Gottesdienste in der mit Blattpflanzen reich geschmückten Capelle der griechisch-katholischen Gemeinde lGriechenhaus) wohnten mit zahlreichen Mitgliedern der griechischen Co- lonie, sowie griechischen Dtudtrcnden unsererUniversität u. A. bei der griechische Conful Naoum und der russische Generalconsul vonBrunnee. SIS Geistlicher war der Akademischer Trauergottesdienst. -x- Leipzig, 29. Juni. Für ihren ersten erlauchten roctor ma^nikicentissimns, <Se. Majestät weiland K ö N i g Albert noch einmal alle Liebe und Treue zum Ausdruck zu bringen, vereinigten sich heute die Angehörigen der Universität Leipzig und zahlreiche Ehrengäste in der Paulinerkirche zu einemT r a u er g o t t e s d i e n st. Die Professoren versammelten sich Vormittags 11 Uhr iin Professoren-Sprechzimmer des Albertinums, um dann in geschlossenem Zuge, an ihrer Spitze der Regieruiigsbevoll- mächtigtc, Herr Kreishauptmann Ur. v. Ehr en st ein, mit dem Ncctor, Herrn Geh. Hvfrath Professor Or. Sie vers, und den Decanen der vier Facultäten in ihren historischen Trachten, nach der Kirche sich zu begeben. In Vertretung der Verwaltung nahmen die Herren Obcr- justizrath Or. Meltzer und Commissionsrath Niemer, sowie Beamte der Universität Theil. Unter weihevollem Orgelspiel zog der akademische Lehrkörper durch den Mittelgang des Schisses in das Gotteshaus ein und nahm auf bereit gestellten Stühlen vor dem Altäre Platz. Eine hvchansehnliche Trauerversammlung füllte alle übrigen Näume der Kirche. Wir bemerkten u. A. den cvmman- direnden General des XIX. (2. K. S.) Armeecorps, v. Treitschke, Exccllenz, Reichsgerichtspräsident Or. v. Oehlschlaeger, Excellenz, Generalleutnant von Nabcnhvrst, Excellenz, Oberbürgermeister Justizrath vr. Tröndlin, kaiserl. Oberpostdircctor Röhrig, Senatspräsidcnt beim Reichsgericht Or. Frcieslebcn, Or. Löwenstein und Treplin, Bürgermeister Or. Dittrich, Landgerichtspräsidcnl Oe. Hagen, Amtsgerichtopräüdcnt Schmidt, Vorsteher des Stadt- vervrdnetencollcgiums vr. Junck, Amtshauptmann Heink, Rectoren Oe. Jung mann und Oe. Bött cher, Pfarrer O. Hölsche r. Allgemeingesang: „Am Grab des Christen singet man" leitete den akademischen Gottesdienst ein,' Liturgie, Gebet und Schriftverlesung (90. Psalmi folgten. Dann trug der Universitäts-Sängervcrein zu St. Pauli in herrlicher Ab tönung unter der ausgezeichneten Leitung des Herrn Uni- versitäts-Musikdirectvr Zöllner Palaestrina's unver gleichlich schönes und weihevolles „O bonc 6vim, miseroi-o uostri!" vor, dieselbe Eompvsition, die aufgcführt wurde, als König Albert vor zwei Jahren die erneuerte Paulinerkirche mit seinem Besuche auszeichnetc. Nach abermaligem Gemeindegcsange: „Wenn ich ein mal soll scheiden" hielt der Unversitätsprcdiger, Herr Geh. Kirchenrath Professor O. Niets chel, die Gedächt- n iß p r e d i g t, in der er u. A. das Folgende ausführte: „Ein edles Herz hat aufgchört zu schlagen, dem Deutschland über Alles galt, ein Vorbild aller Regententugendcn; ein Vater seines Volkes, ein milder Herrscher von segens reichem Wirken ist dahingegangen" — mit diesem Worte hat Kaiser Wilhelm II. unmittelbar nach dem Hinscheidcn König Albert's in der Stadt am Rhein den tiefen Verlust geschildert, den das deutsche Volk und wir Sachsen im Be sonderen durch den Tod des Königs erlitten haben. Wohl traf uns der Schlag nicht unvorbereitet, seit Jahren bang ten wir um sein tbcureS Leben, aber wir hatten ihn doch noch unter unS. Nun ist er geschieden von uns, wie ein Vater von seinen Kindern, die Hochschule Leipzig trauert am Grabe ihres ersten Roctor» ^lnpnukiccntmsimlm. Nicht die politische und geschichtliche Bedeutung König Albert's wolle der Redner schildern, sondern vor uns stehe die Persönlichkeit unseres Königs. Von Gottes Gnaden ist er König gewesen, seine Würbe hat er em pfunden als Amt von schwerer Verantwortung; darum ist auch an ihm Gottes Gnade nicht vergeblich gewesen. Auf Grund der allen, heute gehaltenen Gedächtnißpredigtcn Sachsens gegebenen Tertstelle entwarf der Redner ein leuchtendes Bild von dem verewigten Monarchen, rühmte seine Schlichtheit und Biederkeit, seine tiefe Demuth und Frömmigkeit, sein tiefes Wissen auf allen Gebieten, inS- besondere auf denen der Wissenschaft und Kunst, seine Un parteilichkeit uud Toleranz in religiösen Dingen, seine hohen Fcldhcrrntngenden. So war er, „das leuchtendste Muster der Selbstlosigkeit", wie ihn Bismarck nannte, ein Vorbild uns Allen, ein wahrer Hector Mu^viticmrtissimris unserer Universität. Aber in einem monarchischen Staate stirbt der König nicht; auf König Albert ist König Georg gefolgt, freudig und gern huldigen mir dem neuen Herrscher Sachsens. Möge Gott auch an ihm die Ver heißung wahr machen: „Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein". Chorgcsang der Pauliner: „Uequicm ncternam cioria cis". Gebet nnd Segen, sowie Gemeindcgesang: „Sammle um den Thron die Theuren" beendigten die akademische Gcdächtnißfeier. Tranergottesdieuste in den Leipziger Kirchen. -e- Leipzig, 29. Juni. Nach einer Verordnung des evangelisch - lutherischen LandeSconsistoriums begannen auch in unseren Pfarrkirchen die Trauerfeiern für Se. Majestät König Albert heute Abend 6 Uhr. Allenthalben hatten sich zu dieser Zeit andächtige Gemcindemitglieder cingefundcn, die den Ausführungen der Geistlichen mit lebhaftester Theilnahmc folgten. Die Ordnung, die in allen Kirchen für diesen Gottesdienst die gleiche war, ist von uns bereits mitgethcilt worden. Gegeben war folgender Text (2. Evrinthcr 9, 6): „Wer da säet in Segen, der wird auch ernten in Segen." — In der T h o m a s k ir ch e hielt Herr Pastor Or. K r ömer die Gcdächtnißprcdigt, der er auf Grund des Textes folgendes Thema gab: „Der Trcne des gnädigen Gottes darf sich gctrösten: 1) Wer fleißig den Samen der Gerechtigkeit ausstreut, 2) wer gewissen haft den ihm befohlenen Acker bebaut hat, 3) wer sein eigenes Herz dem himmlischen Erbe in Glauben erschließt." Da die N i c o l a i k i r ch c gegenwärtig umgebaut wird, faud für die Mitglieder dieser Kirchgemeinde der Gottes dienst in der Paulinerkirche statt. Die Gcdächtniß- rede hielt hier Herr Pastor Schn ch. Ferner hielten die Gcdächtnißrede in T t. M atthüi Herr Pastor Pescheck, in St. Petri Herr Pfarrer O. Hartung, in der Luthcrkirche Herr Pastor Hilbert, in St. Andreas Herr Pfarrer Or. Schumann, in St. Johannis Herr Pastor Köhler (Chvrmnsik: „Siche, wir preisen selig, die erduldet haben"), in der Nord kirche Herr Pfarrer O. Bnchwald, in der St. Marknskirche Herr Pastor vr. Ahner, in der Lucaskirche Herr Pfarrer Sparwald, in der Heiligen Krenzkirche Herr Pastor Richter, in der Erlöserkirche Herr Pfarrer Schilling, in der Trinitatiskirche Herr Pfarrer Rein hardt, in L.-Connewih Herr Pastor Knnad, in L.° Lößnig Herr Hilfsgcistlicher Eger, in L.-Eutritzsch Herr Pastor Wagenkn echt, in L.-GohliS (Friedens kirche) Herr Pastor Richter, in L.-Lindenan Herr Pfarrer Sorge, in L.-Plagwitz Herr Pfarrer Schmidt, in L.-Kleinzschocher Herr Pfarrer Lohse und in L.-Schleußig Herr Pastor Lohse, Militär gemeinde Herr Militärpfarrer Neumeister, D i a k o n i s s e n h a us in L.-Lindenau Herr Pastor Große, St. Georg Herr Rfarrer Schulze und Neformirtc Kirche Herr Pfarrer v. Mehlhorn. Auch die Israelitische ReligionSge- metndc hielt Abends 6 Uhr in der Snnagoge eine Trnuerfeier für Se. Majestät den hochscligen König Albert ab, in der der Ober-Rabbiner Herr Or. Borges die aller Zuhörer Herzen berührende Ge- dächtnißrede hielt. Trauer-Andacht der Kgl. Oachs. Militär-Vereine des Bezirks Leipzig. Leipzig, 29. Juni. Die Traucrfeier, welche die Militärvcreine des Bnndesbezirks Leipzig am heutigen Sonntage abhielten, um alle die Liebe, Verehrung und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, welche die alten Sol daten für ihren großen Führer, besten Kameraden und hohen Proteewr im Herzen tragen, konnte zwar nicht in der geplanten imposanten Form eines KeldgottcsdicnsteS, zu dem die Polizei behörde die Genehmigung versagt hatte, stattfinden, verlief aber dennoch in würdiger nnd erhebender Weise. In der Alberthalle welche die Direction des Krtsstall-Palastcß zur Verfügung ge stellt hatte, hatten sich gegen 11 Uhr Vormittags die Vertreter von etwa 50 Militärvereinen mit ihren Fahnen eingefunden. Die Zahl der erschienenen alten Soldaten mochte gegen 2000 betragen. Herr Kammerherr Or. vonFrege-Weltzien, Ehrenmitglied von Sachsens Militärvercinsbund, Herr Oberst Blohm, Ehrenmitglied des Leipziger Bezirks mit mehreren Herren Officicren des Bezirkscommandos und Herr Vr. W. Smitt wohnten der Feier bei. Vor dem Podium war in mitten prächtiger Pflanzcngruppen die umflorte Eolossalbüste des hochscligen Königs Albert ausgestellt, um dieselbe gruppirtcn sich bis hinauf zum Lrgelplatze die Fahnen der Vereine. Der feierlich-ernste Eindruck dec Ausstattung wurde verstärkt durch die ernsten Mienen nnd die schwarze Trauerklcidung der Fesl- thcilnebmer. Unter den letzteren befanden sich c'>'., giesse An zahl, die unter Führung König Albert's gekämpft nnd deren Brust mit Ehrenzeichen reich geschmückt war. Ein von Herrn Organist Karl Schönherr auf der Orgel stimmungsvoll ge spieltes Präludium (^cisxio iunebre) leitete die Feier ein. Hieran schloß sich der gemeinsame Gesang des Kirchenliedes: „Wer weiß, wie nahe mir mein Endel" Nach der Intonation: „Herr, lehre uiis bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden", verlas Herr Pfarrer Wange mann den für alle Gemeinden des Landes zu der Trauerfeier vorgeschricbcncn Text, Psalm 90, 1—6, 10, 12 und Evangelium Johannis 11, 23, 26. Es folgte der gemeinsame Gesang des LiedcS: „Selig sind des Himmels Erben" und dann die Predigt des genannten Herrn Geistlichen über den ebenfalls für den Trauergottcsdienst vorgeschriebencn Text: 2. Korinther 9, 6: „Wer da säet in Segen, der wird auch ernten in Segen." In seinen tiefer greifenden Ausführungen schilderte der Herr Pfarrer die edlen Eigenschafren und hohen Tugenden König Alberts als Regent seines Landes, als Vater seines Volkes und als tapferen Feld herr und Führer seiner Soldaten, Vries denselben als die Zierde deS deutschen Reiches und als nachahmungswürdiges Beispiel in dem Halten der Treue und mahnte, durch Festhalten in der Treue das Gedächtnis; deS großen Fürsten zu ehren und hochzu halten. Ticfcrgrcifend war der Moment, als alle Anwesenden sich auf Aufforderung deS Herrn Geistlichen erhoben nnd die Hand zum Schwure erhoben, dem Nachfolger deS geschiedenen Fürsten König Georg, den Eid der unentwegten Treue ab legten. Nach dem Gesänge des Liedes: „Wie sie so sanft ruh'n, alle die Seligen" und der Intonation: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn" sprach der Herr Geistliche das Gebet nnd den Segen, worauf mir dem ge mcinsamen Gesänge des Liedes: „Preis, Ruhm und Ebrc sei dir, o Gott, gebracht" die dem Andenken unseres bochverehrten Königs Albert ivürdiae und ebenso ergreifend wie erbaulich wirkende Trauerfeicr schloß. vr. Militärisches. * Das Exercirrcalement und die Schieß vorschrift für Maschinengewchr-Abthei- lnnge n. Vor etlichen Tagen sind vom Kaiser die Entwürfe eines Exercirrcglemenls und einer Schießvorschrift für Ma- schincngewchr-Abtheilnngcn genehmigt worden. Die Maschinen- gcwehr-Abthcilimg hat sechs Maschinengewehre, die in drei Scctivnen zu je zwei Gewehren unter einem Sectionösiihrer (Ofsicier) gegliedert sind. Die drei Seetioncn bilden mit dem ans drei Munitionswagen und einem Vorrarhswagcn bestehen" den Munitionszugc unter dem Fahrzciigführer (Ofsicier oder Feldwebel) die GefechtS-Maschinengewehr-Abtheilung. Außer dem bilden Reservepferdc und Offieicrpfcrde die Heine, ein Pack wagen, ein Lebcnsmittelwagcn, ein Fiittcrwagen die große Ba gage. Die Fahrzeuge der GefcchtSabihcilung sind vierspännig. Jedes Gewehr und je zwei Wagen werden pon einem berittenen Gewehr- bezw. Wagenführer (ttnterofficiercn) geführt. Ans jedem Fahrzeug sind vier Mann aufgescssen, ans den Gewehren die Bedicnungsschützen, auf den Fahrzeugen des MiinitionSziiges ein Büchsenmacher und ein SanitäiSunterosficicr, die Ent fernungsmesser und Rcservcschntzen. Tic llnbcrittenen sind mit Carabinern bewaffnet. Die Gewehre bestellen ans der Rädcr- laffete und der Protze. Auf der Räderlaffete liegen die Ge wehre in der besonderen Schlittcnlaffctc, die abziinchmen ist. In den Protzen nnd Munitiönslvagcn sind Munitionsschlittcn mit MunitionSkasten untcrgcbracht. Die Gewehre können auf den Räderlaffetcn feuern, werden aber in der Regel bcruntcr- genommen und auf den Schlittenlaifeten verwendet, die je nach der erforderlichen Anschlagshübe durch entsprechendes Steil stellen der Gcwchrstützen höher oder tiefer gestellt werden können. Die Maschinengewehr-Abthcilung bewegt sich bespannt wie eine Feldbattcrie in allen Gangarten. Zum Feuern von der Näder- laffcte fährt die Abthcilung normal mit 20 Schritt Zwischen raum auf und protzt (nach vorwärts-, rückwärts oder nach der Flanke) ab. Das Feuern erfolgt dann im sichenden Anschlag: die Munition wird anscheinend dem Lafettenkasten unter dem rechten Lasfetensitz entnommen. Die Maschinengewehre lassen sich — freigemacht — an allen Punctcn aufstellen, die für In fanterie zugänglich sind: Mauern, Zäune, Gräben können über stiegen bezw. durchklettert werden. — Die Feuerstellung wird
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