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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020705019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902070501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902070501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-05
- Monat1902-07
- Jahr1902
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47S8 Schaulüsten Verkehrsstörungen hervorriefen. In der Debatte wurde darauf verwiesen, daß in anderen Großstädten, wie Leipzig, Berlin, Dresden, wo noch ein ganz anderer Verkehr als in Chemnitz herrsche, die Schaukästen nicht als verkehrsstörend angesehen würden. Der Rath sah sich mich zu der Erklärung veranlagt, das; er auf die eingelaufenen Beschwerden hin eine einstweilige Sistirung «der Verfügung ungeordnet habe. Das Stadtverordnetencollegium beschloß, die in dieser An gelegenheit etngegangenen Petitionen zweier interessirter Vereine einem Ausschüsse zu überweisen, der darüber zu berathen und dem Plenum Bericht zu erstatten hat. Eine sehr unangenehme Sache für den Rath war ferner die Aussprache über die Rechnung des Stadt theaters, bezüglich deren der Prüfungsausschuß vor schlug, sienicht zu genehmigen, sondern an den Rath zu- rückzuverweiscn. In dieser Rechnung waren drei Posten über 1000 enthalten, die im Jahre 1900 ausgegeben, aber erst 1901 verbucht worden sind. Dieses Gebühren wurde als incorrect bezeichnet und der Decernent für das Stadttheater scharf getadelt. Herr Bürgermeister Gerber versprach, eine Untersuchung einzuleiten, und er suchte darum, nicht etwa zu glauben, daß diese Art der Buchungen im städtischen Rechnungswesen gang und gäbe wäre. Eine weitere Debatte wurde bei einer Turn- oereinSangelegenheit von den Socialdemokraten angeregt, die sich darüber beschwerten, daß dem Arbciterturnvereine auf seinen Wunsch keine Schulturnhalle zur Verfügung ge stellt werde. Vom Rathe wurde geantwortet, daß dem Ver langen nicht stattgcgeben werde, weil in dem Vereine socialdemokratischen Tendenzen gehuldigt werde. -tm- Taura b. Burgstädt, 4. Juli. In vorver- gangcner Nacht verunglückte im niederen Ortdtheile der iu Markersdorf wohnhafte Barbier Saupe tödt - lich, indem er mit seinem Fahrrad, in den Dorfbach stürzte. * ZjviLa», 4. Juli. Wegen vorsätzlicher Ge fährdung eines Eisenbahnzuges verurtheilte das königliche Schwurgericht hicrselbst gestern den erst 18 Jahre alten, aus Eichlaide bei Waldenburg gebürtigen Dienstknecht Bernhard Emil Winkler zu einem Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 13. April dieses Jahres am Uebergangc des Oberwinkel- Waldenburger Communicationsweges einen Baumpsahl von zwei Meter Länge über die Schienen gelegt, kurz ehe der Personenzug Waldenburg-Glauchau die be treffende Stelle passirte. Glücklicher Weise erlitt der Zug, obschon er in voller Fahrt war, keinen Unfall. Die Locomotive schnitt vielmehr ein etwa V2 Meter langes Stück von dem Pfahle ab und preßte das übrige Stück zMschen die Schienen, so daß der Zug unbehindert passiven konnte. Erst am anderen Morgen wurde die Frevelthat vom Bahnwärter entdeckt. Winkler hat aus Uebermuth gehandelt, er wollte einmal die Entgleisung eines Eiscnbahnzuges sehen. Die Anklage lautete nur auf versuchte vorsätzliche Gefährdung eines Eisen- bahntransportes, die Geschworenen erklärten aber durch ihren Wahrspruch den Angeschuldigten der voll- endeten Verübung des Verbrechens schuldig, worauf der Gerichtshof auf die obige Zuchthausstrafe erkannte. * Reichenbach, 4. Juli. Eine gewaltige Feuersbrunst äscherte vergangene Nacht das an der Zwickauer Straße gelegene, Herrn Johannes Bier- schenk gehörige und in weiten Kreisen beliebte und viel besuchte Restaurant und H 0 t e l „D c u t s ch e r K a i s c r" fast völlig ein. Der Brand kam kurz nach 11 Uhr in einer Dachkammer auf noch nicht sicher erklärte Weise aus und es stand binnen Kurzem der umfängliche Dachstuhl in Hellen Flammen, die auch das zweite Geschoß noch völlig, das erste und das Parterregeschoß, vereint nnt den hineingeschlcuderten Wassermafsen, zum großen Thcil zerstörten. Der Schaden an Mobiliar, Wäsche u. s. w. ist ganz beträchtlich und nur zum Thcil durch Versicherung gedeckt. Die zahlreichen Vereinsutensilien und Gepäck stücke der Reisenden konnten von der rasch eingreifenden Feuerwehr gerettet werden. Das Grundstück war außer von Reisenden nur vom Besitzer Herrn Bierschenk, der schwer geschädigt ist, seiner Familie und seinem Personal bewohnt, die Alle glücklich geborgen wurden. f- Plane« i. B., 4. Juli. Der hiesige Stadtgemeinde- rakh hat in seiner gestern Abend abgehaltenen nicht öffentlichen Sitzung Herrn Stadtrath Vetters hier auf Lebenszeit gewählt. — Vom Kämmereramt Sr. Majestät des Königs Georg ist heute früh beim hiesigen Stadtgemcinderathe ein Dankschreiben Sr. Majestät eingegangen für die an Se. Majestät vom hiesigen Stadtgemcinderathe gerichtete Beileids- und Er- gebenhettsadresse. Die Adresse war in der hiesigen königl. Industrieschule von Herrn Professor Forkel an gefertigt worden. * Adorf, 4. Juli. Wegen etngetretener Differenzen Haven 18 Arbeiter der Firma Urbel hier die Arbeit gekündigt. — Dresden, 4. Juli. Der König traf heute Vor mittag lOsH Uhr von Villa Hostcrwitz im Residenzschlosse ein, ertheilte den Herren Wirkt. Geh. Rath vr. Diller, Ministerialdirektor Geh. Rath vr. Schroeder, Senats präsident beim Obcrlandesgericht vr .Nippold, Rector der Bergakademie zu Freiberg Oberbergrath Prof. vr. Pappe ritz und Polizeirath vr. Ostermayer Audienz und nahm einige militärische Meldungen entgegen. Im Anschluß hieran hörte Se. Majestät die Vorträge der Herren Staatsminister, der Dcpartementschefs der königl. Hof- staaten und des königl. Cabinetssekretärs. Die königl. Mittagstafel fand heute Nachmitag 2 Uhr im königl. Residenzschlosse statt. Nachmittags 4Vs Uhr empfing der König in den Gemächern hinter der sogenannten Reitschule in der zweiten Etage des kgl. Residenzschlosses in Gegen wart des Herrn Staatsministers der auswärtigen Ange legenheiten v. Metzsch den königl. preußischen außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen v. Dönhoff behufs Entgegennahme seines neuen Beglaubi gungsschreibens in feierlicher Audienz. Dem Herrn Ge sandten wurden bet dieser feierlichen Gelegenheit von einer Paradewache des königl. Gardereitcr-Regiments die militärischen Ehrenbezeugungen erwiesen. — Nachdem Se. Majestät heute Mittag 12 Uhr im königl. Residenzschlosse die Verpflichtung der Herren Präsidenten der Ersten und Zweiten Kammer der Ständeversammlung, Wirkt. Geh. Raths vr. v. Könneritz und Geh. Hofraths vr. Mehnert, vorgeuommcn hat, wird er heute Nachmittag 5 Uhr den «unberufenen außerordentlichen Landtag im Thronsaale des königl. Residenzschlosses in eigener Person feierlich eröffnen. Nach der Landtagseröffnung gedenkt der König nach Villa Hosterwitz zurückzukehrcn. — Der König hat den Vorstand des Amtsgerichts Bischofswerda, Amts- gcrichtsrath Otto Kurt Hecker, vom 1. October 1902 an zum Landgerichtsrath bei dem Landgerichte Dresden ernannt. - Vergnügungen. — Stadt-Theater. Neues Theater. Heute: „Czaar und Zimmermann." Morgen: „Die Hugenotten". — Altes Theater. Heute: Geschlossen. Morgen: Zum 1. Male: „Die Tyrannei der Thränen". Lustspiel in 4 Acten von C. Haddou» Chambers. Deutsch von B. Pogson. — Als eine besondere Anziehungskraft des derzeitigen inter essanten Spielplanes des Sommer-VaristSs des Mryftall- PalastcS muß Margarithe mit ihrer elektrischen Feerie bezeichnet werden. Es ist eine eigenartige, bestrickende Production, welche allgemeine Bewunderung erregt. — Morgen Sonntag finden 2 Vor stellungen statt. — Leipziger Palmengartcn. Wir werden darum ersucht, mit- zutheilen, daß es wegen des voraussichtlich überaus starken An dranges nicht möglich ist, Bestellungen auf einzelne Plätze und Tische entgegen zu nehmen. Es empfiehlt sich deshalb, möglichst zeitig zum Feste zu erscheinen. Gelegenheit zu außerordentlich billigem Einkäufe von Rosen und anderen Blumen für die „Blumen schlacht' wird im Palmengarten selbst geboten sein, da hier Herr Hoflieferant Otto Schleusener drei Blumenverkaussslellen er richtet hat. Das „Palmengarten.Sommersest" wird, wenn das Wetter günstig ist, nach den umfassenden Vorkehrungen, die dafür getroffen worden sind, sicher einen allgemein befriedigenden Verlauf nehmen. Insbesondere sei auch noch auf die ganz außer gewöhnliche Illumination der Gartenanlagen aufmerksam ge macht. Eine angenehme Ueberraschung wird den Festtheilnehmcrn Göttin Flora bringen. — Aus der Theater-Terrasse concertirt heute Abend bei günstigem Wetter eine auswärtige Capelle, welche bei Vielen noch von ihrem früheren Gastspiel hier in bester Erinnerung stehen dürfte. Das ist das Musikcorps der Reitenden Abtheilung des K. S. 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12 aus Königsbrück. Herr Cavellmeister M. Dörfel hat für dieses gewiß sehr interessante Concert ein ausgezeichnetes Programm entworfen. — In dem herrlich gelegenen „Charlottenhos" concertirt heute die vollzählige Capelle der Königsbrücker reitenden Artillerie. Große Illumination und bengalische Beleuchtung werden für die Besucher den Genuß erhöhen. — Im Sommer-Theater „Tret Linden" gelangt heute die große Posse mit Gesang und Tanz „Das Milchmädchen von Schöneberg" zur Ausführung. Morgen Sonntag wird „Kyritz. Pyritz", Posse mit Gesang in 5 Acten von H. Wilkens und O. Juslinus, in Scene gehen. Die Ballet-Einlagen werden vom Ballet des Herzog!. Hoftheaterr in Dessau unter Leitung der Balletmeisterin Frl. M. Politzky ausgeführt. — Die Leipziger Sänger (aus dem Krystall-Palast) treten heute Abend im Goldenen Helm auf. Die flotten Sänger und urfidelen Humoristen sind auch in dieser Gegend stets gern gesehene Gäste, da man allseitig eines sehr genußreichen Abends bei ihnen ver» sichert ist. — Im Kuchengartcn findet heute Sonnabend, wie jede Woche an diesem Tage im Lause des Sommers, 179er Garten-Concert mit großem Programm statt. Es spielt die gejammte Capelle der 179er unter I. Kapitain's Leitung. Morgen Sonntag wird Frühschoppen. Concert der Capelle des Trainbataillons unter Leitung des Stabs- trompeters Herklotz abgehalten. Sport. Heute beginnt das zweitägige Meeting in Bremen, das den Nennungen nach zu urtheilen, eine große Betheiligung finden wird. Namentlich sollten die Hamburger Ställe gut vertreten sein, und manches Pferd, das zum Jubiläumsmeeting nach Hamburg kam, macht noch einen Abstecher nach Bremen, ehe es die ständigen Quartiere wieder bezieht. Soweit bis jetzt bekannt, werden dagegen die süddeutschen und bayerischen Ställe, die zahlreiche Nennungen abgegeben, nicht vertreten sein; nur der Stall des Herrn v. Heimen- dahl entsendet fünf Pferde, die sämmtlich eine gute Rolle spielen sollten. Das Bersuchsrennen über 1600 m sieht voraussichtlich ein Dutzend Pferde am Start, von denen der Stall A. Beit durch „Ordonnanz", „Hercules" und „Acteur' überlegen vertreten ist. „Chorus Girl" und „Palo Alto" kommen nach dem Vertreter Beit'schcr Farben am ehesten in Betracht. Schwach bestritten wird das Erössnungs-Jagd»Rennen werden. Da die empfehlens, wertbesten Kandidaten nicht am Start sein werden, so ist in „Morgen- wind" der voraussichtliche Sieger zu erblicken. Im Horner Hürdenrennen treten die zwei dreijährigen „Quälgeist" und „L'Ecureuil" so ervrobten älteren Gegnern, wie „Welsher" und „Wunderknabe" entgegen. Nach seinen Leistungen in Carl-Horst sollte „Welsher" schwer zu schlagen ein und nur „L'Ecureuil" wird in in Anbetracht der Gesammtform seines Stalle- dem Happy, scheu Steepler entgegenzustellen sein. Als vierte Nummer steht LaS Oldenburger Jagdrennen aus dem Programm. In diesem Officirrreite» ist nur in „Nlwin" ein früher bekannte« Pferd genannt, dem man di« besten Chancen zusprechen muß Von 7 Pferden wird da» Weser-Flachrennen bestritten werden und teht eine interessante Entscheidung zwischen „Connex", „Sonnen, berg", „Ribu", „Palo Alto" und „Kontador" zu erwarten, während die übrigen Caodidaten nicht iu Berechnung zu ziehen sind. An- gesicht- der Thatsach», daß „Kontador" in Bremen immer seine besten Rennen abjolvirte, muß man in ihm de» chancrnretchstrn Candidatru erblicken, der „Sonnenberg" schlagen muß, um da» Rennen grwianen zu können. Im Preis der Vahr liegt die Entscheidung zwischen „HoSlach" und „Pilger"; der eine kann neben mehreren anderen Siegen die Thatsache zu seine» Gunsten geltend machen, in „Meteor" den Sieger der Germania geschlagen zu haben, und in der That muß der Strubeffche Vierjährige nach diesem Rennen „Pilger" schlagen können, wenn auch sein Sieg über „Meteor" zum großen Theil der schlechten Taktik zuzuschreiben war, die mit dem Manske'jchen Vierjährigen eingeschlagen wurde. Der einzige Umstand, der gegen „Haslach" spricht, sind die an- strengenden Rennen, die er hinter sich hat, und die seine Leistung», fähigkeit vielleicht ungünstig beeinflusseu können, jedoch liegt gerade kein Grund vor, „Ha-bach" für ein weiche» Pferd zu halten, so daß „Pilger" ein verbessertes Pserd sein muß, um sieg, reich au» dem Kampfe hervorgehen zu können. Im BerkaufS-I Hürdenrennen über 2400 Meter sollten die Dreijährigen ldie I tonangebende Rolle spielen, „Willkommen", der viel Springtalent I verrathen hat, sollte unter dem richtigen Reiter da» Rennen ge- Winnen können, während „Athelbald", dessen Start ungewiß, der Beste von den älteren Pferden sein sollte. —X. Naö - Sport. Vom deutschen Radsahrer-Bund. Die PreiS-Wauder- sahrt, welche der Gau Leipzig am morgigen Sonntag anläßlich des Leisniger Sommer-GautageS veranstaltet, hat nicht weniger al- 94 Nennungen auf sich vereinigt, ein Zeichen, daß diese Beran- staltung großen Anklang gefunden hat. — Da- Standquartier der Gaue Leipzig und Dresden beim Casseler Bundestag (18. bis 22. Juli) befindet sich im Hotel „Casseler Hof", Kurfürsten straße 2. — Der Bezirk Leipzig veranstaltet seine dritte dies jährige AbendauSsahrt am nächsten DirnStag. Die gemeinsame Abfahrt erfolgt '/,9 Uhr vom Rosenthalthor. Das Ziel ist Linden- thal (Förster'- Gasthof). — Aus dem Bericht über den diesjährigen Mitgliederbestand des Bunde-, datirt 30. Juni, ergiebt sich die überraschende Thatsache, daß die Mitgliedrrzahl gegen das Vorjahr um 6065 Köpfe zurückgegangen ist. Die Ge- sammtmitglirderzahl beträgt 1902 nur 36 556 gegen 42 621 im Jahre 1901. Hiervon entfallen Heuer 2l 789 (1891 25992) aus Mitglieder von Bundesvereinen und 14 767 (1901 16629) auf einzrlfahrende Bundesmitglieder. In den bedeutenderen Gauen des Bundes bewegte sich die Mitgliedrrzahl wie folgt: Gau Berlin besitzt 1902 nur noch 4410 Mitglieder gegen 4713 im Jahre 1901, Gau Sachsen (Gaue Leipzig und Dresden) 3349 Mitglieder in 19(L gegen 3372 in 1901, Gau Magdeburg 2713 Mitglieder in 1902 gegen 3688 in 1901, Gau Breslau 2534 Mitglieder in 1902 gegen 2985 in 1901, Gau Rheinland 2161 Mitglieder in 1902 gegen 2736 Mitglieder in 1901, Gau Frankfurt a. M. 1983 Mitglieder in 1902 gegen 2227 in 1901, Gau Hamburg 1942 Mitglieder in 1902 gegen 2735 in 1901, Gau Hannover 1421 Mitglieder in 1902 gegen 2021 iu 1901, Gau Westfalen 1143 Mitglieder in 1902 gegen 1330 in 1901, Gau Mittelrhein 1068 Mitglieder in 1902 gegen 1159 in 1901, Gau Görlitz 1017 Mitglieder in 1902 gegen 1133 in 1901 rc. Der Rück gang an Mitgliedern ist fast in allen Gauen eingetreten, in einigen ist er aber ganz ausfällig stark. kraftfahrwefen. Der Deutsche Automobil-Verband, dem säst sämmtliche Automobil-Clubs in Deutschland ongehören, beruft den dritten deutschen Automobiltag auf Sonnabend, Leu 26. Juli, nach Eisenach ein. Die Tagesordnung enthält nur drei Puncte: Geschäftsbericht, Satzungsänderungen, Verschiedenes. Der Groß. Herzog hat das Protektorat über Len Automobiltag übernommen. Ruder - Sport. Zur Roßlauer Regatta des Sächsisch.Anhaltischeu Regatta-Vereins, welche am morgigen Sonntag aus der Elbe bei Roßlau stattfindet, sind von sächsischen Ruder-Vereinen folgende Nennungen abgegeben worden: Zweiter Vierer <11 Nennungen) Dresdner Ruder-Verein, Leipziger Ruder-Verein; Junior. Achter (2 Nennungen) Leipziger Ruder-Club; Großer Vierer (8 Nennungen) Leipziger Ruder-Verein „Sturmvogel", Rudrr-Gesellschast Dresden; Einer sürJunioren (6 Nennungen) Dresdner Ruder-Verein, Leipziger Ruder-Verein, Ruder-Gesellschaft Dresden; Junior-Bierer (5 Nennungen) Leipziger Ruder-Club; Doppel.Zweier ohne Steuermann (3Nennungen) Leipziger Ruder-Verein,Dresdner Ruder-Verein; Achter (3 Nennungen)Leipztger Ruder-Club, Dresdner Ruder-Verein; Zweiter Junior-Bierer (8 Nennungen) Leipziger Ruder-Verein, Dresdner Ruder-Verein; Einer (6 Nennungen) Ruder-Gesellschaft Dresden, Dresdner Ruder- Verein (2 Boote), Leipziger Ruder-Verein; Vierer (12 Nennungen) Leipziger Ruder-Verein „Sturmvogel", Ruder-Gesellschaft Dresden, Dresdner Ruder-Verein. — Der Dresdner Ruder-Verein siegte am vergangenen Sonntag als einziger erfolgreicher sächsischer Verein in der Magdeburger Regatta im „Einer für Junioren" und im „Einer". Lücherbesprechungen. vr. A. Petermann's Mittheilungen auS Justus PertheS' Geographischer Anstalt. Hcrausgcgcben von Prof. vr. A. Su - p a n. Gotha. 48. Band, 1902. Justus Perthes. In halt: vr. Herrn. Veit Graber: Geomorphologische Studien aus dem oberösterreichischen Mühlviertel. vr. Emil Deckcrt: Martinique und sein Vulcanismus. Kleinere Mittheilungen. Geographischer Monatsbericht. Beilage: Literaturbericht. Karten unter Redackion von vr. Br. Hassenstcin: Kartenskizze der Um gebung des Fadingersattcls; Martinique; Schcmatisfl)c Dar stellung der Reiseroute Koslow's im östlichen Tibet 1900. Eingegangen von Karl W. Hiersemann, Buchhändler und Antiquar, Leipzig. Katalog 274: Orientalische Sprachen, d risch, Hamito-Semitisch, Eranisch, Uralaltoisch, Türkisch-Tariarisch, Ostasiatisch, Polyuesisch, Malayisch. Zum Theil aus der Bibliothek d»s f Professors E. Aug. Strandmann in Helsingfors. Rus -em Geschäftsverkehr. r Die bekannte Firma Löeröru-er Gänse-Au-schlachteret (srüher Gerberstraße 19) eröffnet heute Tauchaer Straße 15b ihr neue- Geschäst-local. k Wie wir erfahren, hat di« weltbekannte Parsümerie-Aaprtk „Kalodont" von A. A. Sarg'S Sohn LE», in Wien, den au- Anlaß der Fernfahrt Paris-Wien nach Wien gekommenen Automohilisten eine hübsche Ueberraschung bereitet. Jedem der ausländischen Gäste wurde ein reizend au-gestattete- Körbchen mit Glycerio-Toilettc-Specialitäten, sowie die bekannte Zahn-CrSme- Kalodont" überreicht, »in ebenso willkommene- al- praktische- Geschenk. Meteorologische Leobachtuugen »nk flor Sternwarte >n I-elprlr. Usks 119 Kstsr NKer flem llleerv. Wetterbericht «I«» L. 8. Itl«t«orotop;I»vt»vi» InnLltnt«» in Okewvltn vom 4. 4liiI1. 9 Ohr llloreena. /leit äer 8eobaektun<r. liaroin. rsä. aut g-UUUm. rvermo- mstsr. Lals.-Ür. u«i«rtvs b'sUvN- cirlreic WiQÄ- rlvdtuna a. LlL-lr«. titmmst»- ansioUt. 3. fluli Lb. 8 V. 4. flull 8 - klm. 2 - Ilaiimum äer 757,7 758,1 756,3 Tempers -st 15 4 -st155 -st 20,5 tur — - 67 76 59 st 18,5°. WklW 1 8 2 881V 2 dlinimuw » woUäx isst trübe bewölkt - -st 8,7". tVitternno-sverlaut in 8acdsen am 3. lluli 1902. Ltations-klame. I TSrSMOTVN ktioktunz unä 8Grlce äes Winäs«. Wetter, t emperatur. »Q wllL. 8tornowa^ . . 760 XW sckwscd wolkig; - 11 ölacksofl. . . 761 W8W schwach ksg;8o - 14 Ohristiansunfl . 757 still deäsekt - 14 llaparanfla. . 758 8W loickt wolkig - 11 8kuflesnaes . . 761 8 stsrlc klsdel - 11 8tockdolm . . 763 still boäeokt - 14 Kopenhagen . 766 W leicht befleckt - 14 Kemel . . . 764 XXW schwach wolkenlos - 13 Lwinemünäo . 767 W leicht kalb befleckt - 15 0 8kag<w . . . 763 W mässig; Dunst - 15 8?lt .... 766 8W leicht befleckt - 15 Hamburg . . 768 W8W lviekt heiter - 14 0 llelfler . . . 768 8W leicht halb befleckt - 16 8cilly.... 766 W8W schwach wolkig - 16 Künster. . . 767 I1W leicht wolkix - 14 0 öerlin . . . 769 W leicdt befleckt - 15 Karlsruhe . . 769 0 leicht wolkig; - 14 b rankturt a. LI. 768 0 leicht wolkig - l3 Llstr .... 768 0 leicdt heiter - 14 0 stsris.... — — — — — Küneben . . 770 0 leicht wolkig - - 15 0 Okemnits . . 769 88W leicdt wolkig - 12 0 Wien.... 770 kiW schwach heiter - - 14 0 Lrse .... 770 still befleckt - - 13 0 llrsllsu . . . 769 88W leicht wolkip; - 13 0 llemderx . . 766 W leicht befleckt - 11 0 üermsunstsät. 766 diW schwach halb befleckt - 14 0 llriest . . . 769 OKO leicht befleckt - - 20 0 ftiKS .... 762 3W leicdt kalb befleckt -l - 14 stetsrsburß. . 759 MO leickt wolkig - 14 Wieü. . . . 758 kl schwach befleckt - 12 Hol.ybesä . . 764 8W mdssi«' liefen - 13 kortlsnä-Lül . 767 WklW leickt kalb befleckt - - 14 Roebespoinr . 764 8W wLssix befleckt st 16 Vslentis. . . 764 880 leicdt befleckt -st 15 t-Rerbourx . . 768 still wolkig; - 16 0 stlorsnr . . . 768 80 leicdt wolkenlos - 22 Ilom . . ' . 767 kl schwach wolkenlos - 20 diiers.... 766 0 schwach wolkenlos st 22 (Kinimnm unä klioflersodlap; wsrflen am klittap; abeslesen.) Ltativo sced. IN 't emnerarur Winfl liiam scklLt Kittel Kioim. rwesflen .... 115 -st 13,6 -st 9,9 W 1 —— lleipris; .... 117 -st14.1 9,2 w 2 — Oolflits 169 -st 13,9 -st 8.6 wdiw 5 1,3 LautLSN .... 202 -st12,6 -st 8,8 W 3 3.1 Zittau . . , . . 258 -st11,8 -st 8,2 WklW 3 0,3 Okemnits.... 310 -st 10,8 -st 6,3 W8W 3 1,4 Kreider«; .... 398 -st 11,7 -st 7,3 dlW 2 1.1 Lcbneederß; . . . 435 st 10,5 -st 7,1 W 4 4,9 Kister ..... 500 st 10,4 -st 6,0 klW 2 2,6 -IltenberL. . . . 751 -st 8,5 -st 5,2 kl 5 1,0 lleilrenbain . . . 772 -st 7 1 -st 4,3 W 4 3,0 kiektelberp; . . . 1213 -st 3,0 -st 1.0 klW 6 4.6 Lins erhebliche ^.bkUblunx, welche flurck westliche ^Vinfls beflin^t ist, war auch am Vortags su beobachten. Oie lllittel- tsmperaturen liegen sammtUck weit unter den visljäkrixen Kitteln. Zl.uk ckem stickte! berge herrschte nur eine Temperatur von -s- 3° unä io äer vergangenen klacbt Lei hier äieselbe bie auf -st 1.0°. vor Xieckerscblag war xsring;, auch war äis Trübung; nicht ankaltenfl. Ilebersickt äer Wetterlage in stlnropa bsute trüb: Relativ hoher Druck breitet sieb beute in 8üflfleutschlanfl unä Oesterreich aus. Von kier nimmt äer stuftflruck nach allen Leiten allmählich ab unä vertieft sieb io klorflskanflinavien bis unter 755 mm. klorflfleutscdlanfl wirä noch ausschliesslich von einer Westströmunx beherrscht, Lüä- unä Llittelflkutschlanfl reisen beute bereits süälicke bis östliche Winde, kür Lachsen ist trübes, aber wärmeres Wetter ru erwarten. Verantwortlicher Redacteur i. V. Adolf Schiebt in Leipzig, für den musikalischen Theil Adolf Ruthardt inLeipzig. VolkswirWaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. verantwortlicher Redactenr E. V. Laue ta Leipzig. — Jo Vertretung: Georg Hiler i» Leipzig. Vie Lage -er deutschen Arbeit. Anfang Juli. c. Nach langer Dürre knüpft der Landmann an jedes am Himmel aufstcigende Wölkchen ;eine Hoffnungen. Aehnlich ist es heute im deutschen Wirthschaftsleben. Jede Mitthcilung über eine bessere Beschäftigung irgend eines ArbcitszweigcS ruft weitgehende Erwartungen hervor. Man glaubt leicht, was man wünscht, und so ist man bald überzeugt, daß die Krise über wunden sei und eine gesegnetere Zeit sich unmittelbar an da- Elend der Arbeitslosigkeit anschlicßc. Zu derartigen Erwar tungen hat man leider wenig Grund. Auch die Beendigung des südafrikanischen Krieges wird sich zunächst für uns wirthschaftlich nur wenig bemerkbar machen. Alle Zeichen deuten unverkennbar auf eine weitere Dauer der gegenwärtigen Ver hältnisse hin. Man darf sich durch die in einigen Industrien herrschende bessere Beschäftigung nicht täuschen lasten. Tic Haupt - fachlichsten deutschen Erwcrbszwcigc liegen schwer darnieder, inrd die Zeit ist nickt abzuseben, in der sie sich erholen werden. Zu dieser Uebcrzeugung gelangt man auch, wenn man die Gesammilage der deutschen Eisenindustrie betrachtet. Bor einigen Monaten wurden mehr Aufträge als heute crtheilt. Man hoffte auf anhaltende Besserung, hat sich jedoch getäuscht. Viele Werke müssen noch immer mit Verlust arbeiten, wenn sic den Betrieb nicht einstellcn wollen. Ohne eine bedeutende Aus fuhr würden sie trotzdem zum Stillstand gezwungen sein. Etwa der dritte Thcil der gesummten Erzeugung unserer Hüttenwerke geht gegenwärtig in das Ausland; bei manchen Werken beträgt die Ausfuhr heute selbst die Hälfte ihrer Erzeugung. Wenn man die Erzeugung allein der rheinisch-westfälische» Eisen industrie auf 6 Mill. Tonnen das Jahr annimmt, so kann man rechnen, das; in diesem Jahre mindestens 2 Mill. Tonnen in das Ausland gehen, wenn das Geschäft nach dort wie bisher anhält. Abnehmer sind namentlich Qstafien, England, Holland, besonders aber die Vereinigten Staaten. Wie sich die wirth- schafrlichcn Verhältnisse in den letzteren in nächster Zukunft ge stalten, wird für die deutsche Eisenindustrie, und nicht nur für sie, entscheidend sein. Hat jenes Land auch ferner einen so außer gewöhnlich »starken Bedarf, wie augenblicklich, so wird unsere Eisenindustrie von einer neuen Katastrophe sicher verschont bleiben, bricht der himmelhohe Bau der amerikanischen Spccu- lation jedoch zusammen, so wird die Erschütterung sich auch nach Deutschland fortpflanzen und hier manches Werk zum Schwanken bringen. Bis heute sicht man dort noch Alles in rosiger Ent wickelung. Aber das war ja auch vor zwei Jahren in Deutsch land der Fall. Plötzlich erfolgten einige harte Gewitterschläge, das leucktcndc Bild und tausend glänzende Hoffnungen wurden erbarmungslos zerrissen. Die Vereinigten Staaten sind das Land der plötzlichen wirthschaftlichcn Umschläge.' Kluge Leute rechnen bereits heute damit und suchen sich zu sichern. ES würde natürlich nicht nur unsere Ausfuhr nach dort aushören, sondern die in der letzten Zeit in das Riesenhafte gesteigerte Leismngskraft der Vereinigten Staaten würde auch schwer auf dem Weltmarkt lasten. Die Roheisen-Erzeugung derselben wird für dieses Jahr auf 17—18 Mill. Tonnen geschätzt, die deutsche beträgt nicht ganz 8 Mill. Tonnen; man sieht schon aus diesen Zahlen, welche Kräfte unter Umständen miteinander in Wett bewerb treten würden. Ter Kohlenbergbau ist natürlich gleichfalls von der Krise noch stark beeinflußt. Fast alle Gruben haben starke Vorräthe. Immerhin bat sich der Absatz um ein Geringes gebessert. Die von dem Rheinisch-Westfälischen Kohlcnsyndicat für Dtai fest gesetzte Fördcreinschränkung von 24 Proc. brauchte nicht voll innegehalten zu werden. Die Verhältnisse sind trotzdem noch übel genug, nm die Abwanderung der fremden Bergleute fort dauern zu lassen. Auch in Niederschlesien herrscht ein Ueberfluß von Bergarbeitern. Die meisten dortigen Gruben sind zu Ar- beitcrentlassungcn gcnöthigt; Feierschichten sind fast überall üb lich geworden. Die Arbeitslöhne sind gesunken und die Ent lassenen finden selbst außerhalb ihres Berufs nur sehr schwer wieder Beschäftigung. Achnliche Klagen hört man aus den sächsischen Bcrgbaubezirkcn. Tie Maschincnindustrie hat noch immer sehr wenig zu thun. Eigentlich haben nur einzelne Werke wirklich ausreichende ruck lohnende Aufträge., Meistens herrscht beschränkte Arbeitszeit, und die Unternehmer haben große Mühe, ihren Betrieb, oft mit empfindlichen Verlusten, aufrecht zu erhalten. Die Zahl der unbeschäftigten Arbeiter gerade der Maschinenindustrie ist auch heute noch sehr groß. Fast noch übler liegen die Verhältnisse in der noch vor wenigen Jahren sich in gewaltigem Siegeslauf ent wickelnden elektrstckcn Industrie. Welcher Gegensatz zu den am Schluß des Jahrhunderts bestehenden stolzen Hoffnungen! Die meisten elektrischen Unternehmungen rechnen heute kaum noch mir einem Nutzen. Sic nehmen die Befchäftigung, wo sie solche erjagen können. Der Wettbewerb ist geradezu unerhört rücksichtslos. Die meisten dieser Unternehmungen würden unter ihm zu Grunde gehen, wenn sie nicht von starken Capitalisten- gruppen gehalten würden, die aus baldige bessere Zeit fest rechnen. Auch die chemische Industrie befindet sich in übler Lage. Der Bedarf ihrer Erzeugnisse in der deutschen Industrie ist sehr wesentlich durch die allgemeine Krise geschmälert und auch der Absatz einzelner Zweige in das Ausland ist geringer geworden. Auch auf diesem sonst so fruchtbaren Gebiet unseres Wirthschafts- lebens haben sick daher Arbeitcrentlassungen und Betriebscin« schränknngen nethivcndig gemacht. Wie die Eisenbahnen über durch die Gesckäftsitockung verminderten Transport klagen, so hat aus denselben Gründen auch die See- und Flußschifffahrt zu leiden. Tic Frachtpreise sind bei dem großen Umfange dcS leeren Schiffsraumes erheblich gesunken, und zwar auf fast allen schiffbaren deutschen Flüssen so tief, daß sic kaum noch einen Nutzen lasten. Gegenwärtig ist man bemüht, durch bestimmte Abmachungen die Frachtpreise zu heben und auf einer be stimmten Höhe frstzuhalten. Auch die Wersten haben für die deutsche Hairdelsmarinc weniger zu thun. Bei der gesteigerten Leistungsfähigkei: unserer Werften fällt das viel mehr als früher ins Gewicht. Im Jahre 1870 beschäftigten die deutschen Werften 2800 Arbeiter, und ihr Anlagccapital betrug noch nicht 5 Mill. Mark, 1900 beschäftigten sic jedoch fast 58 000 Arbeiter, und cs waren in ihnen mehr als 66 Mill. Mark angelegt. Tas Bau gewerbe ist in einigen Städten lebhaft beschäftigt. Namentlich soll seine Thätigkeir in Berlin größer als je zuvor sein. Man führt das darauf zurück, daß wegen der ungewöhnlich hohen Preise der Rohstoffe und wegen der hohen Arbeitslöhne in den letzten Jahren mancher Bauplan verschoben ist und jetzt zur Aus führung gelangt. Jedenfalls ist cs Thatsache, daß gegenwärtig für das solide Baugeschäft Geld, und zwar mit Recht, leichter als vor einigen Jahren zu haben ist, wo das Capital der In dustrie zustromtc. Es wird heute jedenfalls in den meisten Gegenden etwas mehr als im vorigen Sommer gebaut, aber von einer wirklichen Gesundung ist das Baugewerbe noch sehr weit entfernt, obwohl zahllose faule Unternehmer durch die Krise in den letzten Jahren aus diesem Berufe entfernt sind. Die schwierige Lage der Ccmentindustrie beweist ebenfalls, daß die Beschäftigung im Baugewerbe noch eine beschränkte ist. Der Absatz hat enorm nachgelassen. Das Nordwest-Mittcldeutschc Cementsundicar hoffte auf einen Absatz von 6 bis 6>4 Mill. Faß, derselbe betrug jedoch nur 5 Mill. Auch die Ausfuhr hat sich außerordentlich verringert; allein nach den Vereinigten Staaten ist sie um mehr als die Hälfte zurückgc«;angcn. Diese Industrie ist in der guten Zeit stark in das Gründerfahrwasser gerathcn; sic leidet an einer derartigen llcbcrerzeugung, daß auch das genannte Sbndicat hier seine Kämst bisher vergeblich einsctzte. Erst ein ganz außergewöhnlich großer Bedarf, wie ihn etwa die Ausführung der bekannte» Canalvorlagc mit sick bringen würde, könnte die Genesung dieser Industrie herbeiführen. Rechts widerspruchsvoll lauten die Nackrickten aus der Textilindustrie. Die auch hier an den Fricdcnsschluß in Süd-
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