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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190307293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-29
- Monat1903-07
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1903
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Verkehr dn Hotel» tedenirnd breMrüchtt»«. Der «ft« Berel» L«ßd»ei Gast, uod Schankwirt« »«richtet von unvnändnt« Verhiltnifie«. Di ilden. Dl« nach -lotzlche.-SuigSwald verkehrende Htidebahu mußt« ans Filnifterirll« Anordnung dir aus weitere» jdr« Betrieb eiostrllr» iusolge ungenügender Sicherheit kn dn FLHrnng der elektrischen Obnlrituug. Aus di« -lagen der An- »ohuer über daß Geräusch der gleitloseu Bahn und den von Ate «usgeivirbrlten Staub hat da» Ministerin« nicht eingeheu vnne», da dir Arwohner mit diesen Urbrlständru schon bei der Hatachtlichrn Arußerung über di« Erteilung der Srurhmi-uug Zu« Betriebe zu rechne» gehabt hätten. vrtrßnitz bet Dresden. An Sonnabend wurde der hiesige Gemeinde,xvrdirnt Arno Wolf wegen Unterschlagung und Diebstahl» bei verschiedenen -assen der Gemeinde verhaftet. Gegen Wols wurde insolgr seiner großen Ausgaben verdacht «eg«. Die Veruntreuungen b,lausen sich aus etwa 140V Mark. Für da» Defizit ist der Kassierer hastbar. Tharandt, 28 Juli. Im Weißeritztale zwischen Tha randt und Edle Klone werden gegenwärtig die letzten Spuren der verheerende« Hochflut im Gommer de» Jahre» 1897 be seitigt, indem die seit jener Zeit am Wasser entlang sührrud« Notstraße durch eine neue Staatsstraße ersetzt wird. Di« Arbeit netrd zur Zeit von vier großen Arbeiterkolonnen auSgesührt. Die Bauarbeiten werden dadurch erschwert, daß da» Terrain zrr Straße aus größere Strecken erst durch Verdrängungen und Eiueugungeu der Weißeritz und zum T'tl auch durch do» Ab sprengen von Fel-partien gewonnen werden muß. Die bis herigen HSljirue« Brücken werd«n durch masst ar Bauwerke er setzt. Da» zum Bau notwendige Sieinmaterial wird an Ort und Stellr gebrochen und wie die brnölftten oder zu bisritigen den Erdmassen aus Feldbahnen weiter besördert. Aus langen Userstrecken sind feste Mauern im Entstehen begriffen und zur Beschotterung der neuen Straße werden bereit» jetzt schon große Mafien Klarschlag hrrgrstrllt. Zum Schärsrn der Brechwrrk- »eug« u. s. w. ist mitten im Walde eine Schmiede errichtet worden, außerdem erblickt man an den verschiedensten Stellen der Baustrecke» eine ganze Anzahl interimistischer Bauten sür die Arbeiter und da» ArbritSmatrrial. Oybin, 27. Juli. Übermal» ist eine bejahrte Dame in unseren Bergen schwer verunglückt. Eine 83 Jahre alte Matrone lst zwischen dem sogenannten H xeustein und Prüfe,» Berg restaurant beim Pflücken von Blumen an der Lehne abgrstürzt und aus di« Steine de» unten vorbriflirßenden Dorsbache» aus geschlagen. Sir erlitt schwer« Verletzungen, ihr Zustand ist wenig hoffnungsvoll Löbau, 26. Juli. Der bei der hiesigen Maschinrnsabrik Behrisch <L Co. auSgebrochenr Streik der Former ist durch Vermittlung de» Bürgermeister» Mücklich brigrlegt worden; sämtliche Former haben di« Arbeit wieder ausgenommen. Frankenberg, 27. Juli. Trotz aller Warnungen hört di« gesährlichr Verwendung von Petroleum beim Feurrausachrn ^icht aus. Auch in einer hiesigen Familie wurde gestern vor mittag von der zirka zwanzigjährigen Tochter die so viel gerügte Unsitte auSgeübt. Die Petroleumkanne explodierte insolgr der LrerauSschlagenden Flamme und da» Mädchen erlitt nicht uner- Hebliche Verbrennungen. Mittweida, 28. Jul«. Ein schwere» Unglückhat sich gestern abend im benachbarten Schönborn zugrtragrn. Da» Dienstmädchen einer dort zur Sommerfrische aushältlichen Familie hatte aus einem Spirituskocher Milch erwärmt und dabet letz teren aus den Fußboden gestellt. Al» da» Mädchen den Kocher wegnrhmen wollte, schlugen die Helle» Flammen empor und ätzten die Kleidung der Bedauernswerten in Brand. Da» Mädchen erlitt am ganzen Körper surchtbare Wunden. Dir Verunglückte begeht morgen ihre« 16. Geburtstag. Limb ach, 28. Juli. Da» „Ltmbrcher Tageblatt" meldet: Ma entsetzliche» Unglück hat sich heute nachmittag im benachbarten Kindler zugrtragrn. An dem unweit der Haltestelle befindlichen Bahnübergang wurde da» mit zwei Pferden bespannte Geschirr de» Grünwarenhändler» Schuster au» Chemnitz von dem 1 Uhr 3V Minuten von Wüstrnbraud «ach Limbach verkehrenden Per- .«oneuzug überfahren. Dem Seschirrsührrr Schuster wurde der -sps vom Rumpf getrennt und ein Arm abgefahren, während eia Pferd mitten durchschnitten wurde. Der Wagen ist voll- Kündig zertrümmert. Da» andere Pferd blieb unverletzt. Wir Augenzeugen versichern, soll die Schuld nur den Grschlrrsührer treffen. — Am Sonnabend wurde einem kleineren Schuiknabrn, der den Verdienst seiner Mutter au» der Fabrik geholt hatte, eia Füasmarkschrin au» seinem Portemounair, wrlchr» in rin Tuch «iageschlogrn war, gestohlen. Ein Unbekannter hatte dem Kinde eine« Pfennig gegeben, damit r» sich eine Leckerei holen sollte, er erbot sich aber, inzwischen da» Tuch zu halten. Da» Kind ging aus den Vorschlag rin, sodaß der Gauner sein Vorhaben Licht auSsührrn konnte. Wurzen, 28. Juli. Bon einer Anzahl Wurzrner Ein «ohne» wird der .Wurzrner Hausbesitzer- und Mieter-Verein" öffentlich ersucht, zur Gründung einer Schutzvrreinigung kÄ Warzen und Umgegend gegen dir übermäßig Hohr Einschätzung zur Einkommensteuer nach dem Bor- Hilde Leipzig» eine öffentliche gemeinschaftliche Versammlung ein- ; «berufen, um eventuell au» dieser eine Kommisfiou zu bilde», welche sich dir Aufgabe zu stellen hat, entweder durch Drklara- lion oder durch Rechtsschutz bi» in dir höchsten Instanzen die Einschätzungen der Mitglieder zu überwachen. Wurzen, 28. Juli. Im bruachbartru Eachsendors brannte vorgestern da» Wohnhau» de» Hausbesitzer» und Maurer» Sälzer nieder. Da» Feuer, da» aus noch nicht ermittelte Weise eutstavd, griff rasend um sich und vernichtete alle Wirtschaft»- »Gnestände. Da» Gebäude ist bi» aus die Grundmauer« ein- zzGschert. Der Schade» ist bedeutend. ; > Leipzig, 27. Juli. Gestern vormittag sand im Etab lissement .Tivoli" rin, zahlreich besuchte Zusammenkunft der Vertreter der -vniglich sächsischen Militärverrine de» Bezirk» Leipzig patt. Nachdem verschiedene Angelegenheit«» erledigt waren, nah« di« Ansammlung mit große« Interest« dm Vor trag de» -a«eradn Schatt« üb« die Einladung der Militä «- vereine zur -aiserparad« am v. September seitm» de» hiesigen SSuiglichen Generalkommando» eatgege» und beschloß einstimmig, sich zu beteiligen. E» «erden hiemach dir Militär verein« au de« Wege, der vom Bahnhof« Wahren zu« Parade feld« führt, mit ihren Fahnen Ausstellung nehme» und sich »ach dem vorbeipasfirren der Majestäten »och de« Paradiplatz« be geben, um dort dem militärtschm Schauspiel beizuwohnen. Leipzig. Di« medizinische Fakultät unserer Universität hat Fräulein Elisabeth Fölling», Tochter de» Bürgermeister» Fölling» in Grumiach (Klei» Trier) zum Doktor der Medizin aus Grund ihr» au»gezrlchu«tm wtfimschastlichrn Arbeiten pro moviert. — Der Rektor dn Universität, Geheimer Rat Profeflor Dr. Wach, ist vom 10. August bi» 15. Oktober beurlaubt. Leipzig, 28. Juli. EI» böse» Andenken an di« Bade reise hat ein hiesiger Herr von seinem Aufenthalt« in Hering»- dors mitgenommen. Au» einem in d» ersten Etage eine» Hause» der Kulmstraße befindlichen Zimmer wurden ihm au» dem Schreibtische Wertsachen im Betrag« von 3060 M. gestohlen: eine goldene Hrrrrnremontoiruhr Ne. 22 446, eine kurze Kette mit Medaillon (mattgold) mit 3 Brillanten und 5 Saphierrn, rin goldener Behält» sür Zwanzigmarkstücke, eia goldener Blei stift (Torprdosaflon), ein« Brillantnadrl mit einem Stein, 2 V, Karat, ein Portemonair mit 261 M. bar, ein Retour- billet 2. Klaffe Leipzig—Berlin—HeringSaors, ausgestellt am 7. Juli in Leipzig, rin silberne» Cigarrttenrtui mit goldenen Monogrammen, Namenszügen, Perlen, Rubinen aus beiden Seiten besetzt (russische Art), eine Brieftasche mit Reisepaß, Mi litärpaß, Meldeschein aus den Namen Waith» Hählr, Leipzig, karlstraß« 22, rin Checkbuch Dretdenrr Bankverein, ein AuS- kuvftSbuch Siemen» L D!«tz«, Läpzig usw. Der Einbruch wurde verübt am 23. Juli vormittag» zwischen '/,12 Uhr und 4 Uhr nachmittags. Aus die Wiedererlangung der Sachen hat der Bestohlene eine Belohnung von 300 M. avSgefttzt. Mit teilungen find zu richten an Walther Hähle, Leipzig, Karlstraßr 22, oder an da» Polizeiamt HrrlagSdors. — Heute abend lst «in Hochstoblrr ausgetreten, welcher vorgab, Mediziner zu sein, und den Betrag sür da» ia den nächsten Togen pattfiadrnde .Klinische Vos« schießen" rin ^kassieren. Derselbe hat unter anderem ein,» Dam« «inen Geldbetrag abzuschwlndeln verstanden. Da e» nur die Herren Aerztr betrifft, so wird er hier und in anderen Städten da» Schwindelmanöver sortsrtzrn. ES wird dringend gebeten, dem Gauaer sei« Hrndweek zu legen und denselben sofort sestnrhmen zu lasse». )!( Mühlberg (Elbe), 28. Juli. Den Tod in der Elbe gesucht und gefunden hat der Buchhändler Karl Schneider au» Mückenberg. Sch. »öffnete am 1. April in Mückenberg »in Geschäft, wrlchr» aber so schlecht g'ng, daß er e» vor einigen Wochen wieder im Stich ließ und seittem verschwunden war. Jetzt ist sein Leichnam au» der Elbe gelandet worden. Nur «lle« »ett. Nach Unterschlagungen in Höhe von 3000 Mark hat sich in Berlin der Kassier» de» Verbände» der Tapezierer, Leo Schmidt, selbst d» Polizei gestellt. — Am Sonntag stürzte beim Edelwrißpflücken am Piz Iulirr drr in St. Moritz beschäftigte 21jährige Elektriker Max Schwippert au» Koblenz ab uod kam um» Leben. — Nach io Kopenhagen ringetroffrurn Nach richten »reichte dir dänische literarische Grönlandexpedition im vorigen Monat den nördlichsten Bestimmungsort, 16 Meilen nördlich von Kap Jork. Drr Zeichn» Gras Moltke ist während der Reise bedenklich erkrankt. Die Expedition beabsichtigt, im Oktober zurückzukehrru. — Do» Dors Brachlow im Gouver nement Tschernigow wurde durch «inen surchtbare» Orkan iw Laus« von fünf Minuten vernichtet. Siebzig Bauernhöfe, zwei GutSgrbäude und die Kirche wurden vom Orkan wir Karten häuser zerstört. Der umliegende Wald wnrde entwurzelt und kilometerweit durch die Lust getragen. Da» Bild der Zerstörung ist furchtbar. Auch in den beiden benachbarten Dörfern wurden achtzig Höf« zerstört. Mensche» find nicht verunglückt. — In Sachsenhausen wollte «in Oebst> r au» seinem Gewehr« einen alten Schuß rnisernrn. Dabei entlud sich die Waffe und der Schuß tras de» Oebstn» sechsjährigen Sohn, dessen Tod hrrbei- sührend. — Drr zwölfjährige Schulknabr K sftl in Haueisen bei Lobenstein hatte «ine Mark verloren. AuS Furcht vor Stras« ertränkte er sich in der Saale. — In Dortmund wurde der Arbeiter Gutbrrlet vom Monteur Schlaab totgr- schlagen. Eine ältere Feindschaft war dir Ursache der Tat. — AuS Fulda, 28. Juli, berichtet man drr .Franks. Zeitung": Im Lause de» Sonntag» ist r» zu wirdrrholtrn Ausschreitungen der beim Kanalbau beschäftigten italienischen Arbeiter gekommen. Sie beginnen verschiedene Gewalttätigkeiten in Wirtschaften und aus der Straße. E» kam zu Strinwürsen, Schöffen und Schlägereien der Italiener unter einander, so daß sogar »ine Zeitlang an die Verhängung de» Belagerungszustand«» gedacht werden mußte. Schutzleute und Militär wurden zur Wieder herstellung drr Ruhe ausgeboten. — Weit» wird «och berichtet: Zwischen Italienern und eiarm Wirt entstand gestern abead «in Streit, der mit der HinauSwrisung drr Italien» «ndrte Diese warsrn nun mit großen Steinen Türen und Fenster rin und zertrümmerten die Gatlampen. Gegen 9 Uhr gab «in Italiener au» einem Revolver vi» Schüsse auf eine» Kolleg-» ab. De» Weg» daherkommende Artilleristen überwältigten deu Täter durch Säbelhiebe über dr« -ops. In dn Braustraße kam r» gestern gleichfalls zu einem Streite zwischen italienischen -aualarbritrrn, dl« schließlich von drr Polizei zerstreut wurden. BerMfchte». Unvorsichtig uud unehrlich gehandelt hat rin Gtwttbrtrribeudrr au» Schkeuditz bei Leipzig aus dem letzten deutsche» Bunde»schl«ßrn in Hannover. Er hat sich de» ve trug«» schuldig gemacht, indem » zwei Standschreiber mit Geld bestach, damit dies« ihm eine hohe Nummer tu seine Schieß karten vermerken sollte» — alle» die» au» Ehrgeiz, da er al» sonst gut« Schütze schlecht abgeschvltten hatte. Die Stand schreiber hatte», Hannoverschen Zeitungen zusolgr, vom Schieß, <m»schuß Weisung »hall«», aus etwaig, vestrchnngSvnsucb« einzugeh«, und solch« dar« zu melde«. Für jede« solch» Fälle »»'.de ihnen eia« angemefieve Belohnung versprochen. Der leichtsinnige Schkeuditz» hatte den zwei Standschrrlberu 56 b«,w. 15 Mk. gegeben und dabei aus Sauschribe 35 bezw. 31 Rtnge »zielt. Er glaubte sich schon t« vrfitz wertvoller Preise, erschrak ab» nicht schlecht, al» er vrrhastet wurde. Er Hot sich wegen mrhrsachrn Betrug«» zu verantworten und darf an keinem deutschen Bunde» schießen jemals wieder trilnrhmrn. Unter Hochstaplern, lieber die augebliche Aus plünderung eine» englischen Professor» in Pari» wird dem Reuterschrn Bureau gemeldet: In den letzten Tagen hielt sich ein Herr, der Professor drr Universität Oxford ft in soll, in Paris aus. Bei dem Besuch eine» ZritungSburrau» macht« er dir Bekanntschaft eine» anderen Engländer». Dieser erbot sich, den Profeflor auf ein» Reise nach drr Schweiz zu begleiten, und drr Prosrssor nahm da» Anerbieten mit Dcnk an. Am Sonntag morgen löste drr Profeflor in einer englischen Bank in der Avenue de l'Opera in Gegenwart seine» neuen Be kannten einen Check von 1250 Franc» ein. Dir beiden Herren brsuchten sodann rin Casb aus drr Place de la Mpubliqur, wo bald noch zwei andere Engländer sich ihnen zuzeselltrn. Plötzlich wurde dn Profeflor, nachdem » etwa» von ter b«. stellte» Elftischung zu sich genommen hatte, ohnmächtig Al» er wieder zu sich kam, waren seine Begleiter und mit ihncn sei» Geld verschwunden. Man nimmt an, daß dir Diebe dem Profcflor ein Betäubungsmittel in sein Getränk geian hallen. DI« Sache wird von drr Polizei untersucht. Präsident Roosevelt, der Kinderfreund. Al» Präsident Roosevelt am 12 Juli, au» der Ersten Presby terianer Kirche in Oystn Bay kommend, den kleSbedrckten Fried- hofisahrweg entlang fuhr, bemerkte er im Schatten einer Syko-> more daS mit dem Bat» spielende zweijährige Töchterchen eine» der DetektiveS vom BundeSgeheimdienst, die ihm al» Leibwache brig'geben find. Sofort ließ er den Wagen holten und bat den Mann, ihm die Kleine zu bringen. Der Präsident nahm da» fröhliche Kind auf den Arm und plauderte mit ihm mehrrre Minuten, ehe er e» dem beglückten Vatrr zuröckgab und Befehl zur Writersahrt erteilte. Jüdisches Miliz regiment. Israelitische Jüng linge im Alter von 18 b'S 25 Jahren haben in „Williams - kurg", der 16. Ward Brooklyn», di« Amerika« Zion Miiitmy Association gegründet, die aus «'ne Stärk« von 2000 Mann gebracht und dann dem Staate New Ank al» rin Regiment der Nationalgarde ongrboten werden sall. AuS eigenen Mitteln will die Organisation eine Wcffenhalle mit Exerzie-savl erbauen. EinKonkurrenzkampf brluftigenderArt hat sich, wir der „Manusokturist" erzählt, dieser Tage in Magde burg am Breiten Wege zwischen zwei Warenhäusern abgespielt. DaS eine offerierte Kirschen erster Güte da» Psuvd zu 12 Pf. Daraus bot der schräg gegenüber albeitend« Konkurrent seine eigene Hochs ine Qualität sofort zu dem AuSnahmepreise do» 6 Pfennigen an. Da» durfte sich die erst gedachte Firma natür licherweise nicht gefallen lassen; sie ermäßigte den Preis der süßen Frucht flag» aus 8 Pfg. Sofort verschwand gegenüber di« Tafel mit dem Angrkot zu 9 Pf., um einige Minuten da raus wieder zu erfchrinen; die 9 Pf. waren in einen Minimal satz von 5 Pi. umgrarbeitet. Dieser Unterbietung?rekord wurde nicht mehrsgeschlagen, wohl ab» strömte» fttzt KindersFraurn und Männer in dichten Kolonn-n zu den billigen Kiricheri. Der Vorrat schien aber rasch vergriffen zu ftin. Gegen Mittag war dcS 5 Pf.-Schild verschwunden und gegenüber kosteten dir Kir schen wieder, wie am Morgen 12 P'. da» D'und Eine schreckliche Reise von Schiffbrüchi gen im Eismeer. Eine furchtbare Schilderung von Gefahren und Entbehrungen, die die Mannschaft des Walfischfängers „Vega" nach ihrem Schiffbruch im nörd lichen Gsmeer zu erdulden hatte, gab der Kapitän Cooney, der jetzt in London eingetroffen ist, dem Vertreter eines dortigen Blattes. Die unglückliche „Vega", die am 31. Mai in der Melville-Bay verloren ging, war das berühmt ge wordene Schiff, auf dem Nordenskjöld das ganze sibirische Meer durchschiffte und durch die Beringstraßc nach Europa zurückkehrte, so das alte Problem der „nordöstlichen Durchfahrt" löseud. Am 11. April verließ das Schiff Dundee, und am 29. Mai fuhr cs in die Melville-Bay ein; aber während die anderen Schiffe der Walfischfänger flotte, die eine Strecke voraus waren, durch das Treibeis am folgenden Nachmittag gelangten, kam die „Vega" zu spät. In der Nacht trieb ein sirdlicher starker Wind das Tafeleis zusammen und schloß tatsächlich den Kanal gegen die „Vega" ab, die fest zwischen das Landeis und das Packeis eingekeilt war. Der Dampfer befand sich damals auf 74 Grad 23 Miu. nördlicher Breite und 52 Grad 45 Min. westlicher Länge. Die Nacht hindurch arbeitete die Maschine mit voller Kraft achtern, da der Kapitän hoffte, auf diese Weise frei zu kommen. Am nächsten Tage wurde eine Flasche mit Schießpulver unter das Packeis geworfen und explodierte. Im Augenblick wurde das Eis zer schmettert und die kleineren Stücke schwammen unter dem Schiffsrumpf durch; aber die.Haupteismasse kehrte zurück und bedrängte die „Vega" an der Backbordseite. Ta das Eis an der Steuerbvrdseite fest blieb, war der Drück furcht bar . Die ausgezähnten Zacken des Eises, an sechs Fuß dick, drückten auf die Planken und mit furchtbarem Krach zer brach das Mittelschiff an der Backbordseite. Die „Vega" sank. Die arbeitenden Dampfmaschinen wurden über schwemmt, mit Mühe gewannen die Maschinisten noch da» Deck. Die Boote wurden flott gemacht, die erreichbaren Vorräte mitgenommen. Als der Kapitän die Brücke ver ließ, stand das Wasser drei Fuß über dem Deck. Kaum hatte er einen gesicherten Platz erreicht, als die „Vega" verschwand. Die Verfassung der Seeleute war kläglich: die meisten von ihnen waren nur halb bekleidet; mehrere hatten keine Stiefel an den Füßen. Anderthalb Sack Schiffszwieback und etwas gutes Fleisch war alles, was
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