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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190309044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-04
- Monat1903-09
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.09.1903
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schad« ist d«d«Ut«d, jedoch k«»t« sämtliche» Vieh gerettet «erd«. La» Feuer ist durch d« S jährt,« Sohu de» vr« sitzer» «utstaudm. Er hatte da» aus de« Dachtod« lagernd« Stroh iu vraud gesetzt. .« Grimma, 3. September. Elo Braodstister treibt im »ah« Hohustädt sein grmeiogesährltchr» Unwesen. Nachdem iu der Nacht zum 28. August di« Scheune de, vergarieiter» Leist-, sowie die angrenzend« Stallung« de» Fabrikarbeiter» Stimmet und de» Totengräber» Alrebrrg durch Brandlegung in Flammen ausgingrv, entstand au» gleicher Ursache in der Nacht zum 2S. August — also wieder in der Eonvtagtuacht — in der Scheune de» Gutsbesitzer» Käseberg «in Brand, der bald auch aus du» nahegelegene frühere Wohnhau», jetzt Vorrat», und Stallgrbäud«, Übergriff und beide Gebäude in Asche legte. Dl« abgebrannten Gebäude enthielten 13 Schock Wetzen, 81 Schock Korn, 25 Schock Hasrr, 5 Schock Gerste, 150 Zentner Heu, 2 Fuder Ge menge und 50 Zentner Haserstroh. Ellefeld, 2. September. Schwere Untrrleib»derlrtzung erlitt hier rin 47 Jahre alter Sticker durch Explosion einer Patrone, die er zerschlag« hat. Der Verletzte wurde nach dem KreiSkrankrustlst zu Zwickau gebracht Schneeberg, 2. September. Da» Eoangel. LandcS- kouststorium hat sür die Ende diese» Iah«» sreiwerdende hiesige Oberpsarrer- und Superintrndentenstelle solgrnde Herren Geist lich« in Vorschlag gebracht: Psarrrr Kaiser in Reichenbach, Pfarrer Thoma» in Aue und HoshülsSprediger Rosenkranz in Dresden. Die Probrprrdigtrn werd« demnächst beginn«. Bekanntlich tritt der seitherig« Inhaber obengenannter Stell», Herr Super intendent Kirchmrat I-io. tbsol. Noth, altershalber in den Ruhestand. Kirchberg i. B, 2. September. Der Jäger Popp au» LeuterSbach schoß au» versehen dir vierjährige Tochter deS Arbeiter» Lrichsrnring in die Seite und verletzte da» Kind schwer Tannrnberg»thal bei Jägerligrün i. B, 3. Sept Die Tochter de» Straßrnwärtn» Petzold stürzte vorgestern abend in einem Krampsansall in den durch unsere» Ort fließ«- den Pyra-Bach, woselbst sie ihr« Tod sand. Glauchau, 3. September. Durch mit Streichhölzern soielendr Kinder wurde» heute morgen im nahen Kertzsch zwei Wohnhäuser und eia« Scheune in Asch« gelegt. Die Feuer wehr« vermochten nur mit größter Mühe den Brand zu ie- wältig«. Lausigk. Eine interessante Manöverübung spielte sich am Montag unmittelbar am hiesige» Bahnhos ab. Nachdem am Sonnabend abend die 1. Lustschifferabtrilung von Groß- lichterseld« »ach Lausigk mit Eonderzug angekommen war, hält st« am Montag ihre erste derartig« Nebung in Sachsen. Sie bestand au» S Offizieren, 101 Monn, 2 Pferden und 11 Jahr- zeugen nebst Gepäck und Ballongerät. Die Fahrzeuge bestanden au» 7 GaSwag«, in welchen dir gelullten GaSzylindrr beför dert werden, 1 Windewagrn, durch welch« der Fesselballon am Drahtseil ans und niedergelassen wird, und 3 Gerätewagen, in welch« sich der Ballon, Deck«, Zelte u. s. w. befinden. Der Windewagen enthält zugleich die Maschine, durch welche da» Ansteigen sowie Einholen de» Ballon» reguliert sowie dir Höhr derselben gemessen wird. Er wird nur mit 6 Drahtseilen an «ingeramwt« Pfählen verankert. Der Ballon enthält nach der Füllung 600 Hektoliter WafferstoffgaS, da» in 157 Zylindern ausgrsprichert war. Jede Füllung kostet 284 Mark. Gegen >/.8 Uhr rückten di« Mannschaften an, nach kurzer Paradraus- strllung wurden diese au die einzeln« Wagen kommandiert, di« GaSwag« in einem Halbkreis ausgestellt, die einzelnen GaS- zylindrr mit Röhrchen an di« Gasleitung der einzelne» Wagen und diese wieder durch Schläuche mit dem Füllbasfin verbunden, von welchem ein Hauptschlauch nach dem inzwischen aus einer großen Decke auigebrriteten Ballon geleitet wurde Dir» er forderte nur wenige Minuten. Kurz daraus erscholl der Befehl zum Füllen, und in kaum fünf Minuten erhob sich der gefüllte Ballon über der Erde. Nach Verschluß der Orffnung wurde der Fahrkorb und an diesem dir Feldtelephonleitung sowie om Srtlwerk da» Drahtseil befestigt, rin Osfizier stieg ein und auf stieg der große, mächtige, einem Elefant« ohne Beine nicht un ähnliche gelbe Riesenleib in dir Lüste. Die Telephonleilung trug rin Mann, während «in Mann dir Hörmuscheln bediente, so daß eine stete Verbindung mit de« Ballon vorhanden war. Der Ballon flieg ansang» 300, dann 400, 500 und 600 Meter hoch. Zu verschiedenen Malen wurde er herabgelassen, und zwar dann in etwa 200 Meter Entfernung vom Windewagen, durch etwa 50 Mannschattro, wobei dann die Offizier« in der Besetzung de» Korbe» wechselten. Meldereiter ritten ab und zu, brachten und holten Meldung« zur ManSvertruppe. In un- wittebarer Nähe wurde noch «in F-ldtelegraphrnburrau unter einem Zelte «ingrrichtet, deffen Leitung an Bäumen, unter den Schienen hinweg, an Häusern und so weiter b!» noch Flößberg in» Manövergrlände und später bis Borna geleitet wurde. Gegen llbr war die Uebung beendet, wurde aber abend» von 6 bi» 10 Uhr zur Beobachtung der feindlichen Biwaks fortgesetzt. )-( Leipzig, 4. September. Im kgl. PalalS fand gestern abend beim König, der nachmittag» 3 Uhr 8 Minuten oul dem Manöoergeliindr nach hier zurückgekrhrt war, kgl. Tafel statt, zu der der Kommandeur de« KönigS-JnsanterirregimentS Nr. 106, Oberst v. KoSpoth, mit einer Einladung beehrt worden «ar. Heute, Freitag, früh begab sich Se. Majestät 7 Uhr 43 Mi», mittel» Sondrrzuge» in do» Manövergrlände und gedachte bereit» vormittag» 11 Uhr 18 Min. nach Leipzig zurückzukehrrn. W'rimar, 2. September. In einer den großherzoglich' sächsischen BrzirkSschulinsprktionen zugrgaog«« Verfügung heißt e», di« Verbüßung der gegen Schulkinder gerichtlich verhängten Freiheitsstrafen wirk« nach den bisherig« Erfahrungen nicht nur nicht bessernd, fände« geradezu moralisch schädigend, unter an- derrm auch nach der Richtung hin, daß sie bei dem noch nicht gefestigten Charakter de» Kinde» deffen Ehrgefühl leicht ab stumpft. Derartige moralische Schädigungen würden namentlich da»» «intreten können, wenn die Straftat nur jugendliche« Leichtsinn, nicht sittlicher Verderbtheit entsprungen sei. Et sei daher wünschenswert, daß i» solchen Fällen auch seit«» der Schul« unter grwiffrnhastrr Prüfung aller Verhältnisse erwog« werde, ob etwa durch Anrufung der Gnade de» LandrShrrru »in wen» auch nicht gänzlicher, so doch wenigsten» bedingter Straferlaß erwirkt werden könne, welcher darin bestände, vaß die Vollstreckung der Strafe bi» zu einem gewissen Zeitpunkte auSgesetzt werde oder schließlich ganz in Wegfall komm«, w:nu bi» zu diesim Zeitpunkt eine weitere Verurteilung de» jugend lichen Uebeltäter» nicht stattgrsuuden habe. Dte Lehrer und die Gchulbrbört« bab-u Anweisung erholten, die Eltern gegebenen- fall» bei der Einreichung «ine» Gnatrngrsuchr» zu unterstützen oder duüfelbe selbst «tazurrkchro. Nur «lle* Wtlr. Pewsum (Ostsriesland): Der wegen Unterschlagung seit Sonntag abend flüchtige Postgehilfe Bake aus Schwei wurde im Tief bei Jennelt tot aufgefunden. Den durch Nichteintragnug einer eingezahlten Summe unterschlage nen Betrag hatte Bake vor seiner Flucht zurüäerstattet. Die amtliche Untersuchung hat bisher keine weiteren Un regelmäßigkeiten zutage gefördert. — Türen: Donners tag vormittag gegen 9 Uhr entgleisten auf der erst tags zuvor dem Verkehr übergebenen Strecke Heimbach—Blenz von dem Personenzug 784 die Maschine und 5 Wagen. Personen sind nicht verletzt. Ter Verkehr wird durch 11m- steigen aufrecht erhalten. Der Materialschaden ist bedeu tend. — Um die Bahnhofswirtschaft in Stadt Sulza be warben sich 58 Reflektanten. Die Jahrespacht betrug 1000 Mark. Jetzt wurden 3300 M. geboten. — In Schwabhausen bei Ohrdruf brannte das Auschützsche Wohnhaus nieder, wobei ein 4'/» jähriger Knabe in den Flammen umkam. — In Wallenfels (Thür.) erstach nach einem Wirts hausstreite der 19 jährige Flösser Franz Möller den 18- jährigen Flösser Christian Sattler. Der Mörder wurde verhaftet. — In St. Ulrich (Kreis Querfurt) geriet der Besitzer der dortigen Kirchmühle, (Gottfried Löwe, ein Mann in den sechziger Jahren, beim Schmieren des Mühlwerkes in das Getriebe und wurde sofort getötet. — Düsseldorf: Der bei der Rheidt angestcllte Polizei sergeant Jocobi, der vor einiger Zeit nach Unterschlag ung amtlicher Gelder flüchtig wurde, ist nunmehr in Brüssel verhaftet worden. Nach seiner Auslieferung wird er sich vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten haben. — Gleichfalls wegen Unterschlagung amtlicher Gel der wurde der bei der dortigen städtischen Verwaltung an gestellte Hülfsassisteut Otto Küster verhaftet. — Vom Niederrhein: lieber die Ausweisung mittelloser Frem der aus Holland nach Deutschland werden neuerdings wiederum lebhafte Klagen laut. Die holländische Polizei geht streng vor; wöchentlich bringt sie ganze Transporte solcher Ausländer über die deutsche Grenze, einerlei, ob es sich um Deutsche, Türken, Oesterreicher, Russen oder andere Staatsangehörige handelt. Ten Grenzstädten er wachsen dadurch nicht unerhebliche Lasten. — Mann heim: Auf dem Hauptbahuhof wurden dem Reisenden Salomon aus Frankfurt a. M. der Koffer mit Wüsche und Geschäftsbüchern, sowie 1000 Mark iu bar gestohlen. Von dem Diebe hat man noch keine Spur. — Konstanz: Am Montag nahm der ledige Waldhüter Stehle in Mark dors seinen Freund Ruppert Zier von Heiligenberg mit auf die Rebhühnerjagd. Unterwegs entlud sich das Ge wehr des Stehle und die volle Schrotladung drang dem unglücklichen Zier in den Unterleib. Er ist an den Fol gen dieser Verwundung gestern morgen gestorben. — Tie Polizei in Werschctz hob dort das Nest einer Fälscherbande aus, die sich schon seit längerem mit der Fabrikation von serbischen Zehndinarstückeu befaßte und diese regelmäßig an der Grenze verwertete. Tas Haupt der Bande, Lazar Doban, wurde in dem Atomente ver haftet, als er bei der Bahn eine Glättmaschine auslösen wollte. Tic Verhafteten wurden mitsamt den vow ihnen erzeugten Falsifikaten und allen Utensilien nach Temes- var gebracht. — Zürich: An der Kasse der Züricher Kantonalbank wurden einem Kasscnboten des Institutes in dem Augenblicke, als er Geld erlegen wollte, 15 000 Francs iu zehn Lausendernotcn und zehn Fünfhunderter- noteu gestohlen. Der Dieb konnte entweichen. «ermtschte». Internationale Juwelendiebe haben wirderviw n Wien mit Erfolg gearbeitet. Juwrlendiebe find sie!» lecker naiional« Gauner, Wil sie saft immer an anderen Plätzen als am Orte der Tat dir B-utr .verschärfen". Im voilirgendm Falle dürst« versucht werden, die Beute unirr anderem auch hier abzusehen. Deshalb sei man beim Ankauf neue, Goldstchen s-hr vorsichtig. Dte Diebe stahlen beim Goldschmied Aestring Ware im Werte von 15 000 Mk Dir Ewt» und Schachteln im Laden und Schaufenster waren vollständig geplün dert rmd lagen am F-ßboden zerrissen durcheinander. Polizei- lichrrs'it» werden al» gestohlen gemeldet: 185 schwere goldene Ringe, teil» mit kleinen Brillanten besitzt, 150 kvldene Domen uhren, 15 goldene Hrrrrvuhren mit Doppelmontel, rin« große Anz"hl goldener Herren- und Damenah'ketten, 20 goldne Sport kett,n für Damen, eine große Anzahl goldener Herzchen mit Brillanten besitzt, viele koldene Eheringe, Anhänger und Münzen. Für die Sachkenntnis der Einberchrr zeugt die Tatsache, daß sie nur di« echten, besten Sachen mitgenommen haben. tt Vergnügungsfahrten nach dem Süden. Bon weittragender Brdeutung für den Touristenverkehr ist ter Entichluß de» Norddeutschen Lloyd in Brrm«, im nächsten Jahre sein« prachtvollen Schnelldampfer .Kaiserin Maria The nfia" für Vergnügungsfahrten nach dem Süden in Dienst zu stelle». E» find zunächst drei Fahrten in Aussicht genommen, von den« die erste gegen Ende Januar von Bremen auS über L ffabon, Madeira, Teneriffa, Tanger, Gibraltar, Malaga, Algier, Tunk», Palermo, Neapel »ach Gmua führ« wird. Liefe Fahrt wird i» hnvorrageuder Welfe sür Reisende, di« «iu« längere» Aufenthalt a» der Riviera oder in Jtali« »eh««» voll«, geeignet sei». Die zweite Fahrt geht ab Genua Ende Febrrar nach dm Ländern de» östlichen Mittelmrerr», Aegypten, Palästina, Syrien, Kletu-Afiru, Türkei, Griechenland und endet Anfang April in Venedig. Dir dritte Fahrt wird ab Venedig Anfang April abgrhrn und über Korsu, Neapel, Korsika, Genua, Villa Franca, Barcelona, Malaga, Gibraltar, Lissabon, Sa» Sebastian «ach Bremen zurückführrn. Dies« letzte Tour bietet für alle Oeirntreisenden, sowie Reisende, dir den Winter in Italien oder an der Riviera zugebracht haben, eine herrlich« Gelegenheit in bcquemstrr und anregendster Weise nach Deutsch» land zurückzukkhren. Die Veranstaltungen für de» Landaufent halt in den verschiedene» Häfen ist Carl Stang«» Reis-burra« in Berlin übertragen worden. Dir auSfüyrlichrn Programm« kür olle Fahrten werden Anfang Oktober zur Ausgabe kommen. ll Di« Hotelprrise in St. Loui». Um die Be- such« der Weltausstellung in St. LouiS 1S04 vor Urberteuerung m bewahren, hat der sihr rührige und eifrige Präfidert der WrltauSstellung David FrarciS dir Hotelbesitzer der Stadt ver pflichtet, während der AuSstellungSzeit eine» bestimmten Tarif, der unter keinen Umständen erhöh: werden darf, innezuhaltrn. Nach diesem stellen sich die Preise: In PlantrrS Hotel: Zim mer 8 bi» 16 Mark täglich, St. JameS Hotel: Zimmer 4 bi» 16 Mark, Zimmer und Pension 8 bi» 14 Mark, Hotel Rozier: Zimmer 4 bi» 16 Mark, Hotel Lccside: Zimmer 4-b!S 8 Mark, Westend Hotel: Zimmer 6 bi» 16 Mark, MoserS Hotel: Zim mer 4 bi« 12 Mark, Hotel Beer»: Zimmer von 6 Mark ab wär», Uionahotel: Zimmer und Pension 12 bis 20 Mark, Normandyhotrl: Zimmer und Pension 10 bi» 16 Mark täglich, New Becktngbamhotel: Zimmer 20 bis 80 Mark täglich, Grand Uuionhotel: Zimmer 6 Mark. Die Verlobung eines englischen Herzogs nrit einer amerikanischen Millionärin hat in der Londoner Gesellschaft viel Interesse und Aufsehen er regt. Der Bräutigam ist der 27 jährige Herzog von Roxburghe, die Braut Miß Mary Wilson Goelet, bekannt als May Goelet. Der Herzog übernahm im Jahre 1892 nach deni Tode seines Vaters den erheblichen Grund besitz der Familie in Roxburgshire in Schottland; später kämpfte er im südafrikanischen Kriege und machte die Kolonialtour des Prinzen und der Prinzessin von Wales mit. Die Familie Rvxburghe führte seit Jahren ein zu rückgezogenes Leben und ließ ihre Schlösser unbewohnt. Nach der reichen Heirat d es Herzogs dürfte aber neues Leben in Roxburgshire einziehen. Miß May Goelet gilt für die reichste Erbin in Newyork, vielleicht in ganz Amerika. Ihr Vater Ogden Goelet, ein Verwandter der Astors, starb im Jahre 1897 plötzlich auf seiner Jacht „Mayflower" in Cowes und hinterließ seiner Tochter ein Vermögen von etwa 40 Millionen Dollar (160 Millionen Mark>. Der Herzog von Roxburghe war seit einiger Zeit der Gast von Mrs. Goelet in deren Palais Ochre Court in Newport. Mrs. Goelet ist die Nichte von Cornelius Vandcrbilt. Ein heiterer Zwischenfall ereignete sich im Frankfurter Opernhaus in der ersten Vorstellung des Wag ner-Zyklus. Cola Rienzi präsentierte sich dem Publikum auf einem stattlich aufgeputzten Pferde, das besonders durch einen wundervollen langen Schweif alle mit Pferde verständnis Begabten entzückte. Aber das Entzücke» über den imposanten Pferdeschwanz war nicht von langer Tauer. War es die Freveltat eines heimlichen Gegners des Tri bunen, oder hatte die mächtige Stimme des Rieuzi-Forch- hammer die Zusammengehörigkeit gesprengt, — wer kann die Ursache ergründen? Tatsache bleibt nur, daß ein mäch tiger Pferdeschwanz sich mit einen: Mal am Boden wälzte, während das edle Roß sein armseliges Schwanzstümpchen, froh, der Bürde ledig zu sein, hin- und herwackeln ließ. Schallendes Gelächter ertönte, und der nichts ahnende Herr Fvrchhainmer sah völlig entgeistert an sich und seinem Gäulchen herunter, um zu erfahren, wein die Heiterkeit galt. Erst als er das Monstrum am Boden erblickte, sich selbst aber in tadelloser Verfassung sah, beruhigte er sich wieder. Geschadet hat ihn: der Schreck zum Glück nicht; er sang schöner wie je, und stellte die rechte Stimmung im Haus bald wieder her. Druckfehler sind gewiß oft sehr ärgerlich; sie er eignen sich nicht nur in den sorgfältigst durchgesehenen Zeitungen, sondern anch in den mit größter Aufwendung von Blühe und Vorsicht hergcstellten Büchern — kurz, sie sind ganz unvermeidlich. Allein etwas weiter vorgeschrit ten. sind wir denn doch auch mit der Beseitigung dieser störenden Versehen, im Vergleich zu früheren Jahrhunder ten. Jni Jahre 1561 wurde ein nur 172 Seiten starkes Buch gedruckt, das in einem 5 Seiten langen Anhänge die Druckfehler enthielt. Ter Herausgeber schrieb zu diesem anschulichen Druckfehlerverzeichnis eine kleine Vorrede, in der er behauptete, diese zahlreichen Irrtümer seien auf Machinationen des Satans zurückzuführen. Eine 1653 ge druckte Bibel enthielt an 6000 uachgewiesene Fehler. W i c v i c l w i e g t e i n e P e r s o n m e h r n a ch d e m Genüsse von 10 Glas Bier? Diese Frage — so schreibt ein Berichterstatter — wurde kürzlich von einer fidelen, nicht nur bier-, sondern auch wissensdurstigen Gesellschaft zum Gegenstände einer Wette gemacht. Einer seits wurde behauptet, daß ein Mehrgewicht von etwa acht Pfund, dem ungefähren Gewicht des Bieres, ent stehen müßte, »nährend dagegen die Ansicht laut wurde, daß die Zersetzung im Körper eine solch« Gewichtszunahme nicht zulasse. Ein Herr erbot sich, das Quantum zu trinken, ohne vom Stuhl anfzustehcn. Selbstverständlich hatte vorher eine genaue Gewichtsfeststellung stattgefun den. Die Vergleichung mit dem Wägungsresultat nach Einnahme der zehn Glas Bier ergab ein Mehr von 5hr Pfund. ,
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