Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190309254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-09
- Tag1903-09-25
- Monat1903-09
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.09.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer W Tageblatt «red Ansekger Mrtistt nd AiMtt). Amtsksait der König!. LmtShmrptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa. zzz Freitag, SS September 1S0S, «veuvs.SS. Jehrg. Da« Riesaer Tageblatt «scheint jeden Ta, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährliche'- Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mark 50 Psg-, durch unsere Lriitz« Irr« «ni» Hau» 1 Mart SS Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 65 Psg., durch den Briefträger frei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Auch Monatsabonnement« 'werden angeruwm«. Anzeiger-Annahme für die Nummer des Ausgabetage» bis Vormittag ö Uhr ohne Gewähr. Druck und NrriliG v» Sn»,er S Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastantenstraße 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hrrman« Schmidt «n Ries«. Sus dein an der südwestlichen Grenze de« Truppenübungsplatzes Zeithain mit Schuß, eichtung auf JaioiSthal gelegenen Schulschirßstande beabsichtigt taS Königliche 2. Pionier» Bataillon Nr. 22 zu Ritsa in den Monaten Oktober 1803 bi- März 1904 von Montag bis Sonnabend von 12 Uhr Mittag» b!S 4 Uhr Nachmittag» Schulschießen abzuhalten. ES wird die» mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebischt, daß die den Gr« sahrenberrich durchschnridrndrn CommunikatiovSwege TohliS—Streumen (sogen. Py amidenweg) und Gohlis—Lichtens« auf die Dauer de» Schießen» für jeden Verkehr gesperrt werden. Teile de» Truppenübungsplatz:» außerhalb dieser beiden öffentlichen Wege dürfen nicht betreten werden. Uebertretungr» werden, soweit nach dem ReichSstrafgesetzbuche nicht härtere Strafen ein« zutretrn haben, mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder mit Haft bestraft. Dl« Herren Grmrludevorstände bezw. Gut»,orsicher der umliegenden Orte werden ver anlaßt, den OltSeinwohnrrn brz Bewohnern der Gutsbezirk« von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Dafern da» Schießen an einem Tag« ausnahmsweise nicht stattfindrn sollte, werden die Gemeinden pp durch da» Pionier-Bataillon 24 Stunden vorher in Kenntnis gesetzt werde» und bleibt den Herren Gemrtndrvorpänden und GutSvorpehern überlassen, auch die» in ortti- üblicher Weise bekannt zu machen. Großenhain und Oschatz, am 21. September 1903. Die «öni-Uchen Amtshauptmannschafte». 1200 v vr. Uhlemau». v. Carlowitz. B. Freibank Riesa. Morgen roematend, de« 26. September dsS. Ihr-* von vormittag« 8 Uhr ab, gelangt aus der Freibank im städtischen Schlachthos da» Fleisch eine- Schweine- im ge kochten Zustande zum Preise von 35 Pfg. pro '/, kß zum Berkaus. Riesa, den 25. September 1903. Die Direktion de» stLdt. Lchlachthoses. Meißner. Die Gemeinde Röderau hat den Bau einer ca. 120 Meter langen Schleuse zu ver gebe». Bewerber könne» Zeichnung bei Unterzeichnetem einsehen, woselbst auch Angebote bi» End« diese» Monat» abzugeben find. Röderau, den 22. September 1903. Zschernig, Gemeindevorstaud. für das -Riesaer Tageblatt" erbitten wir UN» bi» spätestens vor Mittag- 6 lHr de» jeweiligen Ausgabetage». Die «eschästssteste. Oertliches und Sächsisches Riesa, 25. September 1903. — Ein bedauerliche» Ende sand dieser Tage da» Spiel einer Schar Knaben im Birkrnwäldchen. Durch einen unglück lichen Wurs wurde einem der Mitspirlenden ein Auge zerfiöet. Wie sehr mahnt dieser Fall zur Vorsicht. —* Dir Postanstalt in Zeithain-UrbungSplatz wird cm Abrnd de» 1. Oktober für dieses Jahr geschloffen. — Nicht besonder» reich ist in diesem Jahre unsere Gegend durch Pomona weit ihrem Segen bedacht worden Dazu haben die starken Slürme, die vor kurzem ausgetreten find, noch er heblichen Schaden am Obst hervorgerusen. Immerhin ist aber die Jubiläums-Obst, und Gartenüau-Ausstel, lung, die der Bezirks - Obstbaus«»!» Riesa anläßlich seine» 25 jährig n BrstehmL im Saal» de» Hotel Höpsaer veranstaltet hat, in der Weise beschickt, daß die Ausstellung ein wahres Schaustück mit Recht genannt werd»» dar?. Die Etöffnung fln- , dck morgen Sonnabend, den 26. September, vormittag» 9 Uhr M- statt und die Ausstellung lst dem Publikum bis abend» 8 Uhr i zugänglich. Sonntag, den 27. Skptrmbrr, ist sie von vormittags 11 b!S abcndS 8 Uhr und Montag, den 23. S:piemb'.r, von früh 9 bi» abend» 8 Uhr geöffnet. Die Preis Verteilung hat * schon heute stottgesunden. Da» PuiSeichteramt war den Herren Gartenbau-Inspektor Braunbart, Grschästssöhrrr dis Lander- Oöstbauvrrcins, Meißen, Obstbau - Wanderlehrer Wolonk« in Wurzen und Baumschulenbesitzer Pflanz In Böhlen bei Leipzig überiragen wo den. G-nonnte Herren werden auch die Sorten, an denen der N me fehlt, nach Möglichkeit bestimmen. Wer mit Preisen bedacht worden ist, werden wir morgen milteilen. An den drei Ausstellungstagen findet km Ausstellung!!lokale eine Verlosung von Früchtrn und Blumenpflarzen mit sofortiger Ent nahme der Gewinne statt. Wcr sich der herrlichen Erzeugnisse unserS !n mehrfacher Beziehung höchst nützlichen Obst- und Gartenbau«» erfreuen will, möge der Ausstellung einen Besuch abstaltrn! Jedermann wird sie mit Befriedigung in Augen schein nehmen. —* .Wenn der Bogel zieht, wenn die Zeitlos blüht . . Während schon da» Jahr im Sterben liegt und der Herbst mit vollen Händen dürre Blätter streut, erscheint noch auf dem ge schorenen WIrsrnplane al» Spätling unter den Kindern Flora» -< «in seltsame», schlanke» Blüwlckn: di« Herbstzeitlose. Ueberrascht fragt der sinnende Naturbrobachtrr mit dem Dichter: .Blühst du wieder, Herbstzeitlose, blaßgrsiirbte, düstelose, groß gewiegt vom rauhe» Wind, du, de» Sommer» letzte» Kind?' Unbekümmert um dir Blütezeit ihrer Schwestern erwacht sie und reckt ihren zarte« Lillenleib mit dem Rosenschimmer durch di« welkenden Halme der Wirse. Ohne vlätterschutz steht sie da, rin Spiel de» rauhen Hnbstwivdi». Jh-e Blätter, die denen de» Maiglöckchen» nicht unähnlich find, erscheinen erst im kommend«» F-ühjahre. Au» der zlemlich tief in der Eide ruhendkn Zwiebel sprossen sie empor und tragen in ihrem frisch grünen Schoße die Frucht mit empor. Weil so im JahreSlaufe Ldt« Feucht vo, der Blüte auftritt, nennt der Franzose die Herbst. ,-^stitlo!« .Sohn vor« Vater" sie As avant Is pörs). Al» ob di« vlumeagä'Nn allen Blüienduft de» Jahres vrrbrambt habe, ( f spendet di« Blüte »ich! rin« Spur von Wohlgrruck, ja, dir Herbstzeitlose trägt sogar heimtückisch Gift in ihren Adern. Der Genuß irgend «Ine» Pflmzeuteil» wird Mensch und Tier gleicher- weis« gefährlich. »Und ob dich auch der Blume K«lch mnblickt so rein und röllich — o traue nicht, ob schön der Mund, so ist sein Hauch doch tödlich!" Doch auch dir Herbstzeitlose hält unS ihre tröstliche Blumrnpredigt. Wie so manchem Menschen- linde, dem i» entbehrungsreicher, lridvollrr Jugend nie die lieb- liche Frühlingszeitlose der Lindheit blühen wollte, ersteh» erst nach arbeitsreichem ManneSalter im üaren L.benShrrbste «ine freundliche Herbstzeitlose — sei «S im spätgewordrnln Lohn« mühevoller, heißer Arbeit, sei eS im Auge lieber Enkelkinder. Drum sei getrost! Wrnn auch d.in Frühling ging und dir Purpurrosen deines Sommers zeiflattrrtrrt am Boden liegen — auch dir sollen noch späte Blumen blühen zu unerwarteter Zeit ! — Vor der V. Strafkammer deS Kgl. Landgericht» DrcSden hatte sich da» 22 Jahre alte, au» Freiberg gebürtige Llruflmädchen Frieda Martha Revkewitz wegen Diebstahls zu verantworten.' Dir Angel agte diente zuletzt in Riesa. Sie soll ihrem Dienstherr« 20 Mark, dann ein Portemonnaie mit 10 Mark und außerdem noch au» einer Sparbüchse 20 Maik lares Geld gestohlen, sowie einen von ihr geschriebenen Bries unbrjuxt mit dem N:m:n ihrer Malier unterzeichnet und von dirsem Schriftstücke zum Zwecke der Täuschung Grbrouch ge macht haben. Da dir Rcnkewktz nur dir Fälschung dc» Briese» und die Wegnahme von 20 Mark zugab, man ihr auch nicht mehr nach weisen konnte, so hielt da» Gericht eine 3 wöchige GrsänguiLstrafe al» ongemefscur Ahndung. 1 Woche gilt al» verbüßt. — In Bezug aus den Bericht über die Verhandlung gegen den Fleischergesellrn Haferburg sei berichtigend mityeteilt, daß derselbe nicht 2 Wochen, sonder» nur 2 Tage Gefäng nis zuerkannt erhalten Hai. — Noch einer Verordnung deS Justizministeriums soll künslig auf den Z 616 dr» B. G-B. bet Bemessung der Zmgen- grbühreo keine Rücksicht mehr genommen werden, und die mit der vorläufigen Auswerfung der Zeugengebührrn betrauten Be amten find angewiesen worden, hiernach zu verfahren. Nach 8 616 geht der zur Dienfi'eistuug Verpflichtete dr» Anspruch» aus Vergütung nicht dadurch verlustig, daß er sür eine verhäl'- nlSwäßig nicht erheblich« ZUt durch «Inen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Berschu'din an der Dienstleistung verhindert wird. Unter Brrusung hierauf lst btsw.ilea Ar- beiter», die al» Zeugen vernommen worden waren, die Zu- billiguug einer BnstiumnlSentschädiguvg verweigert worden, weil sie sich von dem Aebeitgeber k-inen Abzug gefallen zu lassen brauchten und deshalb keinen Erwerb versäumt hätte». Da» Justizministerium findet die» nicht für richtig. Der 8 616 dr» v. G.-B. hat kein zwingende» Recht geschaffen, und r» hat weder der Arbeitgeber »och der Arbeiter ein Jntereffe daran, dem FiSku» di« Wohltat de» 8 616 zuzuwevdrn. E» ist des halb die eingang» erwähnte Beiordnung ergangen. — Da» gesamle steuerpslichtlg« Einkommen im Königreich Sachsen ist sür da» Jahr 1902 auf 2286720350 Mark geschätzt worden. Gearn da» Vorjahr war die Summe dr» Einkommen» um 23 340178 Mk. gestiegen. Diese Ein- kommerSzuoahme lst seit lange« Jahren dir geringste gewesen, di« zu verzeichnen war. Bon 1901 zu 1902 war da» Ge samteinkommen um 59,3 Millionen Mark gestiegen und in den vorhergehenden Jahren (srtt 1896) alljährlich um 100 Millionen Mark und darüber. Man wird also in dem Ergeb»!» der Einschätzung sür 1902 mit Recht da» Symptom eine» wirt schaftlichen Stillstände» erblicken können. Nach den einzelnen Quellen verteilte sich da» Einkommen nach dem „Lpz Tbl." wir folgt: aut Grundbesitz 343469765 Mk. - Renten 300411795 » - Gehalt und Loh» . . . 1157745376 - - Handel und Gewerbe . . 700124225 « Summe der Einkünfte . . .2501751161 Mk. Abzuziehende Schuldzinsen . . 215030811 - Struerpfltchtigr» Einkommen: 2286720350 Mk. Da» auf dieses Einkommen zu entrichlrnde Steuersoll be lief sich auf 36461389 M'. Da die Einkommensteuer mit einem Zuschlag« von 25 Prozent erhoben wurde, so stellte sich der Steurrbetrog in W!nlichke!t auf 45576736 Mk. Die Zahl der veranlagten Personen betrug 1785471. Davon hatten 188770 ein Cin'vmmrn bi» zu 400 M., waren also steuerfrei. ES verbliebe» somit 1596 701 Personen strurrpfltchug. Bon diesen halten ein Einkommen von 400— 800 Mk 984308 Personen . 800— 1600 . 565193 . 1600— 3400 - 162 084 . 3400- 4800 - 29811 . 4800— 10000 - 28311 . 10000- 50000 - 14052 . 50000—100000 . 1150 . üb-r 100000 - 562 Bei den hier gebildeten Abteilungen hatte bei de» Einkommen bi» zu 100000 Mk. allenthalöm dir Zahl der Steuerpflichtigen Personen seit 1900 zugenowmrn. Nur bei den Einkommen über 100000 Mk. hat die Zahl der Steuerpflichtigen, welche 1900 583 betrug, um 21 abgenommru. Da» höchste Einkommen einer physischen Person im Lande betrug 875320 Mk, da» einer juristischen Person 5253000 Mk. Die Stadtgrmeinde Leipzig mit einem Einkommen von 1907 710 M' war der vierte Steuerzahler im Lande. —* Der Altr Wriber - Sommrr — di« silberweißen zarten Voten de» Herbste» fliegen wieder über Land! Diese Hrrbstsädrn kommen nicht von Pflanzen her, wie man früher annahm, sondern von sehr kleinen Spinnen, die vor Eintritt der rauhen Jahreszeit ihre feuchten Aufenthaltsorte gegen höher ge legene und trockrne zu vertauschen suchen. Da ihnen zu dieser Wandrrung die Flügel der wandernden Insekten srhleu, so be nutzen sie in sehr finnreicher Weise ihr« Fäden, um mit diesen durch die Luft zu segeln. Man hat beobachtet, daß eine solche Spinne, die ein« Luftfahrt avtretrn will, aus den höchste», freien Gipfel ihre» Standorte» kriecht und den Hinterleib so hoch rmporrrckt, daß sie säst aus dem Kops« zu stehen scheint. Dabei schießt sie einen oder mehrrrr Fäden au» ihren Spirmwarzen, läßt mit den Beinen lo» und beginnt an ihrem Gespinst die Lustrrise, da» Reiseziel dem Geschicke überlastend. vielleicht geht die Reis« nicht weit, indem der Faden irgendwo hängen bleibt und die Gestrandet, nötigt, wieder festen Fuß zu festen. BttwrUen sührt dir Fahrt auch weiter Um jedoch nicht zu ewiger Luftreise verdammt zu sein, hat di« Spinne rin sehr einfache!» Mittel, ihr lustige» Fahrzeug zur Landung zu zwingen:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite