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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020711012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902071101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902071101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-11
- Monat1902-07
- Jahr1902
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4S14 Herzlichen Dank! Für die vielen Beweise liebevoller Theilnahme bei dem schweren Verluste unseres innigstgeliebte», unvergeßlichen Sohnes sagen wir nur hierdurch unseren auf richtigsten Dank. Leipzig, den 10. Juli 1902. Familie üiilki»8l«tn. N Statt besonderer Meldung. Heute wurden wir durch die glückliche Geburt eines TöchtercheuS erfreut. Leipzig-Connewitz, Len 9. Juli 1902. L. >Vel8ckork und Frau. Verlobt: Herr Hotelier Paul Simon in Dresden mit Frl. Margarethe Schreiber da selbst. Herr Otto Uhlmann, Kaufmann in Plauen i. V., mit Frl. Tilly Klee daselbst. Herr Arthur Bauer, Nechnungsinspector in Dresden, mit Frl. Anna Brauer in Meißen. Herr Johannes Künzel in Dresden mit Frl. Emmy Gieße daselbst. Herr Arno Rosky in Stösitz mit Frl. Else Preuße in Dresden. Herr Eugene Robelin, Großkaufmann in Port au Prince, mit Frl. Margarete Jude in Dresden. Vermählt: Herr Oswald Schluttig in Chemnitz mit Frl. Jenny Brückner daselbst. Geboren: Herrn vr. weck. Paul Wagner in Chemnitz eine Tochter. Herrn Richard Seidel in Chemnitz eine Tochter. Herrn Die Geburt eines zeigen hocherfreut an Herm»u» »reuivr und Frau Aarxaretlie geb. Volxt. Fabrikdirector Wilk. Nieper in Glücksbrunn bei Schweina ein Sohn. Herrn Hauptmann Volkmann in Bautzen ein Sohn. Herrn Otto von Tichirschky und Bögendorff, Major und Commandeur in Grimma, eine Tochter. Herrn Oberleutnant Baßler in Bautzen eine Tochter. Herrn vr. meä. Otto Bürger in Dresden ein Sohn. Herrn Emil Potzelt in Chemnitz ein Sohn. Herrn Lehrer Reinhold in Döbeln ein Sohn. Gestorben: Herr Betriebssekretär Hugo Krctzschmar in Dresden. Herr Oberlehrer Oskar Winkler in Meißen. Herr Kaufmann Ludwig Arnold Robert Wippern in Dresden. Herr Gustav Nüßler, Herausgeber der Sächs. Reise- und Verkehrszeitung in Dresden. Herr Rudolf Rosenthal, Rentier in Naumburg. Frau Rosette Berlich geb. Priewe in Naum burg. Herr Richard Gaudig in Großjena. Frau Mathilde Kannegießer in Naumburg. Herr vr. meä. Gustav Adolf Zimmermann in Chemnitz. Fräul. Klara Olga Thoß in Ruppertsgrün. Herr Oskar Schellenberger, Sparcasjencontroleur in Freiberg. Fräulein Martha Ulbricht in Langhennersdorf. Herr Karl Seitz in Plauen i. V. Herr Johann Gottlieb Klingst, Seilermeister in Kahnsdorf. Herr Fr. Hermann Voigt in Borna. Herr Paul Schmidt in Gera-Untermhaus. Frau Anna Haufchild geb. Schlick in Crimmitschau. Herr Ernst Wolfs in Meißen. Herr Antonio Sala, Kaufmann in Altenburg. Herr Kari Moritz Richter in Hörnitz. Herr Johann Gottlieb Arnold in Werdau. Herr Gustav Ernst Burkhardt in Meerane. Herrn Paul Lommatzsch's in Riesa Sohn Max. Herrn C. Reinicke's in Riesa Sohn Walther. Herr Julius Otto Kießling, Kaufmann in Ober reichenbach. Herr Huldo Horst, Landwirth in Halle a. S. Herr Gustav Wilke, Boden meister in Klein-Bauchlitz. Fräulein Ella Träger in Rochsburg. Frau Alma Patzig geb. Engelmann in Pirna. Frau Amalie Auguste Lebmann in Struppen. Herr Karl Eduard Wünsche, Korbmachermeister in Meußlitz. Blinder Klavier stimmer Harzer, LS, II., wird als sehr tüchtig angelcgentlichst empfohlen, k. Vr. IL«»ev. Lberinsp. Uriuetl, DreSV. Blind.-Antt. Heute Vormittag 11 Uhr entschlief fanst »ach langem schweren Leiden unser lieber Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel LÄnai Ä ZLnlL in feinem 58. Lebensjahre. Dies zeigen schmerzerfüllt nur hierdurch an Leipzig, Behrungen, Danzig, Frankfurt a. M., Nürnberg, Berkach, den 10. Juli 1902. die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 5 Uhr von der Capelle des Johannissriedhofes aus statt. Etwa gütigst zugedachte Blumenspenden bitten in der Beerdigungsanstalt M. Ritter, Matthäikirchhof, abzugeben. Geschäfts-Eröffnung. Dem verehrten Publicum, besonders meiner werthen Nachbarschaft, sowie meinen zahlreichen Gönnern und Freunden gestatte ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich GotlschedfkraKen-«. NromcnadenllraKen-Ecke ein 8peei»I-6«8kIiiill seiner Viirstviisreii, velieatezse», toiweneii un<! vmWeiier ueine eröffnet habe. Gestützt auf mehrjährige Selbstständigkeit, werde ich stets bemüht sein, das mich beehrende Publicum durch reelle und aufmerksame Bedienung nach jeder Richtung zufrieden zu stellen. Um gütige Unterstützung bittend, zeichnet Leipzig, 10. Juli 1902. chltre«» IVi-üolc. Beerdigungs - Anstalt O« «I I emperirtur «les t00 Tomen: Mont., Mtttw., Freit. V,2-SNachm. Sebvlwmdassio 10 -Dienst.-Donnerst.. Sonnab.V,9-'/,1l Borm. 'S« Matthäikirchhof LS, Fernsprecher 4411, übernimmt Beerdigungen jeder Art aach dem vom Rath der Stadt Leipzig genehmigten Tarik unter Zusicherung bekannter prompter Ausführung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher Theilnahme und den reichen Blumen schmuck beim Hinscheidcn unseres guten, unvergeßlichen Gatten, Vaters, Schwieger vaters und Bruders, dcS Herrn Max Meyer sagen wir Allen unseren aufrichtigsten Dank, insbesondere Herrn Pastor v. v.Erlegern für seine trostreichen Worte, sowie der werthen Fleischerinnung und den Verbänden der Fleischrrgesellen, auch dem Ehrengeleit der Deutlchen KriegS-Beteranen und Kampfgenossen, sowie Allen, die ihm das letzte Geleit gaben, herzlichsten Dank. Tie trauernden Hinterbliebenen. irvvrellxriiiusanntalt von 74. Retoliv vorm. <l»st. 8eli»lrv (Inh. Nax Xlrsoiidaluo) 16 MarktljallenstraKe 16. Conductführer: l/arl kraxer, Friedrich August-Straße 6, III., Stallungen Südstr. 22. Taris vom Rath der Stadt. — 14 eleg. Beerdigungswagen. — Gr. Sarglager. l'ostslrnssv 1ä. zVannelldLa.; sämwkl. mecliom. tjitäsi, Onmptdiläsr. l'aclcnneeo. slassneen. 8it/,bLäer etc. Temperatur des IttO Dam.: Mont.,Mittw.,Sonnad.2-'/,5Nm„ Schwimmbassin "V «Dienst^Donnerst^Freitag—lIVm., aufterdem Montags Abends von '/.8—9 Ubr. ^atikäikil'ok- tll)f 28. älteste Krer-lWMllstlltt Leipzigs, übernimmt die Ausführung von Beerdigungen aller Art. sowie die Ueberführung Verstorbener nach and von auswärts zu dem vom Rath der Stadt Leipzig genehmigten Tarif. DiVtalon» L.-Volkmarsdorf, Eonradstrahe 41, L.-Reudnitz, Dresdner Straße 64. niirin j-M" 8vv«1iui»It»«88to. 'Mg Damen IIIAIU " v-lN vltt " UUU, Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von '/,9 bis I rrne».Vzll, Montag, Mittwoch, Freitag von '/,2-L Uhr Vlüchcrstrafze 18. vr. VUdeliv's Moorextract-, Sand-, russ. Dampf-, iriscd-römische, Kastendampf-, Wannenbäder, Massage. noilonnffnll ( Sonnabend: Saure Kartoffelst. mit frischer Wurst. D. 4>. Krieger. II. s . Gelbe Erbsen mit frischer Wurst. T. V. Umbach. LciPz.Lvclic-Aiist., Zeitzer Str.43/45. Freitag: Rindfleisch u. Rosinensauce mit Salzkartoff , , , KLnvntnvttv Idampss», Irt80v-«0- UR UH H /HUH MW UW M«8«vv u I>«»n«ttv-SL<L. Für Herren iFKlIoIR von 8-^,1 u. 4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. » Wannen- u. Hausbäder zu jeder Tageszeit. UI SSÜMH 4410 Damen: DirnSt.,Donnerst. ll.Sounab.v. '/»d- VVLlllllL s'/.II U. Montag, Mittw^ Freit. v.'/.2-5 Ubr. iL-FiLssdl« Gerberstratze », LL«»t«t ,ur toblensaure Thermal-, Stahl», Soolbader der natürlichen Quelle» von Kissingen, FranzenSbad, Nauheim, Marienbad rc. lkur für Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleideu. Gicht, NismuS, Ischias, Nervenleiden in den verichiedensten Formen a. deral. tti8«liv8 I>«niz»L-, LV»»»«»- uuiL L^urt»ttÄ«r. 8el»rr1u>»iv»88ln: Damen: Montag, Mittw., Freit. ItllUttU "Utfchcn N. 1'/,—5U., Dienst^ Donnerst., Sonnab. V.8V,—11 u. llkl. Quellw. Die übrige Zeit von V. 6 bis N. 8'/, U. f. Herren. Wolshundbastard (Hündin), ca. '/« Jahr alt, mit Halsband, ist uns als herrenlos aufgefunden zugesührt worden. Der Eigen- thümer wolle sich sofort melden. Neuer Leipziger Thierschutzverein, Liviastr. 1. MM WMnhmkiiik werden sie nicht ein Gesuch an Las Mini sterium richten, um das Mitlaufenlassen von Hunden bet den Fahrrädern unter Strafe zu stellen? Kaufmann, Ende 20er, sucht Gesellschaft für ca. 2V-Tage-Tour im August von St. Jodock durch die Thäler über Zell a/See rach dem Salzkammergut. Gef. Adressen unter I- D. 108 an den „Invulläeuänoll", hier. Geb. s.Wittwe, 26I., besseren Standes, mit Schwester v. 18 I., wünschen passend., ehrenhaft. Anschluß. Adr. erb. u. X. 103 Expeditor d. Bl. Niitcriikhmiiiigsliislige junge Dame sucht eine ebensolche zu einer gemeinsamen 14 tägigen Partie per Dogcart nach dem Harz oder Thüringen. Für viel Vergnügen ohne Unkosten wird bestens Sorge getragen. Gefällige Offerten erbeten sud T. 87 an <4. I,. Daube L t!o., Leipzig. Schöne schwarze Katze in gute Hände zu vergeben Liviastraße 1, parterre. Sie kommen! NtarKnMllel's lustlßv SLiiMr! SM* ab Montag, den 14. d. M. ZWeihlNts 8.-ÄIerhliilseii! VIII. Zur Aussendung von Ferien-Colonien kränklicher schulpflichtiger Kinder unbemittelter Eltern sind ferner eingegangen: Beim Vereine direkt: Sieler L Vogel 100 .6, Buße in S. Füllgrade V Keller- mann durch Rechtsanwalt vr. Wachtel 50 ./«, Groß <L Co. 20 Gustav Steckne'r 10^ Frau vr. Weickert 10 Gebr. Nathan 5 Marcus Harmelin 5 Paul Pabst 5 Frau R. Rost 5 ./«, Frau Schomburgk 5 Frau vr. M. Schulz 5 Xi. Vr. weck. Tbiersch o Helene Gregor 5 W. Drugulin 5 Ed. Strauch 5 Pros. vr. Böhm 3 ,rrau Vr. Günther 3 R. Barth 3 ^l, Frau Ä. verw. Pilz Gebr Frank 3 Hoffmann L Ebeling 3 Karl Wunder 3 A. Köllner 2 ./r 80 Otto Trebst 2 Ernst 50 ziH». Summo 268 30 «et Herrn Schuldirektor «isenreich: Bon der 1. höheren Bürgerschule A'l 1b /H, von der IX. Bürgerschule 92 92 von der III. Bürgerschule 37 .-t 44 L>. Eggeling 2 Summa S86 51 «et Herrn Profesior Thomas: Aus der VI. Bürgerschule: Sammlung der Schüler 106 25 Beitrag LeS Lehrrrcollegiums 16 30 E—g. 10 SuniMit 132 55 xz «et Herrn Gustav RuS: L. G. W. 40 .4, vr. Heymann 30 P Cechtlina 1b >l, Frau Geheimrath Windscheid 10 ^ii, A. Hübner 5 »c, R. S. 3 O. L 3 Boigt bO Summa 106 ,'/k 50^L. Be» Herrn B. I. Hansen: M. Meiling 10 ^k, L. B. ö „ .. Summa 15 .iL Bet Herrn Moritz Leitzner: C. K. 10 Summa 10 Summa vorstehender Quittung S16 86 Laut Quittung HI 10435 - 78 - Summa 1t35LH64 , Wir danken auch für diese reichen Spenden von Herzen. Mit Freuden sehen wir wieder, wie die Schüler ihren Gefährten zu helfen bereit sind. Erneut bitten wir die Eltern, welche bei Beginn der Ferien ihren Kindern Len stärkenden Aufenthalt in freier erquickender Natur gewähren können, Lerer zu gedenken, Lenen nur durch die Güte Anderer eine gleiche Wohlthat zu Theil werden kann. Der» Verein Mr kerien-Oelynien. Gaminelstellen: ^llseuivluv Qre«Ut -4i»8t«It. ». Ilttunvn, Neumarkt 38. Firma «u«, Grimmaische Straße 32. Firma Ose»i- GOssultrvi-, Grimmaischer Steinweg 2. Vivkr. Zeitzer Straße 5. Ovbi». Windmühlenstraße 37. Ileri»»»« »Ittrtvli, Hallesche Straße 2 Iklvi-ItL L,et88»ei-, Weststraße 32. Ilvi-iiiaiiii HVtlkelm, Ranstädter Steinweg 29. 4 xpvltttt»» a«8 I.v»pLt«er L. I »IL. »Ixpeaitlo» «Ivr LelpLtxer Aienv8te» Xr»el»rtet»teii, Peterssteinwea 19 Königsplatz 17, Johannisgasse 1/3. Lxpvllltto» «1v8 ««uer«I«uLv1xer8, Ranstädter Eteinweg 2. Allgemkinei' luMkl'LinV Turnerstratze 2 — städt. Turnhalle. Feier miseres 57. MimssfM veranstalten wir 8ani,t»8, Uv» I». ^ult, Vormittags V-11 Uhr ein und 2 Uhr 25 Min. Stach- mittags mittelst Sonderzugs der Bayerischen Bahn einen Xn«- ttusr mit nach dem Schützcnhansc zu Rötha. Die Fahrkarten (und Festzeichen) hierzu werden nur noch heute und morgen Abend von 8—V,10 Uhr in unserer Turnhalle ausgegeben. Näheres wollen unsere Bereinsmitglieder aus den Anschlägen in der Turnhalle ersehen. Kinder unter 10 Jahren können zum Schauturnen nicht zugelassen werden. Leipzig, den 9. Juli 1902. Her 'I'ui-ni-atli. ««VI^ÄIKIIIIKS o 3 NVINBICVNN, eg. kerosprecker 599. keruopr. 2861 d. 10 V. L^däs. ^uk ^nruk erkolgt sofortiger Lesued unseres Vertreters. Rkolamsii. k'arn 11I s v -a o Iivi o Ii 16 n. VermisetUe Lnrkigen. Sterblichkeils- und Gesundheitsverhaltnisse. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheits amtes sind in der Zeit vom 22. bis 28. Juni cr. von je 1000 Bewohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben ge meldet worden: in Berlin 13,9, in Charlottenburg 11,5, in Breslau 18,6, in Köln 17,4, in Königsberg 16,3, in Frank furt a. M. 15,1, in Wiesbaden 11,6, in Hannover 9,8, in Magdeburg 16,9, in Stettin 19,9, in Altona 16,3, in Straß burg 17,6, in Metz 21,5, in München 19,0, in Nürnberg 18,8, in Augsburg 18,8, in Dresden 15,0, in Leipzig 14,2, in Stuttgart 14,7, in Karlsruhe 12,8, in Braunschweig 10,6, in Hamburg 16,4, in Wien 18,4, in Pest 16,3, in Prag 23,7, in Triest 20,9, in Krakau 26,0, in Amsterdam 16,4, in Antwerpen 14,9, in Brüssel 20,0, in Lyon 17,8, in Paris 18,6, in Lon don 14,2, in Glasgow 18,5, in Liverpool 21,9, in Edinburg 18,0, in Kopenhagen 14,5, in Stockholm 16,0, in Christiania 19,0, in Petersburg 24,3, in Moskau 30,7, in Odessa 27,7, in Warschau 17,4, in Nom ?, in Venedig ?, in New Jork 18,2. Auch in dieser Woche blieb der Gesundheitsstand in der überwiegenden Mehrzahl der größeren europäischen Städte ein günstiger und die Sterblichkett in den meisten derselben eine niedrige, obwohl vielfach etwas höhere Sterblichkcitszahlen, als aus der vorangegangenen Woche, gemeldet wurden. Die über wiegend kühlere Witterung, die in der Berichtswoche vor herrschte, begünstigte das Auftreten von acuten Darm krankheiten weniger, und so wurden aus fast allen Orten weniger Todesfälle an diesen Krankheitsfvt»men, besondckrs unter kleinen Kindern, mitaetheilt, als sonst um diese Jahres zeit, und nur in wenigen Orten (darunter in Breslau, Dres den, Hamburg, Köln, Nürnberg, Moskau, Petersburg, War schau, Wien) war deren Zahl etwas größer, als in der Vor woche. — Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Ge- sammtsterblichkeit war in Folge dessen im Allgemeinen keine Hohe; von je 10 000 Bewohnern starben, auf das Jahr berech net, in Berlin 45, in Leipzig 41, in München 56 Säug linge. — Eine fast allgemeine weitere Abnahme erfuhren acute Entzündungen der Athmungsorgane, auch Erkrankungen und Todesfälle au Influenza wurden seltener; mehrfache Todesfälle an Influenza wurden nur aus Moskau 2, aus London und Petersburg je 5 mitgetheilt. — Tie Zahl der deutschen Städte mit sehr geringer Sterblichkeit (unter 15,0 pro Mille und Jahr) sank von 41 der Vorwoche auf 29 in der Berichtswoche und seien aus der Zahl derselben hier nur Aachen, Berlin, Braunschweig, Charlottenburg, Darmstadt, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. O., Hannover, Kaisers lautern, Karlsruhe, Leipzig, Rirdorf, Schöneberg, Stutt gart, Wiesbaden und von nichtdeutschen Städten Antwerpen, Kopenhagen, London erwähnt. Aus der großen Zahl der Orte mit günstiger Sterblichkeit (unter 20,0 pro Mille und Jahr), nennen wir hier nur: Altona, Augsburg, Barmen, Breslau, Bremen, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Cassel, Köln, Königsberg, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Nürnberg, Posen, Potsdam, Stettin, Straßburg, Ulm, Würzburg, Zwickau, Amsterdam, Pest, Christiania, Edinburg, Glasgow, Paris, Stockholm, Warschau, New Kork. — Auf dem englischen Dampfer „City of Perth" ist am 13. Juni noch eine dritte Er krankung an P e st vorgekommen; alle 3 Erkrankte sind ge storben. Am 30. Juni sind in Stambul und Galata je 1 Pest fall zur Meldung gekommen. In Egypten sind vom 20. bis 26. Juni 6 Erkrankungen an Pest gemeldet worden, von denen 4 auf Alexandrien entfielen. Im Caplande sind in der letzten Maiwoche weitere Pestfälle nicht zur Kenntniß gekommen. In Kalkutta erlagen in der Zeit vom 25. bis 31. Mai 132 Personen der Pest und 72 der Cholera, welche letztere in der ersten Hälfte des Mai auf den Philippinen noch sehr heftig wüthete. Auch in Tokio wurden am 1. Juli mehrere Pestfälle fcstgeskellt. In Havanna sind Anfang Juni mehrere Gelbe Fieber fälle (aus Vera Cruz eingeschleppt l zur Kenntniß ge kommen. — Von den bei uns epidemisch auftretendsn Infek tionskrankheiten wurden von Masern und Scharlach mehr, von Diphtherie weniger Todesfälle als in der Vorwoche mitgetheilt. So lvaren Sterbefälle an Masern in Berlin, Magdeburg, München, Amsterdam, Antwerpen, Pest, Liverpool, Moskau, Wien, New Uork gesteigert, in London, Paris, Petersburg et was vermindert. Todesfälle an S ch a r l a ch wurden aus Dort mund, Leipzig, Pest, Glasgow, Liverpool, Petersburg, viel häufiger, aus Berlin, Hamburg, London, Moskau, Paris, New ?)ork etwas seltener gemeldet. — Die Sterblichkeit an D i p h - thcrie und Croup blieb in den deutschen Städten eine geringe. Etwas gesteigert war sie in Danzig, München, Amsterdam, Pest, New Dort. Todesfälle an Unterleibs typhus waren in Königsberg vermindert, in London, Paris, Petersburg etwas vermehrt. Aus Moskau wurden 3, aus Warschau 2 Todesfälle an Flecktyphus mitgetheilt. Mehrfache Todesfälle an P o ck e n gelangten aus Antwerpen 2, aus Mos kau und Warschau je 5, aus London 17, aus New Kork 19 zum Bericht. vermischtes. ----- Berlin, 9. Juli. Gestern Nachmittag wollten drei Berliner pensionirte Feuerwehrleute, die in Neu-Zittau bei Erkner wohnen, nämlich Robert Bandow, Schuly und Lettow, mit ihren Frauen und zwei zum Besuche bei ihnen anwesenden Damen aus Berlin in dem Kahne Lettow's, einem gewöhnlichen Ruderkahne, dem Segel aufgesetzt waren, nach Hohenlinde fahren. Der Kahn war überfüllt, so daß er nur etwa handbreit auS dem Wasser ragte. Das Wetter war ziemlich stürmisch. Durch einen plötzlichen Windstoß wurde der Kahn umgeworfen und alle acht Personen fielen in s Wasser. In der Nähe befand sich in einem anderen Kahne der Berliner Schorn- steinfegermetster Schulz, Petersburger Straße 25. Er retteie zwei Personen, Lettow und Krau. Der Feuerwehr mann Schultz rettete sich und seine eigene Frau. An Bandow klammerten sich seine Frau, seine Schwägerin Böcker und Fräulein Elise Bornstein an. Schließlich konnte Bandow sich von den ihn umklammernden Frauen be freien; er wurde gerettet, während die Frauen ertranken. Bandow wurde dadurch gerettet, daß ihm vom Ufer aus eine Stange zugereicht wurde, an der er sich festhalten konnte. Die ertrunkene Fran Bandow ist 32 Jahre alt und Mutter von sieben Kindern, von denen das älteste 14 Jahre, das jüngste sechs Monate alt ist. Die Schwägerin ist 35 Jahre alt und beim Professor Mangold in der Groß beeren-Straße in Stellung. Sie war seit acht Tagen bei ihrer Schwägerin in Neu-Zittau zum Besuch. Fräulein Elise Bornstein ist 15^ Jahre alt. Sie war seit acht Tagen in Neu-Zittau ^auf Sommerfrische. Mehrere Herren, darunter Leutnant v. Eynern, oer Lehrer Konze aus Neu-Zittau, der Weingroßhändler Wiechert aus Ber lin und der Berliner Feuerwehrmann Grabowsky be- theiligten sich an den Rettungsarbeiten und machten Wiederbelebungsversuche, die bei einigen der ins Wasser Gefallenen von Erfolg waren. — Von den Dienstboten. Wenn im Sommer die Reisezeit begonnen hat, dann fangen in Berlin die Dienstbotenversammlungen an. Eine solche stark besuchte Versammlung fand wieder einmal am Dienstag statt. Sie war stark besucht von Dienstmädchen und — jüngeren Herren; auch einige Dienstherrschaften waren erschienen. Der Referent Tischendörfer sprach über das Thema: „Ver reisende Herrschaften und zurückbleibcnde Dienstboten". In eingehender Weise, so berichtet die „Post", besprach er die Verhältnisse der Dienstboten in der Sommerszeit, be klagte es, daß die Taktik der Dienstherrschaften im Zu nehmen begriffen sei, während der Sommerszeit, die im Bade verbracht wird, die Dienstboten zu entlassen oder sie mit einem zu geringen Kostgeld zurückzulassen. „Ich habe auch nicht erfahren können, daß man die Dienstboten für treue Arbeit beim Wiederkommen belohnt. Es wird wohl etwas mitgebracht, aber oft genug aus dem Fünfgroschen- bazar!" (Stürmischer Beifall.) Der Redner forderte weit gehende Anerkennung der Dienstleistung von Seiten der Herrschaften „in der Zeit, wo die Herrschaft Gelegenheit nehme, sich auf die schönste Art und Weife zu vergnügen." (Die Dienstboten mitunter auch! Red.) In der Debatte nahm zunächst ein Angestellter Gnbalke das Wort: Ich habe geglaubt, daß hier den Dienstboten gute Rathschläge ge geben werden sollten, wie sie sich während der Abwesenheit der Herrschaft zu verhalten haben; statt dessen wird den Dienstboten gesagt, was die Herrschaften Alles schlecht machen! Ich glaube: Gleich und gleich gesellt sich gern. Ein gutes Dienstmädchen wird auch eine gute Herrschaft finden. Ich habe 29 Jahre gedient und ich kann blos sagen, wir können Gott im Himmel danken, daß es bester geworden ist mit dem Verhältnisse der Dienstboten zu den Herrschaften! (Beifall und Lärm.) — Als nächste Rednerin trat das Dienstmädchen Schünemann auf, das mit außer ordentlicher Zungengewandtheit seine Klagen vorbrachte: Ich bin heute 54 Jahre alt (Zuruf), also weiß ich, wie das dienende Verhältniß ist. Ich diene jetzt meiner Herrschaft 19 Jahre in treuer Pflichterfüllung, aber diese Ideale, wie hier von dem Vorredner gesagt wurde, giebt es nicht. Erstens bleibt in den Ferien die ganze Wäsche übrig, dann kommen die Handwerker, dann wüsten die Gardinen ge waschen, ausgebeffert und gespannt werden. Die Herr schaften sind zum Genießen, wir zum Entsagen aus der Welt! (Langanhaltender Beifall.) Besonders regt sich Frl. Schönemann dann darüber auf, daß sich das Dienst mädchen mit dem Hausschlüssel so ärgern und dem Portier immer erst 25 Pfennige geben müsse. — Ein Herr steht erregt auf: Ich möchte das Fräulein fragen, wie sie 19 Jahre in einem Dienste aushalten kann, wenn sie so ge knechtet wird! — Die Vorsitzende: Das ist ja gerade der ideale Zug in der Dienstbotenbewegung, daß der Einzelne nichts für sich, sondern Alles für die Gesammtheit thut. (!?) — Das Mädchen erklärte dann: Meine Herrschaft ist ja nicht so; ich kann thun und lassen, was ich will. (Sehr gut! Red.) — Ein Frl. Muslitzky hält eine lange Rede, in der sie die Dienstboten immer wieder ermahnt, sich zu organi« siren. Wenn das Mädchen auf Abwege gerathe, dann sei meistens die Herrschaft daran schuld! Die Rednerin be klagte es ferner, daß die Dienstboten, wenn sie mal ver reisen, von der Herrschaft kein Reisegeld bekämen; die höheren Beamten erhielten doch alle Reiseentschädigungen! (Ruf: In welchem Lande ist denn bas der Fall?) — Ein Dienstangestellter: Ich bin erst 14 Tage hier in Schöne berg, aber ich kann Ihnen schon Manches von den Herr schaften erzählen, „die sociale Rücksichtslosigkeit" ist in keinem Stande so rücksichtslos, wie zwischen Herrschaften und Dienstboten! (Lebhafter Beifall.) — Ein Herr Conrad macht sich dann durch folgende Ausführung bei den Dienst boten populär: Herr Gubalke hat das Verhältniß zwischen Dienstherren und Dienstboten als eine göttliche Ordnung bezeichnet; meine Herren, daS ist keine göttliche, das ist eine teuflische Ordnung! (Stürmischer Beifall. Hände klatschen.) Organisiren Sie sich, dann werden Sie etwas er reichen! (Beifall.) — Ein Dienstmädchen: Herr Conrad giebt den Dienstherrschaften die Schuld, ich den Dienst- boten! Denn es ist zu bedauern, daß die ganze Sache so wenig ernst genommen wird. Unsere Lage ist viel zu ernst; ich bitte Sie, lasten Sie daS Schreien! Wir wüsten erst denken lernen und uns die Sache ruhig überlegen. Im Anschluß daran beklagte sich die Sprecherin speciell über die Dienstbücher. — Um Mitternacht wurde noch leb- haft verhandelt. Verantwortlicher Redakteur 1. V. Adolf Schiebt inLeipzig, für den musikalischen Theil Adolf Röthardt in Leipzig.
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