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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19030702013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1903070201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1903070201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-02
- Monat1903-07
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2. UW M ÄiMl Äl>cdlM Mil AWM Nr. A, Immstlig, 2. Wi IW. (Mrgkli-AliUbe.s s. 0 0 0 0 M ^uui 1903: 'kVittoraniriverl»ut ia 8»oksen »m 30. , »brux. l verkaufe». siabtthril eilt unter 0 0 0 7 2 4 0 0 4 0 jetz igen Sro- ding. itteS. Pfel- den- lw-, und ieorte ovne ,alber ststenz kauser m die olsst»dt ckklkieea derllob bvei« v. H.10V« >I»vd rur erdraobt s-Ocbsr- Keüeot. 592 bei ter Zahl diagungrn tbetlnngeu 1 »«, bei 2 - s iLN fort oder IN t/L. Wetterbericht «I»« «L. 8. Sl«tee»r«»I<»Ul»vti»u io Odemult» von» L. I«It, S Obr mor^sn». Meteorologische Seobachtungen „older Stern vurte in 1««lpriL. Hübe: 119Kstorüd«rd«mKvero e Familie, preitwerth ludführkiche m tr au er- ng zu »7 en. llt rnd Bl. Kaximam der TöMpenrtar — -s- 22 5". dlürrmum — -f- 12,0'. lVitteruag^okarabter der Vortage nocb deibebielt, stellten sied im bLuke «les Vormittag» an den meisten Stationen Trübmur uad vereinzelt XivdvrsoklLee ein, <lls in cker rveiten IlLltte ckes 1'axe« allgemeiner unck stolleaveise unter l-svittorvrsokeinungen aut- trate». Vie Bomper»turvvrdilltaisso neigten sied gegen cken Vor tag nur vsnig verLnckert unck var die ^Vittmo immer uoeb vdornormal. lVettorlage in Luropa am 1. lluli, 8 Obr trüb. Vas Uaximalgediet erst reell t motz deut« von cken Xiederlaadva dis derein naed Uittelckeutsedlauck. Lin dlinimum lagert im KO. Vorderrsekenck ist nocd ckie vestliobo vuttströmung unck ckaksr neigt venttobttad vieltaed starke Lervvlllnog. Vie Temperatur entsnriedt ungotLdr cker normalen. Oervitter kür deute rvadr- scbewllcb. kragnose tür cken 4. 1903 r Wetterlage: Droobou, wenn »uok medr ocker weniger dMvktlkt. Temperatur: Kormal. lVinckursprung: Unbestimmt, sodrvaod. karometeri Llarimmn. rat vr. Kolbe, Direktor Wernecke und Fabrikbesitzer vr. Wtlhelmi. Neu berufen als Stellvertreter tn den Borstand wird aus Anerkennung sllr die langjährigen Dienste als Vertrauensmann Herr Fabrikdtrektor Oscar Kästner in Leovolbshall. Tie bereits genannte Rechnungs- prttfungdkvlmntfsion, sowie die meisten der bis her schon tätig gewesenen Vertrauensmänner wur- den wtedergewählt, im 1., 8., 5., S., 7„ 8., 14., 16., 23., 24., 27., 29., 82., 84. und W. BertrauenS- mannsbezirke finden -rgänzungvwahlen statt. — An Ver waltungsausgaben fstr das kommende Rechnungsjahr 1904 genehmigte die Versammlung einen Voranschlag vor, 26 000 Damit war die Tagesordnung erschöpft. Eine Interpellation Uber die Verwendung von Geschwindtg- keitSmessern bei Zentrifugen fand durch den anwesenden technischen Aufsichtsbeamten der VerufSgenossenschaft sach verständige Erledigung. Mit einem durch Herrn Vr. Möckel-Zwickau ausgebrachten Dank sllr die Verdienste des Vorstandes schlost die ebenso wttrbige, wie für die Mit glieder instruktive Generalversammlung und es folgte derselben ein gemeinsames Mittagsmahl, welches durch die Anwesenheit einer Leipziger BorstandSdame besonders ausgezeichnet wurde und in animiertester, die Zusammen- gehürigkeit von Berufsgenossen vorzüglich kennzeichnen- der Stimmung verlief. Möchten nur die Mitglieder bei den nächsten Gelegenheiten sich selbst von dem guten Ein- vernehmen auf den Versammlungen überzeugen. Vermischtes. -- Der Kaiser sein eigener Matrose. Der „Berl. Lok.-Anz." berichtet: Eine heitere Episode aus der Kieler Woche, bet der der Kaiser und der hiesige amerikanische Botschafter Tower die Hauptpersonen waren, macht jetzt die Runde in hiesigen amerikanischen Kreisen. Sie zeigt den Monarchen von einer echt menschlichen Seite. Es ist bekannt, daß der Kaiser bei Rennen seinen „Meteor" selbst segelt, daS Ruber führt und sein schnelles Boot zum Liege steuert. Er ist dann ganz Sportsman; daß er bei solchen Gelegenheiten aber selbst Hand anlcgt, um die Segel einzuhvlen, dürfte weniger bekannt sein. ES wird uns nun von Augenzeugen erzählt: Am Sonn-' abend hatte der Kaiser während des Nennens den amerikanischen Botschafter Tower, Kommandeur Potts, den hiesigen amerikanischen Marineattachs, Mr. Cor nelius Vanderbilt, Mr. Lummers, Admiral Hollmaun, Grafen Tiele-Ätnckler, Grafen Redern und Marquis Camden als seine Gäste an Bord de- „Meteor". ES wehte eine stramme Brise. „Meteor" flog nur so über das Wasser, und der Kaiser war vor Freude über den sicheren Sieg in ausgezeichneter Laune. Als die Jacht das Zielboot erreichte, und es hieß, beim Wenden die Leget umzulegen und straff zu ziehen, ergriff der Kaiser mit den Worten: „Nun aber alle Hand angelegt!" ein Tau; sofort sprangen alle feine Gäste zu und zogen, bis das Segel straff wie ein Brett stand. Als sie dann wieder im Schatten der Segel auf der Reeling saßen, meinte Botschafter Tower: „Schade, baß kein Photograph hier war." Aber sofort rief der Kaiser Prinz Adalbert zu: „Adalbert, hol' deine Kamera. Mr. Tower wünscht ein Bild von der Geschichte." Und dann legten sie alle, der Kaiser an der Spitze, wieder Hand ans Tau, Prinz Adalbert knipste, und dieser heitere Zwischenfall der Kieler Woche, der Kaiser als sein eigener Matrose und neben ihm der amerikanische Botschafter an einem Seile ziehend, waren für die Nachwelt auf die Platte gebannt. — Nürnberg, 1. Juli. Für die Gebtrgs-Turn- führten zum 10. Deutschen Turnfest sind die Anmeldungen sehr zahlreich etngelaufen. Außer den offiziell an den Turnfahrten Beteiligten werden noch viele andere Festteilnchmcr die Fahrpreisermäßigung benützen und die Ztelstation der Bahnfahrt aufsuchen wollen, um von hier aus Touren nach eigener Wahl zu unternehmen. Kommen dieselben am gleichen Tage, nämlich am 23. Juli, an die betreffende Endstation, so kann sehr leicht wegen Ueberfüllung Quarttermangel eintreten. Das war Anlaß, darum nachzusuchen, daß für die Turnfahrten 18, 19, 20 und 21 eine Unterbrechung der Fahrt in München gestattet werde, um die Fahrt von -ort ab am Freitag, den 24., fortzusetzen. Die Generaldirektion der K. Bayer. Staats eisenbahnen hat diesem Ersuchen entsprochen. Wer nun mit der vom Turnfahrtenausschuß für die Touren 18, 19, 20 und 21 abgegebenen Karte in München Aufenthalt nehmen will, kann dies tun. Für die Fortsetzung der Fahrt am Freitag, den 24. Juli, werden nun folgende Züge bestimmt: 1) Turnfahrt 18 (Fahrt über Prien nach Berchtesgadens: Abfahrt in München 8 Uhr 44 Min. morgens; Ankunft in Prien (Besuch von Herrenchiemsees 10 Uhr 28 Min. morgens; Abfahrt in Prien 2 Uhr 39 Min. nachmittags; Ankunft in Berchtesgaden 5 Uhr 50 Min. nachmittags. 2s Turnfahrt 19 (Fahrt nach Schliersee): Abfahrt in München 11 Uhr 30 Min. vormittags; Ankunft in Schliersee 1 Uhr 21 Min. nachmittags. 3s Turnfahrt 20 (Fahrt nach Kochels: Abfahrt in München 8 Uhr 48 Min. vormittags; Ankunft in Kochel 11 Uhr 11 Min. vormittags. 4) Turnfahrt 21 (Fahrt nach Murnau-Oberammcrgau): Abfahrt in München 9 Uhr 20 Min. vormittags; Ankunft in Murnau 10 Uhr 58 Min. vormittags; Abfahrt in Mur- nau 11 Uhr 22 Min. vormittag«; Ankunft in Oberammer, gau 12 Uhr 48 Min. mittags. Kür die Fahrt Prien-Stock und zurück, wie für die von Murnau nach Oberammergau muß in Prien bezw. in Murnau eine besondere Fahr karte gelöst werden. Für Turnfahrt 19 (Schliersee-Wendel stein usw.s kommt neben der bekannt gegebenen, noch eine neue Fahrkarte zur Ausgabe, die auch zur Rückfahrt ab Berchtesgaden oder Salzburg berechtigt. Sie kostet für 8. Klasse 17,80 Für die Touren im Tegernseer Gebiet (siehe Turnzeitung Nr. 20s werden Anmeldungen auch durch die Geschäftsstelle für das 10. Deutsche Turnfest in Nürnberg, Lorenzerplatz8, entgegen genommen. Geschloffen sind die Anmeldungen für die offiziellen Turnfahrten 17, 18, 19, 20, 21, 22 und 23. Der Extrazug nach München ist nunmehr seitens der Königlichen Generalbirektion ge nehmigt und wird Donnerstag, den 28. Juli, früh kurz vor V28 Uhr in Nürnberg abfahren und gegen 12 Uhr in München eintreffen. Im Anschluß an das 10. Deutsche Turnfest ist am Donnerstag, den 23. Juli, auch eine Turn- fahrt nach Rothenburg geplant. Diese und die Aufführung des Festspieles „Der Meistertunk" sind nun gesichert. An meldungen werden fortgesetzt bis zum 20. Juli in der Ge- schästsstelle für bas 10. Deutsche Turnfest, Lorenzerplatz 3 (SchulhauSs, entgegengenommen, sofern sie nicht früher geschloffen werden müssen. Der Turnfahrten-AuSschuß hat beschloßen, den Besuch des Rothenburger Festspiels auch Nichtturnern zu den gleichen Preisen, nämlich zu 5, 4 und 8 zu ermöglichen. Eine Fahrpreisermäßigung kann nicht gewährt werden; sie steht nur den Festkarten inhabern zu. Die Benützung eines etwa abgehenden Gonderzuges ist dagegen mit jeder tarifmäßigen Fahrkarte gestattet. , — Die fünfte Sektion der Berufsgenoffenschaft dev chemischen Industrie, umfassend 1304 Betriebe mit 25679 Arbeitern in -er Provinz Sachsen, dem Königreich Sachsen und Thüringen, hielt am 18. Juni d. I. unter dem Vor sitz des Herrn Fabrikbesitzers Hermann Fritzsche (Fa. Schimmel L Co. in Miltitz-Leipzig) in Hasserode bei Wernigerode (Hotel Hohnsteins ihre neunzehnte ordent liche Generalversammlung ab. — Dem im März d. I. ver- storbenen langjährigen Vorstandsmitglied«, Herrn Kom merzienrat Vr. Geitner tn Schneeberg, widmete der Vor sitzende einen herzlichen Nachruf; die Versammlung ehrte den Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. — Die von den Herren Kommerzienrat vr. Schwabe, Fabrikbe sitzern Spring und Georgi geprüfte und für richtig be fundene JahreSrechnung per 1902 wurde genehmigt und dem Vorstände Decharge erteilt. — WiebcrgewäM wurden für die nächsten zwei Jahre die auSscheidenben Vorstands mitglieder, die Herren Direktor Brück, Geheimer Bergrat Edelmann, Fabrikbesitzer Hermann Fritzsche und Kammer- zienrat Schönau, sowie die Stellvertreter, die Herren Hof. sirieort ndstilck cderlich aa die rbeten. eit des » de» besseren Kulturzustand gelangen; aber es dürfe nicht vergeßen werden, daß der Bauernstand eine Stütze des Staate« ist und durch einen guten Waldbcsitz in seiner Position gestärkt werden kau». Maßgebend seien für Hebung de»KIeinwaldvesitzcs folgende Maßnahmen, di« er Vorschläge: 1) Die baldige Wiederauf forstung der Abtrtebsflächen und die Aufforstung vorhandener Bloßen, Räumden und Haiden, der entfernt von dec Behausung gelegenen und de»halb schwierig bestellbaren Ackergrundstücke mit geringer Bod«nbonität, saurer und mooriger Wiesen usw. 2) Tie Amoendung der zweckmäßigsten Kulturmethvden bei den Aufforstungen und die Verwendung nur wirklich guten und kräftigen Pflanzmaterials mit reichlicher Bewurzelung bei allen Anpflanzungen. 3) Fortgesetzte zweckmäßige Kultur- und Be- standcspflegc. 4) Die Gewährung von Prämien und Diplomen seitens der staatlichen Behörden und landwirtschaftlichen Kreis vereine fhr gut ausgesührte und weiterhin pfleglich behandelte Waldkulturen, v) Die auf Einladung seitens der Revier verwalter hin zu erfolgende Anteilnahme von Landwirten, be sonders von deren erwachsenen Söhnen, bei den Kulturarbeiten in den benachbarten Forsten, verbunden mit Belehrung über die Kulturmanipulation. 6) Die Fortsetzung der staatlich bereits seit längerer Zeit geübten Abgabe von gutem Pflanzenmaterial zum Selbstkostenpreise und gegebenen Falles die Ausführung, zum wenigsten die Beaufsichtigung von bäuerlichen Aufforstungen durch Fornbeamte bezlv. geübte Waldarbeiter, soweit solche ver fügbar sind. 7s Die Erzeugung von Waldpflanzen in Gegenden mit ausgedehntem bäuerlichen, aber geringen Staatswaldungen in Saat- und Pflanzkämpen seitens der Gemeinden oder der landwirtschaftlichen Vereine. 8) Tie Verzichtleistung der bäuer lichen Waldbesitzcr auf solche Wälderbcnutzungen, welche sowohl den Waldboden wie auch den Holzbestand zu schädigen vermögen. 9) Eine systematische Belehrung der bäuerlichen Waldbesttzer durch fortwirtschaftlick;e Wanderlehrer im Auftrage und auf Kosten des Staates. 10s Sine möglichst umfangreiche Aus schließung fiskalischer Torfstreulager und die Abgabe der Torf streu an Landwirte mit nur mäßigem Gewinn oder zum Selbst kostenpreise. 11) Anstrebung einer zweckmäßigen Be leihung der Waldungen durch die Bodenkreditanstalten, durch die Landeskulturrcntenanstalten und Meliorationsfonds. 12) Errichtung von Waldbaugenossenschaften oder Waldgenoßen- schaften. In der anschließenden Debatte schilderten mehrere Redner in Bestätigung der Behauptungen des Vortragenden ent sprechende Beobachtungen auf lokalen Gebieten, und weiter kam zum Ausdruck, daß der geringe Waldschutz viele Privatwald- desitzer zum Aufgeben ihres Waldes getrieben hat. Sin anderer Redner wies darauf hin, daß die landwirtschaftlichen KreiS- vereine im Königreich Sachsen bereits nicht unbeträchtliche Sum men zur Förderung des Waldbesitzes der Landwirtschaft be willigen. Auch für die Beaufsichtigung des Waldbesitzes der Landwirte im Interesse der Hebung der Waldwirtschaft und der damit verbundenen Bekämpfung der Güterausfchlächterei wurde cingetreten, welcher Meinung der Vorsitzende entgegentrat und dabei unter anderem auf die sächsische Verfassung verwies. In einem Schlußworte sagte Herr Geh. Forsttat Täger-Schwarzen berg, man müsse wünschen, daß die vielen Bestrebungen, welche seit Jahrzehnten der wichtigen Frage zugewendet worden sind, nach und nach vom Erfolg gekrönt werden, wobei allerdings die verschiedensten Faktoren, besonders die Kulturgesetzgebung, mit zuwirken hätten. Das einzig richtige Mittel zur Erreichung des zu erstrebenden Zieles sei gemeinsame Arbeit und richtige Wündigung der einschlagenden Verhältnisse, wobei die t">m Vor tragenden gekennzeichneten Gesichtspunkte als leitend betrachtet werden könnten. Damit war der wichtige Nerhandlungsgegcn- stand erledigt. Nach einer Pause in den Beratungen sprach so dann Herr Professor vr. Vater- Tharandt über den auf demTrocknengebildetenRohhumusundseine Bekämpfung. Ter Vortrag fand vielen Beifall. Schließ lich erfolgten noch Mitteilungen über Erfahrringen im Bereiche des Forstkulturwesens, wovon besonders die Ausführungen des RatswrstmeistcrS K 0 rselt - Zittau über die Verletzungen von Bäumen durch abirrende Geschosse Interesse sanden. Nach diesen Mitteilungen wurden die Beratungen geschlossen. Nachmittags fmid ein gemeinsames Eßen im Bürgcrsaale und abends ein geselliges Beisammensein mit Konzert im Weinparkrestaurant statt. Sachfischer Forstverein. Unberechitgler Nachdruck verboten, u. e. Die zur 47. Versammlung deS Sächsischen Forst vereins in Zittau anwesenden Forstleute setzten am Dienstag vormittags 8 Uhr beginnend, im Bürgcrsaale des Zittauer Rathauses ihre Beratungen fort, und zwar referierte zunächst Herr Oberförster g l e m m i n g - Spechtshausen über die K a s s e n v e r h ä l t n i s s e des Vereins und über die seit der letzten Versammlung cingetrctencn Person alverän- derungen im Mitgliederbestände. 1901/02 waren zu verzeichnen 3549 ..zk Einnahmen und 3068 Ausgaben und 1902/ÜL 1500 Einnahmen und 602 Ausgaben, sowie einschl. eines Dividendenfonds von 8300 ein Vercrnsvermögen von 11 047 .L. Bei der letzten Forstvcreinsversammlung rm Jahre 1901 in Eibenstock zählte der Verein 475 Mitglieder, von denen 17 ausgetreten und 22 gestorben sind. Als Versamm lungsort für 1904 wurden Stadt Wehlen bezw. Pirna be stimmt, und für die Versammlung im Jahre 1905 wurde Marienberg in Aussicht genommen. Die Vorstands wahl ergab die einstimmige Wiederwahl des Herrn Geh. Forsttatcs Täger-Schwarzenberg zum ersten Vorsitzenden und des Herrn Oberförster Flemming-Spechtshausen zum Schrift führer, sowie die Neuwahl des Herrn städtischen Forstmeisters Korselt-Zwickau zum stellvertretenden Vorsitzenden. —> Der erste Verhandlunasgegenstand bestand in Betrachtungen über den Kleinwaldbesitz des Landwirtes, seinenwirtschaftlichenWertunddiezuseiner Hebung erforderlichen Mittel. Hierzu hielt Herr RatSobersörster schier aus Lhemnih einen hochinteressanten einleitenden Vortrag, dem folgendes zu entnehmen war: Daß dem bäuerlichen Gcsamtwaldbesitz eine große Bedeutung zuzu messen ist, werde dadurch bewiesen, daß in verschiedenen deutschen Bundesstaaten Maßnahmen zu dessen Hebung im Gange sind. Von der 14 000 000 Hektar großen Waldfläche Deutschlands kämen 6 500 000 Hektar, also 4614 Prozent, auf den Privat waldbesitz, wobei Gemeinde-, Stiftungö- und Genosfcnschafts- waldung-'n n'ck't inbegriffen sind. In Sachsen entfielen von 337 500 Hektar Gesamtwaldfläche 176 700 Hektar oder 46 Prozent der Gesamtfläche auf reine Privatforsten, von denen der relativ größte Teil in Verbindung mit der Landwirtschaft bewirtschaftet wird. Die Mittel- und Kleinwaldfläche, das sind 5 bis 100 Hektar große Wälder, ist in ihrem prozentualen Verhältnisse zur Gesamtwaldfläche in den deutschen Staaten verschieden. In Sachsen beziffere sie sich auf 31,8 Prozent. Die bäuerlichen Waldungen des Erzgebirges, der Lausitz und de« Vogtlandcs zeigten vielfach ein trauriges Waldbild. Dem gegenüber gebe cs aber auch bäuerliche Waldbesitzer, die ihren Wald zu erhalten suchen, und steigende Holzpreise, staatliche Unterstützung bei Anpflanzungen und bei der Kulturpflege ver sprächen wirtschaftliche Erfolge. Leider werde aber auch von solchen Waldfreunden noch oft in Bezug auf die Kultur- und Bestandspflegc gefehlt, was dann in der werteren Erscheinung des Waldes zu tage tritt und den Besitzer entmutigt. Die übliche Beleihung des WaldbesitzeS durch Bodenkreditinstitute sei auch nicht geeignet, die Waldwirtschaft zu fördern, indem Darlehen nur auf den Grund-, nicht aber auf den Bestandwert gezahlt werden. Das sei von großer Bedeutung. Auch die Kleinheit und meist langgestreckte Form des bäuerlichen Waldes bilde einen Nachteil für denselben. Der ländliche Waldbesitz sei die Sparbüchse des Landwirte?, die aber leider nur zu oft zu schnell geleert werde durch zu rasches Schlagen der Be stände. Kleiner Waldbesitz erfordere nur geringe Mittel und biete Gelegenheit, das Gesinde auch im Winter beschäftigen zu können. Landwirtschaftliche Nutzung des Waldes ser im Inter esse des Gedeihens desselben zu vermeiden. Wenn man berück sichtige, daß die Staatswaldungen den heimischen Holzbedarf nicht decken können, und daß die Einfuhr von Nutzhölzern nach Deutschland jährlich ca. 300 000 000 beträgt, so könne es nicht gleichgültig fein, welche Holzwerte der Privatwald er zeugt, und die S-taalsregierungen hätten deshalb ein Interesse daran. Hebung de» Kleinwaldbesitzes des Landwirtes werde ohne Unterstützung durch den Staat nicht möglich sein, wobei in Bezug auf Sachsen zu bemerken sei, daß hier einer staatlichen Beaufsichtigung der Privatwaldwirtschaft unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen. Auch ein Aufkäufen und Aufforsten landwirtschaftlichen Besitzes durch den Staat sei nicht da» Richtige. Die Waldungen würden dadurch -war in einen MM » billiM klIWlMiLS MW fieute vonnerstag. MM VL80d8t0ssv,vLWVll-Wä IUI- UZUZI M »UZIUZUHl UZ Lllläor-Vovtvvuoll. WMWW WW dMI-r rpecirstmgedsle. Waldstk des Christlichen Vereins junger Manner. . Tas diesjährige Waldfest des Christlichen Vereins lunger Männer hat am vorigen Sonntag in der Harth statt gefunden und, von prachtvollem Wetter begünstigt, einen sehr glücklichen Verlauf genommen. Gegen N2 Uhr nachmittags machte ein Sonderzug da« Gros der Teilnehmer nach Gasch- Witz. Der Weg von dort nach der Harth war freilich nicht gerade der anziehendste Teil des Festes; Mittag»glut und Staub erweckten vielmehr den Eindruck einer Wüstenwanderung Um so angenehmer war die erfrischende Kühle, die auf dem Festplatze im Walde herrschte. Der Platz selbst war durch die eifrige Arbeit von Mitgliedern vortrefflich hergerichtet und ge schmückt worden. Zwei Wagen hatten Speise und Trank, Turngeräte, sowie Tische und Stühle hinausgefahren. Eine Rednerbühne war ausgerichtet und mit frischem Waldesgrün geschmückt, Vögel und scheiben für das Preisschietzen angebracht. Mitten im Walde brodelte in gewaltigen Kesseln der von einem Freunde des Vereins gespendete Thce. Für kühle, erfrischende Getränke hatte die Firma C. A. Engelhardt gesorgt. Nach der Begrüßungsansprache des stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Oie. Naumann, entfaltete sich ein buntes, fröhliches Treiben. Zunächst wurde Thee mit Gebäck auSgegeben; dann nahm das Preisschietzen seinen Anfang. Unterdes begannen auch die Turner ihr Wettspiel im Dreikampfe, Steinstoßen, Hochweit springen, Ringen und am Reck. Die jüngeren Riegen stritten im Tauziehen, Wettlauf und Bockweitspringen um den Sieger preis. Dazwischen kamen Musikvorträge der Bläser, Dekla mationen, allgemeine Gesänge, Vorträge der Sängerabteilung, sowie eines gemischten Chors. Wer zum Zuhören keine Lust hatte, ging ein Stück in den Wald hinein spazieren oder be teiligte fick an den Gesellschaftsspielen; so bot daS Programm des Anziehenden in Fülle. Dann versammelten sich die Teil nehmer wieder einmal in der Mitte des Platzes um einett Redner, der in frischer, volkstümlicher Weise zu sprechen wußte. Pastor Große wandte sich in seiner sinnigen, packenden An sprache besonders an die jungen Männer und forderte sie auf, Jesu» Christus als ihren Führer auf dem Lebenswege zu er wählen, um unter seinem Einfluss« zu starken, zielbewutzten, christlichen Charakteren heranzureifen; dabei aber auch Herz und Auge offen zu halten für die Nöte und Bedürfnisse der Altersgenossen und bereit zu sein, ihnen brüderlich zu dienen. Pfarrer Wanaemann hatte Gelegenheit, auf seinen früheren Reisen, die ihn mit mancherlei Völkern in Berührung brachten, ein „Waldfest in Samoa' mitzufeiern, und schilderte ein solches, an vielen heiteren Episoden reiche» Fest in recht fesselnder und anschaulicher Weise. Um (48 Uhr erfolgte die Prämiierung der besten Turner und Schützen, dann folgte ein Schlußwort oe» Vereinsvorsitzenden, Pastor Planitz, das einen Rückblick auf das Fest gewährte. Heitere Juaendfrische und gediegener Ernst, beide zu einem harmonischen Tanzen vereint, bildeten die Signatur des ganzen Feste». 9 Uhr 9 Min. brachte ein schier endloser Sxtrazug die nahezu 1000 Teilnehmer von Gaschwitz au» wieder wohlbehalten nach Leipzig zurück. 1. Mitteilungen aus der Natsptenarfitzung vom 27. Juni 1903. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister Justizrat Or. Tröndltn. 1) Die Stadtverordneten Haven zugefttmmt a. dem Verkaufe von Vorgartenland in der Gartenstratze 6 in Leipzig-Lindenau, d. der Einführung der Wasserleitung in Strecken der Plag- witzer Straße, der Worthslraßc, der Straße 1 und der Mölkauer Strahe in Leipzig-Astger-Crottendorf und der Wcrderslraße irr -Leipzig-Gvblis. Das Erforderliche ist zu besorgen. 2) Die Stadtverordneten haben dem Verkaufe von Bau stellen an der Hardenberg-, Arndt- und Sästffelslraße zuge stimmt, dagegen die Einteilung und den Verkauf des städtischen Baulandes an der Süd-, Hardenberg- und Kochftraßc avgelehnt. Soweit Zustimmung vvrliegl, ist da» Erforverliclx zu be sorgen, wegen der Ablehnung ist die Sache an die Deputation für Bebauung»« und Parzellierungspläne zu verweisen. 3) Man nimmt Kenntnis von Einladungen u. zu der Ausstellung und Messe für die Schuhindustrie im Äaufhaüse, v. zur Generalversammlung des Uebereinkommcns deutscher Lokomotivführer, c. zum 25jährigen Stiftungsfeste des Allgemeinen HauS- vesitzer-Vereins zu Leipzig. 4> Die Vorschläge der Thcaterdepuation zu den Anträgen der Stadtverordneten auf die Vorlage wegen Erhöhung der Theatereintrittsprcise usw. werden genehmigt. 5) Das m der kürzlich stattgefundenen Versteigermm ab gegebene Höchstgebot auf Bauplatz 4 an der verlängerten Schul» strahe lvird als zu niedrig abgelehnt. 6) Auf Anregung und im Verein mit der Handelskammer Dresden beschließt man gegen die von der Königlichen General direktion der Sächsischen >LtaatZeisenbahnen beabsichtigte gänz liche Einziehung der beschleunigten Personcnzüge zwischen Leipzig und Dresden vorstellig zu werden. 7) Tie Aastadenzeichnung für das Grundstück auf Bau- platz 3 am ThvmaSlirchhof wird genehmigt. 8) Die Zahlung einer Entschädigung an die Leipziger Fischerinnung für die durch die Geradelegung der Pleiße ein- treiende Verkürzung des fischbaren Gewüßers wird in der vom Licfbauamte vorgeschlagencn Weise genehmigt. 9) Bei der von den Stadtverordneten beschlossenen Herab setzung der Baukosten für die Pleißenregulierung un Rosenthal faßt man Beruhigung. 10) Die Asphaltierungsarbeiten auf dem ThomaFringe am Eingänge der Gottschedstratze werden antragsgemäß vergeben. 11) Die Verlegung einer kleinen Strecke der Schleuse m der Torgauer Straße in Leipzig-Sellerhausen wird genehmigt. 12) Ten Vorschlägen der Deputation für Bebauungs- und Parzellierungöpläne zu dem Bebauungsplan für Leipzig. Reudnitz-West tritt man bei. Zu den Beschlüssen unter 8 und 12 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen, zu 4 ist ihnen Mitteilung zu machen. Lelt ävr Keodirolltun» U»rom. i^ct. »LI o-UUllm. ?v«rwo- mstsr U«t»ttv« S>oov- Vvut- rtodtvos a. Sttrir* kltmiL«!»- »»»tovr. 30. lluui »d. 8 ll. 756 5 -s-20,6 59 3 trübe 1. lluli vm. 8 - 759,6 -s-15.5 78 kl 3 volLe bewölkt am. 2 - 759,1 -s-21.0 48 2 Lttrtious-klLmv. »Li >teere«uve»L. kllektaa^ aaä Sttlrlls äo» ^Viuäss. VVottor. Z z ->toruova^ . . 759 steik bvävoltt -s- l ljlaeksoä . , 764 8VV steil volbip- -f- : E'trristtkrllsuuck. 763 VV Iviekt vollliq; -i- l ttaparkuula. . 754 dllV milssür beäsvbt 4- l älcuäosaües 764 880 mtttstzs ltstssa 4- 1 8toe)<kolm. . 762 leiettt beit« 4- : liopeaba^eu . 767 svkvaob deäeobt 4- l Kemel . . . 762 dlbllV müssig voUcix 8ivwemüuäs . 768 sekivaeb volbip; 4- l 8lr«urea . . . 765 K1V mtlssstr volksts 4- 1 ->vlt .... 769 sodvaek deäeobt 4- : llkunburx . . 771 Ak sokwaod bsäeollt 4- l ttelävr . . . 770 XAk sedvaeb vollst a 4- 1 8eillv . . . 770 880 leiobt baldbÄsobt -f- 1 K vaster . . 771 leicbt balbbeäeolrt 4- : ttorlio . . . 769 XAk sobwkvd kalbbeävobt kitrierubs . . 771 Ok^O sebvaeb Xebel --: b raa ltturt ».11. 770 kl leiobt beiter --: Kete.... 771 klO »cbwaeb beiter --; b'Lri». . . . 771 OXO leiobt ivottsalos -- ' Küaeksu . . 77 l 80 leiobt Leiter -- : ObonmitL . . 771 XXIV leiobt lurldbeäsobt 4- : VVieo. . . . 767 X^V leiobt beäeolct --; l'r»tk.... 769 P leiobt voUchsj --1 tlralitw . . . 767 X^V leiobt Rseou l^mbvrir . . 762 XX"A7 Isiobt kalbbsävollt --: IlermLaaetLät 762 Ak leiobt balddockeollt -- ; 1'rio.t . . . 764 0 leiobt beäeobt -- ! liipa.... 761 still deäeoict --: ?etorsbarp;. . 760 8>1V Isiobt vollst^ --1 VVioü. . . . 761 8W Isiobt voUrip; --1 llolvkvLä . . 769 87V mtttsstr voUltzs -- l ?ortl»oä-öiU . 771 80 leiobt dklldbeävobt --: lioebespomt . 769 81V sobw»od boävollt --: Vsleatta. . . 768 880 scbvaob deckeobt 4- ' Eberbourp; . . 778 still vollstp; 4-: blorear. . . 763 80 leiobt doäoobt 4- r ltom .... 762 X leiobt volle ip; r kitte» . . . 763 0 leiobt volbip; 4- LtLtloa 6H6d. w 3'emperstur VViad «K»k Kittel Kimm. Oresäell . . . - 115 4-18,4 4-13 6 XXIV 1 —— Ooipsiß . . . 117 4-20.4 4-16,6 XXIV 3 — eolckit» ... - 169 4-18,1 4-132 wxvv 3 —— 8»ut»on ... - 202 4-19 7 4-13.7 IV 2 — ^itt»u .... 258 4-18,7 4-11.0 xo 1 — Okemoitri. . . - 310 4-16 5 4-12.3 1 0,4 l- reider^ . . . 398 4-17.4 4-14,7 vvxvv 2 —— 8okuoederx . . » 435 4-17,0 4-112 0X0 2 2,0 Kister .... 500 4-16,2 4-11.0 xw S —- ^Iteaderx. . . M 751 4-16.3 4-13.3 IV xw 2 — ttvittsodaw . . 772 4-14.5 4- 8,6 AkXW 2 —- biodteldere . . » 1213 4-14,2 4-11.7 xvv 5 0,7 IVtlbreaä der Korxea des 30. ckuai den leitsroo und troollvea
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