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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190208106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19020810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19020810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-10
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1902
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5552 im Baugewerbe versandt worden, die durch die Hand werkskammern und Innungen beantwortet sind. Nunmehr hat das Ministerium eine neue Verfügung erlassen, in der es erklärt, daß die eingesandten Gutachten nicht genügend seien; es müßten Tbatfach en angegeben werden, welche die Einführung LeS Befähigungsnachweises rechtfertigen. — Der erste Eongreß der Bureau-Angestellten Deutschlands findet vom 30. dS. bis einschließlich 1. Sep tember in Berlin statt. Es gilt, besonders die Einführung der Arbeitslosen - Unterstützung zu berathen und über die Förderung der Agitation innerhalb der einzelnen BerusS- gruppen, bei den Bureaubeamten der Rechtsanwälte, Gerichts» Vollzieher, Krankencassen und Lebensversicherungsgesellschaften Beschlüsse zu fassen. Auch eine Petition um Ausdehnung der Zuständigkeit der Gewerbegerichte auf den Beruf der Bureau- Angestellten an den Reichstag und BundeSrath soll abgesandt werden. . . , — Bekanntlich behaupten die Socialdemokraten un ausgesetzt, sie seien die erbittersten Feinde der Anarchisten. In den Gewerkschaften, die ja immer als Kerntruppen der Socialdemokratie Eingestellt werden, scheint von dieser Feindschaft gegen den Anarchismus nichts vorhanden zu sein, denn in der letzten Versammlung des hiesigen Metallarbeiter verbandes wurde der Anarchist Wiesent Hal mit 1225 Stimmen zum zweiten Bevollmächtigten des Verbandes wiedergewählt. Der bekannte Anarchistenführer P. Paw lowitsch wurde zum Beisitzer ernannt. (D Heiligcnbeil, 9. August. (Telegramm.) Heute fand die Feier deS 600jährigen Bestehens von Heiligenbeil statt. ES sind eingetroffen der Ober präsident Freiherr v. Richthofen, Regierungspräsident v. Waldow und Landeshauptmann v. Brandt. Am Vor mittag fand ein Festgottesdienst statt mit anschließendem Festact im Nathhause. Bürgermeister Schröder hielt die Festrede. Es folgte eine Ansprache des Oberpräsidenten, der darauf die verliehenen Auszeichnungen bekannt gab. Am Nachmittag sind die Wasserwerke eröffnet worden. Ein Fest essen wird die Feier beschließen. (-) Lübeck, 9. August. (Telegramm.) Der König der Belgier ist heute Vormittag hier einzetroffen und bat dir Sehenswürdigkeiten der Stadl besichtigt. DaS Frühstück Wurde im Rathskeller eingenommen. (-) Hamburg, 9. August. (Telegramm.) Der neue deutsche RezierungSdampser für Kamerun „Herzogin Eli sabeth" begann heute Vormittag seine sich bis Helgoland erstreckende Probefahrt, an der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin mit Gemahlin, Herzogin Eli sabeth, sowie der Gouverneur von Kamerun, v. Putt- kamer, theilnahmen. Nach dem Passiren der St. Pauli- LandungSbrücken vertauschte der Dampfer, der im Großtopp die mecklenburgische Flagge führte, die deutsche Handelsflagge mit der Kriegsflagge. Dadurch ist die osficielle Uebergabe des Schiffes an die Regierung erfolgt. „Herzogin Elisabeth" dampft in einigen Tagen unter Führung deö bisherigen Führers deö NegierungsdampferS „Nachtigall", Boehrmann, nach Kamerun, um dort als Stationsyacht deS Gouverneurs zu dienen. * Bon«, 8. August. Ueber die weiteren Verhandlungen deS fünften internationalen Altkatholiken-Congresses wird Folgendes gemeldet: In der ersten öffentlichen Ver sammlung hielten die Häupter der verschiedenen altkatholischen Kirchen Ansprachen. Erzbischof Gul von Utrecht führt die Zuhörer in die Geschichte seiner Kirche zurück, die bereits vor 200 Jahren durch einen Gewaltakt RomS, daS den Erzbischof Codde wider alles Recht absetzte, in eiuen Nothstand versetzt wurde, der eine lange Zeit innerer und äußerer Leiden für sie herbeiführte. Aber sie hat in allen Bedrängnissen Stand gehalten. Mögen die seit dem vaticanischen Concil neu entstandenen altkatholischen Gemeinschaften sich an dem Schicksale der Utrechter ein Beispiel nehmen, daS sie in der Hoffnung und Freude erhält. Hierauf redet der österreichische Bislhumsverweser Cech über die Ausdehnung der „Los von Rom" - Bewegung, an der die altkatholische Kirche in Oesterreich ihren großen Antheil habe, wenn sie auch mit viel geringeren Mitteln als die evangelische Kirche dort arbeite. Redner könne die Thatsache mittheilen, daß seit dem letzten Congresse 7000 neue Mitglieder zu ver zeichnen seien. Namentlich wachse die Bewegung in Ländern, die ihr bis jetzt verschlossen gewesen seien, so in Steiermark, Mähren, Westböhmen. In unserer Heimath, führt Redner etwa aus, ist vor wenigen Jahren eine Bewegung entstanden, die man die LoS von Rom-Bewegung genannt hat. Man habe diese Bewegung zu einer irreligiösen, politischen, ja hochver- rätherischen gestempelt, welche die Preisgabe Oesterreichs an Deutschland bezwecke, übersehe aber, daß die Los von Rom- Bewegung keine specifisch österreichische sei, sondern durch alle katholischen Länder gehe. Diese Bewegung sei nicht so sehr m der Politik begründet, als vielmehr in der Abneigung gegen den nach dem vaticanischen Concil herrschend gewordenen Geist in der katholischen Kirche und gegen die jesuitische Doctrin, welche die Menschen auf eine über wundene Culturstufe zurückwerfen wolle und für Freiheit des Gewissens keinen Raum mehr habe, sondern «einer allem christlichen und menschlichen Gefühl Hohn sprechenden Inquisition huldige. Hiergegen müsse sich auch innerhalb der römischen Kirche der Geist auflehnen, und es fehle bereits nicht an Zeugen, die der römischen Kirche unbequem seien und die sie, wenn auch einige Reformer sich auö Menschen furcht unter daS römische Joch wieder fügten, nicht wieder zur Ruhe bringen werde. Der nachfolgende Redner ist der vor mehreren Jahren von den altkatbolischcn Bischöfen ge weihte amerikanisch-polnische Bischof KoSlovski aus Chicago. Er erzählt, daß er bereits eine romfreie Diöcese von 100 000 Seelen zählt mit 22 Kirchen, und daß das gegen den Geist des IesuitiSmuS begonnene Werk in fort währender Förderung begriffen sei. Der Lordbischof Worth- w o rth erklärte, der unverfälschte Glaube an Jesus Christus sei daS internationale Band, welches die Menschen und Kirchen mit einander verbinde, daS sei daö wahrhaft Katholische. Aber dieses müsse wieder seine Pflege finden in dem indivi duellen ChristuSglauben des Einzelnen. Zuletzt spricht Bischof Weber. „Die Christenheit ist von der Einheit, welche Jesu für sie erflehte, heute weiter entfernt denn je zuvor. Die Altkatholiken aber dürfen sich daö Zeugniß geben, daß sie von Anfang an mit dem Streben nach Einigung der Confessionen Ernst gemacht haben. Nachdem Rom durch die Dogmen des vati kanischen ConcilS den Bruch mit der alten katholischen Kirche unabänderlich vollzogen bat, haben die Führer der altkatho lischen Bewegung, wie Döllinger, von Schulte, Reusch, Langen, ReinkenS tj. A. ihre ganze wissenschaftliche Arbeit daran ge setzt, um die altchristliche Wahrheit immer tiefer zu er gründen. DaS dient in hervorragendem Maße der Wieder vereinigung der Kirchen. Denn je gründlicher auch diese danach streben, die Wahrheit zu finden und die allkatholische Kirche sich mit ibnen in diesem Streben zusammenfindet, desto sicherer ist die Union zu erwarten." Rom sei mit seinem Vatikanischen Concil die neueste kirchliche Schöpfung und eS sei daher unbegreiflich, daß die römisch-katholische Kirche von dem Staate als katholische Kirche anerkannt werde. — Um 9 Uhr veranstaltete der altkatholische Studenten verein „CheruSkia"-Bonn einen FesicommerS, an dem außer den Vertretungen Bonner Corporationen die Cartcllvereine Batavia-AmerSfoort und Catholica-Bern Theil nahmen. Be sondere Begeisterung riefen die Ansprachen von Bischof Weber und Professor Nipp old hervor. O. Breslau, 9. August. (Privattelegramm.) Aus Berliner conservativen Kreisen wird der „Schief. Zeitung" geschrieben, die Conservativen sowohl wie daS Centrum seien fest entschlossen, an dem Compromiß über die Gelreidezölle und die Viehzölle festzuhalten. -ff13,1°. Wetter. 3 0 0 0 Witterungsvsrlauf in Sacdsen 3 b 8 2 0 4 0 0 0 0 s a) xj 'Z- »- L s Lader, Sommerfrischen und Reisen. 8 Bad Warmbrunn i. Rsgb. Mit Wiederbeginn der Schulen hat ein Theil der alljährlichen Curgäste Warmbrunn verlassen, dafür ist «ine große Anzahl neuer Besucher eingetrosfen, so daß unser Bad noch recht gut und zwar von einem distinguirten Publicum besucht ist. Die Saison ist noch in vollem Gange und daS längst ersehnte „Schöne Wetter" endlich eingetreten. Der starke Fremdenandrang in den Thälern und auf den Bergen ist vorüber und daS Wandern bei der jetzigen Tempe- ratur bedeutend angenehmer als in den Tagen de- Hochsommers. Die Lust geht stets frisch und rein und die weiteste Fernsicht zeigt sich den erstaunten Augen. — Bon der Badeverwaltung werden An strengungen gemacht, um allen berechtigten Anforderungen Les Fremdenpublicums Genüge zu leisten. Auf dem Gebiete der Unter haltungen schafft dieselbe immer neue und interessante Abwechselung. Prospecte sind gratis durch die Badeverwaltung zu haben. -t- 22 ff- 20 ff- 28 -i- 14 -ff 14 10 -i- 13 -ff 14 ff- 13 -ff 13 -j- 16 ff- 22 -I- 26 -ff 23 Lar Nicolaus nutz Vie Landwirttzschaft. I. 6. Petersburg, 7. August. In Beamtenkreisen erzählt mau: Als kürzlich der Ackerbauminister Ieremolow eine längere Audienz beim Zaren hatte, hielt Letzterer dem Mi- j nister vor, daß er ebenso wenig wie seine Vorgänger ernst- -ff 11 -ff 13 -ff 10 -ff 11 ff- 10 ff- 15 ff- 12 ff- 14 ff- 13 ff- 13 -ff 13 -ff 12 ff- 13 ff- 15 ff- 13 -ff 14 ff- 15 ff- 14 -ff 14 ff- 13 ff- 15 -ff 12 ff- 18 -ff 19 Meteorologische Beobachtungen auf der Sternwarte In Leipzig. Lüde 119 Ketervder demKsere. Militär und Marine. * Eine neue Bewaffnung erhalten nach einer Blättermelbung am 1. October d. I. die preußischen Grenadier-Regimenter. Neben dem neuen Seitengewehr Modell 98, mit einseitiger Parier- staoge und Holzgrisf, wird das neue Gewehr eingeführt, das im Gegensatz zu dem noch im Gebrauch befindlichen an Stelle des Patronenrahmens einen Ladestreifen mit Patronen zum Füllen des Magazins enthält. Diese Bewasfnung führen zur Zeit nur einige Garde-Regimenter. * Zwölf Officiere des ostasiatischen Exveditions- corpS sind jetzt wieder in die preußische Armee zurückgetreten. D 'Kiel, 9. August. (Telegramm.) Heute Vormittag lief auf der Germania-Werft daS Torpedoboot „6. 113" vom Stapel. Schweden. * Wtsvy. 9. August. (Telegramm.) Die „Hohen- zollern" und die Kreuzer „Prinz Heinrich" und „Nymphe", sowie das Torpedoboot „Sleipner" machten beute Vormittag auf der Rhede von Wisby fest. Der Kaiser, Prinz Friedrich Heinrich, der Reichskanzler Graf v. Bülow und die Umgebungen fuhren an Land und wurden daselbst vom deutschen Consul und vom Bürgermeister von WiSby empfangen. Stadt und Hafen sind festlich geflaggt. Der Kaiser unternahm alsbald eine Fahrt rund um die Mauern der Stadt und nahm auf einem Spaziergang die Sehenswürdigkeiten WiSbyS in Augenschein. Heute Mittag wird daS Geschwader nach Swinemünde wieder in See gehen. Wetterbericht «les H. 8. lautttntv» in Okemultr. vom V. 9 llbr Kargens. folge«, dle er bisher o« „Brrkiner Theater" so erfolgreich l« jedem Sinne vertreten hat. Er kehrt hierdurch an die Stelle seiner ersten Berliner dramarturgischen Wirksamkeit zurück, da er bereit- bei der Begründung de» „Deutschen Theaters" dort al» Dramaturg thätig war. Wer Lindau'- Nachfolger am „Berliner Theater" werden wird, steht noch nicht fest, sicher ist nur, daß das Jahr 1904 eiu- chneidende Aenderungen in den Berliner ThraterverhSltnissrn bringen wird. . D München, 9. August. (Telegramm.) Die officiöse I hafte Maßregeln ergriffen habe, nm den noch immer so Correspondenz Hoffmann meldet: Dem Vernehmen nach hat' ' ' ' am Nachmittag des 6. d. M. rin ReichSrath der Krone Bayerns und der bayrischen Staatsregierung die Summe von 100000 .E zur Erwerbung ausgezeichneter Kunstwerke, insbesondere für die Kunstsammlungen deS Staates zur Verfügung gestellt. Der Prinz-Regent -at dieGenehmigung zur Annahme der Schenkung ertheilt und dem Spender seinen huldvollsten und wärmsten Dank und seine Anerkennung für die bekundete hochherzige Ge- Innung zum Ausdruck bringen lasten. 8. Bukarest, 6. August. DaS Domänenministerium hat an die hervorragendsten Industriellen und Großkaufleute die Einladung zu einer Conferenz ergehen lassen, um die Höh« der Zölle festzusetzen, d«e für den neuen Zolltarif vorgesehen werden sollen. — Man ist gegenwärtig sehr be unruhigt über den Streik, der seit emigen Tagen unter den Verladern, Fuhrleuten und Lastträgern in Braila aus- gebrochen ist, da derselbe eine dringende Gefahr für unsere Ernte ist. Die genannten Arbeiter wollen erheblich höhere Löhne, sowie directen Verkehr mit den Exporteuren, statt wie bisher in Lohn von Unternehmern zu stehen. Der AuSstand umfaßt mehr als 2000 Personen und der Präfect ist bemüht, einen baldigen Ausgleich herbeizuführen, da Handel und Wandel vollständig stocken. Alle Eisenbahn linien nach Braila sind mit Getreidezügen überfüllt und die Schiffe liegen regungslos im Hafen. Man befürchtet, daß, wenn der Streik noch länger anhält, die Preise einen Sturz erfahren werden, speciell befürchtet man dies vom Raps, nach dem gerade jetzt die Nachfrage sehr rege geworden war. Eine längere Dauer des Streiks ist auch um deswillen bedenklich, weil infolge der anhaltenden Trockenheit daS Fahr wasser der Donau stündlich geringer wird. Man hofft aber auf eine baldige Verständigung. — Persien will jetzt hier eine Gesandtschaft etabliren und hat hiervon der rumänischen Regierung schon osficielle Mittheilung gemacht. Asien. Philippinen. * Manila, 8. August. Aufsehen erregt das Urtheil, dem zufolge eia ehemaliger spanischer Officier, Garcia, zu 17 Jahren Gefängniß verurtheill wurde. Hauptmann Garcia hatte, einem Befehle seiner Vorgesetzten entsprechend, einen Tag nach dem Siege deS Admirals Dewey bei Manila ein kriegsgerichtliches TodeSurtheil an zwei Officieren der Filipinos vollstreckt. Gegen daS Urtheil, daS namentlich im Vergleich zu den Strafen, die über die amerikanischen Generale Waller und Smith wegen ihrer Grausamkeiten gegen die Filipinos verhängt worden sind, Aufmerksamkeit erregt, wurde Berufung eingelegt. (Fkf. Ztg.) Rußland. * lsteval» S. August. (Telegramm.) Nach dem letzten Zusammensein am Freitag beim Frühstück auf der Dacht „Standard" brachte Kaiser Nikolaus in seiner Pinaffe Kaiser Wilhelm an Bord der „Hohenzollern". Der Zar schritt die Front der in Parade stehenden deutschen Mann schaft ab und begrüßte die Officiere. Die beiden Kaiser ver weilten noch längere Zeit in lebhaftem Gespräch mit dem Reichs kanzler Graf v. Bülow. Der Zar verabschiedete sich mr inniger Umarmung vom Kaiser und kehrt« an Bord seines Schiffes zurück. Die „Hohenzollern" setzte sich nunmehr unter dem Donner der Geschütze in Bewegung. An ihrer Seite die „Standart", die ihr noch einige Zeit daS Geleit gab. Beide Kaiser winkten sich von den Commandobrücken freund- lich zu. Noch ein letzter Gruß wurde ausgetauscht und dann nahm die „Hohenzollern" ihren CurS auf Wisby, Währrad die „Standart" nach Reval zurückkehrte. Bildende Künste. 8 Tel Vecchio » Ausstellung für Kunst aller Art und Zett. Zur Zeit neu ausgestellt: Collectiv-Au-stelluug Biktorin« Wolf; ferner Einzelwerke von folgenden Künstlern: Werner Schuch; A. Lutteroth; B. Balrutini; A. Schwarzschtld; R. Rauduer; E. v. Friesack; K. Stockmeyer; G. Dorü; Th. Weber; L. Wald hofer; Paul Koken; R. Schultze; R. Tokacz; Th. Blache; L. Günther; A. Ernst; Bodo Wille; E. Engler; G. Biggert; E. Küstuer; G. Alt- müller; Fr. Trautfch; H. Wölfert; M. E. Marchand; E. Louyot; Carl Heyn; R. Raudner; M. Cramer; A- Stagura: M. DelstS; C. Suhrlaudt; L. Fischbeck; O. Starke; F. Gilbert; N. von Astudin, sowie da» Radierwerk von Professor Max Klinger „Ein Leben". Collectiv-AoSstellung „Weltreisestudten" von Fritz Hauck. Collecliv« Ausstellung Foerderreuther; Curt Agthe; Professor Reinhardt. Collectiv-Ausstellung P. F. Messerschmidt. Collectiv-Ausstellung Otto Leu; C. v. Wilmowski; E. I. Müller; Paul Koken; Albert Wex; M. Liebscher. Collectiv-Ausstellung F. W. Cuprirn; Th. Marbach; F. Daegling; Fritz Nerly; A. List; K. Stockmeyer; E. Schlteper; Professor Nicolet. 8 Im Kunstsalou A. W. Mittentzwey - Windsch, Ritter, straße 1/3, sind z. Zt. ausgestellt: Collecttonen v. Günther-Meltzer- Berlin und Prof. Paul Schad-Rossa, Graz; ferner hervorragende Einzelwerke von HanS Dahl-Berlin, Frrd. Dorsch-DrrSden, H. Glöckner - Dresden, A. Hutschenreuther-München, Carl Schultze. Düsseldorf rc. 8 Sunsthalle P. H. Beyer S: Sohn, Schulstratze 8. Collection von Radiruugen von Herm. Hirzrl, Berlin, Collection Oelbilder, Lithographien und Radirungen von Sophie Herwig- Leipzig, Collection Zeichnungen von Max Schikorra-Leipzig, Collection Oelbilder von Hans v. Volkmann, Oelbilder von Heyn, von Eschwege, Hinze, v. d. Horst, Reiaeck, Heocke rc. Karimum der Bewperatur — ff- 24,0°. Kinimum Löbs äer Niederschläge — 5,3 mm. Frankreich. * Part-, 9. August. General Galliffet, der erklärt jat, daß daS berüchtigte Bordereau von Esterhazy versaßt worden sei, der zwei. Mitschuldige gehabt habe, wird jetzt, da DreyfuS nachgewieseu habe, daß Galliffet nach dem UrtheilSspruche von Rennes sich der Begnadigung DreyfuS' nicht widersetzt hat, von der „Libre Parole" auf gefordert, die Schuldigen zu nennen und Klarheit über den ganzen Fall zu schaffen. Da Galliffet die Verschleierung nicht wird fortsetzen können, darf mau sich auf Aufsehen erregende Enthüllungen gefaßt machen. Großbritannien. Die Krönung. * London, 9. August. (Telegramm.) Schon in früher Morgenstunde strömte eine zahlreiche Menschenmenge nach dem Buckingham-Palaste, der naturgemäß den Mittelpunkt des Interesses bildet. Nachfragen im Palaste ergaben, daß die Ausübung der gestrigen Repräsentation«- pflichten für den König keine nachtheiligen Folgen gehabt haben und daß begründete Hoffnung besteht, daß er die Anstrengungen der Krönungsfeier gut überstehen wird. Um 8 Uhr hatten bereits die Zuschauer die besten Plätze an dem Wege, den der KrönungSzug nimmt, besetzt. Truppen zu Pferde und Fußtruppen zogen mit Musik durch die Straßen, um Aufstellung zu nehmen. Ueberall siebt man Heeres-, Marine- und ordensgeschmückte Staatsuniformen. Frisches, klares Wetter verleiht dem Bilde heiteres Leben. Vor der Westminster-Abtei entwickelte sich kurz vor 9 Uhr ein glänzendes Schauspiel, als die Garden heranmarschirten und die Leibwache ihre Stellungen am Eingänge der Abtei ein nahm. Unaufhörlich strömten die geladenen Gäste herbei und wurden von dem Earl-Marschall am Eingänge empfangen. * London, 9. August. (Telegramm.) In der Straße von der Kaserne der Leibwache nach dem Buckingham- Palaste drängte sich schon früh Morgens eine gewaltige und begeisterte Menschenmenge. Ein beträchtlicher Theil dieser Straße ist von indischen Colonialtruppen abgesperrt, die in ihren Khaki-Anzügen und morgenländischen Ge wändern ein malerisches Bild boten. Sehr anziehend für die Menge war der kanadische Triumphbogen, dessen polirtes Gewölbe im Hellen Sonnenschein einen prächtigen Anblick gewährte. Jedes Gebäude, so weit daS Auge reichte, war von oben bis unten von prächtig gekleideten Männern und Frauen besetzt. Die Damen in Sommerkleidern, die Flaggen und Fahnen gaben zusammen ein großartiges Bild. Die Insassen der glänzenden Karossen, die nach der West minster-Abtei rollten, wurden häufig von der Menge erkannt und mit begeisterten Hochrufen begrüßt. * London, 9. August. (Telegramm.) Um 10 Uhr trafen die ersten der fürstlichen Gäste in der Westminster- Abtei ein, deren Inneres durch die schimmernden Uniformen der Officiere, die glänzenden Gewänder der StaatSwürden- träger und die kostbaren Roben der PairS und ihrer Damen einen wundervollen Anblick bot. Um 10l/, Uhr fuhren die Mitglieder des englischen Königshauses, die mit diesem verwandten fremden Prinzen und Prinzessinnen und andere hervorragende Persönlichkeiten in acht Landauern, eScortirt von einer Eöcadron der Leibgarde, als erster Theil deö KrönungSzugeS vom Buckingham-Palaste ab. Um 10r/i Uhr folgten Prinz und Prinzessin von Wales, von einer un geheuren Menschenmenge enthusiastisch begrüßt. * London, 9. August. (Telegramm.) Um 11 Uhr verließ die StaatSkarosse mit dem König und der Königin unter brausenden Hochrufen der Bevölkerung den Buckingham-Palast. Die Majestäten dankten freundlich für die begeisterten Kundgebungen. Neben dem Wagen ritten der Herzog von Connauzth und Lord Kitchener. Der König sah wohl aus. Unter dem Donner der Geschütze trafen die Majestäten um 11 Uhr 25 Min. in der Westminster- Abtei ein. * London, 9. August. (Telegramm.) Die Krönung deS Königs ist beute Mittag 12 Uhr 40 Minuten voll zogen worden und durch Kauoncnsalven im Hyde Park und im Tower bekannt gegeben. * London, 9. August. (Telegramm.) Die Krönung der Königin erfolgte 12 Uhr 56 Min. Die wahrend der Ceremonie an ihn gerichteten Fragen beantwortete der König mit fester durch daS ganze Gotteshaus vernehmbarer Stimme. Als die Krönung beendet war, erhob sich die ganze Versamm lung und rief: „Gott erhalte den König und die Königin". Die heilige Handlung war kurz nach 1 Uhr beendet. * London, 9. August. (Telegramm.) Nach Schluß des Gottesdienstes siel ein leichter Regenschauer, der jedoch nach einigen Minuten wieder aufhörte. Der König und die Königin verließen 2 Uhr 6 Minuten die Abtei und wurden von der Volksmenge wiederum mit begeisterten Zu rufen begrüßt. * Kunst und Wissenschaft. Wissenschaft. vr. Garnault über sein Experiment. Aus Paris wird berichtet: Jules Huret, der Reporter des „Figaro", hat den vr. Garnault in seiner Wohnung aufgesucht und den „wissen schaftlichen Selbstmörder" interviewt. Der Doctor sah aus wie ein junger, stattlicher, jovialer Domherr. Von Krankheit oder Verztveiflung keine Spur. Er geräth ins Feuer bei der Darstellung der Gründe, die ihn bewogen, den Professor Koch durch den Augenschein zu widerlegen. Da machen Sie sich also nichts auS dem Tode und sehen der Möglichkeit, daß Ae in einigen Wochen nicht mehr sein werden, gelassen entgegen? fragte Huret. — Nun ja, wenn man 42 Jahre alt ist, hat man schon so ziemlich Alles miterlcbt und ist man inne geworden, daß das Leben keinen großen Werth hat. Ja, wenn ich ein Pasteur, ein Claude Bcrnard wäre, dessen Dasein der Mensch heit zum Nutzen gereicht hätte I . . . Aber ich bin nur ein gc^ wöhnlichcr, mittelmäßiger Gelehrter, ein aufrichtiger Forscher. Ob ich lebe oder sterbe ist von geringem Belang. Wenn aber mein Leben oder mein Tod zur Beweisführung einer Wahr heit dienen kann, die den Menschen nützt, so meine ich, daß ich von meiner Wenigkeit den besten Gebrauch gemacht habe. — vr. Garnault hatte in Berlin den Professor Koch aufacfordert, ihm Rindertubcrculose einzuimpfen, war aber abgewiesen worden, vr. Koch wiederholte: „Trinken Sie sechs Monate lang Milch von einer tuberkulösen Kuh und sorgen Sic dafür, daß die Euter angesteckt sind. Dann wollen wir sehen." vr. Garnault gicbt zu, daß er blos von der Milch nicht angestcckt worden wäre, und weil er der Wahrheit zum Siege ver helfen wollte, nahm er die mehrcrwähnten Selbstimpfungen mit Stoff der Rindertubcrculose vor. An Reclame dachte er sicher lich nicht. Auf die Frage, ob er, wenn erst die Ansteckung vom Institut Pasteur in unwiderleglicher Weise constatirt worden sei, nicht Heilung suchen werde, antwortete vr. Garnault, sein Freund, der große Chirurg Tuffier, werde Alles thun, was in seiner Macht liege. Er sei aber immer ein Pechvogel gewesen, und da könnte cS wohl sein, daß der Tod ihm in Gestalt der Blutvergiftung nahe. Literatur und Theater. Berlin, vr. Paul Lindau wird, wie die „Nat-Ztg." erfährt» am 1. Juli 1904 Dirrctor de- „Deutschen Theater-" werden, dessen Eigentbümer bekanntlich Adolf L'Arronge ist. Der Pacht- vertrag deS Letzteren mit dem jetzigen Leiter vr. Otto Brahm ist an dem genannten Termin abgelanfrn, und eS war seit längerer Zeit in Thraterkreisen bekannt, daß L'Arronge ihn nicht zu ver längern gesonnen sei. So wird Dirrctor Brahm voraussichtlich et» anderes hiesige- Theater zu pachten bemüht sein, in dessen Direktion seit Monaten eine latente Krise obwaltet. Mit der Urbernahme deS Deutschen Theater» durch vr. Lindau wird dort eia vollständiger Rrpertotrewechsel rlntrrten, indem dem einseitigen I „ „ naturalistischen Genre «in Ende bereitet ist. Auch an der neuen I Oontiuent dercingelenkt, welche trübes, kühles Wetter mit kegen- Stätte seiner Directkou wird Lindau dra künstlerischen Priucivien l stillen dringt, das suuäckst ankalteu dürfte. niedrigen Stand der landwirthschastlichen Leistungsfähigkeit deS Groß- und KleingrundbesitzeS zu heben, erwiderte der Minister, daß bisher nur zwei Procent der für den höheren Schulunterricht und der Universität verausgabten Summen für da- landwirthschaftliche Bildung-Wesen bestimmt seien. Alle seine Bemühungen, für diesen so nothweudigeo Zweig des Unterricht-Wesen- höhere Geldmittel zu erlangen, seien uSher an dem hartnäckigsten Widerstand deS Finanzministers sescheitert. Kaiser Nicolau- Habe daraufhin augeordnet, ihm rnverzüglich eine vergleichende Statistik über die landwirth- chaftliche Leistungsfähigkeit und über den Stand der schul mäßigen und wissenschaftlichen Ausbildung der Landwirthe aufzustellen, auf Grund deren er die Bereitstellung der er- orderlichen Geldmittel für die landwirthschastlichen Schulen veranlassen werde. Orient. Sine russisch-französische Verständigung über die kirchlichen Streitfragen in Jerusalem. - l. 6. Petersburg, 7. August. Don amtlicher Seite wird versichert, zwischen den Regierungen Rußlands und Frank reichs sei ein Abkommen dahingehend aetroffen worden, daß beide Regierungen sich verpflichten, künftig die Wiederholung von Kämpfen zwischen den Mönchen des orthodoxen und deS rö mischen Bekenntnisses an den heiligen Stätten zu verhindern. Im Besonderen sei eine „Dienstvorschrift betreffend die Reinigung der Stufen an der GrabeSkirche" auf- gestellt worden, wonach die vielumstrittene Befugniß zum Reinigen jener GrabeSstufen zu gleichen Tbeilen und unter abwechselnder AuSfübrung unter die beiden Parteien vertheilt werden soll. — Es fragt sich nur, ob auch die Mönche beider Confessionen diese- Abkommen als für sie verbindlich an erkennen werden. bedeckt bedeckt Kegen > edel wolkig bedeckt kalb bedeckt Logen bedeckt wolkig bedeckt wolkig wolkig beiter bedeckt wolkig bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt wolkig Lesen Legen deäeclrt bedeckt wolkenlos wolkenlos wolkenlos bedeckt bedeckt bedeckt wolkig wolkenlos bedeckt wolkig wolkig wolkenlos wolkig beiter am 8. August 1902. (Kinimum und Niederschlag werden am ülittag abgelesen.) Stärkere Niedersedlagswengen von dou gewittern am Paed mittag und ^bend des» 7. August werden noeb gemeldet au« Zittau und Loeklitr mit 16. Hoiersdorf 21 und Odsrbelmsdork bei Stolpen 26 mm. vsr 8. August verlief wieder vorwiegend beiter, trocken und warm bei leicdteu, südwestlicden Wiudcn. Da, riskste Kinimum betrug 8° (Leitrenbain). dis Kittel- temperatvren waren dis naderu 5° (Schneeberg) Udernonnal, iw Karimum traten 27,7° (Odewnitr) ein. Vebsrsiobt der Wetterlage in Luropa deute frvk: Vas Larometer ist im IV der britiscken Inseln rasch gestiegen und errvicdt im westlichen Irland 770 mm. Vic Depression Uder Süd-Sebweden Kat siek auk 750 mm vertieft und nach 80 aus- gedreitet. Dadurch wird eiuo kräftige NW-Strömovg nach dem 2eit dor Beobachtung. Barow, reck, auk 0°Mvuu. Dbsrwo- weter. Ovls.-6r. Lslativs reueb- tixteit«/» Wiuä- rlebtuus u. Släräs. Lwwela- Lwsiedt. 8. L.ug. ^b. 8 L. 745,7 -ff 19,0 88 WSW 1 trübe 9. - Kg. 8- 749.9 -ff 13.2 90 NW 3 trübe Nm. 2 - ^52,0 -ff 16,9 61 WNW 3 bewölkt Stations-Name. liarowstsr auk Llesresiuveau. I Lichtung uud Stärks des indes. Stornoway . . 764 XVV leicht Llacksod. . . 769 1VX1V schwach Obristiansund . 755 X Isiebt llaparanda. . 758 81V leicdt Skudesuaes. . 756 !M1V stark Stockholm . . 755 80 stark Lopendagen .! 755 VV 'mässig Kemel - - - ! 755 0 leicht SwinemUndo .! 756 mässig Lkagen . . . 752 leicdt Svlt .... 759 NW krisch Ilamburg . . 760 WNW leiekt Leider ", . . 764 NW mässig Scilla. . . . 768 WNW leicdt Kimster. . - 763 W leicdt Loilin . . . 759 WNW frisch Karlsruhe . . 764 W schwach IrankluLt a. K. 763 >'NW mässig Ksts .... 765 W schwach Laris.... 766 NNO schwach Küneken . . 765 W stark gdemnitv . . 761 NNW schwach Wien.... 760 W mässig ?rag .... 759 WNW leicdt Krakau . . . 758 WNW leiekt Lemberg . . 758 SO schwach Lerwaonstadt. 759 0 leicht Dciest . . . 758 NO leicdt Liga .... 757 8 leiedt Lstsrsburg. . 759 NW leiedt Wick.... 762 ? schwach Loivbead . . 766 WNW mässig Lortland-Lill . 768 >'W schwach Loedespoinr . 770 NW leicht Valsntia. . . 771 WNW leicht «-lherdourg . . 768 N leicht Llorsus . . . 759 0 leicht Rom .... 760 8 leicht Airra. . . . 758 0 leiekt Station Leed. m I'empeiatur Wind Kittel Kiuim. Dresden .... 115 -1-20,5 4-13,5 W I 3,2 Leipzig . 117 ff-19,0 -12,6 SSW 2 4.8 Loldits. »L.f. . 169 ff-19,2 -14,0 SSW 2 0,9 Lautren .sl.h. . 202 ff-20,1 -13,6 still 12,1 Littau . '..ji.lk.t. 258 -ff 18,2 -11,9 SSW 3 16 2 Odemnitr 310 ff-19,2 -12.6 WSW 2 0,1 drsiborg 398 ff-I9,4 -14,3 WNW 2 1,2 Schneeberg*.» .'. 435 4-203 -11.9 SSW 3 4,3 Kister . . . .^. 500 ff-17,5 - 9 6 w 2 6,7 Altenberg.' 751 ff-17,1 -12,7 WNW 2 2,3 lleitrenkaill . . . 772 4-16.2 - 8,3 WSW 2 138 kiodtelderg . . . 1213 ff-I4 5 (-12,2 SW 4 10,5
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