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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190211296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19021129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19021129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-29
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.11.1902
- Autor
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Riesaer D Tageblatt ««d A«zelgrr WrblM «ü Aychtt). Femsprechste» tt «t«r. so. der König!. AmtShaupttnannschaft Großenhain, des Königs. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 277. Sounabend, SS. Novemder 1902, «vend». Du» Rtesaer Tageblatt «fchriut ftv« Ta, Abend» mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Mesa I Mark SO Pfg., durch unsere Träge, frei tu» Hau» 1 Mark SS Psg., bet Abholung am Schauer der laiserl. Postanstalten 1 Mark «S Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnement» «erden angenmmnen Auzetgeu-Auuahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — SeschästSstelle: lkastantenstrabe SS. — Für die Mdaction verantwortlich: Hrrmaun Schmidt in Riesa. Das zu Ehren des scheidenden Herrn Bürgermeister Boeters in Aussicht genommene -E ^.bsoIilScisLsstvLalil soll Donnerstag, de« 4. Dezember 1902, abends von 7 Uhr an im Restaurant „Elbterrasse" stattfinden. Der Preis eines Gedeckes (einschließlich Musik) ist auf 3 M. 50 Pfg. festgesetzt. Der Rath der Stadt Riesa. vr. Dehne. Fsch Mit Schluß dirskS Jahre» scheid«« die Herren Bramie, Douat, Kretzschmar, Müller, Schütze und Lhalhrim auS dem Sladtierordnrtrn-Collegium an». ES sind demnach 4 ansässige und 2 unansässig« Bürger in daS Stadtverordueten-Tolle« gium zu wählen. Die Wahl findet Montag, -e« 15 Dezember 1S02 in der Z it von vormittags 10 -iS nachmittags L Uhr im RathhauS-Sitzungssaal statt. Der Rath der Stadt Riesa, am 29. November 1902. Brgrmstr. BoeterS. Fud. IS- OerUiches und Sächsisches. Riesa, 29. November 1902. — Zum 1. Advent. Kaum ist deS alten Kirche« sichres Grabzrläut verhallt, so öffnrt ein neues Jahr die Psor. ten. Kaum haben wir daS thränenbethaute Auge von der Grab, stätte lieber Menschen erhoben, so werden dl« Blike erwartungs voll, hoffnungsreich in die Zukunst gelenkt, in daS neue Kirchen- jchr. Fragend stehen wir an jedem Markstein unsrrs Lebens und blicken in die Zukunst mit Hoffnungen und Wünsche«. Sehnsüchtig schaut da» Kind in die kommenden Tage uud malt sich der Jugend Glück mit rosigen Farben; mit weitauSschaurn. den Plänen ist deS Jünglings Brust erfüllt. N'cht n.-r der Elende und Unglückliche erhofft von der Zukunst einen sieudigen Wechsel seines Geschicks — auch im Glück birgt der Mensch Wünsche im Herzen, auch der lebensmüde Greis stützt sich aus den Pllgrrstab der Hoffnung. — So wollen wir auch morgen beim Beginn eine» neuen Kirchenjahres sreudig urd unverzagt, mu.hig und vertrau-.»!) den Wanderfisb weiter trogen. — k. — Die diesjährigen Stadtverordneten-Ergäu- zungSwahlen finden lt. Bekanntmachung im amtliche» TheH d. Bl. am Monteg, den 15. Drcrmber, statt. — Im Saale deS „Hctrl Höpfner" giebt morgen, Sonn tag, Abend daS .Neue Dresdner Volkstheater" wieder eine Vorstellung, in der der dreiaklige Rostn'sche Schwank „Familie Löffelmann- in Scene geht. Es sei auf die Auf Führung rmviehlend aufmerksam gewacht. —y. Tas kgl. Schwurgericht in Dresden verhandelte gestern gegen die Handarbeitersehefran Anna Ernestine Meyer geborene Weber wegen Zeugencidcs. In dieser Sache waren 11 Zeugen vorgeladen. Die-45 Jahre alte, in Langenberg wohnende Angeklagte ist beschuldigt, am i>. Teccmber v. Js. vor dem kgl Amtsgerichte Riesa in einem Rechtsstreite der Kohlenhändlerin Amalie vertu. Müller in Nünchritz gegen den Ehemann, den Hammer arbeiter Meyer in Langenberg, wissentlich ein falsches Zeugniß mit dem Eide bekräftigt zu haben. Am 2. Ok tober 1897 lieferte die Müller an Meyer einen Posten Kohlen im Preise von 19 Mark 60 Pfg. Ta Meyer nichh zahlte, wurde er von der; Müller verklagt. Es fanden darauf in dieser Sache voh dem tgl. Amtsgerichte Riesa mehrere Termine statt. Meyer bestritt zunächst, daß er die Kohlen überhaupt erhalten habe. Nachdem ihm der Empfangsschein vorgelegt worden war, behauptete er, die Forderung sei verjährt. Als dem Beklagten dies wider legt wurde, erklärte er, die Kohlen seien bezahlt und nannte dafür seine Ehefrau als Zeugin. In denk Ter mine am 8. Teccmber v. I. an dem genannten Gerichte behauptete die Meyer, sie habe eines Tages im Mai 1898 von ihrem Ehemann ein Zwanzigmarkstück erhalten, sie sei nach Nünchritz gegangen, habe mit dem Gold stücke die Kohlen an die Müller bezahlt und von ihr darauf 40 Pfennige heraus bekommen. Tic von der . Müller hierüber empfangene Quittung soll abhanden ge- > lo firmen sein. Tiefe Aussage, die falsch gewesen sein soll, . hat die Angeklagte beschworen: Es fand eine sehr um fängliche Beweisaufnahme statt., Tie Meyer wurde schließ lich zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5jährigem Ehrenrechtsverlust verurtheilt. — B«i der am vorigm Mittwoch stattgrhabtrn Hirsch steiner Jagd, zu welcher auch die Fluren von Oberlom matzsch, Baht«, Alt-Hirschst«ia und Boritz gehöre«, wurden von 32 Schütze« 452 Hasen, sowie einig, Kaninchen uud Hühner zur Strecke gebracht. — Zu besetzen ist die ne« begründete 3. ständige Lehrer stelle zu Gröditz. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Ein kommen außer freier Wohnung und Gartevgenuß 1200 Mk. Gehalt und 100 Mk unwiderrufliche persönliche Zulage. 2. Die neu begründete 3. ständige Lehrrrstell« zu Frauenhaln. Kotzator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen außer sreter Wohnung und Gartengrnuß 1200 Mk Gehalt, 55 MI. für Turnunterricht und 50 Mk. unwdenusliche persönliche Zulage. Bewe bmgSgesuche sind US zum 5 Dezember beim kgl. BezfikS- lchulinsprkwr Strbec in Großenhain «inzureichen. — M't der bekanntlich vom letzten Landtage in Anregung gebracht«« Reform der Gemrivdesteun« hängt wahrscheinlich eine von der Regierung ongcordnele Statistik der Gemeinde- steuern zusa-runn. Stimm Uchr Gemeinden d.» Königreiches find ausgrkorkert, über die Höje dec «»'gebrachten Steuerbeträge, ebenso über die Verwindung drrselbrn m.v über die Steve - qu-ll n «ingeh nd; Mitthctlmgen z« machen. D'e Bearbeitung diese» uwsangreichen Materials wird für die sächsische Statistik keine fischte Ausgabe sein. Die Bearbeitung wird auch ver- hiilkckßmäßig schnell rrsclzen rnlstw, da die Regierung jedenfalls schon geraume Zeit vor dcm Zusammentritt deS nächsten Land tage» da- Eegebniß finnru lernen will. — N ch F. H HLnselS Notizblatt circuliren neuerdings falsche Zehnmarkstücke in großen Mengen. Sie zeigen rin« sorgfältige Prägung u-d stimmen auch im Gewicht mit den echten überein. Al» Münzzrichen tragen sie den Buchstaben 8 1872. Ffistr Rcichrkasisnscheire über 5 Mark au» dem Jahr« 1882 sind in neuerer Zelt verausgabt worden. In Pliuen ist eia falsch S Zweimarkstück 1899 mit dem BUdniß deS König» von Württemberg und ein falsches Einmarkstück 1896 k angehalt n worden. — Eine weitere Abkürzung der BrschäftigrmgSzeit der Angestellten in den offenen Vr kausSflellen ist nach dcm „Dr. Anz." nicht zu erwarten. I« den Kreisen der Verbündete« ike iirrurgcn würden, wie rs heißt, der Neunuhrladrnschluß und dir zrbn- r st?, rlsstündige Ruh-zrit sür ausreichend gehal««. — Jr LLblck wurdc der vor 1>/, Jahren ringrsühtte Achtuhr- laden schluß wieder a ckgehoöen. — Neber die Unkündbarkeit der sächsischen Staatsbeamten schreibt das „Vaterland": „In der Hauptsache regeln sich die Verhältnisse der sächsischen Civilstaatsdiener nach dcm Gesetze vom 7. März 1835, das durch die Gesetze vom 3. Juni 1876, vom 1. März 1879 nnd vom 20. März 1880 einigermaßen modifizirt worden ist. Nach den in dem zuerst angezogenen Gesetze enthal tenen Bestimmnngen ist die Anstellung der Staatsdiener in der Regel während der ersten zwei Jahre nach dem Eintritte in den Staatsdienst widerruflich. Ter Staats diener kann während dieses Zeitraumes entlassen wer den. Nur für die zu Richterstellen Berufenen gilt diese Vorschrift nicht. Ihre Anstellung ist sofort unwiderruf lich. Staatsdiener, deren Ttenstverrichtungen eine höhere wissenschaftliche Ausbildung nicht in Anspruch nehmen, sind dagegen gegen eine vierteljährliche Aufkündigung anzustellen. Hierunter fallen alle die Beamtenklassen, dio mit dem Gesammtnamen „Expeditionsbeamte" bezeichnet werden, zum Beispiel Sekretäre, Aktuare, Bureau-Assisten ten usw. Ihnen gegenüber besteht allerdings noch! die Bestimmung von Paragraph 5 des Gesetzes vom 7. März 1835, daß, sobald sie 25 Jahre im Staatsdienste sind, der Kündigungsvorbehalt erlischt. Tiefer Vorbehalt er lischt aber, wenn einer dieser Beamten als Sekretär an gestellt wird. Ter Beamte, der sich der Sekretärprüsung nicht unterzieht oder der sie nicht besteht, hat keinerlei Anwartschaft auf eine Beförderung in eine Sekretärstelle. Tas ist genau so wie bei den Juristen. Ter Jurist, der die Richterprüfung nicht bestanden hat, kann als Richter nicht angestellt werden. Tie Frage, ob die obige Vor schrift über die Kündbarkeit der Stellung zu Unzuträglich leiten sür die Beamten im Allgemeinen geführt hat, glauben wir verneinen zu müssen. Von dem Kündigungs- rechte ist bisher nur in einzelnen Fällen und nur dann Gebrauch gemacht worden, wenn der Beamte seines Ver haltens wegen auch! sonst im Wege des Disziplinarver fahrens aus dem Tienste zu entlassen gewesen wäre. Ta-- gegen ist von dem Kündigungsrechte niemals Gebrauch gemacht worden, um eine Verminderung der Zahl der Beamten hcrbeiznführen. Sicher ist der Staat interessirt, daß die Beamten tüchtig, bcrussfreudig und mit ihrem Schicksale zufrieden sind. Auf der anderen Seite muß aber auch der Staatsverwaltung die Möglichkeit gewährt bleiben, Beamte, die sich für ihre Stellungen nicht quali- fiziren oder die sich so betragen, daß ihre Entfernung im Interesse des Dienstes nothwendig erscheint, auf kürzestem Wege zu entfernen. Tas ist aber nur möglich; wenn eine Kündigungsfrist offen gehalten bleibt. Ob es zweckmäßig ist, diese bis zum 25. Jahre nach dem Tiensteintritte hinauszuschieben oder die Frist auf 10 oder 15 Jahre herabzusetzen, kann der Erwägung unterliegen. — Immer «och und immer wieder Maikäferl Trotz der empfindlichen Kält« der letzten Zelt sind la de« fitzt« Tagen doch wiederholt im F eien bet ErdgrabmgSarbeitea dk« braunlöckigen Gesellen wohl und munter gesmdru worden — einer in Ntkeitz, zw i in Ricsi — und man hat nicht gesäumt, sie unS in liebenswürdiger Weise al» „große Selten heit" zu übersenden (vorüber wir natürlich pflichtschaldigst be- richtkn m'ss.-n), ja man war sogar gern bereit sie un» garz zu überlaffi«! Merkwürdig! Nach Maikäfern haben wir nfimakS Verlangen urd doch stellen sie sich überrcichlich et»; der „erste Hase" und der „erste Fasan" würde« unser Jntenstr viel wehr erregen, namentlich wenn man sie nn» ebenso gern überlirß« wie die Maikäfer; auch da» „fitzte Rrbhrhn der Saison" könnte un- noch sehr imponirrn, namentlich wmn e» nicht zu alt wir« ** Bahra, 29. November. Als gestern gegen AbcnN Herr Bäckermeister Schuster aus Poppitz langsam durch den hiesigen Ort fuhr, wollte das 5 jährige Söhnchen deS Bäckermeisters Hennig unvermerkt von hinten auf den Magen klettern und kam dabei mit dem linken Fuß zwi schen die Speichen des rechten Hinterrades, mit dem Kopfe aber so fest eingeklemmt zwischen Felgen mrk» Runge, daß es erst nach einigen Minuten befreit wer den konnte. Eine schreckliche Blutlache zeigte sich auf der Straße; das unvorsichtige Kind aber hatte an deprech^
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